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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Binokulartubus für ein Stereomikroskop
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Binokulartuben
für Stereomikroskope
mit optischer Strahlaufwicklung finden beispielsweise in Operationsmikroskopen
Anwendung. Dort ist bei einer großen Hauptobjektiv-Schnittweite
ein möglichst kurzer
Arbeitsabstand zwischen dem Mikroskop-Einblick und dem betrachteten
Objekt erforderlich, um dadurch dem Chirurgen eine entspannte Körperhaltung
bei der Durchführung
seiner Arbeiten zu ermöglichen.
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Desweiteren
wird bei Operationsmikroskopen üblicherweise
eine Möglichkeit
zur kontinuierlichen Veränderung
des Einblickwinkels zwischen dem Gehäuse des Stereomikroskopes und
dem Binokulartubus gewünscht.
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Ferner
sollte ein derartiger Binokulartubus eine Möglichkeit zur Einstellung des
Augenabstandes bieten.
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Ein
Binokulartubus der eingangs genannten Art ist aus der
DE 37 18 843 A1 bekannt.
Dort ist ein neigungsverstellbarer Doppeltubus beschrieben, in dem
zwei rechtwinklige Prismen mit Dachkante vorgesehen sind, die als
Bildumkehr-Elemente wirken. Mit den beiden Prismen werden die stereoskopischen
Teilstrahlengänge
seitlich versetzt, um so den Abstand der Beobachtungspupillen zu
vergrößern. Die
Prismen bauen allerdings vergleichsweise voluminös und haben eine entsprechend
ausladende Bauform des Binokulartubus zur Folge. Weiter ist bei dem
Doppeltubus in den stereoskopischen Teilstrahlengängen ein
Umlenkprisma angeordnet, das rautenförmig ausgebildet ist und den
Strahlengang, der es durchsetzt, von einer Eintrittsfläche zu einer
Austrittsfläche
umlenkt. Bei dem Binokulartubus gibt es verhältnismäßig lange Glas- und Luftwege.
Darüber hinaus
sind für
die stereoskopischen Teilstrahlengänge jeweils separate Schwenkspiegel
vorgesehen, die getrennt justiert werden müssen. Der Justieraufwand für diesen
Binokulartubus ist damit hoch. Schließlich gibt es bei dem Binokulartubus
in jedem der stereoskopischen Teilstrahlengänge zwei Kittglieder, was eine
ungünstige
Pupillenlage zur Folge hat.
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Die
DE 36 15 842 A1 offenbart
eine Zwischenbaugruppe für
ein stereoskopisches Operationsmikroskop für die Augenchirurgie. Die Zwischenbaugruppe
ist zur Anordnung zwischen einem Zoom-System und einem Einblicktubus
vorgesehen. Die Zwischenbaugruppe ermöglicht eine vollkommene Bildumkehr
ohne Richtungsänderung
des Strahlenganges, bewirkt jedoch einen Strahlenversatz. Die Zwischenbaugruppe
der
DE 36 15 842 A1 besteht aus
einem in einem Gehäuse
angeordneten Prismensystem mit einem einzelnen Pentagonprisma mit Dachkante
und einem Halbquaderprisma mit Dachkante.
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In
der
DE 26 54 778 A1 ist
ein Binokulartubus beschrieben, der um eine senkrecht zu den optischen Achsen
der stereoskopischen Teilstrahlengänge orientierte Schwenkachse
drehbar angeordnet ist. Ebenfalls drehbar um die Schwenkachse ist
ein Umlenkspiegel angeordnet, der beim Schwenken des Binokulartubus
um den jeweils halben Verschwenk-Winkel mitgedreht wird. Dem drehbaren Umlenkspiegel
ist eine erste Gruppe optischer Umlenkelemente nachgeordnet, welche
die vom Umlenkspiegel kommenden Strahlengänge in Richtung einer zweiten
Gruppe von Umlenkelementen hin ablenkt. Die beiden Umlenkelement-Gruppen
sind zusammen mit dem kompletten Binokulartubus schwenkbar. Desweiteren
sind nach der zweiten Gruppe von Umlenkelementen in den stereoskopischen
Teilstrahlengängen
Rhombusprismen drehbar um die jeweilige optische Achse angeordnet,
um so eine wahlweise Einstellung des Augenabstandes zu ermöglichen.
Den Rhombusprismen sind in den Teilstrahlengängen wiederum die Okulare nachgeordnet.
