DE3322146C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C1/00—Dental machines for boring or cutting ; General features of dental machines or apparatus, e.g. hand-piece design
- A61C1/02—Dental machines for boring or cutting ; General features of dental machines or apparatus, e.g. hand-piece design characterised by the drive of the dental tools
- A61C1/05—Dental machines for boring or cutting ; General features of dental machines or apparatus, e.g. hand-piece design characterised by the drive of the dental tools with turbine drive
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antreiben eines zahnärztlichen Handstücks
mit einem einen Werkzeugschaft haltenden Turbinenrotor, der in einem
Ringraum einer Schaufelkammer frei drehbare Turbinenschaufeln aufweist, einen
sich in die Schaufelkammer öffnenden Zuleitungskanal, über den auf die Turbinenschaufeln
ein die Schaufeln zu einer Drehung in dem Ringraum veranlassenden
Hochgeschwindigkeitsfluid aufgeblasen wird, und einer Fluidleiteinrichtung,
die auf die Schaufeln ein erstes Mal aufgeblasenes Fluid in Schaufeldrehrichtung
leitet und mindestens ein zweites Mal auf die laufenden Schaufeln auftreffen läßt.
Die Fluidleiteinrichtung dient dem Bereitstellen von zusätzlichem Antriebsdrehmoment.
Sie wird bei einer bekannten Vorrichtung der vorstehend genannten
Art (DE-OS 28 13 783) von Schlitzen oder Ausschnitten in den Turbinenschaufeln
gebildet. Es zeigte sich jedoch, daß bei Verwendung solcher Schlitze oder
Ausschnitte die gegenüber Antriebsvorrichtungen ohne entsprechende Fluidleiteinrichtung
erreichbare Drehmomentsteigerung relativ gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung zu schaffen,
bei welcher die Schneidleistung des Handstücks gegenüber der bekannten
Vorrichtung vergrößert und das nutzbare Drehmoment im normalen Drehzahlbereich
und insbesondere bei niedrigen Drehzahlen erhöht ist.
Ausgehend von einer Antriebsvorrichtung der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fluidleiteinrichtung von
einem in mindestens der einen seitlichen Begrenzungswand des Ringraumes ausgebildeten
stationären Kanal gebildet ist, dessen mindestens einer Auslaß gegenüber
dem Einlaß des Kanals in Schaufeldrehrichtung versetzt ist.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung gelangt das über den Zuleitungskanal
auf die dem Auslaß des Zuleitungskanals gegenüberliegende Turbinenschaufel
aufgeblasene Fluid, meist Luft, nach Abgabe von Drehmoment auf
diese Schaufel aus dem Raum zwischen benachbarten Schaufeln in den die
Fluidleiteinrichtung bildenden stationären Kanal sowie von dort wieder zurück
in die Schaufelkammer, wo das übergeleitete Fluid zusätzliche Antriebskraft
auf die Schaufeln ausübt. Damit wird für eine wirkungsvolle Nutzung
der Restenergie des über die Fluidleiteinrichtung strömenden Fluids gesorgt.
Vorzugsweise ist die Ausbildung so getroffen, daß der Einlaß des stationären
Kanals axial in Abstand von der Einmündung des Zuleitungskanals in die
Schaufelkammer liegt und in Umfangsrichtung mit dieser Einmündung ausgerichtet
oder gegenüber dieser Einmündung in Schaufeldrehrichtung etwas
versetzt ist. Dadurch wird das Hochgeschwindigkeitsfluid gezwungen, den
Raum zwischen benachbarten Schaufeln mindestens zu einem erheblichen Teil
zu durchqueren und währenddessen Antriebskraft wirkungsvoll an die betreffende
Schaufel abzugeben.
Eine besonders einfache und montagefreundliche Anordnung wird erhalten,
wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in der Schaufelkammer axial
benachbart mindestens der einen Seite des Ringraums ein Adapter fest angebracht
ist, der einen Ring mit einer von seiner Umfangsfläche ausgehenden,
den stationären Kanal bildenden Teilumfangsnut aufweist, deren Einlaß und
Auslaß durch die Umfangsfläche des Ringes hindurchreichen.
