DE3329648C2 - Siebzentrifuge für kontinuierlichen Betrieb, insbesondere Zuckerzentrifuge - Google Patents
Siebzentrifuge für kontinuierlichen Betrieb, insbesondere ZuckerzentrifugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Siebzentrifuge für kontinuierlichen Betrieb, insbesondere Zuckerzentrifuge, mit
in einem Zentrifugengehäuse quer zur Zentrifugenachse gekrümmten Siebtaschen, die zwischen zwei mit Abstand
voneinander angeordneten Stirnwänden angeordnet, im Zentrum von einem Füllraum und am äußeren
Umfang von einem Trommelmantel begrenzt sind, der
im Bereich der Siebtaschen Austragsschlitze für den zu
entwässernden Feststoff aufweist und die Siebtaschen auf der dem Drehsinn entgegenliegenden Seite mit einem
eine Flüssigkeitskammer bildenden Sieb versehen sind, wobei jeder Siebtasche eine Vorrichtung zur Zuführung
einer Waschflüssigkeit zugeordnet ist
Derartige Zentrifugen (DE-AS 12 28 199) arbeiten als
Dünnschicht-Strömungszentrifugen. Bei diesen Zentri- fugen ist es schwierig, die Suspension gleichmäßig auf
alle Siebtaschen zu verteilen. Die daraus resultierenden Unwuchten und ungleichmäßigen Feststoff-Abschleuderungen
mit unterschiedlichen Reinheiten konnten in der Produktion nicht hingenommen werden. Selbst Einbauten
(DE-AS 11 89 467) Konnten dies nicht verhindern.
Außerdem ist es bekannt, bei kontinuierlich arbeiten-"
den Strömungszentrifugen konische Schleudertrommeln zu verwenden, die mit einem schlitzgelochten
Decksieb ausgerüstet sind. Durch die stetige Erweiterung der Sieboberfläche in der konischen Trommel wird
die Kristalischichi beim Gleiten zum Austragsende hin
ständig auseinandergerissen und muß dabei un:2r dem Anpreßdruck der Zentrifugalkraft über achthunderttausend
scharfkantige Schlitze passieren. Der Reibeiseneffekt der Decksiebe bringt zwangsläufig eine Beschädigung
der Kristalle mit sich.
Ferner kann bei kontinuierlich arbeitenden Zentrifugen Kristallbeschädigung beim Austrag auftreten, da
die mit Schleudertrommel-Umfangsgeschwindigkeit ausgeworfenen Kristalle mit ca. 100 m/sek. auf die feststehende
Gehäusewand prallen, wobei Kristallbruch und damit ein hoher Staubanteil durch Absplittern der
Kristallspitzen und -kanten entstehen kann.
Ferner wird die Qualität des Weißzuckers (Verkaufsware)
durch den Gehalt an Asche bestimmt Das sind anorganische Salze (Natrium, Kalium, Magnesium, Kalk
und Eisen), die auf der Oberfläche der Zuckerkristalle kleben. Diese Salze werden in den diskontinuierlich arbeitenden
Zentrifugen durch eine Wasserdecke (Waschvorgang mit ca. 4% Wasser bezogen auf Zucker) abgespült.
Dieser Waschvorgang ist wirksam, weil die gesamte Wassermenge in wenigen Sekunder, auf eine
Zuckerfüllung von ca. 500 kg, bei einer Zuckerschichtdicke von mehr als 100 mm, mittels Düsen aufgesprüht
wird. Die Wassermenge entspricht einer Wasserschichtdicke von ca. 6 mm in der zylindrischen Schleudertrommel.
Kontinuierlich arbeitende Dickschicht-Strömungszentrifugen (DE-PS 21 51 476) sind für die Trennung
von Suspensionen in Anteile kristalliner oder amorpher Feststoffe und Lösung, insbesondere als Zuckerzentrifugen
eingericntet und bestehen aus einer sich zum Austragsende erweiternden Schleudertrommel, deren mit
einem Flansch versehenes Austragsende von einem durch Zwangssteuerung periodisch axial bewegten Dosierschieber
konzentrisch umgeben ist. Zwischen dem Austragsende der Siebtrommel und dem konzentrischen
Dosierschieber ist ein radial verlaufender, von einem Stauring und dem Trommelflansch gebildeter
Ringspalt vorgesehen, wobei der radiale Abstand des Dosierschiebers vom äußeren Rand des Ringspaltes
größer ist als der dem Feststoff entsprechende größte Düsenwert. Die axiale Erstreckung des Dosierschiebers
ist größer als die Projektion des Schüttkegels auf seine sich kegelförmig in Austragsrichtung erweiternde In- S5
ncnfläche.