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Der
aus der
DE 26 54 778
A1 bekannte Binokulartubus beinhaltet ferner ein Optikbauteil,
das aus einer Prismengruppe mit beidseitig angekitteten Linsen besteht.
Ein derartiges Optikbauteil stellt hinsichtlich der Fertigung hohe
Anforderungen.
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Mit
zunehmenden Anforderungen an die Arbeits-Ergonomie resultiert jedoch
u.a. der Wunsch nach einem ergonomisch günstigeren Schwenkbereich, als
er mit einem derartigen Binokulartubus zu realisieren ist. Mitunter
wird beispielsweise eine andere Relativorientierung des Binokulartubus
zum Gehäuse
des Stereomikroskopes angestrebt.
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Eine
weitere Variante eines Binokulartubus für Stereomikroskope ist aus
der
DE 9308044 U1 bekannt.
Die Bildumkehr erfolgt hierbei mit den bekannten Porro-Prismen 2.Art.
Bei großen
Pupillen-Durchmessern und entsprechenden großen Zwischenbildern bauen diese
optischen Bildumkehr-Elemente sehr
voluminös.
Desweiteren gestaltet sich dann die Verstellmöglichkeit für die geforderte variable Pupillendistanz
mit dem dort beschriebenen Binokulartubus als äußerst aufwendig bzw. überhaupt
nicht realisierbar.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Binokulartubus bereitzustellen,
für den
ein Justieraufwand bei der Fertigung vergleichsweise gering ist.
Dabei soll der Binokulartubus neben einer möglichst optimalen Ergonomie
für den
Beobachter auch eine gute Abbildungsqualität gewährleisten, ohne dass im Binokulartubus
Vignettierungen auftreten.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Binokulartubus für ein Stereomikroskop mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In
dem Binokulartubus ist eine Prismen-Baugruppe vorgesehen, die im
wesentlichen aus einem Umlenkprisma mit zwei an dessen Austritts-
oder Eintrittsfläche
angeordneten Dachkantprismen besteht. Die beiden Dachkantprismen
dienen jeweils als Bildumkehr-Elemente und sind zudem relativ zu
den optischen Achsen der eintretenden stereoskopischen Teilstrahlengänge versetzt
angeordnet. Daraus ergibt sich eine Vergrößerung des Abstandes der beiden optischen
Achsen der stereoskopischen Teilstrahlengänge nach dem Durchtritt durch
diese optischen Elemente. Die Verstellung der Pupillendistanz mit
Hilfe der drehbaren Rhombus-Prismen wird derart wesentlich erleichtert,
da dann entsprechend mehr Platz zum Verdrehen dieser Elemente zur
Verfügung
steht.
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Insgesamt
resultiert in einer möglichen
Ausführungsform
nunmehr ein hinreichender Schwenkbereich des erfindungsgemäßen Binokulartubus
in einem Winkelintervall von 50°,
d.h. es ergeben sich entsprechend gute ergonomische Arbeitsbedingungen
für den
operierenden Chirurgen.
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Indem
pro Strahlengang lediglich ein achromatisches Kittglied vorgesehen
wird, kann der Justieraufwand und der fertigungstechnische Aufwand im
Vergleich zum Stand der Technik besonders gering gehalten werden.
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Ferner
erlaubt das erfindungsgemäße Konzept
des Binokulartubus vergleichsweise größere Durchmesser des mittels
der Okulare betrachteten Zwischenbildes, ohne daß sich Vignettierungen für den Beobachter
als unerwünschte
Folge ergeben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
ist ferner ein Verschwenken aus einer sogenannten Geradsichtposition
heraus möglich.
Unter einer Geradsichtposition wird hierbei eine Stellung des Binokulartubus
verstanden, bei der die Einblickrichtung durch den Binokulartubus
parallel zur optischen Achse des Stereo-Mikroskopes hin ausgerichtet
ist. Ein solcher Tubus baut aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen
sehr kurz, d.h. der Arbeitsabstand zwischen dem betrachteten Objekt
und dem Mikroskop-Einblick kann bei gestreckter Orientierung von
Mikroskop- und Okularachse deutlich minimiert werden.
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Weitere
Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen Binokulartubus ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beiliegenden Figuren.
