DE3326246C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einram
men von in Rammrichtung offenen Rohren mit Hilfe einer Ram
me, deren konische Schlagspitze in den Innenkonus eines
zwischen der Ramme und dem rückwärtigen Rohrende angeordne
ten Zwischenstücks mit mindestens einer Austrittsöffnung
für das Abfördern des im Rohrinnern befindlichen Erdreichs
eingreift.
In dem Maße, wie sich das Rohrinnere mit zunehmendem Ramm
fortschritt mit Erdreich füllt, erhöht sich auch die Erd
reichreibung an der Rohrinnenwand; dies insbesondere, wenn
sich das Erdreich im Rohrinnern unter dem Einfluß der Ramm
schläge und des vom vorderen Rohrende eindringenden Erd
reichs immer mehr verdichtet. Des weiteren wird das im Rohr
innern befindliche Erdreich bei der Vorwärtsbewegung des
Rohrs zwangsläufig mitbeschleunigt. Auf diese Weise ergibt
sich insgesamt ein zusätzlicher Energieaufwand.
Es sind eine Reihe Verfahren zum Entfernen des Erdreichs
aus dem Rohrinnern bekannt; so läßt sich das Erdreich bei
spielsweise mit Hilfe einer angetriebenen Förderschnecke
aus dem Rohrinnern entfernen. Das erfordert aber ebenso wie
ein Ausspülen des Erdreichs mit Hochdruckwasser einen
zusätzlichen apparativen Aufwand und ist mit einer erheb
lichen Arbeitsunterbrechung verbunden. Ein solches Spülver
fahren ist aus der US-Patentschrift 10 10 723 im Zusammen
hang mit einer Windenramme zum vertikalen Einrammen von
Rohren bekannt, bei dem ein in einem Rammgerüst seilgeführ
ter Bär seine Schlagenergie an einen das rückwärtige Rohr
ende um- und übergreifenden Rammaufsatz mit einem Spülkopf
abgibt, durch den eine Druckwasserlanze bis zum Bohrloch
tiefsten geführt ist, deren Düsenstrahl einen hydraulischen
Bodenabbau und ein Abfördern des zerkleinerten Erdreichs
bewirkt.
Bei einem anderen Verfahren zum Entfernen des Erdreichs aus
dem Rohrinnern wird nach Beendigung des Rammens in das
vordere Rohrende eine an der Rohrinnenwandung dichtend an
liegende Schubscheibe eingesetzt und das in Rammrichtung
vor der Scheibe liegende Rohrinnere unter Druckluft ge
setzt, um mit Hilfe der sich unter dem Einfluß der Druck
luft durch das Rohr bewegenden Schubscheibe das Erdreich
gegen die Rammrichtung aus dem Rohrinnern herauszupressen.
Dieses Verfahren ist ebenfalls aufwendig und läßt sich
zudem angesichts der Erdreichreibung an der Rohrinnenwand
nur bei kurzen Rohrlängen und geringem Reibungswiderstand
durchführen.
Um die vorerwähnten Schwierigkeiten zu vermeiden, ist die
Praxis Ende der 70iger Jahre dazu übergegangen, das rück
wärtige Rohrende mit einem in seiner Größe der Menge des
abzufördernden Erdreichs entsprechenden Fenster zu verse
hen. Auf diese Weise läßt sich zwar die Verwendung speziel
ler Räum- und Spülwerkzeuge vermeiden; das wird jedoch mit
einem erheblichen Zeit- und Materialaufwand erkauft.
So ist das Einbringen des Fensters nur durch Brennschneiden
möglich. Das Fenster bewirkt zudem eine erhebliche Schwä
chung des Vortriebsrohres, da es den die Rammkräfte über
tragenden Wandungsquerschnitt des Vortriebsrohres wesent
lich verringert, womit die Gefahr elastischer oder auch
plastischer Verformungen bis zum Aufreißen der dem Fenster
benachbarten Rohrflanke verbunden ist. Um die Gefahr eines
Aufreißens zu verringern, ist ein entsprechend breiter
Steg zwischen dem Fenster und dem rückwärtigen Rohrende
bzw. der Rammenspitze erforderlich. Daraus resultiert ein
entsprechend großer Rohrverlust, da das das Fenster ent
haltende Rohrstück von etwa 10% der Rohrlänge nach dem
Rammen Rohr für Rohr abgetrennt werden muß und verworfen
wird. Die Verwendung von Rohren mit größerer Wanddicke
scheidet praktisch aus, weil für den Rohrleitungsbau nur
handelsübliche Rohre infrage kommen und eine größere Wand
dicke, als der Gebrauchszweck dies erfordert, über die
gesamte Leitungslänge gerechnet, mit einem erheblichen zu
sätzlichen Materialaufwand verbunden wäre. Unabhängig davon
ist jedoch bei mit einem Fenster versehenen Rohren eine
Wanddicke von mindestens 25 mm erforderlich, die häufig die
vom Verwendungszweck her vorgegebene notwendige Wanddicke
übersteigt.
