DE4336715C2 - Stereomikroskop - Google Patents
StereomikroskopInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Stereomikroskop mit einem gemeinsamen
Objektiv für den rechten und linken Strahlengang des Stereomikroskops,
einem für den rechten und linken Strahlengang gemeinsamen, afokalen
Vergrößerungssystem und mit einem Binokular zur Beobachtung des aus
dem afokalen Vergrößerungssystem austretenden Objektlichtes.
Stereomikroskope, die die dreidimensionale Beobachtung von Objekt
stellen ermöglichen, werden beispielsweise in der Forschung und in der
Medizin, insbesondere bei chirurgischen Operationen etc. herangezogen.
Es sind auch bereits Stereomikroskope bekannt, die von zwei Personen
gleichzeitig genutzt werden können, um ein Objekt zu betrachten. Solche
Stereomikroskope sollten so aufgebaut sein, daß die Benutzer bei der
Objektbeobachtung von irgendeiner gewünschten Beobachtungsrichtung
her eine entspannte und unverkrampfte Körperhaltung einnehmen kön
nen, was insbesondere bei Langzeit-Beobachtungen bedeutsam ist.
Ein Stereomikroskop mit den eingangs genannten Merkmalen ist bei
spielsweise aus der DE 41 23 279 A1 oder aus der japanischen Offenle
gungsschrift JP 4-156 412 bekannt. Der Aufbau eines derartigen kon
ventionellen Stereomikroskops ist in Fig. 19 dargestellt. Das Stereomi
kroskop nach Fig. 19 besteht aus einem Objektiv 2, einem koaxial zu
dem Objektiv 2 angeordneten afokalen optischen Vergrößerungssystem 3
und wenigstens einem Paar von Okularen 15 (Binokularsystem 15). Bei
dem bekannten Stereomikroskop nach Fig. 19 sind die optischen Okulare
15 derart konfiguriert, daß sie gemeinsam um eine zur optischen Achse
des Objektivs 2 parallele Achse drehbar sind. In Fig. 19 repräsentiert das
Bezugszeichen 16 Augen von Beobachtern. Mit 17 sind Elemente
bezeichnet, die den optischen Strahlengang oder Lichtweg aufspalten
und in dem Binokularsystem 15 angeordnet sind. Ein Nachteil dieser
bekannten Stereomikroskope liegt darin, daß sich bei hinreichend großer
Austrittspupille des Vergrößerungssystems eine vergleichsweise große
Bauhöhe bzw. ein relativ großer Abstand zwischen Objekt und Okularsy
stem ergibt. Dies macht es ziemlich unbequem, Arbeiten an einem Objekt
bei gleichzeitiger Betrachtung des Objektes durch das Mikroskop auszu
führen.
Aus der DD-PS 2 14 223 ist ein Stereomikroskop mit einem gemeinsamen
Objektiv für den rechten und linken Strahlengang und einem jeweiligen
Vergrößerungssystem für den rechten und linken Strahlengang bekannt,
wobei der rechte und linke Strahlengang zwischen Objektiv und Okular
system unter Verwendung von Prismen bzw. Spiegeln jeweils gefaltet
sind. Das letztgenannte Stereomikroskop mit Faltung des Strahlengangs
und jeweiligen Vergrößerungssystemen für den rechten und den linken
Strahlengang erfordert eine vergleichsweise große Anzahl optischer
Komponenten, die sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen,
damit Vergrößerungsdifferenzen zwischen dem linken und dem rechten
Strahlengang vermieden werden.
Aus der DD 2 90 064 A5 ist ein Stereomikroskop mit einem gemeinsamen
Objektiv und einem gemeinsamen afokalen Vergrößerungssystem für den
rechten und linken Strahlengang sowie mit einem Binokular zur Beobach
tung des aus dem afokalen Vergrößerungssystem austretenden Objekt
lichtes bekannt, wobei dieses bekannte Stereomikroskop Umlenkspiegel
außerhalb des afokalen Vergrößerungssystems aufweist, die dazu dienen,
eine freie Drehbarkeit des Binokulartubus zu gewährleisten.
Zum Stand der Technik wird ferner auf die DE 37 18 843 C2 verwiesen,
aus der ein Binokularsystem für Stereomikroskope bekannt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompaktes Stereomikro
skop ohne verschlechterte Abbildungseigenschaften anzugeben, also ein
Stereomikroskop der eingangs genannten Art, das ohne Verschlechterung
der Abbildungseigenschaften einen vergleichsweise kurzen Abstand
zwischen dem zu beobachtenden Objekt und den Augen des Beobachters
ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
zur Erzielung einer geringen Bauhöhe des Stereomikroskops zwischen
dem Objekt und dem Binokular der Reihe nach vier, den Lichtweg im
Bereich des afokalen Vergrößerungssystems faltende Spiegel vorgesehen
sind, von denen der erste und vierte Spiegel außerhalb und der zweite
und dritte Spiegel innerhalb des afokalen Vergrößerungssystems an
geordnet sind und der dritte Spiegel unmittelbar neben dem zweiten
Spiegel liegt, daß der erste Spiegel das Objektlicht vom Mikroskoptubus
weg durch das Objektiv hindurch in den Eingang des afokalen Vergröße
rungssystems zu dem zweiten Spiegel reflektiert, der das Objektlicht
seinerseits zu dem dritten Spiegel reflektiert, und daß der dritte Spiegel
das Objektlicht zum Mikroskoptubus zurück durch den Ausgang des
afokalen Vergrößerungssystems auf den vierten Spiegel reflektiert, der
das Objektlicht seinerseits in das Binokular reflektiert.