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Dabei
zeigt
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1 den
prinzipiellen Strahlengang und die Anordnung der wesentlichen Elemente
eines ersten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
in zwei Schwenk-Stellungen;
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2 eine
Draufsicht auf die optischen Elemente des erfindungsgemäßen Binokulartubus
aus dem Ausführungsbeispiel
der 1;
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3a-3c jeweils
eine verschiedene Ansicht der Prismen-Baugruppe aus den 1 und 2;
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4 den
prinzipiellen Strahlengang und die Anordnung der wesentlichen Elemente
in einem zweiten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Binokulartubus;
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5 eine
Seitenansicht mit dem Strahlengang und der Anordnung der wesentlichen
Elemente eines dritten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Binokulartubus,
der aus einer Geradsichtposition heraus verschwenkbar ist.
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1 zeigt
eine seitliche Darstellung der wesentlichen Elemente einer ersten
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Binokulartubus
in zwei Schwenkstellungen, welche auch die beiden extremen Schwenkstellungen
darstellen.
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Die
stereoskopischen Teilstrahlengänge
gelangen über
das optische System des eigentlichen Stereomikroskopes in den erfindungsgemäßen Binokulartubus.
Vor dem Binokulartubus durchtreten die beiden parallelen stereoskopischen
Teilstrahlengänge
jeweils bekannte Tubuslinsen (2a) bzw. Tubus objektive,
von denen in dieser Darstellung lediglich eines sichtbar ist.
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Das – nicht
dargestellte – optische
System des Stereomikroskopes weist einen bekannten optischen Rufbau
mit einem Hauptobjektiv und einer nachfolgenden Vergrößerungswechsel-Einrichtung auf.
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Das
Gehäuse
(1) des Stereomikroskopes verlassen zwei parallele stereoskopische
Teilstrahlengänge,
die anschließend
in den eigentlichen Binokulartubus gelangen. Den Tubuslinsen (2a)
nachgeordnet folgt im dargestellten Ausführungsbeispiel des Binokulartubus
eine Prismen-Baugruppe
(3, 4a), die aus einem Umlenkprisma (3)
für die
beiden stereoskopischen Teilstrahlengänge sowie zwei an der Austrittsfläche angeordneten
Dachkantprismen (4a) besteht. In der Darstellung der 1 ist
selbstverständlich
jeweils nur der vom Beobachter aus linke stereoskopische Teilstrahlengang
und die entsprechenden darin angeordneten optischen Elemente sichtbar.
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Das
Umlenkprisma (3) ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als 60°-Prisma
ausgeführt
und wird von den beiden stereoskopischen Teilstrahlengängen gemeinsam
genutzt. Auf der Austrittsfläche des
Umlenkprismas (3), die in Richtung der Okulare orientiert
ist, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils
ein 90°-Dachkantprisma
in den beiden stereoskopischen Teilstrahlengängen angeordnet. Zur detaillierten
Anordnung bzw. Funktionsweise der kompletten Prismen-Baugruppe (3, 4a)
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus, sei
auf die 3a-3c verwiesen.
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Nach
erfolgter Bildumkehr in der Prismen-Baugruppe (3, 4a)
bzw. den beiden Dachkantprismen (4a) gelangen die stereoskopischen
Teilstrahlengänge
schließlich
auf ein drehbar angeordnetes Umlenkelement (5), welches
wiederum von den beiden stereoskopischen Teilstrahlengängen gemeinsam
genutzt wird. Als Umlenkelement (5) ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein rechteckförmiger
Spiegel vorgesehen. Das Umlenkelement (5) ist um die Schwenkachse
(10) drehbar angeordnet, die der Schwenkachse des gesamten
erfindungsgemäßen Binokulartubus
entspricht. Alternativ zum drehbar gelagerten Umlenkspiegel können selbstverständlich auch
andere reflektierende optische Elemente zum Einsatz kommen.
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In
einer definierten Orientierung mit dem Umlenkelement (5)
verbunden sind die nachfolgend angeordneten optischen Elemente des
erfindungsgemäßen Binokulartubus.
Dies sind im einzelnen die dem Umlenkelement (5) nachgeordneten
Rhombusprismen (6a), Sehfeldblenden (9a) sowie
die Okularlinsen (7a, 8a) im jeweiligen stereoskopischen
Teilstrahlengang.
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In 1 sind
nunmehr zwei mögliche,
extreme Schwenkstellungen dieser ersten Ausführungungsform des erfindungsgemäßen Binokulartubus dargestellt.