Auch bei diesen Dickschicht-Strömungs-Zentrifugen onvpitert sich die Sieboberfläche in der konischen
Trommel stetig, so daß eine gleichmäßig dicke Schicht nicht erreichbar ist Bei ungleichmäßig dicker Schicht ist
aber ein gleichmäßiges Waschen der Zuckerschicht nicht gegeben.
Die Kristallqualität die bei Weißzucker gefordert wird, konnte bisher mit kontinuierlich arbeitenden Zentrifugen
nicht erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierlich arbeitende Flügelschleuder zu schaffen, mit
der Fertigzucker oder ein ähnliches Produkt abgeschleudert werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst daß mit Abstand vor den Austragsschlitzen der Siebtaschen gleichzeitig
sowohl in axialer als auch in radialer Richtung bewegbare Dosierschieber angeordnet sind, daß die Siebtaschen
unterhalb des Siebes in mindestens zwei Kammern unterteilt und jede Kammer mit einer Abflußvorrichtung
versehen ist und daß der abgeschleuderte Feststoff in einen Strömungskanal austragbar ist in dem ein gegen
die Austragsvorrichtung gerichteter Luftstrom strömt und daß zum Auffangen der abgeschleuderten Feststoffe
die Dosierschieber von einem gegenübei den Siebtaschen mit geringer Drehzahl umlaufenden konischen
Auffangring umgeben sind.
Es wird eine kontinuierlich arbeitende Zentrifuge geschaffen, uie mit dicker Schicht arbeitet und in der Lage
ist die Mutterlauge vom Kristall zu trennen, die Kristalle ausreichend zu waschen und ohne nennenswerten
Abrieb trocken auszutragen.
Das Aufhalten bzw. Stauen des Feststoffes am Austritt der Siebtaschen erzeugt einen Rückstau in den
Siebtaschen bis zur flüssigen Phase im Zentrum. Hier entsteht im Füllraum durch Zentrifugalkraft eine Flüssigkeitsparabel,
die bei 1000 U/min einem Zylinder nahekommt Damit ist gewährleistet daß alle Siebtaschen
voll und gleichmäßig gefüllt werden.
Der aus der Füllmasse abgeschleuderte Feststoff oder Kristallanteile werden durch die beweglichen Dosierschieber
festgehalten, die eine Neigung aufweisen, die geringer ist als der Gleit- oder Schüttwinkel dieser Stoffe.
In .'orteilhafter Ausgestaltung sind die einzelnen Dosierschieber
mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch betätigt
Durch Bewegung der Dosierschieber kann die Neigung dem Gleitwinkel nähergebracht ode:· durch kurze
Stöße in Schwingungen versetzt werden, so daß sich der Schüttwinkel verkleinert und ein Teil des Feststoffes
über die Kanten des Dosierschiebers abgeworfen wird. Durch Veränderung der Amplitude kann die Austragsmenge
geregelt werden.
Zum Waschen der .Kristalle ist in einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung jede Siebtasche mit einer Waschkammer versehen, die in axialer Richtung übereinander
durch Bleche in mehrere Verteilerkammern unterteilt ist und in jede Verteilerkammer ist zum Aufgeben
der Waschflüssigkeit ein Rohr eingeführt und die Rohre sind von einem gemeinsamen Verteilersystem
beaufschlagbar. Um einen optimalen Wascheffekt zu gewährleisten, ist e. zweckmäßig, die Waschflüssigkeit
nach der Trennung der Mutterlauge vom Kristall zuzuführen. Mutterlauge und Waschflüssigkeit werden dann
getrennt abgeführt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispk.'e der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch die Siebzentrifuge,
F i g. 2 einen Schnitt gemäß Linie 1-1 in F i g. 1,
F i g. 3 eine Ansicht auf den Dosierschieber, F i g. 4 einen Schnitt gemäß Linie HI-IlI in F i g. 3,
F i g. 5 einen Schnitt gemäß Linie VI-Vl in F i g. 6, F i g. 6 eine Draufsicht auf den Auffangring,
F i g. 7 einen Schnitt gemäß Linie VHI-VIII in F i g. 8, F i g. 8 einen Schnitt gemäß Linie VII-VII in F i g. 7,
Fig.9 einen nicht näher bezeichneten Querschnitt durch eine Zentrifuge,
F i g. 10 einen Querschnitt durch die Siebtaschen,
F i g. 11 einen Schnitt gemäß Linie X-X in F i g. 10,
F i g. 12 einen weiteren Schnitt durch die Siebtaschen,
Fig. 13 einen Schnitt gemäß Linie XIV-XIV in Fig. 14,
F i g. 14 eine Draufsicht auf das Zentrifugengehäuse (ohne Deckel),
F i g. 15 einen Querschnitt durch die Siebtaschen,
F i g. 16 einen Schnitt gemäß Linie XV-XV in F i g. 15,
F i g. 17 einen vergrößerten Ausschnitt aus F i g. 15,
F i g. 18 eine Ansicht in Richtung der Linie XVII-XVII in Fig. 17.
