DE3331012C2 - Polycarbonat-Zubereitung mit verbesserter Beständigkeit gegen Spannungsrißbildung - Google Patents
Polycarbonat-Zubereitung mit verbesserter Beständigkeit gegen SpannungsrißbildungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Polycarbonat-Zubereitungen mit ver
besserter Schlagzähigkeit, insbesondere in dicken Quer
schnitten und einer guten Beständigkeit gegenüber umge
bungsbedingter Spannungsrißbildung.
Aromatische Carbonatpolymere sind bekannte, kommerziell ver
fügbare Materialien mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglich
keiten in der Kunststofftechnik. Derartige Carbonatpolymere
können durch Umsetzen eines zweiwertigen Phenols, wie bei
spielsweise von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan, mit einer
Carbonat-Vorstufe, wie beispielsweise Phosgen, in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels hergestellt werden. Ganz allge
mein weisen aromatische Polycarbonat-Harze eine hohe Bestän
digkeit gegenüber dem Angriff von Mineralsäuren auf, können
leicht verformt werden und sind physiologisch unschädlich
als auch korrosionsbeständig. Außerdem haben derartige Poly
mere eine hohe Zugfestigkeit und Schlagzähigkeit (ausgenom
men in dick geformten Querschnitten) und eine Formbeständig
keit, welche die von anderen thermoplastischen Materialien
übertrifft. Jedoch ist der Einsatz von aromatischen Polycar
bonat-Harzen in gewissen Anwendungsbereichen eingeschränkt,
da sie eine erhebliche umgebungsbedingte Spannungsrißbildung
aufweisen. Der Ausdruck "umgebungsbedingte Spannungsrißbil
dung" bezieht sich auf den Typ des Versagens, der durch die
Anwesenheit von organischen Lösungsmitteln, wie beispielswei
se Benzin, insbesondere bleifreies Benzin mit hoher Octanzahl,
Aceton, Heptan und Kohlenstofftetrachlorid beschleunigt wird,
wenn derartige Lösungsmittel in Berührung mit aus aromatischen
Polycarbonat-Harzen hergestellten, beanspruchten Teilen
stehen. Die signifikanteste Wirkung ist ein Verlust der
wichtigen Schlagzähigkeit und ebenso auch ein Anstieg des
Versagens infolge Sprödigkeit. Der Kontakt mit derartigen
Lösungsmitteln kann beispielsweise erfolgen, wenn Teile, die
unter der Haube oder in der Nähe des Benzineinfüllstutzens
von Automobilen eingesetzt, oder wenn Lösungsmittel zur
Reinigung oder Entfettung von aus Polycarbonat-Harzen
hergestellten beanspruchten Teilen verwendet werden.
Derzeit sind keine völlig zufriedenstellenden Maßnahmen zur
Verringerung der umgebungsbedingten Spannungsrißbildung von
Polycarbonat-Harzen verfügbar, obwohl eine Vielzahl von
Methoden vorgeschlagen worden sind.
Mischungen aus aromatischem Polycarbonat mit Butadien-Styrol
und Polyolefinen sind in der EU-Patentanmeldung 28753, offen
gelegt am 20. Mai 1981, beschrieben. Unter den für die
Mischungen offenbarten Eigenschaften ist auch eine herabge
setzte Empfindlichkeit gegen Spannungsrißbildung genannt.
Die allgemeinen Verhältnisse der Mischungsbestandteile
sind 80 bis 96,5 Gewichtsprozent aromatisches Polycarbonat,
bis 10 Gewichtsprozent Polyolefin und 2,5 bis 10 Ge
wichtsprozent Butadien-Styrol-Polymeres, enthaltend 30 bis
90% Butadien oder ein gepfropftes Copolymeres aus 80 bis
10% Mischung von 50 bis 100% Styrol und 0 bis 50%
Acrylnitril auf 90 bis 0% Polybutadien.
Die US-PS 3 239 582 beschreibt Mischungen aus 95 bis 80%
Polycarbonat und 5 bis 20 Gewichtsprozent eines alkenyl
aromatischen Polymeren oder Copolymeren. Der Ausdruck
"alkenylaromatisch" ist in Spalte 2, Zeilen 10 bis 47
definiert und beispielhaft belegt. Von den Mischungen wird
gesagt, daß sie eine verbesserte Schmelzviskosität im Ver
gleich zu Polycarbonat selbst aufweisen. Es wird jedoch
keine verbesserte Beständigkeit gegenüber Spannungsriß
bildung erwähnt.
