DE3334329C2 - Modifiziertes Epoxy(meth)acrylatharz sowie eine dasselbe enthaltende härtbare Harzzusammensetzung - Google Patents
Modifiziertes Epoxy(meth)acrylatharz sowie eine dasselbe enthaltende härtbare HarzzusammensetzungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf modifi
zierte Epoxyacrylat- oder -methacrylatharze, die
primäre Hydroxygruppen mit einer ausgezeichneten Re
aktivität enthalten, durch Ringöffnungspolymerisa
tion von Lactonverbindungen mit Epoxyacrylat- oder
-methacrylatharzen an deren sekundären Hydroxygruppen
gewonnen werden, eine niedrige Viskosität und aus
gezeichnete Biegsamkeit aufweisen und deren Hydroxy
gruppenaktivität ausgenutzt werden kann, sowie auf die
Verwendung dieser Harze zur Herstellung von härtbaren
Harzzusammensetzungen,
die eine gehärtete Schicht mit einer ausgezeichne
ten Biegsamkeit durch Strahlungshärtung liefern
können.
Strahlungshärtbare Harzzusammensetzungen, die durch
Strahlung, wie UV-Strahlen, Elektronenstrahlen usw.,
gehärtet werden, sind für verschiedene Anwendungs
zwecke, einschließlich Drucke, Farben der elektrische
Isolierung, entwickelt und in die Praxis über
führt worden. Die Vorteile beruhen darauf, daß
- (1) die Zusammensetzungen in Abwesenheit jeg lichen Lösungsmittels sowie unter weniger Umweltver schmutzung angewandt werden;
- (2) die Härtungsgeschwindigkeit schnell ist, was eine schnelle Reproduzierbarkeit der Artikel er möglicht;
- (3) sie als ein 100%-iger Feststoff gehärtet werden, so daß eine Volumenveränderung vor und nach dem Härten extrem gering ist;
- (4) kein materialabhängiger Wärmeschwund oder thermischer Materialeinfluß auftreten sowie auch, daß verschiedene Farben und Kleber für Kunststoffe, Pa pier, Holz oder anorganische Materialien entwickelt worden sind.
Strahlungshärtbare Anstrichfarben, Druckfarben oder Kle
ber mit solchen Charakteristika zeigen ausge
zeichnete Eigenschaften bezüglich Adhäsion, Wasser-,
und Hitzebeständigkeit,
Epoxy(meth)acrylatharze, die durch Ringöffnungsreak tion von Epoxyharzen an deren Epoxygruppen mit Acryl- oder Methacrylsäure gewonnen werden, umfassen ver schiedene Harze, einschließlich Epoxy(meth)acrylat harze vom Bisphenol-A-Typ, und sind unter Ausnützung der ausgezeichneten Reaktivität der (Meth)Acrylat gruppe zu verschiedenen Anwendungszwecken herange zogen worden. Solche Harze sind jedoch starr und spröde. Wenn diese Harze als Druckfarben für Papier angewandt werden, wird ein Bruch in der Druckfarbe verursacht, wenn das Papier gebogen wird. Ferner führt bei deren Anwendung als Anstrichfarben auf einer Me tallplatte, wie Eisen oder Aluminium, eine Biege verformung einer Platte, auf die die Anstrichfarben aufgebracht sind, zum Bruch der Überzugsschicht, so daß Verformung unmöglich ist.
Epoxy(meth)acrylatharze, die durch Ringöffnungsreak tion von Epoxyharzen an deren Epoxygruppen mit Acryl- oder Methacrylsäure gewonnen werden, umfassen ver schiedene Harze, einschließlich Epoxy(meth)acrylat harze vom Bisphenol-A-Typ, und sind unter Ausnützung der ausgezeichneten Reaktivität der (Meth)Acrylat gruppe zu verschiedenen Anwendungszwecken herange zogen worden. Solche Harze sind jedoch starr und spröde. Wenn diese Harze als Druckfarben für Papier angewandt werden, wird ein Bruch in der Druckfarbe verursacht, wenn das Papier gebogen wird. Ferner führt bei deren Anwendung als Anstrichfarben auf einer Me tallplatte, wie Eisen oder Aluminium, eine Biege verformung einer Platte, auf die die Anstrichfarben aufgebracht sind, zum Bruch der Überzugsschicht, so daß Verformung unmöglich ist.