In einem feststehenden Zentrifugengehäuse 1 ist der nicht näher bezifferte Zentrifugenrotor untergebracht.
Er besteht im wesentlichen aus rotierenden Siebtaschen 2, die aus mit Abstand angeordneten Stirnwänden 3 und
4 gebildet und von einem Trommelmantel 5 gehalten sind. Zwischen diesen Stirnwänden 3 und 4 sind die Siebtaschen
2 durch Siebtaschenwände 6 gebildet, die sich gerade oder gekrümmt mit gleichbleibendem oder sich
vergrößerndem Winkel zum Austragsende hin erstrekken. Zwei Siebtaschenwände 6 bilden eine Siebtasche 2.
Innerhalb dieser Siebtasche ist ein Sieb 7 in der Weise eingelegt, daß eine Flüssigkeitskammer 8 gebildet ist In
F i g. 2 sind der Deutlichkeit wegen auf der linken und der rechten Figurenhälfte jeweils nur zwei Siebtaschen
2 dargestellt in Wirklichkeit ist der gesamte Rotor mit
gleichmäßig verteilten Siebtaschen 2 ausgeführt. In der
rechten Figurenhälfte der F i g. 2 sind zwei Siebtaschen 2a und 2b dargestellt, die aus den Wänden 6a, 66 und 6c
gebildet sind. Die Siebe Ta und Tb bilden die Flüssigkeitskammer
8a und Sb. Trennwände 24 unterteilen die Flüssigkeitskammern 8 in Kammern 8' und 8". Zur Bildung
der Austrittsschlitze 22 sind innerhalb der Siebtaschen 2 Trennwände 9 eingebaut Vor den Schlitzen 22
sind mit Abstand Dosierschieber 23 vorgesehen, an denen sich die ausgeschleuderten Feststoffe stauen. Damit
ergibt sich ein Rückstau bis in den zentralen Füllraum 10 der Zentrifuge. Der Zentrifugenrotor sitzt auf einer
Zentrifugenachse 11 die über einen Antrieb 12 angetrieben
ist Gelagert ist die Achse 11 in zwei Kugellagern 13
und 14, die innerhalb einer Zwischennabe 15 angeordnet sind. Die Zwischennabe 15 ist an ihrer Außenseite über
Kugellager 16 und 17 in einer Gehäusenabe 18 des Zentrifugengehäuses 1 abgestützt An das Zentrifugengehäuse
1 schließt sich ein Gehäuseboden 19 mit einem Austragsstutzen 20 für das Fertigprodukt an. Etwa in
halber Höhe der Gehäusenabe 18 ist noch ein Gehäuseflansch 21 befestigt Die unterteilten Flüssigkeitskammem
8 sind in ihren Kammerteilen, den Kammern 8' und 8" jeweils mit einer Abflußvorrichtung 25 und 26
versehen, aus denen unterschiedliche Flüssigkeiten abziehbar sind. Die Füllmasse wird der Zentrifuge über
eine Zuführleitung 27 zugeführt und gelangt zunächst in einen mitrotierenden konischen Siebkorb 28. Dieser
Korb ist im größeren Durchmesserbereich von einem Auffanggehäuse 29 umgeben, das einen tangentialen
Austrittskanal 30 aufweist Die Dosierschieber 23 sind
oben und unten jeweils mit einem Dosierschieberflansch 31 und 32 versehen, an denen Hallefedern 36
und 37 befestigt sind. Diese Federn sind andererseits mit Befestigungsblechen 38 und 39 mit den Stirnwänden 3
und 4 befestigt. Oberhalb des oberen Flansches 32 sind die Dosierschieber 23 jeweils mit einer Schrägfläche 33
versehen, die bei :hrer Rotation mit einer (oder auch mehreren) Rolle(n) 34 in Kontakt gebracht wird (werden),
die an einer Rollenhalterung 35 des Gehäuses befestigt und dort rotierend gelagert ist (sind). Aufgrund