Weiterer Stand der Technik ergibt sich aus:
DE 23 10 034
DE 30 23 797
DE 28 39 356
DE 29 18 883
DE 27 46 906
US 40 88 711
EP 20 753
wovon indessen nur die DE 30 23 797 erwähnenswert ist.
DE 30 23 797
DE 28 39 356
DE 29 18 883
DE 27 46 906
US 40 88 711
EP 20 753
wovon indessen nur die DE 30 23 797 erwähnenswert ist.
Im Rahmen von Untersuchungen, die zu der vorliegenden Erfin
dung führten, wurde unerwarteterweise festgestellt, daß
Polycarbonat-Harze beständiger gegen umgebungsbedingte
Spannungsrißbildung gemacht werden können, indem man in
sie gewisse Mengen eines gekoppelten Blockcopolymeren-Harzes
mit Blöcken, enthaltend polymerisierte vinylaromatische
Einheiten, verbunden mit Blöcken, enthaltend polymerisierte
Dien-Einheiten, inkorporiert.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit eine Zubereitung
geschaffen, welche aus einer Mischung aus
- a) einem aromatischen Carbonatpolymeren-Harz und
- b) 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsprozente von Copolymeren und aromatischen Carbonatpolymeren eines ge koppelten Blockcopolymeren-Harzes mit nicht hydrierten Blöcken, enthaltend polymerisierte vinylaromatische Ein heiten, verbunden mit nicht hydrierten Blöcken, enthaltend polymerisierte Dien-Einheiten,
besteht, welche der Mischung eine Beständigkeit gegen
umgebungsbedingte Haarrißbildung verleiht, die größer als die
Beständigkeit des aromatischen Carbonatpolymeren gegen
Haarrißbildung ist, ausgenommen ein Gemisch aus
- I. etwa 1 bis 99 Gewichtsteilen Polycarbonat mit Halogenbis(phenyl)äthylencarbonat- Einheiten der Formel wobei unabhängig jedes R¹ Wasserstoff, Chlor, Brom oder eine einwertige C1-30-Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoff oxygruppe ist, jedes Z Wasserstoff, Chlor oder Brom mit der Maßgabe ist, daß wenigstens ein Z Chlor oder Brom ist, und m eine ganze Zahl von wenigstens 2 ist, und
- II. etwa 99 bis 1 Gewichtsteilen eines vinylaromatischen Harzes.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zubereitung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Die Menge an einzusetzendem Dien-vinylaromatischem Polymeren
variiert im weiten Bereich, jedoch ist die minimale Menge
irgendeine Menge, welche die Beständigkeit des aromatischen
Carbonatpolymeren gegen umgebungsbedingte Spannungsrißbildung
wesentlich erhöht, insbesondere gegen eine solche Spannungs
rißbildung, die an dem unter Spannung stehenden Artikel aus
aromatischen Carbonatpolymeren durch hocharomatisches, blei
freies Benzin bewirkt und dann durch einen Schlagversuch gemes
sen wird. Es ist selbstverständlich, daß diese minimale Menge
etwas in Abhängigkeit vom verwendeten spezifischen Dien-vinyl
aromatischen Polymeren und dem aromatischen Carbonatpolymeren
variieren wird. Jedoch sollte im allgemeinen eine minimale
Menge von etwa 10 Gewichtsprozent Dien-vinylaromatisches Poly
meres in der Mischung zugegen sein, wobei der Prozentgehalt
auf die Summe des aromatischen Carbonatpolymeren und des Dien
vinylaromatischen Polymeren bezogen ist. So lange wie die
Beständigkeit des Gegenstands aus aromatischem Carbonatpoly
meren gegen umgebungsbedingte Spannungsrißbildung wesentlich
erhöht ist, können größere Mengen an Dien-vinylaromatischem
Polymeren verwendet werden. Die praktische obere Grenze an
Dien-vinylaromatischem Polymeren ist diejenige Menge, welche
es dem aromatischen Carbonatpolymeren ermöglicht, eine signifi
kante Zahl und einen signifikanten Teil seiner erwünschten
Eigenschaften beizubehalten. Im allgemeinen kann in Abhängig
keit von dem verwendeten spezifischen aromatischen Carbonat
polymeren und dem Dien-vinylaromatischen Polymeren eine maxi
male Menge von etwa 50 Gewichtsprozent an Dien-vinylaromati
schem Polymeren verwendet werden. Ein Bereich von etwa 14 bis
etwa 35 Gewichtsprozent an Dien-vinylaromatischem Polymeren
in der Mischung wird bevorzugt.