Der Lichtweg zwischen dem Objekt und dem vierten Spiegel verläuft bei
einer Ausführungsform der Erfindung in ein und derselben Ebene.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verläuft der Lichtweg
vom ersten über den zweiten und dritten Spiegel zum vierten Spiegel in
ein und derselben Ebene, welche die Verlängerungen des in den ersten
Spiegel einfallenden und des aus dem vierten Spiegel austretenden
Lichtbündels schneidet, wobei zwischen dem vierten Spiegel und dem
Binokular ein den rechten und linken Strahlengang vertauschendes
optisches System vorgesehen ist. Der zweite, dritte und vierte Spiegel
können als Einheit um die Verbindungslinie zwischen dem ersten und
dem zweiten Spiegel drehbar sein.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist am Ausgang des afoka
len Vergrößerungssystems ein Bildaufrichtsystem vorgesehen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der erste
Spiegel als Strahlteiler ausgebildet, wobei ein Beleuchtungssystem
vorgesehen ist, welches das Objekt durch den ersten Spiegel hindurch
beleuchtet.
Das Binokular ist vorzugsweise um das aus dem vierten Spiegel aus
tretende Lichtbündel drehbar.
Der zweite und dritte Spiegel können in einem Einzelprisma zusammen
gefaßt sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das afokale
Vergrößerungssystem ein erstes Sammelsystem, ein Zerstreuungssystem
und ein zweites Sammelsystem auf, wobei die beiden Sammelsysteme
zur Vergrößerungseinstellung längsverschiebbar sind. Sofern hierbei der
zweite und dritte Spiegel in einem Einzelprisma zusammengefaßt sind,
können das Zerstreuungssystem und das Einzelprisma eine Einheit bilden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung den Aufbau eines ersten
Ausführungsbeispiels des Stereomikroskops nach der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Aufbau optischer
Okularsysteme, wie sie in dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
zu verwenden sind.
Fig. 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Aufbau eines zweiten
Ausführungsbeispiels des Stereomikroskops nach der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 4 zeigt in einer Schnittdarstellung einen Aufbau optischer Okularsy
steme, wie sie in dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung zu
verwenden sind.
Fig. 5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Aufbau eines dritten
Ausführungsbeispiels des Stereomikroskops nach der Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Ansicht des dritten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
gesehen in Richtung des in Fig. 5 gezeigten Pfeils.
Fig. 7A, 7B, 7C, 8A, 8B, 8C, 9A, 9B und 9C zeigen in Schnittdarstellun
gen Beispiele 1 bis 3 des afokalen Vergrößerungssystems zur Verwen
dung in dem Stereomikroskop nach der Erfindung.
Fig. 10 zeigt Diagramme, in denen Aberrationscharakteristiken des
Beispiels 1 bei dessen Vergrößerungsgrad von 0,233 × illustriert sind.
Fig. 11 zeigt Diagramme, in denen Aberrationscharakteristiken des
Beispiels 1 bei dessen Vergrößerungsgrad 0,466 × illustriert sind.
Fig. 12 zeigt Diagramme, in denen Aberrationscharakteristiken des
Beispiels 1 bei dessen Vergrößerungsgrad 0,933 × illustriert sind.
Fig. 13 zeigt Kurven, die Aberrationscharakteristiken des Beispiels 2 bei
dessen Vergrößerungsgrad 0,233 × illustrieren.
Fig. 14 zeigt Kurven, die Aberrationscharakteristiken des Beispiels 2 bei
dessen Vergrößerungsgrad 0,466 × illustrieren.
Fig. 15 zeigt Kurven, die Aberrationscharakteristiken des Beispiels 2 bei
dessen Vergrößerungsgrad 0,933 × illustrieren.
Fig. 16 zeigt Diagramme, welche Aberrationscharakteristiken des Bei
spiels 3 bei dessen Vergrößerungsgrad 0,233 × veranschaulichen.
Fig. 17 zeigt Diagramme, welche Aberrationscharakteristiken des Bei
spiels 3 bei dessen Vergrößerungsgrad 0,466 × veranschaulichen.
Fig. 18 zeigt Diagramme, welche Aberrationscharakteristiken des Bei
spiels 3 bei dessen Vergrößerungsgrad 0,933 × veranschaulichen.
Fig. 19 zeigt in einer Schnittansicht den Aufbau eines konventionellen
Stereomikroskops.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht, die den Aufbau des ersten
Ausführungsbeispiels des Stereomikroskops gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt. In dieser Zeichnung bezeichnet das Bezugszeichen 1
ein erstes reflektierendes Element (erster Spiegel), das die Funktion hat,
ein von einem (nicht gezeigten) Objekt kommendes Lichtbündel seitlich
oder nach hinten hin abzulenken. Das Bezugszeichen 2 kennzeichnet ein
Objektivlinsensystem (Objektiv), das die Funktion hat, das von dem
ersten reflektierenden Element 1 reflektierte Lichtbündel in ein afokales
Lichtbündel zu transformieren. Das Bezugszeichen 3 bezeichnet ein
afokales optisches System variabler Vergrößerung (afokales Vergröße
rungssystem), welches hinter dem Objektivlinsensystem 2 angeordnet
ist. Die Bezugszeichen 4 und 5 repräsentieren ein zweites reflektierendes
Element bzw. ein drittes reflektierendes Element (zweiter und dritter
Spiegel), die in dem afokalen optischen System 3 variabler Vergrößerung
angeordnet sind. Das Bezugszeichen 6 betrifft ein viertes reflektierendes
Element (vierter Spiegel), das die Funktion hat, ein aus dem afokalen
optischen System 3 austretendes Lichtbündel abzulenken. In dem von
dem vierten reflektierenden Element reflektierten Lichtweg sind optische
Okularsysteme (das Binokular) angeordnet.
Bei dem als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung bevorzugten
Stereomikroskop wird das von dem Objekt kommende Lichtbündel
(welches eine optische Achse O1 hat) von dem ersten reflektierenden
Element 1 reflektiert, so daß es einem optischen Weg folgt, der gemäß
einer anderen optischen Achse O2 abgelenkt ist, wobei das Lichtbündel in
das Objektivlinsensystem 2 einfällt und in ein afokales Lichtbündel
umgewandelt wird. Dieses tritt in das afokale optische System 3 variabler
Vergrößerung ein. Nach dem Eintritt in das afokale optische System
variabler Vergrößerung wird das afokale Lichtbündel durch das zweite
reflektierende Element 4 abgelenkt, so daß es einem nach oben hin
gehenden optischen Weg O3 folgt. Es wird dann weiter durch das dritte
reflektierende Element 5 abgelenkt und folgt dann einem anderen opti
schen Weg O4, der parallel zu dem optischen Weg O2 und in entgegen
gesetzter Richtung zur optischen Achse O2 verläuft, und tritt dann aus
dem afokalen optischen System 3 variabler Vergrößerung aus. Nach dem
Austritt aus dem afokalen optischen System 3 wird das afokale Licht
bündel von dem vierten reflektierenden Element 6 abgelenkt, so daß es
einem optischen Weg oder Strahlengang folgt, der auf einer Verlänge
rungslinie der optischen Achse O1 liegt.