Die Gefahr eines Aufreißens des Rohrendes ist bei Rammbe
ginn besonders groß und nimmt angesichts der immer größer
werdenden Innen- und Außenreibung in dem Maße zu, wie ein
oder mehrere miteinander verschweißte Rohre bereits in das
Erdreich eingetrieben sind. Selbst wenn es nicht zu einem
Aufreißen kommt, ergeben sich an dem durch das Fenster
geschwächten Rohrende leicht asymmetrische Verformungen,
die bis zum Abknicken des in Vortriebsrichtung hinter dem
Fenster liegenden Rohrstücks gehen können und zwangsläufig
zu einer Verlagerung der Ramme und dementsprechend zu einem
Verlaufen des Rohrs führen.
Des weiteren sind aus der deutschen Patentschrift 15 33 644
und der deutschen Auslegeschrift 16 08 274 gattungsfremde
Vorrichtungen zum drehschlagenden Überlagerungsbohren mit
einem Kronenbohrer bekannt, dessen Durchmesser größer als
das sich anschließende Bohrgestänge ist. Demzufolge kann
sich das Bohrgestänge in der von der Bohrkrone geschaffenen
durchmessergrößeren Erdbohrung frei drehen und das bei der
Zerkleinerungsarbeit der Bohrkrone anfallende lockere Bohr
klein infolge der hohen Schlagfolge von bis zu 6000 Schlä
gen pro Minute und der hohen Umdrehungsgeschwindigkeit von
bis zu 300 Upm nach Art eines Schneckenförderers abfördern
und durch eine radial gerichtete Austrittsöffnung heraus
schleudern.
Schließlich ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 31 29
722 auch eine Rammbohrvorrichtung bekannt, bei der mit dem
rückwärtigen Ende des Vortriebsrohres eine Verbindungsschei
be mit einem Innenkonus starr verbunden ist, der die Schlag
spitze einer Ramme aufnimmt und über radiale Rippen mit
einem der lichten Weite des jeweiligen Rohrs angepaßten
Mantelring verbunden ist. Auf diese Weise ergeben sich
zwischen dem Mantelring und dem Innenkonus sektorförmige
Öffnungen, durch die das im Rohrinnern befindliche Erdreich
abgefördert wird. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein
selbstgehendes Abfördern, sondern die bekannte Vorrichtung
erfordert einen auf dem Vortriebsrohr verfahrbaren Vibra
tor, dessen Querschwingungen über das Vortriebsrohr Zer
kleinerungsarbeit leisten und das in das vordere Rohrende
eintretende Erdreich auflockern sowie nach Art einer Schüt
telrutsche bzw. eines Schwingförderers zum hinteren Rohr
ende bewegen, ohne daß es im Rohrinnern zu einem Erdreich
stau kommen kann. Da das Erdreich mit Hilfe des Vibrators
gleichsam fluidisiert wird, kann es trotz des äußerst un
günstigen Öffnungsquerschnitts durch die die Ramme auf
nehmende Verbindungsscheibe ausfließen.
Dennoch hat sich diese angesichts der Verwendung eines
Vibrators äußerst aufwendige Rammvorrichtung nicht bewährt,
weil der Querschnittsverlust durch die nach Art einer Loch
scheibe ausgebildete, die Rammenspitze aufnehmende Verbin
dungsscheibe insbesondere bei mit großer Schlagenergie
arbeitenden durchmessergroßen Rammen zu weit geht und die
Rammenergie durch die Radialrippen der Scheibe übertragen
wird, was entsprechend dimensionierte Rippen erfordert.