Vorzugsweise nimmt der Querschnitt des stationären Kanals zwischen dem Einlaß
und dem Auslaß ab, um für eine Beschleunigung des über die Fluidleiteinrichtung
strömenden Fluids zu sorgen.
Die Einmündung des Zuleitungskanals in die Schaufelkammer kann zweckmäßig
in Axialrichtung auf der einen Seite des Ringraumes liegen, und ein einziger
Adapter kann den Ringraum auf seiner axial gegenüberliegenden Seite begrenzen.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform kann aber auch die
Einmündung des Zuleitungskanals in die Schaufelkammer in Axialrichtung im
wesentlichen in der Mitte des Ringraumes liegen, und der Ringraum kann beidseits
von je einem Adapter begrenzt sein, wobei vorteilhaft die Auslässe der
Teilumfangsnuten der beiden Adapter um im wesentlichen den gegenseitigen Abstand
der Schaufeln gegeneinander versetzt sind.
Die Beschleunigung des über die Fluidleiteinrichtung strömenden Fluids kann
zweckmäßig dadurch erfolgen, daß der Einlaß des stationären Kanals eine größere
Querschnittsfläche als der Auslaß hat und die Tiefe der Teilumfangsnut
von dem Einlaß in Richtung auf den Auslaß fortschreitend abnimmt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend näher erläutert.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein pneumatisch angetriebenes
zahnärztliches Handstück mit mechanischer Lagerung,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht des Rotors
des Handstücks nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine Abwicklung entsprechend der Linie IV-IV der
Fig. 3,
Fig. 5 eine Darstellung ähnlich Fig. 4 für ein bekanntes
Handstück,
Fig. 6 in größerem Maßstab eine perspektivische
Darstellung eines erfindungsgemäß
vorgesehenen Adapters,
Fig. 7 einen Schnitt eines pneumatisch angetriebenen
Handstücks mit Luftlagerung,
Fig. 8 eine schematische Darstellung der Funktionsweise
einer weiter abgewandelten
Ausführungsform der Erfindung, bei der
Adapter auf beiden Seiten der Turbinenschaufeln
angeordnet sind, und
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit
der Drehzahl von der Last
für bekannte und erfindungsgemäß ausgebildete
Handstücke.
Als komprimiertes Hochgeschwindigkeitsfluid wird in der Regel
mit hoher Geschwindigkeit auf die Turbinenschaufeln aufgeblasene
Druckluft benutzt. Die Lagerung des Turbinenrotors
kann nach Belieben als mechanische Lagerung oder als pneumatische
Lagerung ausgebildet sein. Bei dem vorliegend erläuterten
Handstück lassen sich ferner beliebige Spannhülsen
verwenden, beispielsweise als Spannzangen ausgebildete metallische
Spannhülsen, sowie hülsenförmige Spannhülsen aus
Kunstharz oder Synthesekautschuk. Bei dem in den Fig. 1
bis 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um ein luftgetriebenes Handstück mit mechanischen Lagern
und einer Spannhülse aus Synthesekautschuk. Das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 7 betrifft ein luftgetriebenes Handstück
mit pneumatischer Lagerung und Spannhülse aus Kunstharz.
Die in Fig. 8 veranschaulichte Anordnung der Adapter ist
unabhängig von der Art der Lagerung oder der verwendeten
Spannhülse brauchbar.
Im Falle der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 4 sind
an dem vorderen und dem hinteren Ende einer Rotorwelle 11
eine vordere Führung 13 und eine hintere Führung 14 vorgesehen.
Die Führungen 13, 14 können mit der Rotorwelle einteilig
verbunden oder an dieser über Preßsitze festgelegt
sein. In die Rotorwelle 11 ist eine Spannhülse 12 aus
Synthesekautschuk koaxial eingesetzt. Die Spannhülse 12
dient der lösbaren Halterung eines Schneidwerkzeuges T.