Für das von dem vierten reflektierenden Element in oben beschriebener
Weise reflektierte Lichtbündel sind zwei rechte und linke Pupillen 7R und
7L auf dreidimensionale Beobachtung durch das optische Okularsystem
eingestellt. Genauer ausgedrückt heißt dies, daß Strahlen, die von den
optischen Achsen O1, O2, O3 etc. gesonderte Orte passieren (außeraxiale
Strahlen) und zu den von dem zu beobachtenden Objekt emittierten
Strahlen gehören, das Objektivlinsensystem 2 sowie das optische System
3 variabler Vergrößerung durchlaufen und von dem vierten reflektieren
den Element 6 reflektiert werden, durch die optischen Okularsysteme
hindurchtreten und zu den Augen des Beobachters geleitet werden.
Da das oben beschriebene erste Ausführungsbeispiel der Erfindung ein
invertiertes Bild formt, erfordert es Mittel zur Erzielung eines aufrechten
Bildes aus dem umgekehrten Bild (Mittel, wie beispielsweise bildumkeh
rende Prismen oder optische Elemente, die das Bild geradzahligmal erneut
abbilden). Aus diesem Grunde wird es vorgeschlagen, als optische
Okularsysteme, die auf der Reflexionsseite des vierten reflektierenden
Elementes 6 anzuordnen sind, optische Systeme zu verwenden, deren
jedes eine abbildende Linsenkomponente, Mittel zur Aufrichtung des
umgekehrten Bildes und eine Okularlinsenkomponente zur Vergrößerung
des Bildes umfaßt.
Fig. 2 zeigt ein konkretes Beispiel eines optischen Okularsystems (Bin
okulars) 15 zur Verwendung in dem ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. In dieser Zeichnung repräsentiert das Bezugs
zeichen 10R eine rechtsseitige abbildende Linsenkomponente (eine
linksseitige abbildende Linsenkomponente ist nicht gezeigt). Die Bezugs
zeichen 11L, 12L und 11R, 12R bezeichnen linksseitige bzw. rechts
seitige bildumkehrende Prismen. Die Bezugszeichen 13L und 13R kenn
zeichnen Prismen zur Einstellung einer Breite zwischen den Augen. Die
Bezugszeichen 14L und 14R repräsentieren linke bzw. rechte Okularlin
senkomponenten zur Vergrößerung des Bildes. Die optischen Okularsy
steme 15 mit der oben beschriebenen Zusammensetzung sind so kon
figuriert, daß sie als Ganzes in einem Bereich drehbar sind, in dem die
rechte Pupille 7R und die linke Pupille 7L der optischen Okularsysteme in
einem Bereich des aus dem in Fig. 1 gezeigten optischen System 3
variabler Vergrößerung austretenden Lichtbündels liegen, während die
optische Achse des optischen Systems 3 variabler Vergrößerung parallel
zu der rechtsseitigen und zu der linksseitigen optischen Achse der
optischen Okularsysteme 15 gehalten bleibt.
Ferner ist es möglich, das erste Ausführungsbeispiel des Stereomikro
skops nach der Erfindung so zu konfigurieren, daß es eine gleichzeitige
Beobachtung des Bildes durch eine Vielzahl von Beobachtern ermöglicht,
wenn Elemente, die das Lichtbündel teilen, zwischen dem optischen
System 3 variabler Vergrößerung und den optischen Okularsystemen 15
angeordnet werden und wenn die optischen Okularsysteme 15 jeweils in
den aufgeteilten optischen Wegen oder Strahlengängen angeordnet
werden. In diesem Fall ist eine Beobachtung ohne Lichtintensitätsverlust
möglich, indem das Lichtbündel an Orten der Pupillen aufgespalten bzw.
geteilt wird.
Ferner ist es möglich, die Beobachtung in einem koaxialen Beleuchtungs
modus auszuführen, ohne den Abstand, gemessen von dem Objekt zu
dem Augenpunkt, zu ändern, wenn ein teildurchlässiges reflektierendes
Element, etwa ein halbdurchlässiger Spiegel, als das erste reflektierende
Element 1 gewählt wird, und wenn ein Beleuchtungssystem 8, bestehend
aus einer Kondensorlinsenkomponente 8a und zwei Prismen 8b, 8c,
zusammen mit einer Lichtquelle 9 an der Seite angeordnet wird, an der
die Strahlen, die zu den von dem zu beobachtenden Objekt emittierten
Strahlen gehören, das teildurchlässige reflektierende Element passiert
haben (nachstehend als Transmissionsseite bezeichnet), wie dies in Fig.
1 illustriert ist.
Fig. 3 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel des Stereo
mikroskops nach der vorliegenden Erfindung. Das zweite
Ausführungsbeispiel weist ein zweites reflektierendes
Element 4, ein drittes reflektierendes Element 5 und ein
viertes reflektierendes Element 6 auf, die so angeordnet
sind, daß ein in das optische System 3 variabler Ver
größerung einfallendes Lichtbündel durch das zweite re
flektierende Element 4 in eine horizontale Richtung abge
lenkt wird, durch das dritte reflektierende Element 5 so
abgelenkt wird, daß es in umgekehrter Richtung und paral
lel zu einer optischen Achse O2 verläuft, und ferner
durch das vierte reflektierende Element 6 nach oben hin
abgelenkt wird. Für das von dem vierten reflektierenden
Element 6 reflektierte Lichtbündel sind zwei Pupillen 7L
und 7R für dreidimensionale Beobachtung durch optische
Okularsysteme eingestellt, die über dem vierten reflek
tierenden Element 6 angeordnet sind.