Bei Radikalpolymerisation von in Styrol gelosten
Epoxy(meth)acrylatharzen unter Einsatz organischer
Peroxide werden die entstehenden Polymere für korrosionsbestän
dige, faserverstärkte Kunststoffe sowie auf dem Gebiet von Harz
zementen angewandt. Desweiteren können die Harze
bei Bestrahlung von in einem reaktiven Verdünnungs
mittel, wie Styrol oder Acrylsäureestern, gelösten
Epoxy(meth)acrylatharzen mit ultravioletten Strah
len oder ähnlichen in Gegenwart eines Sensibilisa
tors oder bei Bestrahlung mit Elektronenstrahlen-in
Abwesenheit eines jeden Sensibilisators in einer
extrem kurzen Zeitspanne gehärtet und für Anstrich
farben, Kleber, Bindemittel für Druckfarbe, lötbestän
dige Druckfarben, Reliefdruckmaterialien, Linierun
gen für Mörtelböden oder Beschichtungen für Polyvinyl
chlorid-Fliesen angewandt werden.
Obwohl die Harze auf vielfältige Weise genutzt wer
den, haben sie insofern verschiedene Mängel, als
sie starr und spröde sind, eine hohe Viskosität auf
weisen und schlechte Verarbeitungseigenschaften lie
fern.
Die DE-OS 27 09 526 offenbart eine flüssige Mischung, die
einen polyethylenisch ungesättigten Polyepoxidpolyether
enthält und durch Veretherung eines Polyepoxids mit
einem Hydroxyalkylester einer α,β-monoethylenisch unge
sättigten Monocarbonsäure (im wenigstens 25%-igen
stöchiometrischen Überschuß bezogen auf die Epoxygruppe)
und anschließende Umsetzung des unumgesetzten Hydroxy
alkylesters mit wenigstens einem Monoäquivalent eines
Monoanhydrids, ausgewählt aus Monoepoxiden, Lactonen,
Monoisocyanaten und Mischungen derselben, zur im
wesentlichen vollständigen Umsetzung des unumgesetzten
Hydroxyalkylesters hergestellt wird. Die Lactonkomponente
reagiert mit dem unumgesetzten Hydroxyalkylester und
liegt als Reaktionsprodukt mit diesem in Mischung vor.
Durch diese Vorgehensweise soll ein höher siedendes
Produkt erhalten werden.
Als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen, die unternommen
wurden, um die zuvor genannten Mängel von Epoxy(meth)acry
latharzen zu verbessern sowie ferner die Mög
lichkeiten von Epoxy(meth)acrylatharzen zu erwei
tern, haben die hier auftretenden Erfinder herausge
funden, daß durch Ringöffnungspolymerisation von
Lactonen mit Epoxy(meth)acrylatharzen an deren sekun
dären Hydroxygruppen starren und spröden Epoxy(meth)acry
latharzen ein angemessener Grad an Biegsamkeit
einverleibt und gleichzeitig die Viskosität von Epoxy-
(meth)acrylatharzen in großem Masse abgesenkt sowie
die Verarbeitungseigenschaften verbessert werden.
Ferner werden alle oder ein Teil der sekundären Hydroxy
gruppen, die geringe Reaktivität aufweisen, in pri
märe Hydroxygruppen mit guter Reaktivität an den
Enden der Lacton-Seitenkette überführt, und die pri
mären Hydroxygruppen sind weit entfernt vom starren
Harzskelett vorhanden, so daß die Reaktivität der
Hydroxygruppen mit einem Härtungsagens ausgenutzt
werden kann.
Dies bedeutet, daß die vorliegende Erfindung ein Lacton-mo
difiziertes Epoxy(meth)acrylatharz liefert, das durch
Additionspolymerisation von 3 bis 95 Gew.-Teilen eines Lactons
an 97 bis 5 Gew.-Teile eines Epoxy(meth)acrylatharzes, bezogen
auf ein Gesamtgewicht von 100 Gew.-Teilen, an alle oder einen
Teil der sekundären Hydroxylgruppen des
Epoxy(meth)acrylatharzes bei einer Temperatur von 70 bis 170°C
erhältlich ist, wobei man als Epoxy(meth)acrylatharz ein
solches verwendet, das erhältlich ist, indem Epoxyverbindungen
mit mindestens einer Epoxygruppe mit Acrylsäure oder
Methacrylsäure unter Erhitzen zur Reaktion gebracht werden.
