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Mit einer Beizanordnung versehene Sämaschine
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine mit einer Beizanordnung
versehene Sämaschine, welche einen Saatgutbehälter, eine Anordnung zum Beizen von
Saatgut, eine Anordnung für die Dosierung von aus dem Saatgutbehälter auszugebendem
Saatgut, und unter dem Saatgutbehälter angeordnete Saatleitungen und Scharen, umfasst.
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Es ist bekannt, dass mit dem Beizen der Samen von Getreide- und anderen
Nutzpflanzen, mehrere verschiedene Pflanzenkrankheiten und/oder Schädlinge effektiv
bekämpft werden können und somit die Menge und Qualität der Ernte verbessert werden
kann. Das Beizen wird nun üblich in einem separaten Arbeitsgang entweder unmittelbar
nach der Klassifizierung des Saatgutes oder etwas vor dem Säen ausgeführt. Als Trockenbeizanordnung
dient meistens ein Behälter, welcher rotiert
werden kann oder welcher
irgendeinen Mischer für die gleichmässige Streuung des Beizmittels unter dem Saatgut
umfasst. In einer Nassbeizanordnung wird das Beizmittel üblich in den Materialstrom
eingespritzt, wonach das Saatgut noch umrührt werden kann. Bei einem in dieser Weise
ausgeführten Beizen, wird das gebeizte Saatgut mehrmals behandelt und auch gespeichert.
Weil die Beizmittel Gifte sind, muss das gebeizte Saatgut vom Brot- und Futtersaatgut
separiert gespeichert werden, und Säcke, Silos, Transporteure und Fahrzeuge, welche
für ein gebeiztes Saatgut benutzt wurden, dürfen nicht ohne gründliche Reinigung
für anderes Saatgut benutzt werden. Das Beizen und die Behandlung von gebeiztem
Saatgut verursachen auch aubeitshygienische Probleme. Beim Beizen von Saatgut in
einem separaten Arbeitsgang, entsteht auch hierbei das Problem, dass die erforderliche
Saatgutmenge nicht im voraus genau berechnet werden kann. Weil die Benutzung von
ungebeiztem Saatgut über nur einen Teil des Ackerareales schwere Nachteile verursachen
kann, wird, der Sicherheit halber, üblich Saatgut etwas über den wirklichen Bedarf
gebeizt. Das beim Säen übrig bleibende Saatgut verursacht hierbei auch Umweltschutzprobleme.
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Ein Teil der vorerwähnten Probleme sind durch Anordnung der Beizanordnung
in den Saatgutbehälter der Sämaschine, im Zusammenhang mit der Dosieranordnung für
Saatgut, gelöst worden, wie z.B. in den US-PS 3 848 772 und 4 037 759 erwähnt wird,
in denen flüssiges Beizmittel auf das Saatgut getröpfelt wird, welches durch die
Wirkung einer, als Dosieranordnung für Saatgut arbeitenden, mit Flügeln versehenen
rotierenden Achse, aus dem Saatgutbehälter in die Saatleitungen passiert. Das Beizen
wird in diesem Falle im Zusammenhang mit dem Säen ausgeführt, was weniger Arbeit
verlangt. Nach Beendigung der Saat bleiben
jedoch auch in diesem
Verfahren, auf dem Boden des Saatgutbehälters, fertig gebeizte Samen zurück, sodass
die Umweltschutzprobleme nicht mit diesem Verfahren gelöst werden. Ausserdem bleibt
etwas Beizmittel im unteren Teil des Saatgutbehälters haften.
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Für beide obenerwähnte Beizverfahren gemeinsam ist, csr wenn das
Beizen mit einem pulverförmigen Trockenbeizmittel ausgeführt wird, die aus der Dosieranordnung
ausgegebene Saatgutmenge je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft variiert, weil
das Trockenbeizmittel hygroskopisch ist und die Fliesseigenschaften des Saatgutes
hierdurch geändert werden. Deshalb gibt die Dosieranordnung in feuchter Luft weniger
Saat gut aus als in trockener Luft.
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Aus der GB-PS 1 301 112 ist eine Beizanordnung für Saatgut bekannt,
welche aus zwei, auf dem unteren Ende des Saatgutbehälters angeordneten, rotierenden
Walzen, mit elastischer und poröser Oberflächenschicht und zwischen welche das zu
beizende Saatgut fliesst, besteht. Die Oberflächen der Walzen werden mit dem flüssigen
Beizmittel angefeuchtet. Das Fehlen einer Dosieranordnung erweist, dass es sich
um eine, für ein als separaten Arbeitsgang auszuführendes Beizen geeignete Maschine,
und nicht um eine, in eine Sämaschine angeordnete Beizeinheit handelt.