Deutlich erkennbar ist hierbei, daß die Prismen-Baugruppe (3, 4a)
in jeder Schwenkstellung eine definierte, feste Orientierung zum
Gehäuse
(1) des Stereomikroskopes aufweist, während das Umlenkelement (5)
sowie die nachfolgend angeordneten optischen Elemente (6a, 9a, 7a, 8a)
in jeweils fixer Relativorientierung zueinander zum Gehäuse (1)
des Stereomikroskopes schwenkbar sind.
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Die
beiden eingezeichneten Schwenkstellungen entsprechen Winkeln zwischen
der optischen Achse der Teilstrahlengänge und der Horizontalen von
60° und
10°. Der
Binokulartubus dieses Ausführungsbeispieles
gestattet demnach einen Schwenkbereich in einem Winkelbereich von
insgesamt 50°. Wie
bereits im Binokulartubus aus der
DE 26 54 778 A1 wird das um die Schwenkachse
drehbar gelagerte Umlenkelement (
5) beim Verschwenken um
den jeweils halben Verschwenkwinkel des Binokulartubus mitgedreht.
Bei einem Verschwenkwinkelbereich des Binokulartubus von 50° ergibt sich
damit ein Winkelintervall von 25°,
in dem das Umlenkelement (
5) drehbar ist.
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Eine
Draufsicht auf die Anordnung der einzelnen optischen Elemente der
ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
ist in 2 dargestellt.
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Deutlich
erkennbar ist hierbei nunmehr der Aufbau der Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b),
bestehend aus dem gemeinsam genutzten Umlenkprisma (3)
und den beiden, auf der Austrittsfläche auf gekitteten 90°-Dachkantprismen
(4a, 4b), über
die ein Strahlversatz der optischen Achsen (11a, 11b)
der eintretenden stereoskopischen Teilstrahlengänge erfolgt. Die optischen
Achsen (11a, 11b) der stereoskopischen Teilstrahlengänge werden
hierbei nach dem Passieren der Dachkantprismen (4a, 4b)
jeweils nach außen
versetzt, d.h. es resultiert ein größerer Abstand d' der beiden optischen
Achsen (11a, 11b) nach dem Durchtritt durch die
Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b) im Vergleich
zum Abstand d beim Eintritt in die Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b).
Dieser Achsversatz δd:=d'-d ist insofern vorteilhaft,
als dadurch der zur Verfügung
stehende freie Durchmesser für die
beiden Rhombusprismen (6a, 6b) vergrößert wird und
damit auch mehr Raum für
die Drehung der beiden Rhombusprismen (6a, 6b)
zur Verfügung
steht. Dadurch wird die konstruktive Ausführung des Binokulartubus wesentlich
erleichtert. Die Drehbarkeit der beiden Rhombusprismen (6a, 6b)
inklusive der nachgeordneten Okularlinsen (7a, 8a; 7b, 8b)
um die jeweilige optische Achse (11a, 11b) ist
erforderlich, um die gewünschte
Einstellbarkeit des Augenabstandes für den Beobachter zu gewährleisten.
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Verschiedene
Ansichten des im Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 eingesetzten Prismen-Baugruppe
sind in den 3a – 3c dargestellt.
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3a zeigt
hierbei die Seitenansicht des 60°-Umlenkprismas (3)
und das vom Beobachter aus linke Dachkantprisma (4a). Ebenfalls
dargestellt ist in 3a die optische Achse (11a)
des eintretenden linken stereo skopischen Teilstrahlenganges und
die erfolgenden Reflexionen an den entsprechenden Flächen in
der Prismen-Baugruppe
(3, 4a).
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Eine
Vorderansicht der Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b)
ist in 3b dargestellt. Deutlich ersichtlich
ist hierbei der resultierende Versatz δd:=d'-d der optischen Achsen (11a, 11b)
nach dem erfolgten Durchtritt der stereoskopischen Teilstrahlengänge durch
die Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b). Der
Abstand d' der beiden
optischen Achsen ist nach dem Durchtritt durch die Prismen-Baugruppe
(3, 4a, 4b) deutlich vergrößert im
Vergleich zum Abstand d der optischen Achsen (11a, 11b)
beim Eintritt in das gemeinsam genutzte Umlenkprisma (3).
Ebenfalls dargestellt ist in 3b jeweils
der Austrittspunkt (12a, 12b) der optischen Achsen
aus den beiden 90°-Dachkantprismen
(4a, 4b).