Die Erfindung schafft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Harze in härtbaren Harzzusammensetzungen, die
- (A) 3 bis 95 Gew.-Teile des vorstehend genannten Lacton-modifizierten Epoxy(meth)acrylatharzes und
- (B) 95 bis 5 Gew.-Teile einer Vinylverbindung aus der
allgemeinen Formel
in der X Wasserstoff oder ein Methylrest, n eine ganze Zahl von 1 bis 8 und R ein Rest eines n-funktionalen Alkohols sind, Styrol oder N-Vinylpyrrolidon, bezogen auf ein Gesamtgewicht von 100 Gew.-Teilen, enthalten.
Als Mittel, Epoxy(meth)acrylatharzen Biegsamkeit zu
verleihen, wurde bisher ein Verfahren angewandt, das
hauptsächlich darauf beruhte, ein Plastifizierungsmittel
hinzuzufügen. Dieses Verfahren hatte jedoch zur
Folge, daß das Plastifizierungsmittel durchschlug
und die physikalischen Eigenschaften, wie Wasser- oder
Hitzebeständigkeit sich verschlechterten.
Im Vergleich dazu hat das Epoxy(meth)acrylatharz
der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zum exter
nen Plastifizierungsverfahren unter Hinzufügung
eines Plastifizierungsmittels zur Folge, daß das
Phänomen eines Durchschlagens des Plastifizierungs
mittels nicht auftritt und die verschiedenen physi
kalischen Eigenschaften sich kaum verschlechtern.
Den Epoxy(meth)acrylatharzen wird Biegsamkeit ver
liehen, indem ein Lacton, z. B. ε-Caprolacton, den
Epoxy(meth)acrylatharzen an deren sekundären Hydroxy
gruppen hinzugefügt wird. Ferner sind Epoxy(meth)acry
latharze im allgemeinen hoch-viskos, so daß es
erforderlich wird, die Haut stark reizende
(Meth)-Acrylsäureester als Verdünnungsmittel in großen
Mengen anzuwenden; die Epoxy(meth)acrylatharze der
vorliegenden Erfindung besitzen jedoch eine niedri
ge Viskosität, so daß es möglich ist, die Menge
an anzuwendenden Verdünnungsmitteln, wie
(Meth)-Acrylsäureester, die die Haut stark reizen, zu
minimieren und die Verarbeitungseigenschaften zu ver
bessern.
Die erfindungsgemäßen Epoxy(meth)acrylatharze wer
den gewonnen, indem Epoxyverbindungen mit mindestens
einer Epoxygruppe mit Acryl- oder Methacrylsäure
unter Erhitzen in Gegenwart oder Abwesenheit eines
Ringöffnungskatalysators für die Epoxygruppen sowie,
falls gewünscht, in Gegenwart eines Polymerisations
inhibitors, eines Lösungsmittels oder eines reakti
ven Verdünnungsmittels zur Reaktion gebracht werden.