Bei dem oben beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
bilden ein erstes reflektierendes Element 1, das zweite
reflektierende Element 4, das dritte reflektierende Ele
ment 5 und das vierte reflektierende Element 6 ein Sy
stem, das wie ein Porro-Prisma des Typs II funktioniert.
Da die reflektierenden Elemente dahingehend wirken, daß
sie ein umgekehrtes Bild aufrichten, ist es bei dem zwei
ten Ausführungsbeispiel nicht erforderlich, Mittel zur
Aufrichtung eines Bildes vorzusehen.
Da das aus den reflektierenden Elementen gebildete System
dahingehend funktioniert, daß es Orte oder Lagen der
rechten und linken Pupillen gegeneinander auswechselt,
ist es jedoch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel erfor
derlich, optische Okularsysteme zu verwenden, die einen
Aufbau haben, wie er exemplarisch in Fig. 4 gezeigt ist.
Genauer gesagt bedeutet dies, daß das zweite Ausführungs
beispiel optische Elemente (oder reflektierende Elemente)
16L und 16R, die dahingehend wirken, daß sie die Orte
bzw. Lagen der beiden Pupillen gegeneinander auswechseln,
in einem Abschnitt zwischen den abbildenden Linsenkompo
nenten 10L, 10R und den Prismen 13L, 13R für die Einstel
lung einer Weite zwischen den Augen des Beobachters auf
weist.
Da die in Fig. 4 gezeigten optischen Okularsysteme keine
Mittel zur Aufrichtung eines umgekehrten Bildes umfassen,
ermöglichen sie es, eine Breite zwischen sich zu reser
vieren, die schmaler ist als die, die zwischen den opti
schen Okularsystemen zu reservieren ist, welche - wie in
Fig. 2 gezeigt - die Mittel zur Aufrichtung des umgekehr
ten Bildes verwenden (die reflektierenden Elemente 11L,
11R, 12L und 12R). Die Mittel zur Aufrichtung des umge
kehrten Bildes sind ferner teuer, da jedes dieser Mittel
mit hoher Präzision gefertigt werden muß und zwei Dach
prismen verwendet. Demgemäß sind die in Fig. 4 gezeigten
optischen Okularsysteme, die nicht die Mittel zur Auf
richtung des umgekehrten Bildes verwenden, kostengünsti
ger.
Das zweite Ausführungsbeispiel, bei dem ein Lichtbündel
in der horizontalen Richtung mittels des ersten 1 bis
vierten reflektierenden Elementes 6 abgelenkt wird, kann
eine vertikale Gesamtlänge haben, die einer Gesamtsumme
eines maximalen Durchmessers von Linsenkomponenten und
der Dicke einer Fassung zur Halterung der Linsenkomponen
ten (einer vertikalen Länge der Fassung selbst) ent
spricht, und es ermöglicht es, einen Augenpunkt näher zu
einem zu beobachtenden Objekt heranzubringen. Wenngleich
eine optische Achse hinauf zu dem ersten reflektierenden
Element 1 von der optischen Achse des Lichtbündels ab
weicht, das von dem vierten reflektierenden Element 6
reflektiert wird, wirft diese Abweichung quasi kein Pro
blem auf, da sie in der Größenordnung der Gesamtsumme des
Maximaldurchmessers der Linsenkomponenten und der Dicke
der Fassung liegt. Berücksichtigt man die Tatsache, daß
das Stereomikroskop für die Ausführung sorgfältiger oder
komplizierter Arbeiten über eine lange Zeit bei gleich
zeitiger Betrachtung von Bildern von Objekten durch das
Mikroskop Verwendung finden soll, ist es jedoch wün
schenswert, daß die optische Achse O1 hinauf zu dem er
sten reflektierenden Element 1 durch Verwendung reflek
tierender Elemente mit der optischen Achse des Lichtbün
dels koinzident ist, welches von dem vierten reflektie
renden Element 6 reflektiert wird. Wenn die optischen
Achsen zueinander koinzident sind, ist der Augenpunkt ein
wenig weiter von dem zu beobachtenden Objekt positioniert.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht, in der das
dritte Ausführungsbeispiel des Stereomikroskops nach der
Erfindung illustriert ist. Das dritte Ausführungsbeispiel
ist äquivalent zum zweiten Ausführungsbeispiel, wenn
letzteres so konfiguriert ist, daß das zweite reflektie
rende Element 4, das dritte reflektierende Element 5 und
das vierte reflektierende Element 6 (oder eine optische
Achse O3 und eine optische Achse O4) insgesamt um eine
zwischen dem ersten reflektierenden Element 1 und dem
zweiten reflektierenden Element 4 liegende zentrale Achse
O2 (oder eine nachstehend als Drehachse A bezeichnete
Achse eines Lichtbündels, das von dem Objektivlinsensy
stem 2 kommend als nahezu paralleles Lichtbündel in das
optische System 3 variabler Vergrößerung einfällt) dreh
bar sind und wenn gleichzeitig das vierte reflektierende
Element 6 um die optische Achse O4 (nachstehend als Dreh
achse B bezeichnet) drehbar ist. Wenn ein Drehwinkel um
die Drehachse A durch a und ein weiterer Drehwinkel des
reflektierenden Elementes 6 um die Drehachse B mit b be
zeichnet wird, so läßt sich die Beziehung a : b = 1 : 2 ange
ben, wobei die reflektierenden Elemente derart gedreht
werden, daß diese Beziehung erfüllt ist. Das heißt, daß
das dritte Ausführungsbeispiel die Änderung der Richtung
eines von dem vierten reflektierenden Element 6 reflek
tierten Lichtbündels ermöglicht, während ein Bild davon
in einer aufrechten Position gehalten bleibt oder verhin
dert wird, daß das Bild eine Neigung oder Schrägstellung
erfährt. Auf diese Weise wird der Beobachter in die Lage
versetzt, Richtungen für Beobachtungen durch die opti
schen Okularsysteme zu ändern.