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Eine
perspektivische Darstellung der Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b)
sowie der optischen Achsen (11a, 11b) der durchtretenden
stereoskopischen Teilstrahlengänge
und die erfolgenden Reflexionen an den einzelnen Reflexionsflächen ist
in 3c dargestellt. Deutlich ersichtlich ist dabei
die Anordnung der beiden 90°-Dachkantprismen
(4a, 4b) auf der Austrittsfläche des gemeinsam genutzten
Umlenkprismas (3), die in Richtung der Okulare orientiert
ist. Ebenfalls ersichtlich ist in dieser Darstellung der Aufbau
der beiden Dachkantprismen (4a, 4b) mit der jeweiligen
Dachkante (15a, 15b).
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Die
im Binokulartubus erforderliche Bildumkehr erfolgt demnach im erfindungsgemäßen Binokulartubus über die
Dachkantprismen (4a, 4b) in der vorab beschriebenen
Prismen-Baugruppe
(3, 4a, 4b). Der erfindungsgemäße Aufbau
dieser Ausführungsform
der Prismen-Baugruppe (3, 4a, 4b) erlaubt nunmehr
sowohl einen kompakten Aufbau sowie desweiteren die gewünschte Vergrößerung des
Abstandes der beiden optischen Achsen (11a, 11b)
der stereoskopischen Teilstrahlengänge.
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Neben
der in diesem Ausführungsbeispiel beschriebenen
Wahl des Umlenkprismas und den daran angeordneten Dachkantprismen
zur Bildumkehr können
selbstverständlich
erfindungsgemäß auch alternative
Umlenkprismen bzw. Prismenanordnungen mit einer Dachkante zur Bildumkehr
eingesetzt werden. Wesentlich ist jeweils die erforderliche Bildumkehr
aufgrund einer ungeraden Anzahl erfolgender Reflexionen und der
resultierende Versatz der Achsen der stereoskopischen Teilstrahlengänge.
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So
ist etwa auch der Einsatz eines sogenannten Prismas mit unechter
Dachkante möglich, bei
dem keine Pupillenteilung durch die Dachkante erfolgt, sondern eine
Dachfläche
die volle Pupille reflektiert. Hierbei würden an die Fertigungstoleranzen des
Dachkantwinkels keine so hohen Anforderungen gestellt, um die optischen
Spezifikationen zu erfüllen.
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Eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
für ein
Stereomikroskop ist in 4 dargestellt.
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Die
vom optischen System des Stereomikroskopes kommenden Teilstrahlengänge gelangen nach
dem Durchtritt durch die Tubuslinsen (102a) auf das schwenkbar
angeordnete Umlenkelement (105), das um die Schwenkachse
(110) drehbar ist. In fester Relativorientierung mit dem
Umlenkelement (105) verbunden sind die nachfolgend angeordneten
optischen Elemente (103, 104a, 106a, 109a, 107a, 108a) des
Binokulartubus. Nach der Umlenkung der stereoskopischen Teilstrahlengänge über das
Umlenkelement (105) gelangen diese auf eine Prismen-Baugruppe,
bestehend aus einem wiederum gemeinsam genutzten Umlenkprisma (103)
sowie zwei daran angeordneten Dachkantprismen (104a), von
denen in der Darstellung der 4 nur eines
sichtbar ist. Nach der erfolgten Bildumkehr in den Dachkantprismen (104a)
treffen die stereoskopischen Teilstrahlengänge wiederum auf die beiden
drehbar um die optische Achse angeordneten Rhombusprismen (106a),
mit denen die Einstellung der Pupillendistanz. des Beobachters erfolgt.
Den Rhombusprismen (106a) nachgeordnet ist jeweils eine
Sehfeldblende (109a) sowie die Okularoptik (107a, 108a)
in den stereoskopischen Teilstrahlengängen.
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Ebenso
wie im ersten Ausführungsbeispiel der 1-3 ist auch in diesem Ausführungsbeispiel eine
kompakt bauende Prismen-Baugruppe (103, 104a)
im erfindungsgemäßen Binokulartubus
angeordnet, die wiederum die gewünschte
Vergrößerung des
Abstandes der optischen Achsen der stereoskopischen Teilstrahlengänge und
die erforderliche Bildumkehr über
die Dachkantprismen bewirkt.