Ein derartiger Zusatz kann auf beliebige Weise erfolgen so
lange nur eine sorgfältige Verteilung des Modifiziermittels
in dem Polycarbonat-Harz erzielt wird. Beispielsweise kann
das Mischen der Materialien durch eine Vielzahl von Methoden
erfolgen, wie sie normalerweise für die Inkorporierung von
Weichmachern oder Füllstoffen in thermoplastische Polymere
verwendet werden, einschließend, jedoch nicht beschränkt auf
Mischwalzen, Teigmischer, Banbury-Mischer, Extruder, und ande
re Mischvorrichtungen. Die erhaltenen Mischungen können in
irgendeiner herkömmlichen Weise, wie sie für die Herstellung
oder Bearbeitung von thermoplastischen Harzen angewandt wird,
gehandhabt werden. Die Materialien können unter Verwendung
von Druck-, Spritz-, Kalander-, Extrusions- und Blasformver
fahren, allein oder in irgendeiner Kombination, geformt oder
verpreßt werden. Ebenso können auch Mehrfachverarbeitungsver
fahren, wie beispielsweise Extrusions-Blasform- oder Coextru
sions-Cospritz-Verfahren angewandt werden, z. B. für Mehrschicht
behälter. Es sei darauf hingewiesen, daß die aromatischen
Carbonatpolymer-Harz-Mischungen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, auch zusätzlich zu den vorste
hend erwähnten Polymeren andere Additive zum Schmieren, Ver
stärken, zur Verhinderung einer Oxidation, zur thermischen
Stabilisation, oder um dem Material Farbe zu verleihen, ent
halten können. Andere Additive, wie beispielsweise Formtrenn
mittel und feuerhemmende Mittel, insbesondere die Metallsal
ze von verschiedenen organischen Sulfonsäuren, sind dem Fach
mann bekannt und können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
in die Zubereitungen inkorporiert werden.
Die zur Schaffung der Mischungen der vorliegenden Erfindung
verwendeten aromatischen Carbonatpolymeren (a) können durch
Umsetzen eines zweiwertigen Phenols mit einer Carbonat-Vor
stufe, wie Phosgen, einem Halogenformiat oder einem Carbonat
ester, hergestellt werden. Ganz allgemein können derartige
Carbonatpolymere als solche Polymere wiedergegeben werden,
welche wiederkehrende Struktur-Einheiten der nachfolgenden
allgemeinen Formel
besitzen, in welcher der Rest A ein zweiwertiger aromatischer
Rest des bei der Herstellung des Polymeren verwendeten zwei
wertigen Phenols ist. Vorzugsweise haben die zur Herstellung
der Harz-Mischungen der vorliegenden Erfindung verwendeten
aromatischen Carbonatpolymeren eine intrinsic viscosity
(gemessen in Methylenchlorid bei 25°C) im Bereich von etwa
0,35 bis etwa 0,75 dl/g. Die zweiwertigen Phenole, die zur
Herstellung von derartigen aromatischen Carbonatpolymeren
verwendet werden können, sind einkernige oder mehrkernige
aromatische Verbindungen, welche als funktionelle Gruppen zwei
Hydroxygruppen enthalten, wobei jede dieser Hydroxygruppen
mit einem Kohlenstoffatom des aromatischen Kerns direkt ver
bunden ist. Typische zweiwertige Phenole sind:
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan,
Hydrochinon,
Resorcin,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-pentan,
2,4′-(Dihydroxydiphenyl)-methan,
Bis(2-hydroxyphenyl)-methan,
Bis(4-hydroxyphenyl)-methan,
Bis(4-hydroxy-5-nitrophenyl)-methan,
1,1-Bis(4-hydroxy phenyl)-äthan,
3,3-Bis(4-hydroxyphenyl)-pentan,
2,2-Dihydroxydiphenyl
2,6-Dihydroxynaphthalin,
Bis(4-hydroxydiphenyl)-sulfon,
Bis(3,5-diäthyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,4′-Dihydroxydiphenyl-sulfon,
5′-Chlor-2,4′-dihydroxydiphenyl-sulfon,
Bis(4-hydroxyphenyl)-diphenyl-sulfon,
4,4′-Dihydroxydiphenyl-äther,
4,4′-Dihydroxy-3,3′-dichlordiphenyl-äther,
4,4′-Dihydroxy-2,5-dihydroxydiphenyl-äther, und dergleichen.