der Schrägflächen 33 in Verbindung mit den Rollen 34 werden die Dosierschieber 23 während des Betriebes in
eine Schräglage gebracht, so wie es die strichpunktierte Lage in F i g. 3 darstellt. Innerhalb der Siebtaschen 2
sind durch schräg verlaufende Kammerbleche 55 Waschkammern 40 gebildet, aus denen heraus die Füllmasse
gewaschen wird. Dabei sind die Kammern 40 so angeordnet, daß die teilweise abgeschleuderte Suspension
gewaschen wird. Di« Waschkammern 40 sind in
ihrer Höhe durch Trennbleche, die Bleche 41 bis 44 in mehrere Verteilerkammern 45 bis 49 unterteilt. In jede
dieser Verte'.ierkammern 45 bis 49 ist ein Zuführrohr, die Rohre 50 bis 54 eingeführt, aus denen die Waschflüssigkeit
gleichmäßig verteilt in die Suspension aufgegeben wird. Gespeist werden die Rohre 50 bis 54 mit der
Waschflüssigkeit über ein Verteilersystem 56, das aus einem Verteilerblock 57 mit darin angeordneten Verteilerkanäk
■.'. 58 besteht. Außerdem bildet der Verteilerblock 57 eine Sammelkammer 59, in die eine Zuführleitung
60 für das Waschwasser hineingeführt ist. Hierdurch bildet sich ein rotierender Waschwasserring, der
für eine gleichmäßige Beaufschlagung der Verteilerkammern sorgt. Die in die einzelnen Verteilerkammern
45 bis 49 hineingeführten Rohre 50 bis 54 sind in radialer Richtung versetzt und weisen an ihren unteren Enden
düsenförmige öffnungen auf, mit denen das Waschwasser
gleichmäßig versprüht werden kann.
Gemäß F i g. 1 sind die Dosierschieber 23 von einem rotierenden konischen Auffangring 61 umgeben, der
über ein Bodenblech 62 mit der Zwischennabe 15 verbunden ist Die Zwischennabe 15 und damit der konische
Ring 61 werden über einen gesonderten Antrieb 66 angetrieben. Innerhalb des Bodenbleches 62 befinden
sich Austrittsöffnungen 63, die durch Stege 64 gebildet sind. Innerhalb des konischer. Auffangringes 61 sind gekrümmte
Bremsrippen 65 angeordnet An der Innenfläche des Bodenbleches 62 sind schräggestellte Auffangringe
67 und 68 vorgesehen, mit denen unterschiedliche aus den Abflußvorrichtungen 25 und 26 ablaufende
Flüssigkeiten aufgefangen und über zugeordnete Abrohrleitungen 69 und 70 weitergeleitet werden. CIi unterschiedlichen
Flüssigkeiten werden in Ringsammeikammern 71 und 72 aufgefangen und über Leitungen 73
und 74 aus der Zentrifuge abgeführt Der rotierende konische Auffangring 61 ist von einem feststehenden
Haltekonus 75 umgeben. Er ist so angeordnet, daß der
Abstand des Haltekonus 75 zum Auffangring 61 an allen Stellen gleich groß ist Zwischen dem Konus 75 und der
Wand des Zentrifugengehäuses 1 sind gekrümmte Leitschaufeln
76 vorgesehen. Diese sind entgegen der Drehrichtung der Siebtaschen 2 gekrümmt
Anstelle der Leitschaufeln 76 können Strömungskanäle 77 und 78 vorgesehen werden (siehe F i g. 9), die
tangential zur Zentrifuge und parallel zueinander angeordnet sind. Im Strömungskanal 77 werden die ausgeschleuderten
Feststoffe geführt, und im Strömungskanal 78 strömt die innerhalb der Zentrifuge befindliche Luft.