Die für die Epoxy(meth)acrylatharze zur Anwendung ge
brachten Epoxyverbindungen schließen Epoxyharze vom
Typ Glycidylether, die aus Bisphenol A und Epichlor
hydrin, z. B. Handelsbezeichnungen Epikote 827 und
Epikote 1001, hergestellt von Shell International
Chemicals Corporation, erhalten werden, oder
entsprechende Produkte, die von anderen Gesellschaf
ten hergestellt werden, ein und sind vollständig er
läutert in der japanischen Patentanmeldung (OPI)
Nr. 164 116/82. Die hier benutzte Bezeichnung OPI
bezieht sich auf eine "offengelegte ungeprüfte japa
nische Patentanmeldung". Ferner schließen die Epoxy
verbindungen Epoxyharze vom Typ Caprolacton-modifi
zierter Glycidylether ein, die erhalten werden, in
dem ε-Caprolacton Epoxyharzen dieses Glycidylether-Typs,
z. B. Handelsbezeichnungen Placcel GL-61, Placcel
GL-62, Placcel G-101 und Placcel G-102, hergestellt
von Daicel Chemical Industries, ttd., hinzu
gefügt wird; Epoxyharze des Typs, der erhalten wird,
indem Alkylenoxide Bisphenol A zugefügt und mit Epi
chlorhydrin, z. B. Handelsbezeichnung EP-4000, herge
stellt von Asahi Denka Co., Ltd., weiterrea
giert werden; Harze, die erhalten werden, indem an
statt Epichlorhydrin Methylepichlorhydrin, z. B. Han
delsname Epiclon 800, hergestellt von Dainippon Ink
Co., Ltd. herangezogen wird; außerdem Epoxy
verbindungen, die erhalten werden, indem Phenol-Novolake
oder Kresol-Novolake als Grundstoff, Diglycidyl
terephthalsäure, 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxy
cyclohexylcarboxylat (Handelsname Celloxide 2021,
hergestellt von Daicel Chemical Industries Ltd.),
bekannt als alicyclische Epoxyharze, Harze mit Phthal- oder
Hexahydrophthalsäure als Grundstoff, z. B. Han
delsname Shodain 508, hergestellt von Showa Denko
Kabushiki Kaisha, eingesetzt werden). Unter
diesen werden Epikote 827, Epikote 1001, Placcel GL-61,
Placcel GL-62, Placcel G-101, Placcel G-102, Digly
cidylterephthalsäure und Celloxide 2021 bevorzugt an
gewandt. Bei der Reaktion liegt ein stöchiometrisches
Verhältnis der Epoxyverbindungen zu Acryl- oder
Methacrylsäure im Bereich von 1/0,6 : 1/1,5 vor.
Als im Rahmen der Erfindung zur Anwendung gebrachte
Lactone können Propiolactone mit einem 4-gliedrigen
Ring und. Caprolactone mit einem 7-gliedrigen Ring
im allgemeinen eingesetzt werden, ε-Caprolacton ist
aber besonders bevorzugt.
ε-Caprolacton wird industriell hergestellt durch Oxi
dation von Cyclohexanon mit Peressigsäure durch die
Beyer-Billiger-Reaktion.
Ein Verhältnis des Epoxy(meth)acrylatharzes zum
Lacton-modifizierten Epoxy(meth)acrylatharz der vor
liegenden Erfindung ist 97 bis 5 Gew.-Teile, vorzugs
weise 95 bis 30 Gew.-Teile, bezogen auf ein Gesamt
gewicht von 100 Gew.-Teilen. Der Grund dafür ist, daß
eine ausreichende gewünschte Biegsamkeit nicht erhalten
werden kann, wenn das Verhältnis zu groß ist; um
gekehrt sind die Harze übermäßig weich, wenn es
zu klein ist.
Ringöffnungspolymerisation des Lactons in die sekun
dären Hydroxygruppen des Epoxy(meth)acrylatharzes
hinein wird bei 70 bis 170°C, vorzugsweise 80 bis
150°C, durchgeführt. Ist die Temperatur niedriger
als 70°C, ist- die Reaktionsgeschwindigkeit klein, ist
sie höher als 170°C, wird das Epoxy(meth)acrylatharz
gelatiniert.
Für diese Reaktion wird ein Katalysator bevorzugt.
Anwendbare Katalysatoren schließen Titanverbindun
gen, wie Tetrabutyltitanat, Tetrapropyltitanat oder Tetra
ethyltitanat, organische Zinnverbindungen, wie
Zinnoctylat, Dibutylzinnoxid oder Dibutylzinndilaurat,
ferner Zinnhalogenide, wie Zinnchlorid, Zinn
bromid und Zinnjodid ein. Die anzuwendende Menge
liegt im Bereich von 1000 ppm bis 0,01 ppm, vorzugs
weise 500 bis 0,2 ppm.
Es wird bevorzugt, in die Reaktion Hydrpchinon, Mono
methoxyhydrochinon, p-t-Butyl-catechol oder Phenothiazin
in einer Menge von 2 bis 0,01% als Radikal
polymerisationsinhibitoren einzubauen.
