DE3329706A1

DE3329706A1 - Bremsanlage fuer kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE3329706A1
Application number: DE19833329706
Authority: DE
Inventors: Hannes Dipl.-Ing. Dr. 7143 Vaihingen Bertling; Wolf-Dieter Dipl.-Ing.(FH) 7141 Beilstein Jonner; Heinz 7141 Oberriexingen Leiber; Robert 7145 Markgröningen Mergenthaler
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1983-08-17
Filing date: 1983-08-17
Publication date: 1985-03-07
Also published as: FR2550747B1; JPS6047750A; FR2550747A1

Description

R. 18889
1725/ot/mü
5. Juli 1983 He

ROBERT BOSCH GMBH, 7000 Stuttgart 1

Bremsanlage für Kraftfahrzeuge
Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Bremsanlage für Kraftfahrzeuge nach der Gattung des Hauptanspruchs. Hydraulische Bremsaniagen mit Mehrkreis-Tandem-HauptbremszyLindem sind bekannt (DE-OS 27 23 7 34); es ist auch bekannt, solchen Bremsanlagen ABS-Funktionen zuzuordnen, beispielsweise in die Aus gangs Bremsdruckleitungen zu den Radbrems zylindern elektrisch betätigbare Mehrwege-Magnetventile zu schalten, die entsprechende A BS-S teuer funktionen realisieren.

Es ist ferner bekannt und hierzu bestehen auch gesetzliche Vorschriften, bestimmten Bremsanlagen Mittel zuzuordnen, die eine Druckreduzierung des dem Hinterradbremsbereich zugeführten Bremsdrucks bewirken, um sicherzustellen, daß die Räder der Hinterachse nicht vor denen der Vorderachse blockieren. Solche Mittel können einfache Bremsdruckbegrenzer oder Bremsdruckminderer sein; sie können aber auch als belastungsabhängige Steuerorgane für den Hinterachsbremsdruck ausgeführt sein, um

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so bei größerer Hinterachsbelastung auch einen stärkeren Bremsdruck noch zuzulassen. Insbesondere bei Bremsanlagen für Personenkraftwagen ergibt sich jedoch durch den Einsatz von einfachen Bremsdruckminderern für die Hinterachse der Nachteil, daß diese bei praktisch allen Betriebszuständen unterbremst ist und daher Bremsweg verschenkt wird. Dies ist besonders dann nachteilig,, wenn zur Vermeidung von Unfällen mit aller Kraft gebremst werden muß und dies durch das Vorhandensein einer ABS-Anlage grundsätzlich auch möglich ist, die Hinterräder aber auch in diesem Fall wegen des Vorhandenseins eines Bremsdruckminderers nur einen geringen Anteil zur Gesamtbremsleistung beitragen können.

Vorteile der Erfindung

Die Bremsanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die zwar vorhandene, durch den vorschriftsmäßig vorhandenen Bremsdruckminderer oder -begrenzer jedoch grundsätzlich nicht ausschöpfbare Bremskraftreserve der Hinterräder im Falle des Ansprechens von ABS-Funktionen bis an die Blockiergrenze der Hinterräder vollständig ausgenutzt werden kann.

Durch die Umgehung des Hinterachs-Druckminderers wird dieser bei Einsetzen der ABS-Funktion außer Funktion gesetzt und es wird zusätzliche Bremskraft über die Hinterachs bremse verfügbar, wobei eine sich in diesem Fall aufbauende Blockierneigung nicht berücksichtigt zu werden braucht, da die ABS-Funktion sicher stellt, daß, wie für ein Antiblockierschutzsystem bekannt,

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immer nur bis an die Blockiergrenze gegangen wird, die Lenkfähigkeit und Beherrschbarkeit des Fahrzeugs voll erhalten bleibt.

Durch die' in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Bremsanlage möglich. Besonders vorteilhaft ist die Zuordnung der Erfindung zu Mehrkreis-Bremsanlagen für Personenkraftwagen, die als Tandem-Bremskraftverstärker mit zwei geschlossenen Bremskreisen und integriertem Antiblockierschutzsystem (integriertes ABS) ausgebildet sind. In diesem Fall läßt sich die erfindungs gern äße Funktion mit minimalem Zusatzaufwand durch Anordnung eines Rückschlagventils zur Um ge hungs se haltung, die von einem gegebenenfalls schon vorhandenen Magnetventil gebildet ist, erreichen.

