DE3321858C2 - Einrichtung beim Vortrieb von Strecken und Tunnels - Google Patents
Einrichtung beim Vortrieb von Strecken und TunnelsInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vortrieb von Strecken oder Tunnels mit großem Querschnitt durch Schrämen von zwei nebeneinanderliegenden Querschnittsteilen A und B des gesamten auszubrechenden Querschnittes, wobei das geschrämte Material über eine Ladevorrichtung der Schrämmaschine abtransportiert wird. Die beiden nebeneinanderliegenden Querschnitts teile A und B werden wechselweise geschrämt und ausgebaut, der Querschnittsteil B oder A, in welchem die Ausbauarbeit durchgeführt wird, wird gegenüber dem Querschnittsteil A oder B, in welchem die Schrämarbeit durchgeführt wird, bis zur Ortsbrust (3) abgeschlossen und die Ausbauarbeit wird im einen Querschnittsteil während des Schrämens im jeweils anderen Querschnittsteil durchgeführt. Die beiden Querschnittsteile A und B werden durch einen bis zu Firste (4) und Sohle (5) und bis zur Ortsbrust (3) reichenden flexiblen Vorhang (2) gegeneinander abgeschlossen, dessen Länge zumindest der Länge der Schrämmaschine (1) entspricht, vorzugsweise die Länge der Schrämmaschine (1) um etwa 25 überragt.
Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Trennen von quer zur Vortriebsrichtung benachbarten
Abschnitten einer Strecke, die abwechselnd vorgetrieben werden und zwischen welchen Abschnitten nahe
der Ortsbrust ein trennendes Mittel vorgesehen ist.
Aus der DD-PS 132 806 ist ein Verfahren zum Vortrieb von Abbaustrecken durch Sprengen bekanntgeworden,
bei welchem in zwei nebeneinander liegenden Abschnitten gearbeitet wird, wobei jeweils im einen Abcphnitt Snrf»nohnhriinCTpn hpropctpllt nnH Hip Snrpnaiinff
Γ-- O O O 1 σ σ
durchgeführt wird, und im anderen Abschnitt das gesprengte Material geräumt wird, wobei zwischen beiden
Abschnitten ein Pfeiler verbleibt, welcher nachträglich weggesprengt wird. Ein solches Verfahren kann aber
nicht beim Vortrieb durch Schrämen angewendet werden und bietet auch keine Möglichkeit, einen geschrämten
Ausbruch möglichst bald nach der Herstellung des
selben zu sichern.
Aus »Nobel-Hefte«, Jänner-März 1982, S. 6—12, ist
ein Sprengverfahren bekanntgeworden, bei dem im einen Stollen Sprenglöcher gebohrt, während im anderen
Stollen die Sprenglöcher geladen werden. An eine Sicherung des Ausbruches nach dem Sprengen ist hier
nicht gedacht und während des Sprengens müssen alle Bedienungspersonen den Stollen verlassen. Aus
»Glückauf 107« (1971), Nr. 12, S. 443-446, ist das abschnittweise Schrämen einer Ortsbrust bekanntgeworden,
wobei zur Erzielung großer Tunnelhöhen übereinanderliegende Abschnitte zeitlich nacheinander geschrämt
werden, wobei eine solche Vorgangsweise nur in solchem Gestein möglich ist in dem auf Ausbauarbeiten
zwischen den einzelnen Schritten verzichtet werden kann. Aus »Moderner Tunnelbau bei der Münchner U-Bahn«,
H. Lessmann, 1978, Springer-Verlag, Wien, S. 40—41 und 127—131, ist bekanntgeworden, einen
Abschluß der einzelnen Betriebspunkte gegeneinander durch sofort nach dem Ausbruch eingebrachten Spritzbeton
zu ermöglichen, was eine Betriebsunterbrechung der Schrämmaschine bedingt.
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Einrichtung der anmeldungsgemäßen Gattung anzugeben, die
ein rasches Sichern des ausgeschrämten Querschnittes und eine Beschleunigung des Vortriebes ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht im wesentlichen darin, daß das trennende Mittel als sich zwischen
den benachbarten Abschnitten von der Firste zur Sohle und wenigstens über die Länge einer Schrämmaschine
in Vortriebsrichtung erstreckendes künstliches, gegen abspritzende Gesteinsbrocken widerstandfähiges
Trennelement ausgebildet ist, welches in Vortriebsrichtung verschieblich geführt ist.
