DE3325874C2 - - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B11/00—Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for
- C25B11/04—Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for characterised by the material
- C25B11/051—Electrodes formed of electrocatalysts on a substrate or carrier
- C25B11/073—Electrodes formed of electrocatalysts on a substrate or carrier characterised by the electrocatalyst material
- C25B11/075—Electrodes formed of electrocatalysts on a substrate or carrier characterised by the electrocatalyst material consisting of a single catalytic element or catalytic compound
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer wolframcarbidaktivierten, ins
besondere als Kathode verwendbaren Elektrode, die
aus einem elektrisch leitfähigen Trägermaterial
aus Graphit oder einem graphitähnlichen Material
mit einer oberflächenaktiven Schicht aus Wolfram
carbid besteht, wobei das Wolframcarbid an der
Oberfläche des Trägers durch chemische Reaktion
adhäsiv gebunden wird, indem Wolframoxid oder eine
zu Wolframoxid thermisch zersetzbare Verbindung
auf den Träger aufgebracht wird, und das Wolfram
oxid oder die thermisch zu Wolframoxid zersetzte
Verbindung durch Reduzieren und Carburieren am
Träger in Wolframcarbid umgewandelt wird, gemäß
Patentanmeldung P 32 22 436.
Elektroden der vorgenannten Art werden als Kathoden
benötigt bei der Elektrolyse zur Wasserstoffer
zeugung im sauren Milieu allgemein und insbe
sondere bei der Elektrolyse in schwefelsaurer
Lösung oder bei der kathodischen Erzeugung von
Wasserstoff bei gleichzeitiger anodischer Oxidation
von Schwefeldioxid in schwefelsauren Elektrolyten.
Spezielle Beispiele sind die elektrochemische
Oxidation von SO2 aus Abgasen bei der H2-Erzeugung
sowie die analoge Elektrolyse im Schwefelsäure-
Hybrid-Kreisprozeß.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von
wolframcarbidaktivierten Elektroden besteht
darin, daß zunächst Wolframcarbid hergestellt
wird, und dieses als Pulver mittels eines
Binders (Polyimid oder Polysulfon) auf den
Träger aufgebracht wird. Auf diese Weise her
gestellte Elektroden zeigen jedoch keine hin
reichend hohe elektrochemische Aktivität.
Zwar ist ein weiteres Verfahren bekannt, nach
dem Kathoden mit hinreichend hoher elektroche
mischer Aktivität hergestellt werden können
(P. Cavalotti in Hydrogen as an Energy Vector,
edit. A.A. Strub and G. Imarisio, D. Reidel
Publishing Company, Dordrecht/Boston/London,
1980, S. 408, EUR 6 783). Nach diesem bekannten
Verfahren wird eine Wolframcarbid-Teflonbinder-
Beschichtung auf einen goldbeschichteten Träger
aufgebracht. Diese Verfahrensweise ist jedoch
infolge der Verwendung des Edelmetalls sehr
teuer.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Herstellung
einer wolframcarbidaktivierten Elektrode besteht
darin, daß aktives Wolframcarbid mit Graphit
pulver zu der Elektrode kalt verpreßt wird
(H. Böhm, Chem.-Ing.-Techn. 49 (1977, 328).
Die so hergestellten Kathoden ergeben jedoch
nur relativ geringe kathodische Stromdichten,
was auf ein ungünstiges Gefüge der Elektroden
schließen läßt.
Gemäß der Hauptpatentanmeldung wird der Träger
mit der aufgebrachten Wolframverbindung nach
der Reduzierung und vor der Carburierung zweck
mäßigerweise in Inertgasatmosphäre (z. B. etwa
2 l/h strömendes Argon pro cm2 Querschnitts
fläche des Gefäßes) in 0,7 bis 2 h mit
1 bis 2° K/min auf 620°C aufgeheizt. Danach
soll dann der Träger mit dem darauf befindlichen
Wolframoxid im Temperaturbereich von 620 bis
750°C bei einem Temperaturanstieg von etwa
1° K/min unter strömender CO/CO2-Atmosphäre
aufgeheizt werden.