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Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sämaschine zu erzielen
in der das Beizen im Zusammenhang mit der Saat so ausgeführt wird, dass das ganze
zu sähende Saatgut gebeizt wird, dass kein gebeiztes Saatgut nach der Saat im Saatgutbehälter
zurückbleibt und so, dass das Trockenbeizmittel nicht auf die aus der Dosieranordnung
dosierte Saatgutmenge wirkt. Die erfindungsgemässe Sämaschine ist dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Beizanordnung zwischen der Dosieranordnung
für Saatgut
und den Scharen befindet. Weil die Beizanordnung erst nach der Dosieranordnung liegt,
wird in der erfindungsgemässen Sämaschine nur das Saatgut gebeizt, welches de Qaa*2rs
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durch wird sichergestellt, dass in der Sämaschine kein ccqe .-tes
Saatgut nach der Saat zurückbleibt. Der erfindungsger.äss Beizpunkt hat auch zur
Folge, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Luft kaum auf die Arbeit der Dosieranordnung
wirkt, weil auf den Oberflächen der durch die Dosieranordnung fliessenden Samen
kein Beizmittel haftet. Der grösste Vorteil der Erfindung ist jedoch, dass gebeiztes
Saatgut nur in solchen Teilen der Maschine vorliegt, aus denen dieses unmittelbar
zur Erde fällt.
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Der meist vorteilhafte Platz liegt hierbei zwischen der Dosieranordnung
und dem oberen Ende der Saatleitungen, vom Saatgutbehälter separiert, wobei die
Samen aus der Dosieranordnung auf die Beizanordnung herabfallen.
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Die Beizanordnung hat vorzugsweise denselben Aufbau wie die in der
GB-PS 1 301 112 vorgelegte Beizanordnung, welche aus zwei nebeneinander liegenden,
auf der Oberfläche elastischen Walzen, einer Anordnung für die Ausgabe vom Beizmittel
aus dem Beizmittelspeicher auf die erste Walze und aus einer Anordnung für die Rotation
der Walzen um ihren Achsen herum, besteht.
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Eine solche Beizanordnung. sichert, dass jede Same mit Beizmittel
vollständig überzogen wird, ungeachtet dessen, ob es sich um Trocken- oder Nassbeize
handelt. Für die Führung des Saat gutes aus der Dosieranordnung in die Saatleitungen
durch eine solche Beizanordnung, ist es günstig, dass die Walzen, in einer, quer
zur Laufrichtung der Sämaschine liegenden offenen Rinne liegen, in deren Boden abwärts
abnehmende Vertiefungen vorhanden sind, welche in die Saatleitungen münden. In dieser
Weise
kann das von jeder Speiseeinheit dosierte Saatgut in die, den infragestehenden Einheiten
entsprechenden Saat leitungen angesammelt werden, aus denen das Saatgut zur Erde
hinunterfällt.
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Was das Beizergebnis betrifft, ist es günstig, dass di andere Walze
der Beizanordnung nahezu so unter der Dosieranordnung liegt, dass das Saatgut entweder
auf die Oberfläche dieser anderen Walze oder direkt zwischen die Walzen fällt.
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Hierbei liegt die erste Walze hinter dem Saatgutbehälter, was die
Montage der Speiseanordnungen für Beizmittel in Verbindung mit der ersten Walze
leichter macht.
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Eine günstige Ausführungsform einer erfindungsgemässen Sämaschine
wird unten mehr im Einzelnen unter Hinweis auf eine beigelegte Zeichnung beschrieben,
in der Figur 1 eine erfindungsgemässe Sämaschine schematisch, von hinten gesehen
zeigt, und Figur 2 eine Beizanordnung und dazu angeschlossene Teile der Sämaschine
als Querschnitt und in grösserem Format, der Linie II-II in Figur 1 entlang, zeigt.
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In Figur 1 wird ein Saatgutbehälter 1 für Sämaschinen gezeigt, in
dessen Unterteil nach hinten mündende, im Abstand voneinander liegende Öffnungen
2 liegen, bei denen auf gleicher Achse befestigte Speisewalzen 3 der.Dosieranordnung
vorhanden sind, welche zum Teil aus der Öffnung 2 herausragen und deren Rotationsgeschwindigkeit
z.B. in bestimmtem Verhältnis zur Laufgeschwindigkeit der Sämaschine steht.
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Unterhalb des Saatgutbehälters und der darin liegenden Dosieranordnung
liegt eine Beizanordnung 4, welche aus zwei nebeneinander liegenden Walzen 5 und
6 besteht, welche parallele Achsen und eine elastische Oberflächenschicht 7 bzw.
8 aufweisen.
