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Mittel zur Kaltrcinigung von mit Fetten oder fettartigen Verschinutzungen
verunreinigten festen Oberflächen Die Erfindung betrifft Mittel zur Kaitreinigung
von mit Fetten oder fettartigen Verschmlitzungen, insbesondere Nohlenwasserst-o£f-oder
Pflanzenfetten, verunreinigten festen Oberflächen, die Semische nicht-ioni.scher
Tenside enthalten und frei von organischen Lösungsmittln sind uns onne solche eingesetzt
werden.
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Es sind drei Typen von Saltreinigern bekannt, und zwar 1) Tenside,
die in Lösungsmitteln gelöst sind, 2) tensidhaltige Wasser/ Lösungsmittel-Emulsionen
und 3) lösungsmittelfreie oder weitgehend lösungsmittelfreie Tenside sowie builderhaltige
Produkte auf wässriger Basis.
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Kaltreiniger, die den zwel zuerst genannten Typen angehören, besitzen
zwar im allgemeinen eine sehr gute Reinigungskraft, sie sind jedoch mit dem Nachteil
behaftet, dass die bei der Reinigung entstehenden Dämpfe feuergefährlich, gesundheitsschädlich
oder
geruchsbelästigend sind, wobei sich darüber hinaus beim Spülvorgang
stabile ölemulsionen bilden können, die in ölabscheidern nicht trennbar sind, so
dass erhebliche Abwasserverschmutzungsprobleme auftreten.
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Die bisher bekannten lösungsmittelfreien Kaltreiniger haben den Nachteil,
dass sie, sofern sie nur leicht alkalisch eingestellt.
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sind, eine den lösungsmittelhaltigen Kaitreinigern stark unterlegene
Reinigungskraft besitzen. Durch eine Erhöhung ihrer Alkalität lässt sich zwar die
Reinigungswirkung verbessern, durch die erhöhte Alkalitat werden jedoch verschiedene
Oberflächen, beispielsweise lackierte Oberflächen, beschädigt, wobei ausserdem Gesundheitsprobleme
beim Handhaben derartiger Kaltreiniger auftreten. Insbesondere besteht die Gefahr,
dass Spritzer dieser stark alkalischen Kaltreiniger in die Augen gelangen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen lösungsmittelfreien
neutralen bis mild alkalischen Kaltreiniger zur Reinigung von mit Fetten oder fettartigen
Verunreinigungen verschmutzten festen Oberflächen zu schaffen, der eine sehr gute
Reinigungskraft besitzt und insbesondere dann eingesetzt wird, wenn keine organischen
Lösungsmittel sowie keine starke Alkalität toleriert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einem Kaltreiniger der eingangs
geschilderten Gattung gelöst, welcher gekennzeichnet ist durch eine wässrige Emulsion
einer Kombination aus 1) einem oder mehreren im Mittel mit 3 bis 6, insbesondere
4 bis 5, Mol Athylenoxqdäthoxylierten Phenolen mit 8 bis 20, insbesondere 9 bis
12, Kohlenstoffatomen gegebenenfalls in Mischung mit im Mittel mit 3 bis 6, insbesondere
5 bis 6, Mol Äthylenoxyd äthoxylierten aliphatischen Alkoholen mit 9 bis 18 Kohlenstoffatomen,
und 2) einem oder mehreren, im Mittel mit 7 bis 18, insbesondere 8 bis 14, Mol *)
in der Alkylkette,
Äthylenoxyd äthoxylierten aliphatischen Alkoholen
oder Phenolen mit 8 bis 20, insbesondere 9 bis 15, Kohlenstoffatomen, wobei das
Verhältnis der Komponente 1) zu der Komponente 2) 7:1 bis 1:1 beträgt.
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Obwohl Kaltreiniger bekannt sind, die aus Gemischen in Wasser unlöslicher
nicht-ionischer Tenside mit in Wasser löslichen ionischen Tensiden bestehen, allerdings
in Kombination mit Lösungsmitteln, war es dennoch überraschend, dass die vorstehend
definierten, yanz spezifischen erfindungsgemä s sen Kombinationen auch ohne einen
Einsatz von organischen Lösungsmitteln Reinigunyswirkungen ergeben, die denjenigen
von lösungsmittelhaltigen Kaltreinigern nahekommen, jedoch nicht mit den Nachteilen
behaftet sind, welche auf die Gegenwart von Lösungsmitteln zurückzuführen sind.