Die Rotorwelle 11 ist im Bereich ihres vorderen und hinteren
Endes über Kugellager 5, 6 abgestützt. Die Rotorwelle
11, die Spannhülse 12 und Turbinenschaufeln 10 bilden
einen Turbinenrotor 1. In einem Handstückkopf 15 verläuft
ein Luftzuleitungskanal 4, der an einer Öffnung 40
in eine Schaufelkammer 2 einmündet. Wie aus Fig. 4 hervorgeht,
ist die Aufblasrichtung der Treibluft gegenüber
der Achse der der Öffnung 40 gegenüberliegenden Schaufel
10 (d. h. der der Öffnung 40 momentan am nächsten liegenden
Schaufel) nach der einen Seite hin (in der Figur zur
oberen Seite hin) leicht versetzt. Mit dem Handstückkopf
15 ist ein Deckel 9 verschraubt, in den das Kugellager 6
eingesetzt ist. In die Schaufelkammer 2 mündet ferner ein
Austrittskanal 17. Die insoweit erläuterte Anordnung ist
bekannt. Erfindungsgemäß ist ein Adapter 3 vorhanden, der
im einzelnen in Fig. 6 dargestellt ist. Der Adapter 3 besteht
aus einem Ring 30 mit einem durch seine Umfangsfläche
31 hindurchreichenden Fluideinlaß 32. In die Umfangsfläche
31 ist eine Teilumfangsnut 33 eingearbeitet, deren
eines Ende mit dem Fluideinlaß 32 in Verbindung steht.
Durch die Umfangsfläche 31 geht ferner ein Fluidauslaß
34 hindurch, der am anderen Ende der Nut 33 liegt. Der
Adapter 3 ist in der Schaufelkammer 2 axial benachbart
einem Ringraum 18 fest angebracht, in welchem die Schaufeln
10 umlaufen. Der Fluideinlaß 32 befindet sich auf
der der Öffnung 40 des Luftzuleitungskanals 4 axial gegenüberliegenden
Seite. Die Querschnittsfläche des Einlasses
32 ist größer als die Querschnittsfläche des Auslasses
34, und die Tiefe der von dem Einlaß 32 ausgehenden,
sich entlang der Umfangsfläche 31 erstreckenden Nut
33 nimmt von dem Einlaß 32 in Richtung zu dem Auslaß 34
fortschreitend ab. Auf diese Weise wird die von dem Einlaß
32 aufgenommene Abluft entlang der Umfangsnut 33
durch den von der Umfangsfläche 31 und der einen Seite
der Turbinenschaufeln 10 begrenzten Raum in Richtung
auf den Auslaß 34 geleitet und aufgrund der Querschnittsabnahme
des so gebildeten Luftdurchlasses gleichzeitig beschleunigt.
Diese Beschleunigung stellt jedoch kein Zwangsmerkmal
der Erfindung dar. Die relative Lage der Öffnung
40 und des Einlasses 32 ergeben sich aus Fig. 4. Wie dargestellt,
befindet sich der Einlaß 32 außerhalb des Ringraums
18, in welchem die Schaufeln 10 rotieren, gegenüberliegend
der Öffnung 40 an einer Stelle, wo er die auf die
Schaufeln 10 aufgeblasene und von diesen zurückgeworfene
oder umgelenkte Luft besonders wirkungsvoll aufnehmen kann.
Der Einlaß 32 kann sich jedoch auch etwas vor der dargestellten
Position (in Richtung auf den Auslaß 34) befinden,
weil die der Öffnung 40 gegenüberliegende Schaufel 10
in dem Moment, in welchem die Luft aufgeblasen wird, etwas
nach vorne angetrieben wird. Eine Verlagerung des Einlasses
32 von der veranschaulichten Position nach hinten ist
jedoch nicht wünschenswert, weil dies einen erhöhten Verlust
von Luft aufgrund des Spaltes 16 zur Folge hätte,
der sich zwischen dem Ringraum 18 bzw. den rotierenden
Turbinenschaufeln 10 und dem Adapter 3 befindet. Die Anordnung
ist so getroffen, daß die Strahlrichtung der aus
dem Auslaß 34 austretenden Luft diagonal mit Bezug auf
die Mittellinie (bezüglich der Breitenabmessung) l des
Ringraums 18 liegt. Bei der erläuterten Adapterkonstruktion
wird die über den Zuleitungskanal 4 zugeführte Luft,
nachdem sie auf die der Öffnung 40 gegenüberliegende Schaufel
10 aufgetroffen ist, von dem Einlaß 32 des Adapters 3
auf der gegenüberliegenden Seite des Ringraums 18 aufgenommen
und von der Nut 33 durch den von den Schaufeln 10
und der Umfangsfläche 31 begrenzten Raum in Richtung auf
den Auslaß 34 geleitet.