Hydrochinon,
Resorcin,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-pentan,
2,4′-(Dihydroxydiphenyl)-methan,
Bis(2-hydroxyphenyl)-methan,
Bis(4-hydroxyphenyl)-methan,
Bis(4-hydroxy-5-nitrophenyl)-methan,
1,1-Bis(4-hydroxy phenyl)-äthan,
3,3-Bis(4-hydroxyphenyl)-pentan,
2,2-Dihydroxydiphenyl
2,6-Dihydroxynaphthalin,
Bis(4-hydroxydiphenyl)-sulfon,
Bis(3,5-diäthyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,4′-Dihydroxydiphenyl-sulfon,
5′-Chlor-2,4′-dihydroxydiphenyl-sulfon,
Bis(4-hydroxyphenyl)-diphenyl-sulfon,
4,4′-Dihydroxydiphenyl-äther,
4,4′-Dihydroxy-3,3′-dichlordiphenyl-äther,
4,4′-Dihydroxy-2,5-dihydroxydiphenyl-äther, und dergleichen.
Eine Vielzahl von zusätzlichen zweiwertigen Phenolen, die zur
Herstellung von derartigen Carbonatpolymeren verwendet wer
den können, sind in der US-PS 2 999 835 beschrieben. Es ist
selbstverständlich möglich, zwei oder mehrere verschiedene
zweiwertige Phenole, oder ein zweiwertiges Phenol in Kombi
nation mit einem Glykol, einem Polyester mit Hydroxyendgrup
pen, oder einer zweibasischen Säure in dem Fall zu verwenden,
daß ein Carbonatcopolymeres anstelle eines Homopolymeren für
eine Verwendung in der Herstellung der Polycarbonat-Mischun
gen der vorliegenden Erfindung gewünscht wird. Verzweigte Poly
carbonate sind ebenfalls brauchbar. Um eine unnötige detaillier
te Beschreibung zu vermeiden, wird hier auf die US-PS
3 028 365, 3 334 154, 4 001 184 und 4 131 575 hingewiesen. In
jedem Fall ist das bevorzugte aromatische Carbonatpolymere
ein Homopolymeres, das sich von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-pro
pan (Bisphenol-A) ableitet.
Die copolymere Komponente (b) der Mischung gemäß der vorlie
genden Erfindung enthält ein gekoppeltes Blockcopolymeren-Harz
mit Blöcken, enthaltend polymerisierte vinylaromatische
Einheiten, verbunden mit Blöcken, enthaltend polymerisierte
Dien-Einheiten. Beispiele von vinylaromatischen Einheiten
schließen Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol, p-Methylsty
rol, und dergleichen, ein. Die bevorzugte Einheit ist Styrol.
Beispiele von Dien-Einheiten umfassen Butadien, Isopren, 1,3-Pentadien,
2,3-Dimethylbutadien und dergleichen. Demzufolge
ist die bevorzugte Komponente (b) der Mischung ein Copolymeres
aus polymerisierten Butadien- und Styrol-Einheiten.
Der Butadien-Teil kann, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Copolymeren, im Bereich von etwa 15 bis etwa 40 Gewichtspro
zent liegen. Der Styrol-Teil kann im Bereich von etwa 60 bis
etwa 85 Gewichtsprozent liegen. In besonders bevorzugten Buta
dien-Styrol-Copolymeren liegt das Gewichtsverhältnis des Sty
rol-Anteils zum Butadien-Anteil im Bereich von etwa 2 zu 1
bis etwa 3 zu 1. Falls gewünscht, kann die restliche Dien-Ungesättigtheit
zum Teil oder im wesentlichen ganz durch se
lektive Hydrierung entfernt werden. Die Copolymeren können
durch Verfahren erhalten werden, die dem Fachmann bekannt
sind. Ein geeignetes kommerzielles Material ist das "K-Resin
KRO3 BDS"-Polymere der Firma Phillips Petroleum. Dieses hat
ein Gewichtsverhältnis von Styrol zu Butadien von etwa 3 : 1
und eine Dichte in der Größenordnung von etwa 1,01 g/cm³ (vgl.