Die Reaktion kann ohne jedes Lösungsmittel oder in
einem Lösungsmittel, das keinen aktiven Wasserstoff
hat, wie Toluol, Xylol, Methylethylketon oder Methyliso
butylketon durchgeführt werden. Lösungsmittel
mit einer Esterbindung sind jedoch im allgemeinen nicht
bevorzugt. Dies deshalb, weil die Befürchtung besteht,
daß solche. Lösungsmittel eine Esteraustauschreaktion
mit der Estergruppe eines Polycaprolactons verur
sachen könnten und ein Polycaprolacton, das nicht an
das Epoxyacrylatharz gebunden ist, gebildet werden
könnte.
Wird ein zinnhalogenid als Katalysator eingesetzt,
ist die Esteraustauschreaktion kaum beschleunigt, auf
diese Weise ist es möglich, ein Lösungsmittel des
Estertyps heranzuziehen. Wenn jedoch Katalysatoren
des Titantyps angewandt werden, ist es erwünscht, daß
Lösungsmittel des Estertyps besonders vermieden wer
den, weil solche Lösungsmittel die Esteraustausch
reaktion beschleunigen.
Die gewonnenen Harze können so wie sie sind für
nachstehend beschriebene Zwecke angewandt sowie auch
als eine Komponente (A) in einer Harzzusammensetzung
eingesetzt werden.
Die so erhaltenen Lacton-modifizierten Epoxyharze sind zum Einsatz
in korrosionsbeständigen, faserverstärkten Kunststoffen oder
auf dem Gebiet von Harzzementen anwendbar, indem die
Harze in Styrol gelöst und unter Anwendung organischer
Peroxide einer Radikalpolymerisation unterzogen wer
den. Weiterhin können die Harze in einer extrem kurzen
Zeitspanne gehärtet werden, indem das Lacton-modifi
zierte Epoxy(meth)acrylatharz, das in Styrol oder
einem reaktiven Verdünnungsmittel, wie Acrylsäureestern,
gelöst wird, z. B. mit UV-Strahlen in Gegenwart von
Sensibilisatoren oder mit Elektronenstrahlen ohne
jeden Sensibilisator bestrahlt wird. Sie werden für
Anwendungen auf den Gebieten von Farben, Klebstof
fen, Bindemitteln für Druckfarbe, lötbeständige
Druckfarben, Reliefdruckmaterialien, Linierungen für
Mörtelböden oder Beschichtungen für Fliesen aus Poly
vinylchlorid herangezogen.
Wie oben ausgeführt, können die gewonnenen Lacton-mo
difizierten Epoxy(meth)acrylatharze so wie sie
sind oder als eine Komponente (A) in einer Harz
zusammensetzung zur Anwendung gelangen. Die Harzzu
sammensetzung wird nun im Detail erklärt.
Zu 95 bis 5 Gew.-Teilen, vorzugsweise 20 bis
80 Gew.-Teilen, der so erhaltenen Lacton-modifizier
ten Epoxy(meth)acrylatharze werden 95 bis 5 Gew.-Teile,
vorzugsweise 80 bis 20 Gew.-Teile,einer Vinyl
verbindung mit einer ungesättigten Ethylenbindung
gegeben. Ist die Menge an Lacton-modifiziertem
Epoxy(meth)acrylatharz klein, werden einer gehärteten
Überzugsschicht Adhäsion, Hitzebeständigkeit und Bieg
samkeit in nicht genügendem Masse verliehen; ist
sie zu groß, wird es schwierig, das Harz wegen zu
hoher Viskosität zu handhaben, oder es verlangsamt
sich in einigen Fällen die Härtungsgeschwindigkeit.
Die erfindungsgemäß zur Anwendung ge
brachte Vinylverbindung mit einer ungesättigten
Ethylenbindung ist eine flüssige Verbindung niedriger
Viskosität mit einer zur Radikalpolymerisation
fähigen Doppelbindung, die durch die allgemeine For
mel (I) gegeben und durch Acrylsäureester- oder
Methacrylsäureester-Verbindungen, Styrol oder N-Vinyl
pyrrolidon dargestellt ist:
wobei X H oder -CH3, n eine ganze Zahl von 1 bis 8
und R ein Rest eines n-funktionalen Alkohols sind.