Zum besseren Verständnis der mit der vorliegenden Anordnung
erzielten Vergrößerung des Drehmoments sind in Fig. 4
eine Abwicklung entlang der Linie IV-IV der Fig. 3 und in
Fig. 5 eine ähnliche Abwicklung für eine bekannte Turbine
einander gegenübergestellt. In beiden Fällen gelangt die
Druckluft, die durch den Handstückkopf 15 über ein Rohr,
einen Schlauch oder dergleichen hindurchgeführt wird, in
den Zuleitungskanal 4, wo die Druckenergie der Luft in Geschwindigkeitsenergie
umgewandelt und ein Hochgeschwindigkeits-
Treibluftstrahl ausgebildet wird. Diese komprimierte
Hochgeschwindigkeitsluft wird dann auf die Turbinenschaufeln
10 aufgeblasen. Die Treibluft gibt einen Teil ihrer kinetischen
Energie mit der entsprechenden Vektorkomponente an
den Rotor 1 ab; es wird ein Drehmoment für den Antrieb
des Rotors 1 entwickelt. Das Anlaufdrehmoment läßt sich
wie folgt berechnen. Es sei angenommen, daß in den Fig. 4
und 5 der Winkel, den der aus dem Zuleitungskanal 4
austretende Treibluftstrahl mit der Mittellinie l des
Ringraums 18, in dem die Schaufeln 10 rotieren, den Wert
α hat, während der entsprechende Winkel, unter dem die
Luft austritt, nachdem sie die Schaufel 10 zum ersten Mal
getroffen hat, den Wert β hat. Der Winkel, mit dem der
Luftstrahl den Auslaß 34 in Fig. 4 mit Bezug auf die Mittellinie
l verläßt, ist mit α₁ bezeichnet, während der
entsprechende Winkel, unter dem die Luft abgeführt wird,
nachdem sie zum zweiten Mal auf die Schaufel 10 getroffen
ist, den Wert β₁ hat. Die Luftdurchflußmenge in dem
Luftzuleitungskanal 4 (Nl/min) ist mit q bezeichnet; die
Luftgeschwindigkeit trägt v₁ (cm/s). Die Strömungsgeschwindigkeit
der den Ringraum 18 zum ersten Mal verlassenden
Luft in den Fig. 4 und 5 betrage v₂ (cm/s), während die
Strömungsgeschwindigkeit der Luft in der Nut 33 mit v₃
und die Strömungsgeschwindigkeit der den Ringraum zum
zweiten Mal verlassenden Abluft mit v₄ bezeichnet ist.
Der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Fläche der Turbinenschaufel
10, die mit der pneumatischen Kraft beaufschlagt
ist, und dem Rotationszentrum sei mit r (cm) bezeichnet.
Das DrehmomentT₁ läßt sich dann für das bekannte
Handstück gemäß Fig. 5 wie folgt berechnen:
Dabei ist σ die Masse der Luft pro 1 Nl (g/Nl), und Q₁
ist der Leckkoeffizient der aus dem Zuleitungskanal 4
kommenden Luft. Das heißt, die Größe
q - Q₁q(Nl/min)
ist der Betrag der Leckluft je Minute durch den Spalt 16
zwischen den Turbinenschaufeln 10 und dem Handstückkopf
15.
Bei dem Handstück nach der vorliegenden Erfindung läßt
sich das Drehmoment T₂ wie folgt errechnen:
Dabei sind Q₂ und Q₃ die Luftleckkoeffizienten bei X und Y
in Fig. 4.