Überraschenderweise läßt sich jedoch eine
Verbesserung der Aktivität der Elektrode und
damit eine Qualitätssteigerung durch ein Verfahren erzielen, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Träger mit dem darauf befindlichen Wolfram
oxid im Temperaturbereich von 620 bis 950°C,
unter strömender CO/CO2 -Atmosphäre carburiert wird.
Das Volumenverhältnis des CO zu CO2 beträgt
dabei zweckmäßigerweise etwa 10 : 1. Nach
Erreichen der Endtemperatur wird diese je
nach der Art der vorherigen Verfahrensschritte,
ob die Wolframverbindung beispielsweise mit
oder ohne Binder aufgetragen worden ist, sowie
je nach der Dicke der Bindemittelschicht bis
zu 4 Stunden beibehalten. Die Carburierungszeit
sollte nach Möglichkeit höchstens so lange
dauern, bis alles Wolframoxid in Wolframcarbid
umgewandelt ist.
Es kann ferner zweckmäßig sein, daß nach der
Carburierungsphase der Träger mit der gebildeten
Wolframcarbidschicht zur Reduktion von ggf.
an der Trägeroberfläche befindlichem Kohlenstoff
unter strömenden Wasserstoffgas bei 760°C
gehalten wird.
Nach der Verfahrensweise gemäß der Hauptpatent
anmeldung kann die Wolframverbindung (das
Wolframoxid oder die zu Wolframoxid zersetzbare
Wolframverbindung) direkt - also ohne Verwendung
eines Binders - oder unter Verwendung eines
verkokbaren Binders auf den Träger aufgebracht
werden. Dabei wird in vorteilhafter Weise
so verfahren, daß zunächst auf den Träger
eine dünne Bindemittelschicht aufgetragen
und auf diese Bindemittelschicht die Wolfram
verbindung aufgebracht wird. Die Dicke der
Schicht ist dabei so zu bemessen, daß sie
zur Haftung der aufzutragenden Wolframverbindung
und zur Bildung der adhäsiven Verbindung gerade
ausreicht, dabei aber verhindert wird, daß
ein Teil des Wolframoxids oder der Wolframver
bindung durch Bindemittel abgedeckt wird.
Durch diese Verfahrensweise wird eine besonders
hohe elektrochemische Aktivität der Elektrode
erzielt.
Der Binder wird während der Carburierungsphase
entweder vollständig verbraucht, oder er wird
- soweit ein Teil des Binders, beispielsweise
als Schicht zwischen dem gebildeten Wolframcarbid
und dem Träger, bestehen bleibt - verkokt.
Da - wie sich gezeigt hat - der verkokte Binder
leitfähig ist, ist das Entstehen einer aus
verkoktem Binder bestehenden Schicht zwischen
Wolframcarbid und dem Träger der elektrochemischen
Aktivität praktisch nicht abträglich. Es kann
jedoch vorteilhaft sein, daß ein Bindemittel
verwendet wird, dem zur Erhöhung der Leitfähigkeit
des nach dem Carburieren verkokten Bindemittels
Graphitpulver beigemischt worden ist. Zweckmäßig
kann ferner sein, daß das Bindemittel ein
Phenolkunstharz ist.
Eine besonders vorteilhafte Verfahrensweise
besteht darin, daß der Träger ein aus einem
bindemittelhaltigen Graphitpulver
geformter Grünkörper ist, wobei der Träger
einen Bindemittelgehalt von 10 bis 40 Gew.-%
aufweist. Dadurch, daß den Füllerkörnern des
Grünkörpers eine Bindemittel beigemischt ist,
befindet sich nach der Herstellung des Trägers
auch auf dessen Oberfläche eine Schicht aus
Bindemittel, so daß sich in diesem Falle das
Auftragen einer zusätzlichen Bindemittelschicht
erübrigt.