Fig. 6 zeigt eine Ansicht des dritten Ausführungsbei
spiels, gesehen in Richtung des in Fig. 5 gezeigten
Pfeils. Eine Richtung eines Lichtbündels, die unter der
in Fig. 4 gezeigten Bedingung nach oben hin verlaufend
eingestellt ist, kann in eine horizontale Richtung geän
dert werden, indem das erste bis vierte reflektierende
Element um 45° um die Drehachse A gedreht werden und das
vierte reflektierende Element um 90° um die Drehachse B
gedreht wird, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Es ist
selbstverständlich, daß das von dem vierten reflektieren
den Element reflektierte Lichtbündel in irgendeine bzw.
jede Richtung eingestellt werden kann, indem die Winkel
der Drehachse A und der Drehachse B unter Einhaltung der
Erfüllung der Beziehung a : b = 1 : 2 geändert werden.
Die bei dem dritten Ausführungsbeispiel verwendeten op
tischen Okularsysteme 15 entsprechen denen des in Fig. 4
gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels.
Wie aus der obigen Beschreibung zu ersehen ist, ermög
licht das als drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung
bevorzugte Stereomikroskop eine kontinuierliche Änderung
der Richtung des von dem vierten reflektierenden Element
6 reflektierten Lichtbündels, indem die reflektierenden
Elemente um die Drehachse A und um die Drehachse B ge
dreht werden, wobei die Beziehung a : b = 1 : 2 erfüllt
bleibt. Das dritte Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung setzt den Beobachter folglich in die Lage, Win
kel für die Betrachtung durch die Okularlinsenkomponenten
der optischen Okularsysteme zu ändern.
Das dritte Ausführungsbeispiel, das einen Aufbau ähnlich
dem des in Fig. 3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels
hat und als Modifikation davon bevorzugt wird, ist derart
konfiguriert, daß es dem Beobachter die Möglichkeit gibt,
seine Betrachtungswinkel (oder Neigungswinkel der Okular
linsenkomponenten) zu ändern. Es ist auch möglich, das in
Fig. 1 illustrierte erste Ausführungsbeispiel so zu kon
figurieren, daß es dem Beobachter die Möglichkeit gibt,
Blickwinkel für die Betrachtung durch die optischen Oku
larsysteme des Stereomikroskops zu ändern. Zu diesem
Zweck sind das zweite reflektierende Element 4 und das
dritte reflektierende Element 5 als Ganzes um die als die
Drehachse A herangezogene optische Achse O2 drehbar aus
gebildet, und das vierte reflektierende Element 6 ist
ferner um die als die Drehachse B herangezogene optische
Achse O4 drehbar ausgebildet, wobei die Drehwinkel a und
b so gewählt bleiben, daß sie die Beziehung a : b = 1 : 2
erfüllen. Im Zusammenhang mit der Drehung der reflektie
renden Elemente werden ferner die Pupillen 7L und 7R der
optischen Okularsysteme zu Positionierungen 7L' bzw. 7R',
die mit gestrichelten Linien angedeutet sind, gedreht,
indem die optischen Okularsysteme 15 um 90° um die Achse
O5 gedreht werden, die auf einer Verlängerungslinie der
optischen Achse O1 verläuft. Das heißt, daß das zweite
Ausführungsbeispiel dem Beobachter die Möglichkeit gibt,
seine Blickrichtungen (oder Winkel) in seinen natürlichen
Haltungen oder ungezwungenen Positionen zu ändern, indem
die optischen Okularsysteme gedreht werden, um die Pupil
len 7L und 7R der optischen Okularsysteme um 90° und die
reflektierenden Elemente unter Erfüllung der oben erwähn
ten Beziehung um die Drehachsen A und B zu drehen.
Das zweite Ausführungsbeispiel wie auch das dritte Aus
führungsbeispiel kann ferner - wie in dem Fall des in
Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels - mit einem
Beleuchtungssystem ausgestattet sein, das aus einer
Lichtquelle 9 einer Kondensorlinsenkomponente 8, reflek
tierenden Elementen 10 und 11 etc. gebildet ist.
Darüber hinaus ist jedes der oben beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele derart konfiguriert, daß der von dem Augen
punkt zu dem zu beobachtenden Objekt gemessene Abstand
verkürzt ist, indem das Objektivlinsensystem 2 zwischen
dem ersten reflektierenden Element 1 und dem zweiten re
flektierenden Element 4 positioniert ist. Das Objektiv
linsensystem ist zwischen dem ersten reflektierenden
Element 1 und dem zu beobachtenden Objekt angeordnet.
Das optische System 3 variabler Vergrößerung muß darüber
hinaus wenigstens zwei Linseneinheiten umfassen, die zur
Änderung einer Vergrößerung des Stereomikroskops zu ver
schieben sind. Wenn ein reflektierendes Element zwischen
den Linseneinheiten angeordnet ist, sind diese Linsenein
heiten voneinander entfernt, was es schwierig macht, ein
großes variables Brennweitenverhältnis
zu erhalten. Dieses Problem kann dadurch gelöst werden,
daß die bewegbaren Linseneinheiten vor und hinter dem
reflektierenden Element angeordnet werden und die Linsen
einheiten mit dem reflektierenden Element integriert wer
den, um eine einzelne, das reflektierende Element umfas
sende Linseneinheit zu bilden. Es ist jedoch nicht wün
schenswert, das erste reflektierende Element und/oder das
vierte reflektierende Element in dem optischen System
variabler Vergrößerung anzuordnen, da eine solche Anord
nung bei der Beobachtung hinderlich ist, indem der
Objektpunkt und der Augenpunkt in Zusammenhang mit der
Änderung der Vergrößerung verlagert werden. Wenn ferner
das zweite reflektierende Element und/oder das dritte
reflektierende Element in dem optischen System variabler
Vergrößerung angeordnet werden, so wird dieses optische
System groß und schwer. Aus diesem Grunde wird es bevor
zugt, ein reflektierendes Element in einer Linseneinheit
vorzusehen, wenn das optische System variabler Vergröße
rung eine Linseneinheit umfaßt, die während der Änderung
der Vergrößerung stationär zu halten ist.