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Da die erfindungsgemässen Kaltreiniger neutral bis schwach alkalisch
eingestellt sind, besitzen sie auch gegenüber den bisher bekannten lösungsmittelfreien
stark alkalischen einigern den Vorteil, dass sie a) ein überlegenes Fettlösevermögen
aufweisen, b) aufgrund ihrer geringeren bzw. fehlenden Alkalität bei etwa gleicher
Reinigungswirkung gefahrloser zu handhaben sind und keine merkliche Schädigung von
beispielsweise lackierten Oberflächen bedingen und c) zur Behandlung von Aluminium-
und Buntmetallen eingesetzt werden können.
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Vorzugsweise schwankt das Verhältnis der Komponente 1) zu der Komponente
2l zwischen 5:1 und 2:1.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Komponente 1) aus
einem im Mittel mit 4 bis 5 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Nonylphenol mit einem
Trübungspunkt von 57 bis 62"C und die Komponente 2) aus einem im Mittel mit 8 bis
14 Mol Athylenoxyd äthoxylierten Nonylphenol mit einem Trübungspunkt von 77 bis
850C, gemessen in einer 10 %igen Konzentration in einer 25 %igen Butyldiglykollösung,
besteht.
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Der Trübungspunkt wird nach der weiter unten folgenden Methode bestimmt.
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Vorzugsweise besteht die Komponente 2) aus einem im Mittel mit 8 bis
10 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Nonylphenol mit einem Trübungspunkt von 78 bis
820C.
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Gemäss einer weiteren Ausführungsform besteht die Komponente 2) aus
einem im Mittel mit 13 bis 18 Mol Athylenoxyd äthoxylierten Tributylphenol mit einem
Trübungspunkt von 79 bis 880C.
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Es ist ferner zweckmässig, wenn die Komponente 2) aus einem im Mittel
mit 8 bis 15 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Isotridecanol mit einem Trübungspunkt
von 75 bis 900C besteht.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
dass die Komponente 2) aus einem im Mittel mit 8 bis 12 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten
Oxo- oder Fettalkohol mit 9 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere aus einem Cg/C10-
oder C13/C15-Oxoalkohol mit einem Trübungspunkt von 76 bis 860C, besteht.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch charakterisiert,
dass die Komponente 1) aus einer Mischung aus wenigstens 40 % eines im Mittel mit
4 bis 5 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Nonylphenols mit einem Trübungspunkt von 57
bis 62"C und entweder einem im Mittel mit 5 bis 6 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten
Tributylphenol mit einem Trübungspunkt von 57 bis 650C oder einem im Mittel mit
5 bis 6 Mol Athylenoxyd äthoxylierten Isotridecanol mit einem Trübungspunkt von
60 bis 65"C oder einem im Mittel mit 5 bis 6 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Oxo-
oder Fettalkohol mit 9 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere einem Cg/C10- oder
C13/C15- Oxoalkohol mit einem Trübungspunkt von 57 bis 650C, wobei die Mischungen
Trübungspunktevon 60 bis 650C aufweisen, besteht.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass die Komponente
1) aus einem im Mittel mit 5 bis 6 Mol Äthylenoxyd äthoxylierten Tributylphenol
mit einem Trübungspunkt von 57 bis 650C, vorzugsweise 61 bis 630C, und die Komponente
2) aus einem im Mittel mit 13 Mol Athylenoxyd äthoxylierten Tributylphenol mit einem
Trübungspunkt von 78 bis 820C besteht, wobei das Verhältnis der Komponente 1) zu
der Komponente 2) zwischen 4:1 und 2:1 schwankt.
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Vorzugsweise schwankt die Gesamtkonzentration an nicht-ionischen Tensiden
in dem erfindungsgemässen Kaltreiniger zwischen 0,7 und 45 %, wobei sich die Konzentration
nach der Art der gewählten Netzmittelkombination sewie nach der Art der anderen,
in üblicher Weise eingesetzten Zusatz stoffe richtet. Die niedrig-1.oilzentrierten
Zusammensetzungen sind dünnflüssige Emulsionen, ab einem Tensidgehalt von etwa 10
% wertlen die Produkte dickflüssig und ab einem Gehalt von etwa 20 % gelartig.
