DE3331751A1 - Mehrkomponentenreinigungsmittel und verfahren zur reinigung verschmutzter oberflaechen - Google Patents
Mehrkomponentenreinigungsmittel und verfahren zur reinigung verschmutzter oberflaechenInfo
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Description
- Mehrkomponentenreinigungsmittel und Verfahren zur
- Reinigung verschmutzter Oberflächen Die Erfindung betrifft ein Mehrkomponentenreinigungsmittel sowie Verfahren zur Reinigung verschmutzter Oberflächen , vorzugsweise solchen von Lebensmittelindustrieanlagen und -vorrichtungen.
- Diese können z.B. Oberflächen von verschiedenen Absaug- und Entlüftungsanlagen sein, die sich in Fussböden von Schlachtbänken befinden, bzw. Oberflächen von im allgemeinen stark verschmutzten Metallen, Beton, verputzten Ziegeln sowie von Fliessen. In erster Linie kommen somit in der Lebensmittelindustrie gebräuchliche Warm- bzw. Kalträucheranlagen, Lagerungseinrichtungen sowie Einrichtungen mit Temperaturregelungsanlagen, Einrichtungen bzw. Räumlichkeiten, die zur Konservierung yon-Lebensmittelnsowie zu lebensmittelhygienischen Zwecken dienen, hier in Betracht.
- Die besondere Bedeutung der erfindungsgemässen Zubereitung besteht in ihrer Verwendung zur Reinigung von thermischen Einrichtungen in der Lebensmittelindustrie, bei denen die Entfernung von Koksablagerungen mit den bekannten Reinigungsmitteln nicht befriedigend war, obwohl die gründliche Reinigung dieser Einrichtungen aus drei Gesichtspunkten heraus von besonderer Bedeutung ist: (1) lebensmittelhygienischer Gesichtspunkt: Erhaltung des sauberen Zustandes der Waren; (2) energieökonomischer Gesichtspunkt: Erhaltung der Sauberkeit der temperaturleitenden Oberflächen; (3) Durchgangskapazitätsgesichtspunkt: durch die steigende Temperaturbehandlungszeit verschmutzter thermischer Einrichtungen wird die Durchgangskapazität gesenkt.
- Die in der Lebensmittelindustrie zur Reinigung obiger Einrichtungen angewandten Reinigungsmittel können entsprechend der dabei verwandten Wirkstofftypen in zwei Gruppeneingeteilt werden: Die zur 1. Gruppe gehörenden Reinigungsmittel enthalten als Wirkstoff einen oder mehrere alkalisch wirkende Stoffe. Diese Stoffe verseifen und emulgieren die Verschmutzungen, welche in der Hauptsache aus verschiedenen Fettrückständen bestehen.
- Bei der Verwendung dieser Reinigungsmittel kommt es oft zu Beschädigungen der zu reinigenden Oberfläche.
- Diese Beschädigungen können in Form von Einätzungen und Oberflächenkorrosion auftreten.
- Neben oben genannten Oberflächenbeschädigungen und der Korrosionsbeschleunigung besteht ein weiterer Nachteil bei der Verwendung dieser Reinigungsmittel darin, dass sie nicht zur Entfernung von Koksablagerungen geeignet sind, die durch dicke schichtartige tierische Eiweisse und Fette entstehen. Die zur 2.
- Gruppe gehörenden Reinigungsmittel enthalten neben den alkalisch wirkenden Stoffen noch einen oberflächenaktiven Stoff. Die mit oberflächenaktiven Stoffen kombinierten Reinigungsmittel weisen eine bessere Reinigungswirkung auf, jedoch ist hierbei die Beschleunigung der Oberflächenbeschädigung sowie die Beschädigung durch Korrosion der 1. Gruppe ähnlich.
- Weiterhin ist eine Reinigungsmethode bekannt, bei der die Oberfläche zuerst mit alkalischem Reinigungsmittel behandelt, danach mit Wasser abgewaschen wird und Letztendlich eine saure Nachbehandlung erfolgt, durch die eventuelle alkalische Komponentenrückstände auf der Oberfläche neutralisiert werden. Eine solche Lösung beschreibt die US-PS 3 511 707, worin die Verwendung dieses Mittels ausgesprochen zur Reinigung von Lebensmittelindustrieanlagen sowie Einrichtungen nicht empfohlen wird.
