-
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Bohrmaschine,
-
insbesondere auf eine Glasbohrmaschine, mit hydraulisch und/oder mechanisch
zustellbarer, angetriebener Bohrspindel, die in eine Bohrspindelaufnahme eingesetzt
und an ihrem werkstückseitigen Ende mit einem Bohrer sowie mit einem den Bohrer
umgebenden Senker ausgerüstet ist, wobei der Bohrer und der Senker gegeneinander
nach Maßgabe der voreilenden Abnutzung des Bohrers axial nachstellbar sind und der
Bohrer mit einer Einstellverschraubung in eine Bohreraufnahme eingeschraubt ist.
- Der Bohrer ist vorzugsweise ein Kernbohrer. Die Zustellung der Bohrspindel erfolgt
mit oder gegenüber der Bohrspindelaufnahme. Es versteht sich, daß Glasbohrmaschinen
regelmäßig mit zwei Glasbohrspindeln arbeiten, die bis auf die Kühlmittelführung
identisch sind. Die Bohrer und Senker arbeiten gegenläufig von oben und von unten
durch das Werkstück aufeinander zu.
-
Bei der bekannten gattungsgemäßen Bohrmaschine ist der Senker gegenüber
dem Bohrer manuell nachstellbar. Das ist arbeitsaufwendig und muß von besonderen
Einrichtern mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, zumal die Nachstellung nach
Bruchstücken von Millimetern erfolgen muß.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Bohrmaschine so weiter auszubilden, daß die beschriebene Nachstellung zwischen Bohrer
und Senker automatisch erfolgen kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in der Bohrspindel
eine automatische Nachstelleinrichtung für den Bohrer angebracht ist.
-
die ein mechanisches, vor- und rückstellbares Schrittstellwerk mit
Schraubenführung sowie eine hydraulische Betätigungszylinderkolbenanordnung für
das Schrittstellwert aufweist, der ein hydraulisches Druckmittel über die Bohrerspindelaufnahme
und eine Drehdurchführung zuführbar ist, und daß über das Schrittstellwerk auf den
Bohrer ein Nachstelldrehmoment ausübbar ist, welches den Bohrer in seiner Einstellverschraubung
verstellt - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß in der Bohrspindel einer
gattungsgemäßen Bohrmaschine ein mechanisches Schrittstellwerk sowie eine hydraulische
Betätigungszylinderkolbenanordnung ohne große Schwierigkeiten untergebracht werden
können, und daß die hydraulische Betätigungszylinderkolbenanordnung mit ihrem Druckmittel
über eine Drehdurchführung auch ohne Schwierigkeiten versorgt werden kann. Das ermöglicht
die automatische Verstellung des voreilend sich abnutzenden Bohrers gegenüber dem
Senker mit nach Maßgabe der Ausbildung des Schrittstellwerkes und der Ganghöhe der
Einstellverschraubung beliebig kleinen Nachstellschritten.
-
Im Rahmen der Erfindung sind die Ausbildung des Schrittstellwerkes
und der hydraulischen Betätigungszylinderkolbenanordnung grundsätzlich beliebig.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Schrittstellwerk eine in der Bohrspindel geführte Stellbuchse aufweist, die in der
Schraubenführung geführt ist und an ihrer bohrerseitigen Stirnseite eine Sägeverzahnung
trägt, daß an die Stellbuchse bohrerseitig über eine entsprechende Sägeverzahnung
ein Zwischenstück und daran ein Mitnehmer angeschlossen sind, wobei das Zwischenstück
über einer Mehrkant, z. B. einen Vierkant, in den Mitnehmer eingreift, der über
Mitnehmerflächen das Nachstelldrehmoment auf den Bohrer überträgt, wobei
zwischen
dem Zwischenstück und dem Mitnehmer eine Rückstellfeder angeordnet ist. Die Rückstellfeder
zwischen diesem Zwischenstück und dem Mitnehmer kann in dem dazu hohl ausgebildeten
Mitnehmer untergebracht sein. Die hydraulische Betätigungszylinderkolbenanordnung
weist nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung einen in der Bohrspindel geführten,
von dem Druckmittel gegen die Wirkung einer Kolbenrückstellfeder beaufschlagten
Betätigungskolben auf, der mit einem Führungsstift in axialen Schlitzen oder Nuten
der Bohrspindel geführt ist und auf die Stellbuchse wirkt. Die Stellbuchse besitzt
als Schraubenführung im einfachsten Fall Schraubengangschlitze, die von dem Führungsstift
des Betätigungskolbens durchfaßt sind.
-
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
Bohrmaschine die Nachstellung zwischen Bohrer und Senker nach Maßgabe der voreilenden
Abnutzung des Bohrers ohne weiteres automatisch durchgeführt werden kann, und zwar
mit sehr kleinen Nachstellschritten. Das alles wird im folgenden anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen
in schematischer Darstellung Fig. 1 einen Axialschnitt durch die Bohrspindel einer
erfindungsgemäßen Bohrmaschine mit Bohrspindelaufnahme, Fig. 2 in gegenüber der
Fig. 1 vergrößertem Maßstab den Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1, Fig.
3 im Maßstab der Fig. 2 den Ausschnitt B aus dem Gegenstand der Fig. 1 und Fig.
4 im Maßstab der Fig. 2 den Ausschnitt C aus Fig. 1.
-
Die in den Figuren dargestellte Bohrspindel 1 gehört mit ihrer Bohrspindelaufnahme
2 einer Glasbohrmaschine an. Sie ist mit ihrer Bohrspindelaufnahme 2 mechanisch
oder hydraulisch zustellbar, was nicht dargestellt wurde, weil es nicht zur Erfindung
gehört. Sie ist im übrigen rotierend angetrieben, der Antriebsmotor mag in Fig.