US-PS 3 639 517 und 4 091 053).
Auf alle in der vorliegenden Beschreibung angeführten Patent
schriften und Veröffentlichungen wird ausdrücklich Bezug
genommen und der Offenbarungsgehalt aller dieser Veröffentli
chungen durch diese Bezugnahme in vollem Umfang in die vor
liegende Anmeldung integriert.
Die Beständigkeit des gemäß der vorliegenden Erfindung her
gestellten Polycarbonat-Harzes gegen Spannungsrißbildung wurde
bestimmt, indem man beanspruchte Prüflinge in Benzin einweicht
und dann ihre Schlagzähigkeiten unter besonderer Berücksich
tigung der Art und Weise des Versagens mißt, wobei ein duk
tiles Versagen bevorzugt ist. Die Prüflinge sind Stäbe für
den Schlagversuch nach ASTM D-256 in zwei Größen: 63,5 mm ×
12,7 mm × 3,175 mm (2,5 inch × 0,5 inch × 0,125 inch) und
63,5 mm × 12,7 mm × 6,35 min (2,5 inch × 0,5 inch × 0,25 inch).
Die Werte der gewünschten Belastung werden an jedem Prüfstab
angelegt, indem man ihn an einer ASTM-Spannungsapparatur (1%
Dehnung) befestigt. Die befestigten Stäbe werden 24 Stunden
lang bei Raumtemperatur in unverbleitem AMOCO®-Superbenzin
eingeweicht. Sie werden dann aus der Apparatur herausgenommen,
das Benzin verdampft und die Stäbe 24 Stunden lang getrocknet.
Anschließend wird nach dem Verfahren von ASTM D-256 an gekerb
ten Prüflingen die Kerbzähigkeit nach Izod bestimmt. In allen
Fällen wurden die Eigenschaften mit denjenigen von identi
schen, nicht eingeweichten, verformten Mischungen verglichen.
Diejenigen, welche einen wesentlichen Betrag an Schlagfestig
keit nach dem Einweichen beibehalten, sind offensichtlich die
besten hinsichtlich der Beständigkeit gegen umgebungsbedingte
Spannungsrißbildung.
Zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen
die nachfolgenden Beispiele, die jedoch keine Beschränkung
darstellen. Alle Teile und Prozentangaben sind auf das Gewicht
bezogen, es sei denn, daß ausdrücklich etwas anderes angege
ben ist. Die verschiedenen Polycarbonatharz-Mischungen werden
in einer 85 g- (3 oz-) Van Dorn-Spritzgußmaschine zu Prüflingen
gespritzt. Die angewandten Temperaturen waren 270°C am Zylin
der und der Düse mit einem Bereich von 265°C bis 285°C.
Ein von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan abgeleitetes aromati
sches Polycarbonat mit einer intrinsic viscosity (I.V.) im
Bereich von etwa 0,46 bis etwa 0,49 dl/g, bestimmt in Methy
lenchlorid-Lösung bei 25°C,wurde mit einem Butadien-Styrol-Copolymeren
(Phillips Petroleum KR-03, anschließend als BDS
bezeichnet) mit einem Gewichtsverhältnis von Styrol zu Buta
dien von etwa 3 : 1, gemischt. Die Bestandteile wurden durch
mechanisches Mischen derselben in einem Laboratoriumsbecher
glas miteinander vermischt und die erhaltenen Mischungen
einem Extruder, der bei etwa 255°C betrieben wurde, zugeführt.
Die erhaltenen Extrudate wurden zu Pellets zerkleinert. Die
Pellets wurden bei etwa 265°C bis etwa 285°C zu Prüfstäben mit
den Abmessungen von 63,5 mm × 12,7 mm × 6,35 mm (2,5 inch ×
0,5 inch × 0,25 inch) und 63,5 mm × 12,7 mm × 3,175 mm
(2,5 inch × 0,5 inch × 0,125 inch), wobei die letztgenannte
Dimension die Dicke der Prüfstäbe ist, gespritzt. Irgendwelche
dieser Prüflinge wurden an einer ASTM-Spannungsapparatur (1%
Dehnung) befestigt und 24 Stunden lang in unverbleitem AMOCO®-Superbenzin
eingeweicht. Man entfernte sie aus der Apparatur,
ließ das Benzin bei Raumtemperatur 24 Stunden lang verdampfen
und unterwarf die Stäbe anschließend der Prüfung. Wo dies an
gegeben ist, wurden die Schlagzähigkeiten nach Izod dieser
Prüfstäbe gemäß dem Kerbverfahren nach Izod, ASTM D-256 gemes
sen und die Werte in der Tabelle niedergelegt. Die hochgestell
ten Zahlen beziehen sich auf die Prozente Duktilität bei dem
ft.lb-Wert. Die als Kontrollversuche bezeichneten Proben
waren das Bisphenol A-Polycarbonat, nichtmodifiziert, oder
modifiziert, wie dies angegeben ist. Die verwendeten Formu
lierungen und die erhaltenen Ergebnisse sind aus der nachfol
genden Tabelle zu entnehmen.