Wenn für Vergleichszwecke angenommen wird, daß der Zuleitungskanal
und die Turbinenschaufeln für beide Gleichungen
(1) und (2) ebenso wie die Luftdurchflußmenge und der Speiseluftdruck
die gleichen sind, werden die Werte σ, q, Q₁,
v₁, v₂, α und β für beide Gleichungen identisch. Die Gleichung
(2) läßt sich dann wie folgt umschreiben:
Die Drehmomentsteigerung beträgt damit theoretisch:
Bei praktischen Versuchen betrug das Anlaufdrehmoment für
das erfindungsgemäße Handstück 13 g · cm gegenüber 10 g · cm
bei dem entsprechenden bekannten Handstück ohne den Adapter
3, wenn in beiden Fällen mit einer Luftdurchflußmenge
von 30 Nl/min und einem Speiseluftdruck von 2,3 kg/cm² gearbeitet
wurde.
Die Beziehung zwischen der Last und der Drehzahl ist in
Fig. 9 veranschaulicht, wobei im unbelasteten Zustand beide
Handstücke mit gleicher Drehzahl rotieren. In dem Diagramm
gilt die ausgezogene Kurve für das erfindungsgemäße
Handstück, während die gestrichelte Kurve für das entsprechende
bekannte Handstück aufgenommen wurde. Das Diagramm
läßt erkennen, daß bei Aufbringen einer gewissen Last auf
die beiden zunächst unbelastet laufenden Handstücke im
Falle des Handstücks nach der Erfindung die resultierende
Absenkung der Drehzahl wesentlich geringer ist. Dies gilt
selbst für den niedrigen Drehzahlbereich (100 000 bis
200 000 U/min). Da als Schneidleistung das Produkt aus
Last und Drehzahl bezeichnet werden kann, ergibt sich,
daß das Handstück nach der Erfindung eine wesentlich höhere
Schneidleistung hat. Während die oben zusammengestellten
Gleichungen (1), (2) und (3) für die Berechnung des Anlaufdrehmoments
von Handstücken gelten, folgt aus den experimentell
ermittelten Kurven der Fig. 9, daß das Drehmoment,
das auf laufende Handstücke ausgeübt wird, bei dem
Handstück nach der Erfindung gegenüber einem entsprechenden
bekannten Handstück wesentlich vergrößert ist.
Die oben geschilderten Ergebnisse gelten entsprechend auch
für pneumatisch angetriebene Handstücke mit Luftlagern. Ein
solches Handstück ist in Fig. 7 dargestellt. Es handelt
sich dabei mit Ausnahme des Adapters 3 um ein Handstück
bekannter Bauart, bei dem die Spannhülse 12 aus Kunstharz
besteht. Der Adapter 3 ist axial hinter den Schaufeln 10
angrenzend an diese angeordnet. Der Turbinenrotor 1 ist in
Luftlagern 50, 60 gelagert, denen Luft über Lufteinlässe
19, 19′ zugeführt wird.
Im Falle der Ausführungsform nach Fig. 8 mündet der Zuleitungskanal
4 im wesentlichen in der Mitte (bezogen auf die
Breitenabmessung) des Ringraums 18, in welchem die Turbinenschaufeln
10 rotieren. Das heißt, die Öffnung 40 ist mit der
Mittellinie l ausgerichtet, so daß sich die auf die Schaufeln
10 aufgeblasene Luft beim Austritt aus dem Ringraum 18
aufteilt und den Ringraum zu beiden Seiten mit mehr oder
minder gleicher Durchflußmenge verläßt. Zu beiden Seiten
der Turbinenschaufeln 10 ist jeweils ein Adapter 3 angeordnet,
und die Auslässe 34 der Adapter 3 liegen derart, daß
sie um im wesentlichen den Schaufelabstand gegeneinander
versetzt in jeweils eine Seite des Ringraums 18 einmünden.
Bei der Verwendung zweier Adapter 3 wird den Turbinenschaufeln
10 noch mehr kinetische Energie zugeführt;
das Antriebsdrehmoment ist infolgedessen weiter vergrößert.