Für Anwendungsfälle, bei denen eine poröse
Elektrode gebraucht wird, kann es zweckmäßig
sein, daß der Träger ein poröses Diaphragma
aus Graphit ist. In einem solchen Falle wird
zweckmäßigerweise die Wolframverbindung unter
Verwendung eines Binders auf den Träger aufge
bracht.
Vorteilhafterweise wird zum Auftragen auf den
Träger ein Wolframoxidpulver verwendet, das
aus para-Ammoniumwolframat über eine Fällungs
reaktion zu Wolframsäure und anschließende
Zersetzung an Luft bei etwa 550°C oder direkte
thermische Zersetzung von para-Ammoniumwolframat
hergestellt worden ist, und dessen spezifische
Oberfläche größer als 10 m2/g ist. Eine weitere
Verfahrensweise besteht
jedoch auch darin, daß auf den Träger Wolframsäure
oder para-Ammoniumwolframat aufgebracht wird,
und dieses vor dem Reduzieren und Carburieren
auf dem Träger zu Wolframoxid thermisch zersetzt
wird.
Zur Durchführung des Verfahrensschrittes der
Reduktion des Wolframoxids wird zweckmäßiger
weise so verfahren, daß der Träger mit dem
darauf befindlichen Wolframoxid zur Reduktion
des Wolframoxids unter Wasserstoff-Atmosphäre
oder Wasserstoff-Inertgas-Atmosphäre gebracht
und auf eine Temperatur von 370 bis 500°C
aufgeheizt wird. Das strömende Gas beträgt
dabei im allgemeinen 1 bis 3 l Wasserstoff/h
pro cm2 Querschnittsfläche des Gefäßes, in
welchem sich der Träger befindet. Die Aufheizung
erfolgt kontinuierlich in 1 bis 3 Stunden von
20°C aus. Das Wolframoxid (WO3) wird dabei
zu einem Gemisch aus verschiedenen Oxidphasen
mit der Zusammensetzung WO x (0,33≦×≦3)
reduziert.
Vorteilhafte Verwendungen der nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellten Elektrode
bestehen in deren Einsatz als Kathode in einer
Elektrolysezelle zur Durchführung des Schwefel
säurehybridkreisprozesses oder als Kathode
in einer Elektrolysezelle zur anodischen Oxi
dation von SO2 Abgasen bei gleichzeitiger katho
discher H2-Erzeugung.
Aus einer Mischung aus Elektro- und Naturgraphit
pulver mit einem Binderanteil von 20 Gew.-%
(Phenolkunstharz) wurde ein Träger vorgepreßt.
Auf diesen Träger wurden etwa 170 mg/cm2 Wolf
ramoxid gleichmäßig verteilt aufgebracht. Der
vorgepreßte Träger mit dem aufgebrachten Wolf
ramoxid wurde anschließend unter einem Druck
von 200 MPa 15 Sekunden lang bei Raumtemperatur
gepreßt. Die Preßlinge hatten einen Durchmesser
von 16 mm (F = 2 cm2) und eine Dicke von etwa
2,5 mm.
Die Preßlinge wurden sodann in einem Quarzrohr
(Innendurchmesser = 35 mm, F = 10 cm2) unter
strömendem Wasserstoff (20 l H2/h) kontinuier
lich in etwa 2 h von 20°C auf 580°C aufgeheizt,
so daß das WO3 zu WO x (0,33≦×≦3) reduziert
wurde.
Anschließend wurde das Quarzrohr mit Argon
(20 l/h) durchströmt und die Preßlinge bis
740°C weiter aufgeheizt. Die Aufheizgeschwin
digkeit betrug dabei 2,5 °K/min. Zur Carbu
rierung wurden die Preßlinge von 740°C ab
mit einem Temperaturanstieg von 1,3 °K/min
bis auf 950°C aufgeheizt, wobei ein Gasgemisch
aus CO und CO2 (CO/CO2 Volumenverhältnis 9 : 1;
Volumenstrom bis 15 l/h) durch das Rohr geleitet
wurde.