Wie aus den vorstehenden Ergebnissen zu ersehen ist, hat das
Polycarbonat allein keine Beständigkeit gegen Benzin unter
den Versuchsbedingungen. Diejenigen Beispiele mit relativ
kleinen Mengen an Butadien-Styrol, B und C, zeigen im wesent
lichen keine Verbesserung der Beständigkeit gegen Benzin und
ein sprödes Versagen. Diejenigen Beispiele jedoch mit wesent
lich erhöhten Mengen an Butadien-Styrol, nämlich 1 und 2, zei
gen eine wesentlich erhöhte Beständigkeit gegenüber Benzin und
ein duktiles Versagen. Tatsächlich zeigt das Beispiel 1 eine
vollständige Beibehaltung der Schlageigenschaften und eine
duktile Versagensweise unter den Versuchsbedingungen.
Claims (8)
1. Polycarbonat-Zubereitung, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer Mischung aus
- (a) einem aromatischen Carbonatpolyieren-Harz und
- (b) 10-50 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsprozente von Copolymeren und aromatischen Carbonatpolymeren, eines gekoppelten Blockcopolymeren-Harzes mit nicht hydrierten Blöcken, enthaltend polymerisierte vinylaromatische Einheiten, verbunden mit nicht hydrierten Blöcken, enthaltend polymerisierte Dien-Einheiten,
besteht, welche der Mischung eine Beständigkeit gegen
umgebungsbedingte Haarrißbildung verleiht, die größer als die
Beständigkeit des aromatischen Carbonatpolymeren gegen
Haarrißbildung ist, ausgenommen ein Gemisch aus
- I. etwa 1 bis 99 Gewichtsteilen (Polycarbonat mit Halogenbis(phenyl)äthylencarbonat-Einheiten der Formel wobei unabhängig jedes R¹ Wasserstoff, Chlor, Brom oder eine einwertige C1-30-Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffoxygruppe ist, jedes Z Wasserstoff, Chlor oder Brom mit der Maßgabe ist, daß wenigstens ein Z Chlor oder Brom ist, und m eine ganze Zahl von wenigstens 2 ist, und
- II. etwa 99 bis 1 Gewichtsteilen eines vinylaromatischen Harzes.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das aromatische Carbonatpolymere
wiederkehrende Einheiten der nachfolgenden allgemeinen Formel
enthält, worin A ein zweiwertiger aromatischer Rest eines
zweiwertigen Phenols ist.
3. Zubereitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweiwertige Rest A sich von
Bisphenol-A ableitet.
4. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Copolymere (b) polymerisierte Styrol-Einheiten und Butadien-Einheiten
enthält.
5. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Copolymere (b) polymerisierte Styrol-Einheiten und
polymerisierte Butadien-Einheiten enthält und in Mengen im
Bereich von etwa 13 bis 35 Gewichtsprozent zugegen ist.
6. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
verstärkende Menge eines Füllstoffes zugegen ist.
7. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
feuerhemmend wirksame Menge eines Metallsalzes einer
organischen Sulfonsäure zugegen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/421,787 US4532283A (en) | 1982-09-23 | 1982-09-23 | Aromatic carbonate polymer composition |
Publications (2)
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DE3331012A1 DE3331012A1 (de) | 1984-03-29 |
DE3331012C2 true DE3331012C2 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=23672044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3331012A Expired - Fee Related DE3331012C2 (de) | 1982-09-23 | 1983-08-27 | Polycarbonat-Zubereitung mit verbesserter Beständigkeit gegen Spannungsrißbildung |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4532283A (de) |
JP (1) | JPS5989350A (de) |
DE (1) | DE3331012C2 (de) |
NL (1) | NL8303232A (de) |
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