Außerdem ist auch die Eintauchtiefe der Rammenspitze im Hin
blick auf den damit verbundenen Verlust an Austrittsquer
schnitt begrenzt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähn
ten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine Rammvor
richtung zu schaffen, die bei geringem apparativen Aufwand
ein kontinuierliches Rammen und ein kontinuierliches Ab
fördern des Erdreichs aus dem Rohrinnern mit praktisch
beliebig großem Querschnitt der Austrittsöffnung für das Erd
reich erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß
bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfin
dungsgemäß das Zwischenstück rohrförmig ausgebildet ist,
mit einem Innenkonus am einen Ende und mit einem in das rückwär
tige Rohrende eingreifenden Außenkonus am anderen Ende,
und daß sich die radial gerichtete Austrittsöffnung zwischen
dem Innenkonus und dem Außenkonus befindet.
Ein derartiges Zwischenstück erlaubt praktisch ohne jede
Rüstzeit einen beliebigen Abstand zwischen dem Rohrende und
der Ramme, einen vom Durchmesser des Vortriebsrohrs unabhän
gigen Rammendurchmesser und Wanddicken, die auch höchste
Rammkräfte in das Vortriebsrohr einzuleiten gestatten, ohne
daß der Austrittsquerschnitt für das Erdreich beschränkt
wäre, da das Zwischenstück auch mehrere Austrittsöffnungen
aufweisen kann. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Zwi
schenstücks erlaubt zudem das völlige Eintreiben des Vor
triebsrohrs und eine beliebige Eintauchtiefe der Rammenspit
ze, ohne daß dies auf Kosten des Austrittsquerschnitts
ginge.
Um das Abfördern des Erdreichs zu erleichtern, kann im Rohr
innern oder auch im Zwischenstück eine nach außen bzw. in
Richtung auf die Austrittsöffnungen wirkende Leitvorrich
tung angeordnet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu
tert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Rammvorrichtung zum horizontalen Einrammen
eines Rohrs und
Fig. 2 ein mit einem Rammschuh versehenes Rammrohr mit
einem erfindungsgemäßen Zwischenstück und einer
Ramme.
Beim horizontalen Rammen greift eine auf einem Lagerbock 1
geführte Ramme 2 mit ihrer Schlagspitze 3 über ein Zwi
schenstück 4 in das rückwärtige Ende eines auf weiteren
Lagerböcken 5 geführten und am vorderen Ende mit einem Ramm
schuh 6 versehenen Rohrs 7 ein. Das Zwischenstück 4 ist,
wie Fig. 2 zeigt, rohrförmig ausgebildet und weist an sei
nem vorderen Ende einen in das rückwärtige Rohrende ein
greifenden Außenkonus 8 sowie an seinem hinteren Ende einen Innenkonus 9 zur Auf
nahme der Schlagspitze 3 auf. Zwischen dem Außenkonus 8 und
dem Innenkonus 9 befinden sich Austrittsöffnungen 10 für
das beim Rammen ins Rohrinnere gelangende Erdreich. Durch
eine der Öffnungen 10 erstreckt sich eine Flüssigkeits
leitung 11 bis zu dem Rammschuh 6, dessen Ringkanal 12 Öff
nungen 13 für den Austritt einer Flüssigkeit aufweist und
mit der Flüssigkeitsleitung 11 verbunden ist.
Um das Erdreich aus dem Rohrinnern besser ableiten zu
können, kann das Zwischenstück 4 eine Leitvorrichtung 16
enthalten, wie das in Fig. 2 dargestellt ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Einrammen von in Rammrichtung offenen
Rohren mit Hilfe einer Ramme, deren konische Schlag
spitze in den Innenkonus eines zwischen der Ramme und
dem rückwärtigen Rohrende angeordneten Zwischenstücks
mit mindestens einer Austrittsöffnung für das Abför
dern des im Rohrinnern befindlichen Erdreichs ein
greift, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück
(4) rohrförmig ausgebildet ist, mit einem Innenkonus
(9) am einen Ende und mit einem in das rückwärtige
Rohrende eingreifenden Außenkonus (8) am anderen Ende,
und daß sich die radial gerichtete Austrittsöffnung (10) zwischen dem
Innenkonus (9) und dem Außenkonus (8) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
im Zwischenstück (4) oder im Rohrinnern angeordnete
Leitvorrichtung (16).
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