Die fertigen Elektroden mit der wolframcarbidakti
vierten Oberfläche wurden elektrochemisch bei
80°C in 50 Gew.-% H2SO4 untersucht. Bei - 100 mV
gegen die reversible Wasserstoffelektrode (RHE)
in gleicher Lösung wurde die kathodische Strom
dichte der Wasserstoffentwicklung als Maß für
die Aktivität der Elektrode aufgezeichnet.
Unter den genannten Versuchsbedingungen wurde
eine Stromdichte von 700 mA/cm2 erreicht.
Entsprechend den in Ausführungsbeispiel 1
angegebenen Herstellungsbedingungen wurde
eine Elektrode hergestellt. Abweichend zu
Ausführungsbeispiel 1 befand sich die Probe
jedoch bei ihrer Aufheizung im Temperaturbereich
zwischen 500 und 840°C unter strömender Argon
atmosphäre. Zur Carburierung wurde die Probe
für etwa 2,5 Stunden unter strömender CO/CO2-
Atmosphäre auf der Temperatur von 840°C belassen.
Die bei -100 mV gegen die reversible Wasser
stoffelektrode (RHE) gemessene Stromdichte
betrug 650 mA/cm2.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer wolframcarbid aktivierten, insbesondere als Kathode verwendbaren Elektrode, die aus einem elektrisch leitfähigen Trägermaterial aus Graphit oder einem graphitähn lichen Material mit einer oberflächenaktiven Schicht aus Wolframcarbid besteht, wobei das Wolframcarbid an der Oberfläche des Trägers durch chemische Reaktion adhäsiv gebunden wird, indem Wolframoxid oder eine zu Wolframoxid thermisch zersetzbare Verbindung auf den Träger aufgebracht wird, und das Wolframoxid oder die thermisch zu Wolframoxid zersetzte Verbindung durch Reduzieren und Carburieren am Träger in Wolframcarbid umge wandelt wird, gemäß Patentanmeldung P 32 22 436, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger mit dem darauf befindlichen Wolfram oxid im Temperaturbereich von 620 bis 950°C unter strömender CO/CO2-Atmosphäre carburiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833325874 DE3325874A1 (de) | 1982-06-15 | 1983-07-18 | Verfahren zur herstellung einer wolframcarbid-aktivierten elektrode |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3222436A DE3222436A1 (de) | 1982-06-15 | 1982-06-15 | Verfahren zur herstellung einer wolframcarbidaktivierten elektrode |
DE19833325874 DE3325874A1 (de) | 1982-06-15 | 1983-07-18 | Verfahren zur herstellung einer wolframcarbid-aktivierten elektrode |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3325874A1 DE3325874A1 (de) | 1985-02-07 |
DE3325874C2 true DE3325874C2 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=25802444
Family Applications (1)
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DE19833325874 Granted DE3325874A1 (de) | 1982-06-15 | 1983-07-18 | Verfahren zur herstellung einer wolframcarbid-aktivierten elektrode |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3325874A1 (de) |
Families Citing this family (3)
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DE3611938C1 (de) * | 1986-04-09 | 1987-10-15 | Kernforschungsanlage Juelich | Kathoden-Membran-Einheit und Verfahren zu deren Herstellung |
DE3617428A1 (de) * | 1986-05-23 | 1987-11-26 | Krupp Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur herstellung elektrisch leitender feuerfester baustoffe und verwendung dieser baustoffe |
EP2140044B1 (de) * | 2007-04-25 | 2011-01-12 | Rio Tinto Alcan International Limited | Aluminium-elektroextraktionszelle mit kathoden auf metallbasis |
-
1983
- 1983-07-18 DE DE19833325874 patent/DE3325874A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3325874A1 (de) | 1985-02-07 |
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