1 links auf die Bohrspindel 1 aufgesetzt sein.
-
Die Bohrspindel 1 trägt an ihrem werkstückseitigen Ende einen Bohrer
3 und ist mit einem den Bohrer 3 umgebenden Senker 4 ausgerüste. Der Bohrer 3 und
der Senker 4 sind gegeneinander nach Maßgabe der voreilenden Abnutzung des Bohrer
3 axial nachstellbar. Der Bohrer 3 ist im übrigen mit einer Einstellverschraubung
5 in eine Bohreraufnahme 6 eingeschraubt.
-
In der Bohrspindel 1 ist eine automatische Nachstelleinrichtung für
den Bohrer 3 untergebracht. Diese besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem
mechanischen, vor- und zurückstellbaren Schrittstellwerk 7 mit Schraubenführung
8 und aus einer hydraulischen Betätigungszylinderkolbenanordnung 9 für dieses Schrittstellwerk
7. Der Betätigungszylinderkolbenanordnung 9 ist ein hydraulisches Druckmittel über
die Bohrspindelaufnahme 2 und eine Drehdurchführung 10 zuführbar. Über das Schrittstellwerk
7 ist auf den Bohrer 3 ein Nachstell drehmoment ausübbar, welches den Bohrer 3 in
seiner Einstellverschraubung 5 verstellt. Dazu besitzt das Schrittstellwerk 7 im
Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung eine Stellbuchse
11, die in der Bohrspindel 1 geführt ist, und zwar ist sie in der Schraubenführung
8 geführt. Sie trägt an ihrer bohrerseitigen Stirnseite eine Sägeverzahnung 12.
An diese Stellbuchse 11 ist bohrerseitig über eine entsprechende Sägeverzahnung
13 ein Zwischenstück 14 angeschlossen. Das Zwischenstück 14 steht mit einem Mitnehmer
15 in Verbindung. Das Zwischenstück 14 greift über einen
Mehrkant
16, der als Vierkant ausgeführt sein mag, in den Mitnehmer 15 ein. Der Mitnehmer
15 überträgt das Nachstelldrehmoment auf den Bohrer 3, wobei zwischen Zwischenstück
14 und Mitnehmer 15 eine Rückstellfeder 17 angeordnet ist. Die erwähnte Schraubenführung
8 der Stellbuchse 11 erzeugt das Nachstelldrehmoment unter dem Einfluß der Betätigungszylinderkolbenanordnung
9. Die Rückstellfeder 17 befindet sich in dem Mitnehmer 15.
-
Insbesondere in den Fig. 2 und 3 erkennt man, daß die hydraulische
Betätigungszylinderkolbenanordnung 9 einen in der Bohrspindel 1 geführten, von dem
Druckmittel gegen die Wirkung einer Kolbenrückstellfeder 18 beaufschlagten Betätigungskolben
19 besitzt. Dieser ist mit einem Führungsstift 20 in axialen Schlitzen 21 der Bohrspindel
1 geführt. Er wirkt auf die Stellbuchse 11 ein. Die Stellbuchse 11 besitzt als Schraubenführung
Schraubengangschlitze 8, die der schon erwähnte Führungsstift 20 durchfaßt. In der
Fig. 3 ist diese Schraubenführung 8 gestrichelt angedeutet worden.
-
Durch Betätigung eines außerhalb der Bohrspindel 1 bzw. der Bohrspindelaufnahme
2 angebrachten Magnetventils wird Drucköl in die Bohrspindel 1 gedrückt. Der von
diesem Druckmittel beaufschlagte Betätigungskolben 19 macht eine Bewegung in Richtung
auf den Bohrer 3. Der Führungsstift 20, welcher fest mit dem Betätigungskolben 19
verbunden ist, wird in den schon erwähnten axialen Schlitzen 21 geführt. Dabei verdreht
sich die Stellbuchse 11 wegen ihrer Schraubenführung 8. Die Anordnung ist so getroffen,
daß dabei die an der Stirnseite der Stellbuchse 11 angebrachte Sägeverzahnung 12
das Zwischenstück 14 über dessen Sägeverzahnung mitnimmt. Über den schon erwähnten
Mehrkant 16 wird der Mitnehmer 15 mitgenommen.
-
Dieser gibt die Drehbewegung auf den Bohrer 3 weiter, und zwar über
die Mitnehmerflächen 22. Durch das am Bohrer 3 und in der
hohlen
Bohrspindel 1 befindliche Gewinde der Einstellverschraubung 5 wird nach Maßgabe
des Stellschrittes eine Nachstellung erreicht. Die Anordnung kann so getroffen werden,
daß die Nachstellung des Bohrers 3 gegenüber dem Senker 4 in der Größenordnung von
1/10 mm oder darunter bzw. darüber liegt. Eine weitere Nachstellung kann nur erfolgen,
wenn der Druck des hydraulischen Druckmittels von dem Betätigungskolben 19 genommen
wird. Dabei wird der Betätigungskolben 19 durch die Kolbenrückstellfeder 18 zurückgedrückt.
Gleichzeitig wird auch die Stellbuchse 11 um den gleichen Winkel zurückgedreht,
um den sie beim Vorwärtshub des Betätigungskolbens 19 vorgedreht wurde. Die Sägeverzahnung
12 springt dabei um einen Zahn weiter. Es versteht sich, daß das Zwischenstück 14
und der Mitnehmer 15 durch Rücklaufsperren 23, die in Fig. 1 angedeutet wurden,
am Zurückdrehen gehindert werden. Eine erneute Nachstellung nach Maßgabe eines weiteren
Stellschrittes erfolgt durch erneute Druckmittelzuführung zum Betätigungskolben
19.
-
- Leerseite -