Nachstehend folgt eine detaillierte Beschreibung des in
dem Stereomikroskop nach der Erfindung zu verwendenden
optischen Systems variabler Vergrößerung. Bei dem opti
schen System variabler Vergrößerung sind zwei reflektie
rende Flächen an einer zweiten Linseneinheit (Zerstreu
ungssystem) 32 fixiert, und eine erste Linseneinheit (er
stes Sammelsystem) 31 und eine dritte Linseneinheit (zwei
tes Sammelsystem) 33 werden zur Änderung der Vergrößerung
und zur Fokussierung des Stereomikroskops bewegt. Dies hat den
Zweck, daß das optische System variabler Vergrößerung
eine kurze Gesamtlänge und - in Richtung der optischen
Achse O2 gemessen - eine Länge aufweist, die etwa gleich
der in einer Richtung der optischen Achse O4 gemessenen
Länge ist. Die erste Linseneinheit 31 und die dritte Lin
seneinheit 33 haben ferner positive Brechkräfte, wobei ein
aus der zweiten Linseneinheit 32 austretendes Lichtbündel
einen kleinen Durchmesser hat. Demgemäß bietet das opti
sche System variabler Vergrößerung die Möglichkeit, ein
Stereomikroskop mit kleinem Gewicht zu realisieren, da es
eine kompakte Konfigurierung erlaubt, wobei das zweite
reflektierende Element 4 und das dritte reflektierende
Element 5, die aus Prismen oder Spiegeln gebildet sind,
dazu tendieren, das Gewicht eines Stereomikroskops zu
vergrößern. Ein Maximaldurchmesser eines Lichtbündels,
das sich längs der optischen Achse O2 und der optischen
Achse O4 ausbreitet, ist abhängig von der ersten Linsen
einheit 31 und der dritten Linseneinheit 33 festgelegt,
wohingegen ein die zweite Linseneinheit 32 durchlaufendes
Lichtbündel einen nicht so großen Durchmesser hat. Demge
mäß kann ein von dem zweiten reflektierenden Element 4 zu
dem dritten reflektierenden Element 5 in Richtung der
optischen Achse O3 gemessener Abstand in einem Bereich
verkürzt werden, in dem die erste Linseneinheit 31 nicht
gegen die dritte Linseneinheit 33 trifft, wodurch verhin
dert wird, daß der Augenpunkt fern von dem Objektpunkt
liegt.
Beispiele numerischer Daten für das optische System vari
abler Vergrößerung sind nachstehend aufgelistet:
Die vorstehend aufgelisteten numerischen Daten sind auf
eine Maximallänge des afokalen optischen Systems variab
ler Vergrößerung normiert. In den numerischen Daten re
präsentieren die Bezugszeichen r1, r2, . . . Krümmungsradien
von Krümmungen an Oberflächen betreffender Linsenelemen
te. Die Bezugszeichen d1, d2, . . . bezeichnen Dicken der
jeweiligen Linsenelemente und dazwischen reservierter
Lufträume oder Luftabstände. Die Bezugszeichen n1, n2, . . .
bezeichnen Brechungsindices der jeweiligen Linsenele
mente. Die Bezugszeichen ν1, ν2, . . . repräsentieren
Abbe-Zahlen der jeweiligen Linsenelemente. Das Bezugszeichen
AD kennzeichnet eine jeweilige Exzentrizität des rechten
optischen Okularsystems und des linken optischen Okular
systems, gemessen von der optischen Achse des optischen
Systems variabler Vergrößerung. Das Bezugszeichen A be
zeichnet einen Durchmesser einer Aperturblende des opti
schen Okularsystems. Das Bezugszeichen AP repräsentiert
einen von der Aperturblende des optischen Okularsystems
zu einer letzten Fläche öder Endfläche des afokalen op
tischen Systems variabler Vergrößerung längs der opti
schen Achse gemessenen Abstand. Das Bezugszeichen IH be
zeichnet eine maximale Bildhöhe, gemessen von der opti
schen Achse des optischen Okularsystems. Das Bezugszei
chen HH bezeichnet einen zwischen den Hauptpunkten der
zweiten Linseneinheit gemessenen Abstand. Die Bezugszei
chen f20 und f21 repräsentieren Brennweiten der Linsen
komponenten, die auf der Objektseite bzw. auf der Bild
seite in der zweiten Linseneinheit angeordnet sind.
Wenn die reflektierenden Elemente beispielsweise in dem
in Fig. 1 gezeigten optischen System angeordnet sind, so
sind die Luftspalte oder Luftabstände verbreitert, und
die Linseneinheiten haben abgeschwächte Brechkräfte, wo
durch das optische System in Richtung der optischen Achse
O2 verlängert werden muß, um dessen Vergrößerung unverän
dert zu halten. Wenn das optische System in Richtung der
optischen Achse O2 verlängert wird, hat es einen längeren
Vorsprung und ist nicht ausgeglichen bzw. nicht sym
metrisch, was es schwierig macht, einen Mikroskopkörper
zu erhalten, so daß er nicht schief bzw. schräg ist. Zur
Vermeidung dieses Nachteils sind die zur Bildung der
zweiten Linseneinheit erforderlichen Linsenkomponenten
vor und hinter dem reflektierenden Element angeordnet.
Betrachtet man die Linsenkomponenten und das reflektie
rende Element als eine einzelne Linseneinheit, so ist der
Abstand zwischen den Hauptpunkten verlängert, so daß das
reflektierende Element einem dünnen reflektierenden Ele
ment äquivalent ist. Eine derartige Konfiguration oder
Ausführung bietet die Möglichkeit, das afokale optische
System variabler Vergrößerung kompakt zu gestalten und
erleichtert die Korrektion von Aberrationen bzw. Abbil
dungsfehlern in dem optischen System.
Ein afokales optisches System variabler Vergrößerung, das
die als das Beispiel 1 bevorzugten numerischen Paten hat,
ist in den Fig. 7A, 7B und 7C gezeigt, wobei das afokale
optische System variabler Vergrößerung eingestellt ist,
um Vergrößerungen des Stereomikroskops gemäß der vorlie
genden Erfindung von 0,233 ×, 0,466 × und 0,933 × zu er
halten. In diesen Zeichnungen repräsentiert das Bezugs
zeichen 0 die Objektseite, und das Bezugszeichen I be
zeichnet die Bildseite.