Der Strömungskana! 77 ist durch Einbauten 82 und ein
Strömungsgittcr 80 gebildet Im äußeren Bereich des
Strömungskanals 78 ist ein Umlenkkrümmer 79 vorgesehen, der in den Strömungskanal 77 eingeführt ist, so
daß die strömende Luft entgegen den austretenden Feststoffen gerichtet ist. Der Strömungskanal 77 geht in
ein Uml^rkgehäuse 81 über, in dem sich der Austragsstutzen
20 f -Sr das Fertigprodukt befindet.
Anstelle der federnden Aufhängung können die Dosierschieber 23 mit ihren Flanschen 31 und 32 in einem
Ring 83 befestigt sein, der seitlich neben den Dosierschiebern 23 Austrittsschlitze 84 aufweist. Der Ring 83
ist mittels einer Zwischennabe, der Nabe 86 an einem Zwischenboden 85 befestigt, über Federn 87 federnd
gelagert. Mittels eines Magnetes 88 läßt sich eine pulsierende Bewegung des Ringes 83 und damit der Dosierschieber
23 erzeugen. Anstelle des Magneten 88 kann der untere Teil der Nabe 86 mit einer Schrägfläche 89
versehen sein, die über Rollen 90 führbar ist. Die in Rollenhalterungen 91 geführten Rollen 90 bewirken
über die aus der Schrägfläche 89, die Rollen 90 und die Rollenhalterungen 91 gebildete Rollenbahn 89 bis 91
ebenso wie der Magnet 88 eine pulsierende Bewegung des Ringes 83. Der Zwischenboden 85 ist fernerhin mit
Abflußöffnungen versehen, die im Bereich der Abflußvorrichtungen 25 und 26 angeordnet und mit Leitrohren
versehen sind. Hiermit kann die aus den Abflußvorrichtungen 25 und 26 abgeführte Flüssigkeit abgeführt und
ohne Schwierigkeiten weitergeleitet werden.
Auch können anstelle der Dosierschieber 23 Schlitze 105 innerhalb des Ringes 83 vorgesehen sein, wobei
diesen Schlitzen 105 Schlitze 106 im Mantel 5 versetzt zugeordnet sind. Wie der F i g. 17 zu entnehmen ist,
staut sich der ausgeschleuderte Feststoff in Form eines Schüttkegels 107 zwischen den Schlitzen 105 auf und
kann aufgrund der pulsierenden Bewegung des Ringes 83 über die Schütze 105 ausgetragen werden.
Die geschilderten Ausführungsformen des Dosierschiebers gestatten nicht nur eine Auf- und Abwärtsbewegung,
sondern auch eine Art Schlingerbewegung, die dem Schütteirinnen-Prinzip nahekommt. Der Feststoff
wird auf beiden Seiten des Dosierschiebers bzw. der Stauflächen zwischen den Austragsschlitzen ausgetragen.
Die Bewegung der Dosierschieber in axialen, radialen und allen dazwischenliegenden Richtungen kann
durch Permanent- oder Elektro-Magnete erreicht werden.
Die Wirkungsweise der Zentrifuge ist wie folgt:
Die Füllmasse wird über die Leitung 27 dem Siebkorb 28 zugeführt, wobei innerhalb der Füllmasse befindliche
Klumpen oder dergleichen über den konischen Innenkegel des Siebkorbes 28 nach oben steigen, in das Auffanggehäuse
29 gelangen und über den tagentialen Austrittskanal 30 ausgetragen werden. Folglich gelangt nur
knotenfreie Füllmasse in den Füllraum 10. Hier bildet sich ein Füllmassering 108 vor den Eintrittsöffnungen
109 in die Siebtaschen 2. Im Anfahrstadium wird die Zentrifuge in der Weise gefahren, daß sich alle Siebtaschen
2 gleichmäßig füllen. Die dabei abgeschleuderte Mutterlauge wird über die Abflußvorrichtungen 25 abgeführt
Sobald alle Siebtaschen 2 gefüllt sind, wird auf Vollbetrieb umgestellt Das heißt, zunächst wird über
die Zuführleitung 60 Waschflüssigkeit in die Sammelkammer 59 aufgegeben, aus der sich dann über die Rohre
50 bis 54 die Waschflüssigkeit gleichmäßig innerhalb der Waschkammer 40 verteilt und damit in die bereits
abgeschleuderte Suspension aufgegeben wird. Dabei gelangt die Mutterlauge über die Abflußvorrichtung 25
und die Abführleitung 69 in die Ringsammeikammer 71 und von dort über die Leitung 73 in eine nicht näher
bezeichnete Sammeleinrichtung. Γ>_ Waschflüssigkeit
