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Streuvorrichtung für landwirtschaftliche Zwecke.
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Die Erfindung betrifft eine Streuvorrichtung für körnige oder pulverförmige
Massen, insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke, mit einem Vorratsbehälter für
die Streumasse, der an ein motorbetriebenes Fahrzeug anbaubar ist und an seiner
Unterseite Zuführungen für mit Streuöffnungen versehende, etwa waagerecht und quer
zur Fahrtrichtung angeordnete Verteilerrohre aufweist, in denen je eine mit spiralförmigen
Windungen versehene, mit einem Antrieb kuppelbare Verteilerschnecke drehbar angeordnet
ist.
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Derartige Streuvorrichtungen haben den Zweck, die auszustreuenden
Massen gleichmäßig über den ganzen Streubereich zu verteilen.
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Es ist bereits eine Streuvorrichtung bekannt, deren im Verteilerrohr
vorgesehene Verteilerschnecke aus einer sich über den halben Rohrinnendurchmesser
erstreckenden Wandung besteht. Stirnseitig gesehen, bildet diese Schnecke somit
eine vollständig geschlossene Kreisfläche. Eine derartige Schnecke bewirkt einen
zwangsweisen Transport des Streugutes und muß so angetrieben werden, daß das auszustreuende
Gut, ohne einen ueberschuß zu bilden, gerade bis an das Ende des Rohres gefördert
wird, oder es muß eine Einrichtung vorhanden sein, um das zuviel geförderte Gut
aus dem Rohrende zu entfernen. Der Uberschuß bildet am Rohrende
ein
Polster, das die Drehung der Förderschnecke behindert, sodaß der Streubetrieb unterbrochen
und das Rohr entleert werden muß. Unzweckmäßig ist es weiterhin, die äußeren Enden
des Rohres offen zu halten, da durch diese Öffnungen der evtl. auftretende Uberschuß
austritt und somit am Boden Linien mit hoher Streudichte entstehen (DAS 1 087 840).
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Streuvorrichtung so auszubilden,
daß einerseits ein gleichmäßiger Transport über die gesamte Länge der Verteilerrohre
sichergestellt ist, andererseits die Bildung eines den Streuvorgang behindernden
Uberschusses im Verteilerrohrende vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verteilerschnecke.
mindestens eine sich über deren ganze Länge erstreckende Reihe von Öffnungen aufweist.
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Eine besonders zweckmäßige AlsfUhrungsform der Streuvorrichtung wird
nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß die Verteilerschnecke
eine einzige durchgehende zentrale Öffnung aufweist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Streuvorrichtung
in Seitenansicht, Fig. 2 die Streuvorrichtung in Rückansicht, Fig. 3 die Draufsicht
auf die Verteilerrohre, Fig. 4 die Ansicht von unten auf die Verteilerrohre in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 5 eine Teilansicht auf das Verteilerrohr von unten
mit nahezu geschlossenen Austrittsöffnungen, Fig. 6 einen Schnitt durch eine Knickstelle
im Verteilerrohr, Fig. 7 einen Querschnitt durch das Verteilerrohr gemäß Fig. 6.
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Am Heck 1 einer landwirtschaftlichen Zugmaschine ist am höhenverstellbaren
Dreipunktgestänge 2 ein Behälter 3 angeschlossen, der zur Aufnahme von körnigen
oder pulverförmigen Streumassen dient und nach unten trichterförmig zuläuft. Unter
dem Behälter 3 sind je ein seitlich herausragendes und am Ende verschlossenes Rohr
4 und 4' befestigt, deren Innenräume durch Öffnungen mit dem Innenraum des Behälters
3 verbunden sind, sodaß die in diesem befindliche Streumasse in die Rohre 4 und
4' eintreten kann. In diesen sind je eine Verteilerschnecke 5 drehbar gelagert,
die in der Innenwand der Verteilerrohre 4 und 4' nahezu vollständig anliegt und
diese in ihrer Längsrichtung vollständig durchsetzt. Jede Verteilerschnecke 5 weist
eine zentrale durchgehende Öffnung 5' auf, d.h. sie besteht im wesentlichen aus
einem spiralförmigen Wandungsteil mit geringer radialer Ausdehnung. Die Verteilerschnecke
5 kann z.B. aus stabförmigem Rund- oder Vierkantmaterial hergestellt sein. Axial
konzentrisch durchsetzt wird diese Verteilerschnecke 5 von einer Antriebswelle 6,
die über radiale Arme 7 mit der Verteilerschnecke 5 verbunden ist.
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Vorzugsweise mit ihrem inneren Ende steht die Antriebswelle 6 über
ein schaltbares oder stufenloses Getriebe 8 über eine Gelenkwelle 9 mit der Zapfwelle
der Zugmaschine in Antriebsverbindung. An der Unterseite der Verteilerrohre
4
und 4' sind in gleichen Abständen Streuöffnungen 10 zum Austritt des zu streuenden
Gutes vorgesehen.
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Es ist ersichtlich, daß die aus dem Behälter 3 in die Verteilerrohre
4 und 4' eintretende Streumasse von der jeweiligen Verteilerschnecke 5 nach beiden
Seiten auf die Rohrenden zu gefördert wird, wobei laufend Teilmengen aus den Öffnungen
10 austreten. Ist eine gewisse Füllung innerhalb des Rohres 4 und 4' erreicht, tritt
das zuviel geförderte Gut durch die zentrale Öffnung 5'.