Zeichnung

Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung, ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt stark schematisiert einen Tandem-Hauptbremszylinder mit zwei geschlossenen Bremskreisen und zugeordneten (integrierten) ABS-Funktionen.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In der Zeichnung ist ein hydraulischer Dreikreis-Tandem-Hauptbremszylinder 10 als bevorzugtes Ausführungsbeispiel gezeigt, mit einem Gehäuse 11 mit einem gegebenenfalls abgestuften Zylinder

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in dem hintereinander zwei Kolben 13a und 13b sowie ein Pedalstößel 14 angeordnet sind. Es versteht sich, daß der in der Zeichnung dargestellte Bremskraftverstärker mit zwei geschlossenen Bremskreisen und einem offenen Bremskreis nur als beispielhaft angegeben und die Erfindung auf ihre Anwendung bei einem solchen Bremskraftverstärker nicht beschränkt ist. Grundsätzlich kann die Erfindung bei sämtlichen Bremsanlagen eingesetzt werden., in denen in zu den Hinterachsrädern oder zur Hinterachse führenden Bremsleitung(en) Druckminderer oder sonstige Einrichtungen zur Druckreduzierung angeordnet sind und bei denen die für sich gesehen bekannten ABS-Funktionen realisiert sind.

Bei dem in der Zeichnung gezeigten Hauptbremszylinder liegt der vordere Kolben 13a unter der Kraft einer Rückführfeder 15 an einer im Zyiinder 12 gebildeten Schulter an und begrenzt eine erste Arbeitskammer 16, an die ein erster geschlossener Bremskreis I. angeschlossen ist. In gleicher Weise begrenzt der zweite oder mittlere Kolben 13b eine Arbeitskammer 17, an die der zweite geschlossene Bremskreis II angeschlossen ist. Die jeweiligen Bremsleitungen 18 und 19 sind über zwischengeschaltete Magnetventile 20 und 21, die ABS-Funktionen wahrnehmen, mit nicht dargestellten Rad brems zylindern verbunden, bei diesem Ausführungsbeispiel, wie die Pfeile 22 und 23 kenntlich machen, mit je einem Vorderradbrems zylinder.

Die Arbeitskammern 16 und 17 der beiden geschlossenen Bremskreise I und II stehen über Gehäusekanäle mit einem oder mehreren Nachfüllbehältern 24 in Verbindung. Es ist ein weiterer Bremskreis III

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vorgesehen, der den Hinterachsbereich des Fahrzeugs betriff: und dem aus einer Kammer 25 hydraulisches Bremsmittel un:er Druck zugeführt wird, wenn ein bei 2 6 gezeigtes Bremssteuerventii die Kammer 25 mit der Druckleitung 27 einer Druckversorgung 28 verbindet. Die Druckversorgung umfaßt eine von einem Motor 29 angetriebene "Pumpe 30, einen Speicher 31 und ein Rückschlagventil 32, welches eine gestrichelt ausgeführte Rücklaufleitung 33 mit der Druckleitung 27 verbindet.

Der Pedalstößel 14 ist zusammen mit dem Bremssteuerventil 2 6 über eine Pedalplatte 34 vom an dieser angelenkten! Bremspedal 35 betätigbar. Dem Bremssteuerventil 26 ist noch ein Wegsimulator 26a zugeordnet; bei Betätigung des Bremssteuerventils 26 wird Druck in die Kammer 25 eingesteuert und zum Bremskreis III für den Hinterachsbereich weitergeführt; der Druck der Kammer 25 bewirkt gleichzeitig eine Bewegung der Kolben 13a und 13b in der Zeichenebene nach links, so daß entsprechender Druck in die Bremskreise I und II eingesteuert wird. Dem Hauptbremszylinder sind diverse Schalter 36a, 36b, 36c und 36d zugeordnet, die über verschiedene Gleitflächen und Stößel betätigbar sind, worauf nicht weiter eingegangen zu werden braucht. Der Schalter 36b ist ein druckempfindlicher Schalter und dient der Ansteuerung des Motors 29 der Druckmittelquelle.