Repräsentative Beispiele von Acrylsäure- oder Meth
acrylsäureestern schließen die folgenden ein:
monofunktionale (Meth)acrylsäureester, wie 2-Hydroxy ethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 3-Hydroxy propylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, Tetra hydrofurfurylalkoholacrylsäureester und Phenoxyethyl acrylat; bifunktionale (Meth)acrylsäureester, wie 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldimeth acrylat, Propylenglykoldiacrylat, Propylenglykoldi methacrylat und Neopentylglykoldiacrylat; trifunk tionale (Meth)acrylsäureester, wie Trimethylolpropan triacrylat und Pentaerythritoltriacrylat.
monofunktionale (Meth)acrylsäureester, wie 2-Hydroxy ethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 3-Hydroxy propylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, Tetra hydrofurfurylalkoholacrylsäureester und Phenoxyethyl acrylat; bifunktionale (Meth)acrylsäureester, wie 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldimeth acrylat, Propylenglykoldiacrylat, Propylenglykoldi methacrylat und Neopentylglykoldiacrylat; trifunk tionale (Meth)acrylsäureester, wie Trimethylolpropan triacrylat und Pentaerythritoltriacrylat.
Diese Vinylverbindungen mit einer ungesättigten
Ethylenbindung werden alleine oder im Gemisch einge
setzt.
Die Bezeichnung "Bestrahlung", wie sie in der vor
liegenden Erfindung benützt wird, bezieht sich auf
eine Quelle aller Bestrahlungen, die ein freies Ra
dikal bilden und Additionspolymerisation einer Vinyl
bindung induzieren. Geeignete fotochemisch wirksame
Strahlen sind jene fit einer Wellenlänge von 2000
bis 7500 Å, vorzugsweise 2000 bis 4000 Å.
Eine Art fotochemisch wirksamer Strahlen, die hier
anwendbar sind, stellen UV-Strahlen dar. Andere For
meln fotochemisch wirksamer Strahlen schließen
Sonnenlicht sowie jene Strahlen ein, die von einer
Kohlelichtbogenlampe oder einer Quecksilberdampflampe
erzeugt werden, wie sie aus einer künstlichen
Lichtquelle kommen. Ein bevorzugtes Elektronenstrah
lensystem ist eines, das einen direkten Elektronen
vorhang aus einer Linearkathode erzeugt.
Die strahlungshärtbare Harzzusammensetzung
kann eine wirksame Menge an
Sensibilisator enthalten, wenn die Zusammensetzung
fotogehärtet wird. Die Menge des angewandten Sensi
bilisators liegt im allgemeinen im Bereich von ca.
0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise ca. 0,1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Harzzusammensetzung.
Diese Sensibilisatoren sowie deren Härtungsverfahren
sind in der Technik wohl bekannt. Beispiele der Sen
sibilisatoren schließen Benzophenon, Acetophenon
benzyl, Benzyldimethylketon, Benzoin, Benzoinmethyl
ether, Benzoinethylether, Benzoinisopropylether,
Benzoinisobutylether, Dimethoxyacetophenon, Diethoxy
acetophenon, Dimethoxyphenylacetophenon, Diphenyldisulfid und
α-Alkylbenzoin ein.
Diese Sensibilisatoren können auch ein synergetisches
Agens zur Intensivierung der Umwandlung der Licht
absorptionsenergie in ein die Polymerisation star
tendes freies Radikal enthalten, z. B. tertiäre Amine.
Wird die härtbare Harzzusammensetzung durch Elek
tronenstrahlen gehärtet, ist es nicht unbedingt er
forderlich, einen Sensibilisator hinzuzufügen.
Die Harzzusammensetzung
kann, falls gewünscht, andere Additive enthalten,
wie verschiedene thermische Polymerisationsinhibi
toren, oberflächenaktive Agentien, UV-Strahlenabsor
ber, Mattierungsagentien, tixotrope Agentien, Farb
stoffe und Pigmente. Des weiteren können verschie
dene Thermoplaste oder Duroplaste in der Zusammen
setzung formuliert werden.