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Das im Bereich der Wandung der Verteilerschnecke 5 befindliche Streugut
wird somit laufend in Bewegung gehalten und über die Streuöffnungen 10 hinweggefördert,
sodaß aus diesen Streugut austritt. Dabei wird lediglich die jeweils der ausgetretenen
Streugutmenge entsprechende Menge aus dem Behälter 3 nachgefördert. Ein Verstopfen
oder eine Behinderung der Drehbewegung der Verteilerschnekke 5 tritt auf diese Weise
nicht auf. Die Drehzahl der Verteilerschnecke 5 wird so eingestellt, daß die Förderung
des Streugutes mit Überschuß erfolgt. Auf diese Weise ist ein gleichmäßiger Streugutaustritt
auf der gesamten Länge der Verteilerrohre 4 und 4' gesichert.
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Zur Verringerung der Gerätebreite bei Straßenfahrt weisen die Verteilerrohre
4 und 4' mindestens eine Knickstelle 11 auf, an der das'jeweilige Rohr 4 und 4'
geteilt und mit einem Gelenk 11' verbunden ist. Durch einen Verschluß 12 wird das
Rohr 4 und 4' in Arbeitsstellung gehalten, in der gleichzeitig über eine Kupplung
13 die ebenfalls geteilte Antriebswelle 6 gekuppelt ist. Für Straßenfahrt können
somit die Enden der beiden Rohre 4 und 4-' nach hinten geklappt werden, wie in Fig.
1 und 3 angedeutet ist.
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Um die Austrittsmengen an den Streuöffnungen 10 einstellen zu können,
ist an den Verteilerrohren 4 und 4' ein Schieber 14 vorgesehen, der mit den Streuöffnungen
10 entsprechenden Öffnungen 14' ausgestattet ist. Durch entsprechendes axiales Verschieben
des Schiebers 14 kann die wirksame Größe der Streuöffnungen 10 verstellt werden,
wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Selbstverständlich sind diese Schieber 14 an den
Knickstellen 11 ebenfalls geteilt und in Arbeitsstellung der Verteilerrohre 4 und
4' kuppelbar. Eine selbsttätige Kupplung der beiden Schieberteile läßt sich gemäß
Fig. 4 durch zwei am Gelenk 11' gelagerte Hebel 15 erreichen, an die die Teile des
Schiebers 14 angelenkt sind-und die durch eine Zugfeder 16 miteinander in Verbindung
stehen. Die Kraft dieser Zugfeder 16 hält in der Kuppelstellung die beiden Teile
des Schiebers 14 kraftschlüssig in Anlage, sodaß eine gemeinsame Verschiebung stattfindet.
Eine weitere Dosierung der austretenden Streugutmenge kann durch entsprechende Wahl
der Drehzahl der Verteilerschnecke 5 erreicht werden.
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Bei Verwendung der Streuvorrichtung zum Düngers treuen genügt es normalerweise,
wenn das Streugut aus den Streuöffnungen 10 austritt und frei zur Erde fällt. Dagegen
ist es zum Säen zweckmäßig, daß Särohre 17 (Fig. 1), vorzugsweise mit Hilfe von
Schnellverschlüssen, angeschlossen werden. Zur genauen Dosierung des Streugutes
kann darüber hinaus unter den Verteilerrohren 4 und 4' eine angetriebene Säwelle
18 mit Särädern 18' vorgesehen sein. Auch diese Säwelle 18 ist vorzugsweise mittels
Schnellverschlüssen an das jeweilige Verteilerrohr 4 und 4' anbaubar und wie bereits
im Zusammenhang mit der Antriebswelle 6 beschrieben wurde, an der Knickstelle 11
ebenfalls getrennt sowie in Arbeitsstellung der Verteilerrohre 4 und 4? gekuppelt.
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Denkbar ist es ferner, den Antrieb direkt an die Verteilerschnecke
5 anzuschließen, also ohne Verwendung der Antriebswelle 6. Schließlich kann sich
die Wandung der Verteilerschnecke 5 auch ganz oder nahezu ganz über den Halbmesser
des Verteilerrohres 4oder 4' erstrecken, wobei jedoch zum Durchtritt des Streugutes
in dieser Wandung Öffnungen in entsprechender Zahl und Größe vorgesehen sind, sodaß
eine oder auch mehrere durch die ganze Rohrlänge sich erstreckende. Reihen von Öffnungen
entstehen. Diese Öffnungen brauchen selbstverständlich nicht in gerader Linie hintereinander
zu liegen. Sie können auch versetzt zueinander angeordnet sein.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß eine gleichmäßige Versorgung der Streuöffnungen mit Streugut über die ganze
Länge der Verteilerrohre sichergestellt ist. Die Verteilerschnecke hält dabei das
Streugut in andauernder Bewegung und fördert dabei--nur die Streugutmenge nach,
die aus den Streuöffnungen ausgetreten ist. Ein Verstopfen des Verteilerrohres und
eine Behinderung der Drehbewegung der Verteilerschnecke ist dadurch ausgeschlossen.
Schließlich wird auch eine teilweise Unterbrechung des Streugutaustritts Verhindert,
sodaß und abhängig von der Art des Streugutes ein gleichmäßiges Ausstreuen über
die ganze Arbeitsbreite gewährleistet ist