Die mit der Kammer 25 verbundene Druckleitung 37 des Bremskreises III ist über einen Druckminderer 38 geführt, der durch Reduzierung des dem Hinterachsbereich zugeführten Drucks sicherstellt, daß die Räder der Hinterachse nicht vor denen der Vorder-

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achse blockieren. Vom Druckminderer 38 gelangt der Hinterachsbremsdruck über das noch zwischenge schaltete ABS-Magnetventil 39 zu mindestens einem Hinterrad brems zylinder 40, wie durch den Pfeil angedeutet.

Das in der Zeichnung dargestellte bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt einen Tandem-Bremskraftzylinder mit integrierter ABS-Funktion, dargestellt durch den Ventilblock 41 in strichpunktierter Umrandung, der dem Hauptbremszylinder unmittelbar zugeordnet ist. . - "

Um die Wirkung des Druckminderers 38 bei einer unter ABS-Einfluß stehenden Vollbremsung auszuschalten, ist ein mit 42 bezeichneter Bypaß um den Druckminderer 38 vorgesehen, der immer dann öffnet, wenn aus dem Verhalten von zum ABS-Bereich gehörenden Komponenten ersichtlich ist, daß ABS-Funktionen auftreten. In der Zeichnung ist ein ABS-Steuergerät mit 43 bezeichnet; Aufbau und Grund- :unktion sind hinreichend bekannt, so daß hierauf nicht weiter eingegangen zu werden braucht. Es sind elektrische Verbindungsleiiungen 43a, 43b, 43c zu den elektrischen Anschlüssen der ABS-Magnetventiie 20, 21, 39 vorgesehen, die entsprechend dem Bremsverhalten des Fahrzeugs und dem Blockierverhalten der Räder gegebenenfalls unterschiedliche Ansteuersignale für die Magnetventile rühren. Das ABS-Steuergerät 43 ist so ausgebildet, verrügt beispielsweise über einen weiteren Ausgangsanschluß 44, daß sich an diesem -tin. Ausgangssignai dahingehend abnehmen läßt, ob zum jeweiligen Zeitpunkt ABS-Steuerfunkiionen auftreten oder nicht. Dieses Ausgangs signal, weiches ein einfaches Ja-Nein-Si^nai sein ;<arm, ge-

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langt dann beispielsweise über eine separate Steuerleitung 45 auf den Steuereingang 46 einer Bypaß-Steuereinrichtung 47, die im bevorzugten Ausführungsbeispiel· ein Magnetventil, beispielsweise ein 2/2-We ge-Magnetventil oder ein 3/2-Wege-Magnetventil sein kann. In der Zeichnung ist das Magnetventil 47 in seiner Ruheposiiion gezeigt; es schaltet in seine zweite Position dann um, wenn ABS-Funktionen vorliegen und verbindet dann ersichtlich den Eingang des Druckminderers 38 mit seinem Ausgang, so daß dieser umgangen ist. Es gelangt dann der volle, eingeschaltete Bremsdruck auch zum Hinterachsbereich und es ist das ABS-Magnetventil 39., welches die Aufgabe übernimmt, ein Blockieren der Hinterachs räder zu verhindern.

Es versteht sich und liegt innerhalb des erfindungs gemäßen Rahmens, daß das Einsetzen oder Auftreten von ABS-Funktionen anzeigende Signal auch einfach von den Eingängen der ohnehin vorhandenen ABS-Magnetventile 20, 21 oder 39 abzuleiten; in diesem Fall braucht das ABS-Steuergerät 43 nicht über einen gesonderten Ausgang zu verfugen und an geeigneter Stelle ergibt sich eine Verbindung zu einem der anderen Steuerausgänge, wie in der Zeichnung bei 43 angedeutet. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine Impulsform- und Beruhigungsschaltung 49 noch am Eingang des den Bypaß bildenden Ventils 47 vorzusehen, so daß dieses sicher umgeschaltet bieibt, solange die ABS-Funktionen anhalten.