Die Zusammensetzung kann
gehärtet werden, indem sie auf eine Basisplatte als
Dünnschicht aufgebracht wird. Verfahren zur Herstel
lung einer Dünnschicht schließen Beschichtung mit
tels Besprühung, Bestreichen, Tauchen oder Walzen
ein. Es ist bevorzugt, daß die Härtung in einer
Inertgasatmosphäre (z. B. Stickstoffgas) durchgeführt
wird, sie kann jedoch auch unter Luftatmosphäre vorge
nommen werden.
Die härtbaren Harzzusammensetzungen
sind auf vielen industriellen Gebieten anwendbar,
wie für verschiedene Beschichtungen, einschließ
lich Druckfarbe, Kunststoffarben, Bedrucken von
Papier, Beschichtung von Filmen, Metall oder Möbeln; als faserver
stärkte Kunststoffe, Linierungen sowie ferner als Isolierlack,
Isolierfolien, Laminatplatten, Druckbasisplatten,
Reservierungsdruckfarbe oder Halbleiter-Verschlußagen
tien, sowie auf elektronischem Gebiet.
Die vorliegende Erfindung wird nun detaillierter
unter Bezug auf die nachfolgenden Beispiele beschrie
ben, wobei Teile Gewichtsteile sind. Der Umfang der
Erfindung wird jedoch nicht auf die Beispiele be
schränkt.
In einen Fünfhalskolben mit Lufteinlaßrohr, Thermo
meter, Kühlrohr, Tropftrichter und Rührvorrichtung
werden 1088,5 Teile Acrylsäure, 18,4 Teile Triethyl
amin als Katalysator sowie 1,84 Teile Hydrochinon
monomethylether als Polymerisationsinihibitor gege
ben. Während die Reaktionstemperatur unter Durchbla
sen von Luft durch den Kolben bei 85 ± 5°C gehalten
wurde, wurden 2590 Teile Araldite GY 250 (Handelsname eines flüssigen
Epoxyharzes des Typs Bisphenol A, hergestellt von Ciba Geigy
AG; Epoxy-Äquivalent: 180 bis 190) tropfenweise über
ca. 5 Stunden zugefügt. Nach Beendigung des Zutropfens
wurde die Reaktion bei 90°C ca. 24 Stunden lang
durchgeführt, um ein Harz mit einem Säurewert von
2,80 mg KOH/g, 0,09% Oxylan-Sauerstoff und einer
Viskosität von ca. 2 000 000 CP/25°C zu erhalten.
In einen Vierhalskolben mit Lufteinlaßrohr, Thermo
meter, Kühlrohr und Rührvorrichtung wurden 2400 Teile
des im Synthesebeispiel hergestellten Epoxy
acrylatharzes, 600 Teile ε-Caprolacton, 0,003 Teile
Zinnchlorid und 0,3 Teile Hydrochinon-monomethyl
ether gegeben. Die Reaktion wurde unter Einblasen von
Luft bei 120°C ca. 30 Stunden lang durchgeführt, wo
bei das unreagierte ε-Caprolacton auf 0,2% sank.
Das entstandene Harz hatte einen Säurewert von 6,21 mg KOH/g,
eine Viskosität von 200 000 CP/25°C sowie
ein Erscheinungsbild nach Gardner von 1 (appearance
of Gardner 1).