Es ist auch möglich, den oder die Adapter 3 mit mehreren
Zweigauslässen 34 auszustatten, die in der Drehrichtung
der Schaufeln 10 gegeneinander versetzt sind, um das übermittelte
Drehmoment weiter zu erhöhen. Als Spannhülse kann
auch eine metallische Spannzange vorgesehen sein. Statt
die Strömungsrichtung entsprechend umzulenken und gleichzeitig
die Strömungsgeschwindigkeit der Abluft zu erhöhen,
läßt sich eine Drehmomentsteigerung auch dadurch erzielen,
daß nur für eine geeignete Änderung der Strömungsrichtung
der Abluft nach ihrem ersten Aufprall auf die Turbinenschaufeln
gesorgt wird.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die über den
Zuleitungskanal zugeführte, komprimierte Hochgeschwindigkeitsluft
nach dem Auftreffen auf die gegenüberliegende
Turbinenschaufel noch eine erhebliche kinetische Energie
und Druckenergie hat, wenn sie an einer oder beiden Seiten
der Schaufelkammer austritt. Das dem Turbinenrotor
vermittelte Drehmoment wird vorliegend dadurch gesteigert,
daß die Strömungsrichtung der Abluft entsprechend geändert
wird, vorzugsweise unter gleichzeitiger Beschleunigung des
Luftstromes, um die kinetische Restenergie der Abluft für
einen zusätzlichen Antrieb der laufenden Turbinenschaufeln
zu nutzen. Daß auf die erläuterte Weise das übertragene
Drehmoment gesteigert werden kann, ist theoretisch
nachgewiesen und experimentell bestätigt. Dabei ist es
lediglich notwendig, den ringförmigen, einfach zu bearbeitenden
Adapter in die Schaufelkammer benachbart den Schaufeln
einzusetzen. Die betreffende Montage erfordert keine
besondere Geschicklichkeit.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Antreiben eines zahnärztlichen Handstücks mit
einem einen Werkzeugschaft haltenden Turbinenrotor, der in einem
Ringraum einer Schaufelkammer frei drehbare Turbinenschaufeln
aufweist, einem sich in die Schaufelkammer öffnenden Zuleitungskanal,
über den auf die Turbinenschaufeln ein die
Schaufeln zu einer Drehung in dem Ringraum veranlassendes Hochgeschwindigkeitsfluid
aufgeblasen wird, und einer Fluidleiteinrichtung,
die auf die Schaufeln ein erstes Mal aufgeblasenes
Fluid in Schaufeldrehrichtung leitet und mindestens ein zweites
Mal auf die laufenden Schaufeln auftreffen läßt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fluidleiteinrichtung von einem in mindestens
der einen seitlichen Begrenzungswand des Ringraumes
(18) ausgebildeten stationären Kanal (32, 33, 34) gebildet ist,
dessen mindestens einer Auslaß (34) gegenüber dem Einlaß (32)
des Kanals in Schaufeldrehrichtung versetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einlaß (32) des Kanals (32, 33, 34) axial in Abstand von der
Einmündung (40) des Zuleitungskanals (4) in die Schaufelkammer
(2) liegt und in Umfangsrichtung mit der Einmündung (40) ausgerichtet
oder gegenüber dieser in Schaufeldrehrichtung etwas
versetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Schaufelkammer (2) axial benachbart mindestens der einen
Seite des Ringraums (18) ein Adapter (3) fest angebracht ist,
der einen Ring (30) mit einer von seiner Umfangsfläche ausgehenden,
den Kanal bildenden Teilumfangsnut (33) aufweist, deren
Einlaß (32) und Auslaß (34) durch die Umfangsfläche des Ringes
(30) hindurchreichen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Kanals (32, 33, 34) zwischen
dem Einlaß (32) und dem Auslaß (34) abnimmt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einmündung (40) des Zuleitungskanals (4) in die Schaufelkammer
(2) in Axialrichtung auf der einen Seite des Ringraumes
(18) liegt und ein einziger Adapter (3) den Ringraum (18) auf
seiner axial gegenüberliegenden Seite begrenzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einmündung (40) des Zuleitungskanals (4) in die Schaufelkammer
(2) in Axialrichtung im wesentlichen in der Mitte des Ringraumes
(18) liegt und der Ringraum (18) beidseits von je einem
Adapter (3) begrenzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslässe (34) der Teilumfangsnuten (33) der beiden Adapter (3)
um im wesentlichen den gegenseitigen Abstand der Schaufeln
(10) gegeneinander versetzt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaß (32) eine größere Querschnittsfläche
als der Auslaß (34) hat und die Tiefe der Teilumfangsnut (33)
von dem Einlaß (32) in Richtung auf den Auslaß (34) fortschreitend
abnimmt.
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