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Die erfindungsgemässen Kaltreiniger werden insbesondere zur Entfernung
von ölig-fettigen Verschnutzungen und verharzten Fettverschmutzungen an Maschinen,
industriellen Anlagen, sperrigen Teilen, Kleinreparaturteilen sowie auf dem Kraftfahrzeugsektor,
beispielsweise als Motorreiniger, eingesetzt. Ferner eignen sich diese Kaltreiniger
shr gut als Haushaltsreiniger sowie zur Reinigung in Grossküchen sowie für innerbetriebliche
Reinigungsarbeiten, beispielsweise zur Reinigung von Koch@@ellen, Wandfliesen, Grillgeräten,
Pfannen sowie anderen Kochgeräten, oder auch zur Reiniguny von Fussböden oder ganz
allein Kunststoffoberflächen.
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Die erfindungsgemässen Kaltreiniger werden auf die zu reinigenden
Oberflächen in kaltem Zustande mittels einer Spritzflasche, Sprühpistole, eines
Lappens oder eines Pinsels aufgetragen, worauf man den Kaltreiniger kurze Zeit (2
bis 10 Minuten) einwirken lässt.
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Dann wischt man die zu reinigende Oberfläche mit einem Lappen ab oder
spritzt sie mit einem Wasserstrahl ab. Kleinere Teile, beispielsweise Reparaturteile,
werden einfach einige Zeit (ca. 1/2 Stunde, bei starker Verschmutzung auch mehrere
Stunden) , in den Kaltreiniger gelegt. Anschliessend wird entweder mit dem Lappen
abgewischt, mit Wasser abgespritzt oder auch mit Pressluft ahgeblasen.
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Dabei wird der weitere Vorteil erzielt, dass sich auch bei einer stärkeren
Verdünnung mit Wasser keine stabilen Emulsionen bilden, so dass in den ölabscheidern
eine restlose Abtrennung der ölphase möglich ist.
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Nachfolgend werden einige Beispiele für erfindungsgemässen Kaltreinigerzusammensetzungen
angegeben: Beispiel 1 1) Nonylphenol-Polyglykoläther mit einem mittleren Athoxylierungsgrad
von 5 und einem Trübungspunkt von 59 bis 60"C 9 % 2) Nonylphenol-Polyglykoläther
mit einem mittleren Äthoxylierungsgrad von 10 und einem Trübungspunkt von 81 bis
82"C 3 % 3) Wasser Rest
Beispiel 2 1) Tributylphenol-Polyglykoläther
mit einem mittleren Athoxylierungsgrad von 6 und einem Trübungspunkt von 61 bis
630C 4 % 2) Tributylphenol-Polyglykoläther mit einem mittleren Äthoxylierungsgrad
von 13 und einem Trübungspunkt von 78 bis 820C 2 % 3) Athylendiamintetraacetat 1
4) Kaliumhydroxyd 0,25 °Õ beispiel 3 1) Nonylphenol-Polyglykoläther mit einem mittleren
Äthoxylierungsgrad von 4 bis 5 und einem Trübungspunkt von 57 bis 62"C 1,6 % 2)
Isotridecanol-Polyglykoläther mit einem mittleren Äthoxylierungsgrad von 5 und einem
mittleren Trübungspunkt von 63 bis 640C 0,8 % 3) Isotridecanol-Polyglykoläther mit
einem mittleren Xthoxylierungsgrad von 10 und einem Trübungspunkt von 82 bis 83"C
0,6 % 4) Äthylendiamintetraacetat 0,5 % 5) Ammoniak 2 % Die Bestimmung des Trübungspunktes
wird wie folgt durchgeführt: Als Lösungsmittel wird eine Mischung aus 25 % Butyldiglykol
und 75 % destilliertem Wasser verwendet. In diesem Gemisch beträgt die Konzentration
an zu prüfender Substanz 10 %.
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Die Lösung der jeweils zu prüfenden Substanz wird im Wasserbad langsam
erwärmt. Die Temperatur, bei der eine erste Trübung zu beobachten
ist,
gibt den Trübungspunkt an. Er stimmt im allgemeinen ziemlich genau mit dem Aufklarungspunkt,
den man beim Wiederabkühlenlassen beobachtet, überein und differiert höchstens um
+ 10C von diesem.
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Durch die Erfindung wird daher ein Kaltreiniger geschaffen, der kein
Lösungsmittel enthält und auch ohne ein solches eingesetzt wird, höchstens schwach
alkalisch ist und eine Reinigungswirkung besitzt, die derjenigen von lösungsmittelhaltigen
Kaltreinigern oder stark alkalischen lösungsmittel freien Kaltreinigern entspricht.