gelangt über die Abflußvorrichtung 26 und die Abführleitung 70 in die Ringsammeikammer 72 und wird von
dort mittels der Leitung 74 abgeführt. Der trockengeschleuderte Zucker staut sich hinter den Austragsschlitzen
22 an den Dosierschiebern 23 oder deren Sonderausführungsformen. Aufgrund der pulsierenden Bewegung
gelangt der trockengeschleuderte Zucker an die Innenfläche des konischen Auffangringes 61 und dort in
ίο den Bereich der Bremsrippen 65. Der mit unterschiedlicher
Drehzahl umlaufende Auffangring 61 mit seinen Bremsrippen 65 bewirkt ein schonendes Auffangen des
vom Dosierschieber 23 abgeschleuderten Zuckers. Sowohl der abgeschleuderte Zucker als auch die abgeschleuderte
Flüssigkeit werden von dem Ring 61 und den entsprechenden Ringen 67 und 68 auf cirka die
Hälfte ihrer Abwurfgeschwindigkeit abgebremst und die hierbei entstehende Bremsenergie über den Antrieb
66 direkt zum Beschleunigen der abzuschleudernden Masse verwendet. Der abgeschleuderte Zucker wird somit
mit cirka halber Umfangsgeschwindigkeit der Siebtaschen ausgetragen. Der Zucker gelangt in die Austrittsöffnungen
63 des Bodenbleches 62 und wird von dort tangential abgeschleudert. Aufgrund der hohen
Umfangsgeschwindigkeit des Zentrifugenrotors wird die innerhalb des Zentrifugengehäuses 1 befindliche
Luft in Rotation versetzt. Dabei wird die oberhalb der Stirnwand 3 zirkulierende Luft in den Außenbereich des
Zentrifugengehäuses 1 gefördert und gelangt dort in den Bereich der feststehenden Leitschaufeln 76. Aufgrund
der Ausführungsform dieser Leitschaufeln 76 wird die rotierende Luft entgegen dem Drehsinn der
Siebtaschen umgelenkt und gelangt somit entgegen dem Zentrifugendrehsinn in den unteren Bereich 110
der Leitschaufel 76. Damit wird der umgelenkte Luftstrom
gegen die mit halber Geschwindigkeit ausgetragenen Kristalle geblasen, wodurch diese weiterhin abgebremst
werden.
Damit wird die Aufprallenergie der Kristalle auf die Gehäusewand wesentlich reduziert. Der soweit abgebremste
Zucker gelangt dann an die Wand des Gehäuses 1 und von dort über den Gehäuseboden 19 in den
Austragsstutzen 20.
Hierzu 10 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Siebzentrifuge für kontinuierlichen Betrieb, insbesondere Zuckerzentrifuge, mit in einem Zentrifugengehäuse
quer zur Zentrifugenachse gekrümmten Siebtaschen, die zwischen zwei mit Abstand voneinander
angeordneten Stirnwänden angeordnet, im Zentrum von einem Füllraum und am äußeren Umfang
von einem Trommelmantel begrenzt sind, der im Bereich der Siebtaschen Austragsschlitze für den
zu entwässernden Feststoff aufweist und die Siebtaschen auf der dem Drehsinn entgegenliegenden Seite
mit einem eine Flüssigkeitskammer bildenden Sieb versehen sind, wobei jeder Siebtasche eine Vorrichtung
zur Zuführung einer Waschflüssigkeit zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Abstand vor den Austragsschlitzen (22) der Siebtaschen (2) gleichzeitig sowohl in axialer als
auch in radkiar Richtung bewegbare Dosierschieber
(23) angeordnet sind, daß die Siebtaschen (2) unterhalb des Siebes (7) in mindestens zwei Kammern (8'
und 8") unterteilt und jede Kammer mit einer Abflußvorrichtung (25, 26) versehen ist, und daß der
abgeschleuderte Feststoff in einen Strömungskanal austragbar ist, in dem ein gegen die Austragsvorrichtung
gerichteter Luftstrom strömt, und daß zum Auffangen der abgeschleuderten Feststoffe die Dosierschieber
(23) von einem gegenüber den Siebtaschen (2) mit geringerer Drehzahl umlaufenden konischen
Auffangring (6t) umgeben sind.
2. Siebzentrifuge nt-ch Anbruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Dosierschieber (23) mechanisch, pneumatisch, hydrc ;lisch oder elektromagnetisch
betätigt sind.
3. Siebzentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Dosierschieber (23)
mittels Haltefedern (36, 37) beweglich aufgehängt sind und für axiale und radiale Bewegungsimpulse
eine Schrägfläche (33) aufweisen, die an einer oder mehreren mit dem Zentrifugengehäuse (1) verbundenen
Rollen (34) entlangführbar sind.
4. Siebzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierschieber (23) an einem
axial beweglichen, den Trommelmantel (5) mit Abstand koaxial umfassenden Ring (83) angeordnet
sind und der Ring (83) zwischen den Dosierschiebern (23) Austrittschlitze (84) aufweist.
5. Siebzentrifuge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (83) über einen Zwischenboden
(85) an einer federnd gelagerten Nabe (86) befestigt ist.
6. Siebzentrifuge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (86) mittels eines Magneten
(88) in pulsierende Bewegungen versetzbar ist.
7. Siebzentrifuge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (86) über eine Rollenbahn
(89—91) in pulsierende Bewegungen versetzbar ist.
8. Siebzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierschieber
(23) aus sich axial erstreckenden Blechen bestehen, die von der Mitte des Dosierschieberbleches ausgehend
zum größeren Zentrifugendurchmesser hin abgeknickt sind.
9. Siebzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch eekennzeichnet, daß als Dosierschieber ein den
Trommelmantel (5) mit Abstand umfassender Ring (83) mit Schlitzen (105) vorgesehen ist, der über einen
Zwischenboden (85) und einer federndgelagerten Nabe (86) axial beweglich ist und der Trommelmante!
(5) mit Schlitzen (106) versehen ist, die versetzt zu den Schlitzen (105) angeordnet sind
10. Siebzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Siebtasche (2) mit einer
Waschkammer (40) versehen ist, die in axiale; Richtung übereinander durch Bleche (41 —44) in mehrere
Verteilerkammern (45—49) unterteilt ist und in jede Verteilerkammer (45—49) zum Aufgeben der
Waschflüssigkeit ein Rohr (50—54) eingeführt ist und die Rohre (50—54) von einem gemeinsamen
Verteilersystem (56) aus beaufschlagbar sind.
11. Siebzentrifuge nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu den Verteilerkammern (45—49) geführten Rohre (50—54) innerhalb jeder
einzelnen Siebtasche (2) in radialer Richtung versetzt sind.
12. Siebzentrifuge nach .Anspruch 1: dadurch gekennzeichnet,
daß der konische Auffangring (61) an der den Siebtaschen (2) zugekehrten Fläche mit
Bremsrippen (65) versehen ist
13. Siebzentrifuge nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß der konische Auffangring (61) gegenüber
den Sielitaschen (2) mit halber Drehzahl antreibbar ist
14. Siebzentrifuge nach den Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der konische Auffangring (61) mit einem mit Austrittsöffnungen (63) versehenen
Bodenblech (62) verbunden ist
15. Siebzentrifuge nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenblech (62) an seiner Innenfläche
getrennte Auffangringe (67, 68) und Abführleitungen (69,70) zürn Auffangen und Abführen
der Mutterlauge und Waschflüssigkeit aufweist.
16. Siebzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die mif der Drehzahl der Siebtaschen
(2) innerhalb des Zentrifugengehäuses (1) beschleunigte Luft durch am Zcritrifugengehäuse (1)
befestigten bogenförmigen Leitschaufeln (76) gegen die Drehrichtung der Siebtaschen (2) umlenkbar und
gegen die Strömungsrichtung der im Auffangring (61) abgebremsten Feststoffteilchen gerichtet ist.
17. Siebzentrifugen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrifugengehäuse (1)
zwei tangential verlaufende und nebeneinander angeordnete Strömungskanäle (77,78) aufweist, wobei
der äußere Kanal (78) im Endbereich mit einem Umlenkkrümmer (79) versehen ist, der in den inneren
Kanal (77) einmündet.
18. Siebzentrifuge nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet
daß dem aus den beiden Strömungskanälen (77, 78) gebildeten Strömungskanalpaar ein
zweites oder mehrere Strömungskanalpaare zugeordnet sind.
Priority Applications (4)
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DE3329648A DE3329648C2 (de) | 1983-08-17 | 1983-08-17 | Siebzentrifuge für kontinuierlichen Betrieb, insbesondere Zuckerzentrifuge |
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