- Der,Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Mehrkomponentenreinigungsmittel und ein Verfahren unter dessen Einsatz zu schaffen, mit welchem die verschiedenen zu reinigenden Oberflächen schnell und so gründlich wie möglich behandelt werden können, insbesondere in der Lebensmittelindustrie, in der Weise, dass auf Metall- oder anderen zu reinigenden Oberflächen keine Einätzungen entstehen und nachfolgende Korrosion vermieden bzw. nicht begünstigt wird.
- Das Wesen der Erfindung ist es, dass die zu reinigende Oberfläche mit der wässrigen Lösung eines aus entsprechend ausgewählten Komponenten bestehenden alkalischen Reinigungsmittels, in erster Linie durch deren Besprühung, danach mit einer zitronensäure-und/oder weinsäurehaltigen Lösung behandelt und letztendlich nach geringer Wartezeit mit Wasser abgewaschen wird.
- Die erfindungsgemässe Zubereitung bezieht sich demzufolge auf eine aus alkalischer sowie saurer Reinigungsmittelkomponente bestehende Komposition, insbesondere der in den Ansprüchen gekennzeichneten Art.
- Bei Gebrauch des alkalischen Reinigungsmittels werden die meist koksartigen Fette emulgiert und verseift.
- Auf dem Wege der Diffusion erreicht das Reinigungsmittel die zu reinigende Oberfläche. Durch die Emulgierung und Verseifung wird die Wirksamkeit der Waschlösung gesenkt und durch die darauffolgende Auftragung der.sauer bzw. säurig wirkenden Lösung auf die Oberfläche, wird die alkalische Komponente vollkommen neutralisiert.
- Die während der Neutralisierung freiwerdende Reaktionsenergie beschleunigt die von der zu reinigenden Oberfläche stattfindende Loslösung der Fette und es bleibt eine vollkommen saubere Oberfläche zurück.
- Das erfindungsgemässe Reinigungsmittel schliesst die durch die bekannten alkalischen Waschmittel verursachten Einätzungen auf der Oberfläche sowie die wachsende Korrosionsgeschwindigkeit aus.
- Bei der Anwendung des erfindungsgemässen Mehrkomponentenreinigungsmittels traten keine Beschädigungen auf der zu reinigenden Oberfläche durch die alkalische Reinigungsmittelkomponente auf, da eine Beschädigung der Oberfläche erst nach Beendigung der Emulgierung und Verseifung der Fette auftreten könnte.
- Die vor Beendigung der Fettemulgierung und Verseifung auf die Oberfläche aufgetragene Zitronensäure- und/ oder Weinsäurelösung, d.h. die saure Komponente, verhindert die schädigende Wirkung des alkalischen Waschmittels.
- Die während der Neutralisierung entstehenden Alkalizitrate und/oder Tartrate treten in der sauren Reinigungsphase als Inhibitor auf und verhindern im weiteren Verlauf die Beschädigung der Oberfläche sowie deren Korrosion.
- Beider mit dem erfindungsgemässen Reinigungsmittel durchgeführten Reinigung kommt es zu keiner unmittelbaren Berührung bzw. nur zu einer kurzzeitigen Berührung des alkalischen Waschstoffes mit den zu reinigenden Oberflächen, wie z.B. mit den Metalloberflächen.
- In der alkalischen Reinigungsphase wird der Korrosionsschutz durch die auf ein Minimum gesenkt stattfindende Berührungszeit mit den Metalloberflächen sowie durch die Inhibitoren gesichert, während gleichzeitig festgestellt werden kann, dass die erfindungsgemässen Inhibitoren die schmutz lösende Wirkung beschleunigen (katalysieren).
- Das erfindungsgemässe Reinigungsmittel besteht aus einer alkalischen Komponente A und aus einer sauren Komponente B,.wobei die Komponente A unter dem Gesichtspunkt der besonderen Eignung zur Komplexbildung mit der Komponente B ausgewählt wird.
- Die Komponente A des erfindungsgemässen Reinigungsmittelpräparates enthält 1 bis 20 % Natriumdisilikattrihydrat, 1 bis 5 % Natriumdihydrogen-phosphat, 1 bis 5 % Natriumsulfat, gegebenenfalls maximal 5 % Dinatriumhydrogen-phosphat, gegebenenfalls maximal 5 % Natriumtripolyphosphat sowie 0,3 bis 4 % Benzolsulfochlor-amid-natrium und 0,1 bis 4 % Benzoesäurenatriumsalz, mit Wasser auf 100 % ergänzt.