Bei dem afokalen optischen System variabler Vergrößerung
mit den als das Beispiel 1 bevorzugten numerischen Daten
hat ein zwischen der objektseitigen Linsenkomponente 320
und der bildseitigen Linsenkomponente 321 reservierter
Luftabstand eine optische Weglänge von 0,2795 wohingegen
der zwischen den Hauptpunkten gemessene Abstand 0,1228
beträgt, der um 43% verkürzt ist. Es kann nicht gesagt
werden, daß das afokale optische System variabler Ver
größerung hinreichend kompakt ist, wenn es nicht ein Ver
kürzungsverhältnis von 35% oder mehr hat, und das in
Fig. 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist hinreichend kompakt, wenn es entsprechend dem oben
beschriebenen Verkürzungsverhältnis beurteilt wird. Fer
ner ist es wünschenswert, die Hauptpunkte zu verlagern,
wobei die auf der Bildseite in der zweiten Linseneinheit
angeordnete Linsenkomponente 321 eine Meniskus-Linsenkom
ponente ist, die eine konkave Oberfläche an der Objekt
seite aufweist und eine Absolutbrennweite von wenigstens
1 oder nahezu keine Brechkraft aufweist. Falls ein brei
ter Luftabstand zwischen den beiden Linsenkomponenten der
zweiten Linseneinheit reserviert ist, wie es bei dem afo
kalen optischen System variabler Vergrößerung mit den
numerischen Daten des Beispiels 1 der Fall ist, so ist es
schwierig, die Bildfeldwölbung zu korrigieren. Aberra
tionscharakteristiken des Stereomikroskops, das das afo
kale optische System variabler Vergrößerung verwendet,
sind für die Vergrößerungseinstellungen 0,233 ×, 0,466 ×
und 0,933 × in Fig. 10, Fig. 11 bzw. Fig. 12 dargestellt.
Ein afokales optisches System variabler Vergrößerung mit
den als Beispiel 2 bevorzugten numerischen Daten hat den
in den Fig. 8A, 8B und 8C gezeigten Aufbau, wobei eine
zweite Linseneinheit des afokalen optischen Systems vari
abler Vergrößerung aus einer objektseitigen negativen
Linsenkomponente 320 und einer bildseitigen dicken Lin
senkomponente 321 gebildet ist, die aus Linsenelementen
besteht, die an einer vorderen Oberfläche und einer hin
teren Oberfläche eines Prismas gekittet sind. Da das
Prisma - wie oben beschrieben - als eine lange Linsenkom
ponente ausgebildet ist, ist der zwischen diesen beiden
Linsenkomponenten reservierte Luftabstand schmal. Im Ge
gensatz zu dem afokalen optischen System variabler Ver
größerung mit den numerischen Daten des Beispiels 1, wel
ches die als die Meniskus-Linsenkomponente mit nahezu
verschwindender Brechkraft konfigurierte bildseitige Lin
senkomponente 321 der zweiten Linseneinheit verwendet,
nutzt das afokale optische System variabler Vergrößerung
mit den numerischen Daten des Beispiels 2 reflektierende
Flächen, die in der Linseneinheit angeordnet sind, um den
Luftabstand zu verbreitern und die negative Brechkraft
stärker zu machen, wodurch die Bildfeldwölbung reduziert
wird. Wenn das afokale optische System variabler Ver
größerung mit den numerischen Daten des Beispiels 2 zur
Realisierung der Vergrößerungen von 0,233 ×, 0,466 × und
0,933 × eingestellt ist, hat das Stereomikroskop gemäß
der vorliegenden Erfindung Aberrationscharakteristiken,
wie sie in Fig. 13, Fig. 14 bzw. Fig. 15 dargestellt sind.
Ein afokales optisches System variabler Vergrößerung mit
den als das Beispiel 3 bevorzugten numerischen Daten hat
einen Aufbau, wie er in den Fig. 9A, 9B und 9C gezeigt
ist, wobei zwei Linsenkomponenten 320 und 321 separate Refle
xionsflächen aufweisen. Das afokale optische System variab
ler Vergrößerung mit den numerischen Daten des Beispiels 3
zeigt den Effekt, der ähnlich dem ist, der bei dem afokalen
optischen System variabler Vergrößerung mit den numerischen
Daten des Beispiels 2 erhalten wird. Bei dem afokalen op
tischen System variabler Vergrößerung mit den numerischen
Daten des Beispiels 3 sind positive Linsenkomponenten,
die in der ersten Linseneinheit und der zweiten Linsenein
heit angeordnet sind, aus einem außerordentlich dispergie
renden oder Dispersion zeigenden Glasmaterial gefertigt,
um außeraxiale chromatische Aberration und chromatische
Längsaberration günstig zu korrigieren. Wenn das afokale
optische System variabler Vergrößerung mit den numerischen
Daten des Beispiels 3 für die Realisierung der Vergrößerun
gen von 0,233 ×, 0,466 × und 0,933 × eingestellt ist, hat
das Stereomikroskop gemäß der vorliegenden Erfindung
Aberrationscharakteristiken, wie sie in den Fig. 16, 17
bzw. 18 veranschaulicht sind.
Die Diagramme der Aberrationscharakteristiken der afoka
len optischen Systeme variabler Vergrößerung mit den oben
beschriebenen numerischen Daten zeigen eine axiale Aber
ration und Astigmatismus in den Zuständen, in denen eine
zentrale Linie der optischen Achsen des rechten optischen
Okularsystems und des linken optischen Okularsystems mit
der optischen Achse des afokalen optischen Systems vari
abler Vergrößerung koinzidiert. In den Diagrammen, die
die axiale Aberration zeigen, ist die laterale Aberration
mit Werten gezeichnet, wie sie in einer Ebene zu messen
sind, die die rechten und linken optischen Achsen ent
hält, und die Ordinate entspricht Aperturverhältnissen.