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Die Oberflächenschicht der ersten Walze 5, der eigendlichen Beizwalze
besteht in einer Nassbeizanordnung aus einem Feuchtigkeit absorbierenden und diese
daraus beim Pressen befreienden Material, während die Oberflächenschicht der anderen
Walze 6, der Gegenwalze, aus einem auf ihrer Oberfläche -oY aber nur leicht Feuchtigkeit
absorbierenden Material beste:.t.
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Die Walzen werden in entgegengesetzter Richtung mit einer nichtgezeigten
Antriebsanordnung im Verhältnis zur Laufgeschwindigkeit der Sämaschine oder der
Eingabemenge so rotiert, dass die Umkreisgeschwindigkeit der Walzen eine Differenz
von etwa 10 aufweist. Die Walzen liegen in einer quer zur Laufrichtung der Sämaschine
verlaufenden, oben offenen Rinne 9, deren Boden Vertiefungen 10 in der Form einer
auf den Kopf gestellten abgestumpften Pyramide bei jeder Speisewalze 3 aufweist.
Die Vertiefungen sind am unteren Ende mit den Saatleitungen 11, an deren unterem
Ende eine Schar 12 befestigt ist, verbunden.
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An die Flanke des Saatgutbehälters'1 ist ein für ein flüssiges Beizmittel
vorgesehener Behälter 13 und eine Pumpe 14, aus der ein Schlauch 15 in ein, auf
der Hinterfläche der Rinne 9 befestigtes Verteilungsrohr 16 führt, befestigt. An
dieses Rohr sind in einer Vertikalebene befindliche Speiserohre 17 und Düsen für
das Beizmittel, welche sich über der eigendlichen Beizwalze 5 befinden, angeschlossen.
Unter den Walzen 5, 6 sind Reinigungsbürsten oder -scheiben 18 angeordnet, welche
die Walzen von auf deren Oberfläche eventuell haften gebliebenen Samen reinigen
und diese in die Bodenvertiefungen 10 der Rinne, unter das dorthin in normaler Weise
zwischen die Walzen kommende Saatgut, führen. In Figur 2 ist das Saatgut mit der
Bezugsziffer 19 bezeichnet.
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Die erfindungsgemässe Säanordnung arbeitet in folgender Weise. Das
von den Speisewalzen 3 der Speiseanordnung eingegebene ungebeizte Saatgut 19 fällt
in einer in Figur 2 gezeiten Weise auf die Oberflächenschicht 8 der Gegenwalze 6
herab und wird mit der Walze zum Presspunkt zwischen den Walzen, wc 9 eCes beiderseitig
mit einer Beizmittelschicht bedeckt ir, geführt. Beizmittel wird aus den Speiserohren
17 z.B. absatzweise auf die Oberflächenschicht 7 der Beizwalze 5 gegeben, in welche
Schicht das Mittel absorbiert wird und von wo es auch auf die Oberflächenschicht
8 der Gegenwalze überführt wird.
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Aus dem Presspunkt zwischen den Walzen fällt das gebeizte Saatgut
durch die Saatleitung 11 und die Schar 12 zum Boden herab.
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Weil sich die Beizanordnung nach der Dosieranordnung der Sämaschine
befindet und im Abstand davon liegt, wird nur das Saatgut gebeizt, welches die Dosieranordnung
aus dem Saatgutbehälter ausgegeben hat. Dank diesen Umstandes, kommt der Saatgutbehälter
nicht in Berührung mit dem Beizmittel, sodass dieser nicht gereinigt werden muss,
falls dieser später mit nicht zu beizendem Saatgut gefüllt wird. Das darin zurückgebliebene
Getreide ist rein und ist somit dazu geeignet, in normaler Weise als Brot- oder
Futter getreide verwendet zu werden.
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Die Beizanordnung kann auch für Trockenbeize benutzt werden, wobei
die Verteilungs- und Speiserohre 16, 17 durch einen über der eigendlichen Beizwalze
5 liegenden Behälter für Trockenbeizmittel ersetzt wird. Der Behälter weist eine,
was ihre Weite betrifft, einstellbare Bodenöffnung auf, durch welche das pulverförmige
Beizmittel auf die Oberflächenschicht 7 anhaftet. In diesem Falle besteht die Oberflächenschicht
der beiden Walzen aus einem elastischen, ebenem, etwas rauhem Material.
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Vom Obenangeführten abweichend, kann die Beizanordnung etwa in der
Mitte der Saatleitung oder an dessen unterem Ende angeordnet werden und diese kann
durch eine andersartige Belzanordnung ersetzt werden, auch wenn.Versuche verwiesen
halden, dass die obenerwähnte Beizanordnung sich besonders gut dazu: eignet, nach
der Dosieranordnung montiert zu werden, weil das Saatgut hier verhältnismässig spärlich
vorkommt.
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