Unter Anwendung der gleichen Vorrichtung wie in Bei
spiel 1 wurde ε-Caprolacton mit dem im Synthesebei
spiel hergestellten Epoxyacrylatharz in verschiedenen
Verhältnissen zur Reaktion gebracht (Beispiele 2 und 3),
und auch Propiolacton bzw. β-Methyl-σ-valerolacton mit
dem im Synthesebeispiel hergestellten Epoxyacrylatharz
umgesetzt (Beispiele 4 und 5), um Lacton-modifizierte
Epoxyacrylatharze zu erhalten.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Unter Einsatz der im Synthesebeispiel sowie den
Beispielen 1 bis 5 erhaltenen Epoxyacrylatharze wur
den in Kombination mit einem repräsentativen Ver
dünnungsmonomer und einem Sensibilisator Beschich
tungen auf einer Eisen-Grundplatte in einer Dicke
von 15 µm durchgeführt, anschließend wurde mit
UV-Strahlen mittels einer Hochdruck-Quecksilberdampf
lampe (Ausstoß: 80 W/cm) bei einer Entfernung von
10 cm und einer Bandgeschwindigkeit von 2 m/min be
strahlt. Auf diese Weise wurden gehärtete Überzugs
schichten erhalten.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2
50 Teile der in den Beispielen 1 bis 3 synthetisier
ten Lacton-modifizierten Epoxyacrylatharze wurden
mit 20 Teilen Trimethylolpropantriacrylat (TMPTA)
20 Teilen 1,6-Hexandioldiacrylat (HDDA), 10 Teilen
N-Vinylpyrrolidon (N-VP) sowie 2 Teilen Benzoiniso
butylether vermischt und die Bewertung wie in den
Beispielen 6 bis 10 vorgenommen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 3
50 Teile der in den Beispielen 1 bis 3 synthetisier
ten Lacton-modifizierten Epoxyacrylatharze wurden
mit 20 Teilen HDDA, 20 Teilen Dipentaerythritolhexa
acrylat, 10 Teilen N-VP und 2 Teilen Benzyldimethyl
ketal vermischt und die Bewertung wie in den
Beispielen 6 bis 10 vorgenommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
4 aufgeführt.
Tabelle 4
Die physikalischen Eigenschaften wurden unter den
selben Formulierungs- und Härtungsbedingungen, wie
im Beispiel 11 bzw. 14, bewertet, mit dem Unterschied,
daß anstatt der in Beispiel 1 synthetisierten Lac
ton-modifizierten Epoxyacrylatharze die im Synthe
sebeispiel hergestellten Epoxyacrylatharze eingesetzt
wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5
Wie vorstehend gezeigt, wurde die Biegsamkeit im
Falle der Lacton-modifizierten Epoxyacrylatharze
ganz offenkundig verbessert.
Während die Erfindung im Detail und unter Bezug auf
spezifische Ausgestaltungen beschrieben wurde, wird
es für den Fachmann offensichtlich sein, daß ver
schiedene Änderungen und Modifikationen dabei vor
genommen werden können, ohne vom Geist und Inhalt
der Erfindung abzuweichen.
Claims (3)
1. Lacton-modifiziertes Epoxy(meth)acrylat, erhältlich durch
Additionspolymerisation von 3 bis 95 Gew.-Teilen eines Lactons
an 97 bis 5 Gew.-Teile eines Epoxy(meth)acrylatharzes, bezogen
auf ein Gesamtgewicht von 100 Gew.-Teilen, an alle oder einen
Teil der sekundären Hydroxylgruppen des
Epoxy(meth)acrylatharzes bei einer Temperatur von 70 bis 170°C,
wobei man als Epoxy(meth)acrylatharz ein solches verwendet, das
erhältlich ist, indem Epoxyverbindungen mit mindestens einer
Epoxygruppe mit Acryl- oder Methacrylsäure unter Erhitzen zur
Reaktion gebracht werden.
2. Lacton-modifiziertes Epoxy(meth)acrylatharz nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lacton ε-Caprolacton
verwendet.
3. Verwendung eines Lacton-modifizierten
Epoxy(meth)acrylatharzes gemäß Anspruch 1 oder 2 in härtbaren
Zusammensetzungen, die aus 5 bis 95 Gew.-Teilen des Lacton-mo
difizierten Epoxy(meth)acrylatharzes und 95 bis 5 Gew.-Teilen
einer Vinylverbindung aus der Gruppe der allgemeinen Formel
in der X Wasserstoff oder ein Methylrest, n eine ganze Zahl von 1 bis 8 und R ein Rest eines n-funktionalen Alkohols sind, Styrol oder N-Vinylpyrrolidon, bezogen auf ein Gesamtgewicht von 100 Gew.-Teilen, bestehen.
in der X Wasserstoff oder ein Methylrest, n eine ganze Zahl von 1 bis 8 und R ein Rest eines n-funktionalen Alkohols sind, Styrol oder N-Vinylpyrrolidon, bezogen auf ein Gesamtgewicht von 100 Gew.-Teilen, bestehen.
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