Die Astigmatismus-Kurven veranschaulichen Astigmatismus
zweier Typen, von denen einer in einer Ebene gemessen
wurde, die die rechte optische Achse und die linke opti
sche Achse der optischen Okularsysteme enthält, und von
denen der andere in einer Richtung senkrecht zu der oben
erwähnten Ebene gemessen wurde. "Horizontalrichtung" oder
"Vertikalrichtung" ist in jedem der Diagramme spezifi
ziert, die Astigmatismus veranschaulichen. Diese Aberra
tionen sind mit Werten gezeichnet, wie sie auf Bildflä
chen der optischen Okularsysteme gemessen wurden, deren
jedes eine abbildende Linsenkomponente mit einer Brenn
weite von fOC verwendet. Astigmatismus ist als eine ver
tikale Aberration dargestellt, wobei ein Punkt, bei dem
die Lichtintensität minimal ist, auf einer Ebene, die
eine optische Achse mit einem Bildpunkt verbindet, durch
eine gestrichelte Linie gezeichnet ist, und ein Bild
punkt, der in einer Richtung senkrecht zu der Ebene opti
mal ist, ist durch eine durchgezogene Linie gekennzeich
net.
Jedes der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele des
Stereomikroskops nach der vorliegenden Erfindung verwen
det ein Paar rechte und linke Okularlinsensysteme. Das
Stereomikroskop gemäß der vorliegenden Erfindung kann
jedoch anstelle der beiden Okularlinsensysteme ein Oku
larlinsensystem aufweisen, das aus einem einzelnen Lin
sensystem besteht, dessen Durchmesser groß genug ist, um
die beiden Lichtbündel zu umfassen bzw. abzudecken, die
auf das rechte Auge und das linke Auge des Beobachters
treffen sollen. Dementsprechend kann der in der obigen
Beschreibung verwendete Begriff "Okularlinsensysteme" als
"rechtes Okularlinsensystem und linkes Okularlinsensy
stem" oder als "ein einzelnes Okularlinsensystem mit
einem Durchmesser, der groß genug ist, die beiden Licht
bündel zu umfassen, die auf zwei Augen treffen sollen"
interpretiert werden. Darüber hinaus treten keine Schwie
rigkeiten auf, wenn ein einzelnes Okularlinsensystem mit
solch einem großen Durchmesser in jedem der in den Zeich
nungen illustrierten Ausführungsbeispiele übernommen wird.
Das Stereomikroskop gemäß der vorliegenden Erfindung ist
kompakt und hat günstige optische Eigenschaften.
Claims (10)
1. Stereomikroskop,
- - mit einem gemeinsamen Objektiv (2) für den rechten und lin ken Strahlengang des Stereomikroskops
- - und einem für den rechten und linken Strahlengang gemeinsamen, afokalen Vergrößerungssystem (3)
- - und mit einem Binokular (15) zur Beobachtung des aus dem
afokalen Vergrößerungssystem (3) austretenden
Objektlichtes,
dadurch gekennzeichnet, - - daß zur Erzielung einer geringen Bauhöhe des Stereomikroskops zwischen dem Objekt (O) und dem Binokular (15) der Reihe nach vier den Lichtweg im Bereich des afokalen Vergrößerungssystems (3) faltende Spiegel vorgesehen sind,
- - von denen der erste (1) und vierte (6) Spiegel außerhalb und der zweite (4) und dritte (5) Spiegel innerhalb des afokalen Vergrößerungssystems (3) angeordnet sind und der dritte Spiegel (5) unmittelbar neben dem zweiten Spiegel (4) liegt,
- - daß der erste Spiegel (1) das Objektlicht vom Mikroskoptubus weg durch das Objektiv (2) hindurch in den Eingang des afokalen Vergrößerungssystems (3) zu dem zweiten Spiegel (4) reflektiert, der das Objektlicht seinerseits zu dem dritten Spiegel (5) reflektiert
- - und daß der dritte Spiegel (5) das Objektlicht zum Mikroskoptubus zurück durch den Ausgang des afokalen Vergrößerungssystems (3) auf den vierten Spiegel (6) reflektiert, der das Objektlicht seinerseits in das Binokular (15) reflektiert.
2. Stereomikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtweg zwischen dem Objekt (O) und dem vierten Spiegel (6)
in ein und derselben Ebene verläuft.
3. Stereomikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtweg vom ersten (1) über den zweiten (4) und dritten (5)
Spiegel zum vierten Spiegel (6) in ein und derselben Ebene
verläuft, welche die Verlängerungen des in den ersten Spiegel (1)
einfallenden und des aus dem vierten Spiegel (6) austretenden
Lichtbündels schneidet, wobei zwischen dem vierten Spiegel (6)
und dem Binokular (15) ein den rechten und linken Strahlengang
vertauschendes optisches System (16L, 16R) vorgesehen ist.
4. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß am Ausgang des afokalen
Vergrößerungssystems (3) ein Bildaufrichtsystem
(11L, 11R; 12L, 12R) vorgesehen ist.
5. Stereomikroskop nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite (4), dritte (5) und vierte Spiegel (6) als Einheit um die
Verbindungslinie zwischen dem ersten (1) und dem zweiten (4)
Spiegel drehbar sind.
6. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Spiegel (1) als Strahlteiler
ausgebildet und ein Beleuchtungssystem vorgesehen ist, welches
das Objekt (O) durch den ersten Spiegel (1) hindurch beleuchtet.
7. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Binokular (15) um das aus dem vierten
Spiegel (6) austretende Lichtbündel drehbar ist.
8. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite (4) und dritte (5) Spiegel in einem
Einzelprisma zusammengefaßt sind.
9. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das afokale Vergrößerungssystem (3) ein
erstes Sammelsystem (31), ein Zerstreuungssystem (32) und ein
zweites Sammelsystem (33) aufweist, wobei die beiden
Sammelsysteme (31, 33) zur Vergößerungseinstellung
längsverschiebbar sind.
10. Stereomikroskop nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerstreuungssystem (32) und das Einzelprisma eine
Einheit bilden.
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