Im übrigen ist bei dem in der Zeichnung gezeigten Dreikreis-Hauptbremszylinder mit integrierten ABS-Funktionen der zusätzliche Aufwand für die Umgehung des Druckminderers 38 insofern

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*/fesehr gering, als aus anderen Gründen, nämlich zur Druckeinspeisung.ein 3/2-We ge-Magnetventil 47 in der gezeichneten Anschlußposition ohnehin vorhanden ist, welches über eine Ausgangsleitung 50 und zwei Rückschlagventile 51 und 52 bei Ansteuerung den Vorderradbremskreisen I und II Bremsdruck zuführt. Es ist dann dieses Magnetventil 47, welches zur Realisierung der Erfindung in vorteilhafter Weise durch Eröffnung einer zweiten Ansteuermöglichkeit über eine ABS-Funktion eingesetzt wird, so daß zur Verbindung mit dem Ausgang des Druckminderers 38 bzw. dem Eingangsanschluß des nach ge schalteten ABS-Magnetventils 39 lediglich noch ein zusätzliches Rückschlagventil 53 in der in der Zeichnung gezeigten Anschluß verbindung, gegebenenfalls in Reihe mit einer Drossel 54 zu schalten ist.

Es ergibt sich dann die Funktion, daß im Normalbetrieb bei üblichen Bremsdrücken und ohne daß Räder blockieren oder an die Blockiergrenze gelangen, die Magnetventile die gezeichneten Positionen einnehmen; setzen ABS-Funktionen ein, dann ergeben diese sich in entsprechender Weise aus den Aus gangs signale η des ABS-Steuergeräts 43 bei gleichzeitiger Umschaltung des Magnetventils 47 im Bypaß 42 zum Druckminderer 38 so lange, wie die ABS-.Funktionen insgesamt andauern. In der Zeichnung sind Rückführoder Entlüftungsleitungen durchgehend strichpunktiert dargestellt.

Claims

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Patentansprüche

1. Bremsanlage für Kraftfahrzeuge,, insbesondere hydraulischer /

. ^Mehrkreis-Hauptbremszylinder mit integrierter ABS-Funktion,

sowie einer Einrichtung zur Bremsdruckreduzierung für den Bereich der Hinterrad bremsen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsetzen einer ABS-Funktion gleichzeitig ein Bypaß (42) um die Einrichtung zur Hinterrad-Bremsdruckreduzierung geöffnet wird, derart, daß das Bremskraftvermögen auch der Hinterräder bis zur Blockiergrenze ausnutzbar ist.

2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bypaß von einem Magnetventil (47) gebildet ist, welches von einem ABS-Steuerfunktionssignal angesteuert ist.

3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch, gekennzeichnet, daß das Bypaß-Magnetventil (47) ein 3/2 -We ge -Magnetventil ist und zusätzlich der Druckeinspeisung aus dem mit der Druckversorgung (23) über ein Bremssteuerventii (2 6) verbundenen Kamm* (25) zu den Vorderrad-Brsmszylindern dient.

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4. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsanschluß des 3/2-We ge-Magnetventils (47) über ein Rückschlag ventil (53) mit dem E in gangs an Schluß des dem Hinterachs bereich zugeordneten ABS-Magnetventils (39) verbunden ist.

5\ Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des 3/2-Wege-Magnetventils (47) über Rückschlagventile (51j 52) mit den Brems leitungen (18, 19) der geschlossenen

Bremskreise (I und II) der Vorderräder-Bremszylinder verbunden ist.

6. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Hauptbremszylinder zwei geschlossene Bremskreise(I und I]) mit entsprechende Arbeitsräume (16, 17) begrenzenden Kolben (13a, 13b) und einem offenen Bremskreis (III) sowie einen zugeordneten Ventilblock (41) (integriertes ABS) umfaßt.

7. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit dem Rückschlagventil (43), welches den Ausgang des 3/2-We ge-Ventils (47) mit dem Eingang des ABS-Magnetventils (39) verbindet, eine Drosselstrecke (54) angeordnet ist.