- Die Komponente B des Präparates enthält 10 bis 30 % Zitronensäure und/oder 5 bis 20 % Weinsäure, mit Wasser auf'100 % ergänzt.
- Bei der Verwendung von Benzolsulfochlor-amid-natrium und Benzoesäurenatriumsalz als Inhibitor in der Komponente A, erzielt man ein gutes Ergebnis.
- In Komponente B ist die Verwendung von Zitronen- und Weinsäure besonders geeignet.
- Durch die nachfolgenden Beispiele wird das erfindungsgemässe Präparat veranschaulicht. Durch die Beispiele wird die Erfindung jedoch nicht limitiert.
- Beispiel 1 Komponente A Natriumdisilikat-trihydrat 5 % Natriumsulfat 2 % Natriumdihydrogen-phosphat 3 % Dinatriumhydrogen-phosphat 2 % Natriumtripolyphosphat 2 % Benzolsulfochlor-amid-natrium 0,3 % Benzoesäurenatriumsalz 0,1 % Wasser 85,6 % Komponente B Zitronensäure 10 % Weinsäure 5 % Wasser 85 % Beispiel 2 Komponente A Natriumdisilikat-trihydrat 15 % Natriumdihydrogen-phosphat 5 % Natriumsulfat 2 % Dinatriumhydrogen-phosphat 1 % Natriumtripolyphosphat 4 % Benzolsulfochlor-amid-natrium 0,5 % Benzoesäurenatriumsalz 0,3 % Wasser 67,2 % Komponente B Zitronensäure 20 % Weinsäure 10 % Wasser 70 % Beispiel 3 Komponente A Natriumdisilikat-trihydrat 10 % Natriumdihydrogen-phosphat 2 % Natriumsulfat 3 % Dinatriumhydrogen-phosphat 2 % Natriumtripolyphosphat 3 % Benzolsulfochlor-amid-natrium 0,4 % Benzoesäurenatriumsalz 0,2 % Wasser 79,4 % Komponente B Zitronensäure 15 % Weinsäure 15 % Wasser 70 % Beispiel 4 Komponente A entsprechend Beispiel 3 Komponente B Zitronensäure 30 % Wasser 70 % Beispiel 5 Komponente A entsprechend dem vorhergehenden Beispiel Komponente B Weinsäure 30 % Wasser 70 %
Claims (4)
- Mehrkomponentenreinigungsmittel und Verfahren zur Reinigung verschmutzter Oberflächen PATENTANSPRÜCHE 1. Mehrkomponentenreinigungsmittel zur Reinigung verschmutzter Oberflächen von Lebensmittelindustrieanlagen und -vorrichtungen, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass es aus einer alkalisch wirkenden Komponente (A) und einer sauer wirkenden Komponente (B) besteht, wobei die Komponente (A) aus 1 bis 20 % Natriumdisilikat-trihydrat, 1 bis 5 % Natriumdihydrogen-phosphat, 1 bis 5 % Natriumsulfat, gegebenenfalls maximal aus 5 % Dinatriumhydrogen-phosphat, gegebenenfalls maximal aus 5 % Natriumtripolyphosphat, sowie 0,3 bis 4 % Benzolsulfochlor-amid-natrium und 0,1 bis 4 % Benzoesäurenatriumsalz besteht, mit Wasser auf 100 % ergänzt .und Komponente (B) aus 10 bis 30 % Zitronensäure und/oder 5 bis 20 % Weinsäure besteht, ebenfalls mit Wasser auf 100 % ergänzt.
- 2. Präparat gemäss Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass Komponente (B) aus Zitronensäure und Weinsäure besteht.
- 3. Verfahren zur Reinigung verschmutzter Oberflächen von Lebensmittelindustrieanlagen und -vorrichtungen unter Einsatz des Mehrkomponentenreinigungsmittels nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass zunächst die alkalisch wirkende Komponente (A) auf die zu reinigende Oberfläche aufgetragen und hiernach die Komponente (B) aufgetragen wird.
- 4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , dass die Komponente (B) noch vor Beendigung der Fettemulgierung und Verseifung durch die Aufbringung der Komponente (A) aufgetragen wird.
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