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Eine
dritte mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
ist in 5 in einer Seitenansicht dargestellt. Bei der
dargestellten Ausführungsform
handelt es sich um einen Binokulartubus, der aus einer sogenannten
Geradsicht-Position heraus um einen definierten Winkelbetrag verschwenkt
werden kann. Unter einer Geradsicht-Position sei hierbei eine Position des
Binokulartubus verstanden, bei der die optischen Achsen der Okulare parallel
zur optischen Achse des Mikroskopes ausgerichtet sind. Ein derartiger
Binokulartubus ist beispielsweise bei einem Operationsmikroskop
in der Neurochirurgie von Vorteil.
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Die
das Gehäuse
(200) des Stereomikroskopes verlassenden stereoskopischen
Teilstrahlengänge
gelangen über
die beiden Tubuslinsen (202a) auf die in fixer Relativ-Anordnung
zum Gehäuse
(200) vorgesehene Prismen-Baugruppe. Von den beiden Tubuslinsen
(202a) ist in der Darstellung der 5 wiederum
nur eine sichtbar. Die Prismen-Baugruppe besteht aus einem Umlenkprisma
(203) sowie zwei daran angeordneten Dachkant-Prismen (204a),
von denen in der Darstellung der 5 ebenfalls
nur eines sichtbar ist. Im Gegensatz zu den beiden vorab beschriebenen
Ausführungsbeispielen
sind die beiden Dachkant-Prismen (204a) nunmehr auf der
Eintrittsfläche
des Umlenkprismas (203) angeordnet. Die stereoskopischen
Teilstrahlengänge
durchsetzen nach dem Durchtritt der Tubuslinsen (202a)
demzufolge zuerst die beiden Dachkant-Prismen (204a) und
werden erst anschließend über das
Umlenkprisma (203) geeignet abgelenkt.
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Die
beiden Dachkant-Prismen (204a) sind ebenso wie in den vorab
beschriebenen Ausführungsbeispielen
derart angeordnet, daß nach
Durchtritt der stereoskopischen Teilstrahlengänge ein Parallel-Versatz nach
außen
hin erfolgt.
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Nach
der Bildumkehr in den beiden Dachkant-Prismen (204a) gelangen
die stereoskopischen Teilstrahlengänge über das Umlenkprisma (203)
in Richtung der nachfolgend angeordneten optischen Elemente des
erfindungsgemäßen Binokulartubus. In
ebenfalls fester Relativorientierung zu den Tubuslinsen (204a)
bzw. zur Prismen-Baugruppe folgt nachgeordnet ein weiteres optisches
Element in Form eines Kittglieds (212).
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Dem
Kittglied (212) wiederum nachgeordnet folgt der bewegliche
Teil dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus.
Hierbei treffen die beiden stereoskopischen Teilstrahlengänge zunächst auf
ein Umlenkelement (205) in Form eines gemeinsam genutzten
Schwenkspiegels. Das Umlenkelement (205) ist zusammen mit
den nachfolgenden optischen Elementen des Binokulartubus drehbar
um eine Achse (210) gelagert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Drehung aus der Geradsichtposition heraus um 30° möglich. Neben
der Geradsicht-Stellung
ist in 5 desweiteren die Lage der optischen Achse in
der um 30° verschwenkten Position
dargestellt. Über
das Umlenkelement (205) werden die stereoskopischen Teilstrahlengänge zumindest
teilweise wieder in die Richtung des betrachteten Objektes zurück umgelenkt.
Dadurch ist eine deutliche Verkürzung
der Gesamt-Baulänge
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
realisierbar.
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Zum
beweglichen Teil des Binokulartubus gehören desweiteren die dem Umlenkelement
(205) bzw. Schwenkspiegel nachgeordneten beiden Rhombusprismen
(206a) sowie die – nicht
dargestellten – Okularlinsen
in den beiden Okularen (211). Die beiden Rhombusprismen
(206a) wiederum sind um eine Achse beweglich gelagert,
die senkrecht zur Prismen-Längsachse
orientiert ist und ermöglichen durch
entsprechendes Verdrehen um diese Achse die Einstellung der gewünschten
Pupillendistanz.
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Diese
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Binokulartubus
bietet nunmehr eine extrem kurzbauende Variante eines Stereomikroskopes,
bei der aus einer Geradsichtposition heraus der Binokulartubus verschwenkt
werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein möglichst
kurzer Arbeitsabstand zwischen dem Operationsmikroskop und dem Patienten
gewünscht
wird.