Das Trennelement, welches beispielsweise aus armiertem Kunststoff bestehen kann, ergibt einen guten
Schutz gegen abspritzende Gesteinsbrocken. Dadurch wird der Abschnitt neben der arbeitenden Schrämmaschine
gegen beim Schrämen umhergeschleuderte Gesteinsbrocken gesichert, so daß ermöglicht wird, in diesem
abgeschlossenen Abschnitt die Sicherungs· und Ausbauarbeit während des Arbeitens der Schrämmaschine
durchzuführen. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß infolge der gleichzeitigen Arbeit des Schrämens
und des Ausbauens der Zeitaufwand für den Vortrieb verkürzt wird, sondern es wird vor allem der Vorteil
erreicht, daß durch den gleichzeitigen Ausbau eines Abschnittes neben der arbeitenden Schrämmaschine eine
bessere Sicherung der Firste erreicht wird. Die Firste eines Abschnittes weist nur die halbe Breite der gesamten
Firste auf und es ist daher die Standfestigkeit dieses verkleinerten Firstbereiches größer als die Standfestigkeit
der Firste, wenn der gesamte Ausbruch durchgeführt ist. Dadurch, daß während des Arbeitens der
Schrämmaschine bereits die Sicherungs- und Ausbauarbeiten im jeweils anderen Abschnitt durchgeführt werden
können, wird auch die Standfestigkeit der Firste über der arbeitenden Schrämmaschine vergrößert. Der
Ausbau des Abschnittes neben der Schrämmaschine kann beispielsweise durch Herstellen von Ankerboh-Γϋπσρπ
und Einsptzpn von Ankern in dips?!bpn oder
durch Torkretieren erfolgen. Es kann insbesondere nur ein verhältnismäßig kurzes Stück in Vortriebsrichtung
ausgeschrämt werden, welches dann, während die Schrämmaschine im anderen Abschnitt arbeitet, ausgebaut
wird, so daß eine laufende Sicherung durch den Ausbau erfolgt. Das Trennelement zwischen den beiden
Abschnitten soll insbesondere einen Schutz der den
Ausbau durchführenden Mannschaft gegen umhergeschleuderte Gesteinsbrocken bilden und es wird daher
das Trennelement nach Maßgabe des Vortriebes bis zur Ortsbrust vorgezogen. Der Abschluß zwischen den beiden
Abschnitten verhindert auch eine übermäßige Staubbelästigung in demjenigen Abschnitt, in welchem
die Ausbauarbeiten vorgenommen werden, und erleichtert daher die Ausbauarbeit
Es wird vorzugsweise so vorgegangen, daß die Länge des Trennelementes die Länge der Schrämmaschine um
etwa 25% überragt, wodurch die Sicherung des neben der Schrämmaschine liegenden Abschnittes verbessert
wird.
Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise an der Firste etwa in der Mitte des gesamten Ausbruchsquerschnittes
eine in Längsrichtung der Strecke oder des Tunnels verlaufende Schiene festgelegt, welche in Richtung zur
Ortsbrust verlängerbar ist und an welcher das Trennelement in Längsrichtung verschiebbar aufgehängt ist. Die
Verlängerung der Schiene kann durch ein mit der Schiene verbundenes Schienenstück erfolgen. Vorzugsweise
ist aber gemäß der Erfindung die Schiene teleskopisch verlängerbar. Gemäß der Erfindung kann der untere
Rand des Trennelementes beschwert sein, wodurch die Stabilität des Trennelementes vergrößert wird.
Das Trennelement kann in beliebiger Weise zur Ortsbrust vorgezogen werden. Gemäß der Erfindung kann
an beiden Seiten der Schrämmaschine wenigstens ein mit dem Trennelement zusammenwirkender, beispielsweise
ein Schubkolbengetriebe aufweisender, Greifer für den Vorschub des Trennelementes angeschlagen
oder anschlagbar sein. Dies bietet eine wesentliche Erleichterung, da ein solches Trennelement, um gegen herumfliegende
Gesteinsbrocken widerstandsfähig zu sein, ein verhältnismäßig großes Gewicht aufweist. Es könnte
aber auch gemäß der Erfindung das Trennelement an der Schrämmaschine selbst aufgehängt sein, in welchem
Falle die Schrämmaschine an beiden Seiten Anschlußorgane für in Längsrichtung der Schrämmaschine liegende
Schienen aufweisen kann, an welchen das Trennelement längsverschiebbar aufhängbar ist. Es können zweckmäßig
in beiden Abschnitten Lutten verlegt werden, welche wahlweise an eine Entstaubungsvorrichtung anschließbar
sind.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
schematisch veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf die beiden Abschnitte der auszubrechenden Strecke oder des Tunnels.
F i g. 2 zeigt einen Querschnitt.
Fig.3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Abschnitt,
in welchem die Schrämmaschine arbeitet.
F i g. 4 zeigt schematisch den Vortrieb.
Die beiden Abschnitte sind mit A und B bezeichnet. Bei der Darstellung nach F i g. 1 und 2 arbeitet die
Schrämmaschine 1 im Abschnitt A. Der Abschnitt A ist durch ein Trennelement 2 gegenüber dem Abschnitt B
abgeschlossen. Das Trennelement 2 schließt an die Ortsbrust 3 an und reicht von der Firste 4 bis zur Sohle 5.
Das untere Ende 6 des Trennelementes ist beschwert. An der Firste 4 ist eine Schiene 7 festgelegt, an welcher
Schrämmaschine 1 sind Greifer 8 angeschlagen, mittels welcher das Trennelement 2 vorgeschoben werden
kann. Diese Greifer sind von hydraulischen Schubkolbengetrieben gebildet.
Während die Schrämmaschine 1 im Abschnitt A arbeitet, werden im Abschnitt B die Ausbauarbeiten
durchgeführt. Im Abschnitt ßist ein Ankerbohrwagem9
dargestellt, welcher im Hangenden die Bohrungen für Ankerbolzen durchführt. Anstelle dieses Ankerbohrwagens
9 kann im Abschnitt B auch eine Torkretiermaschine angeordnet sein.
Nach Zurücklegung eines vorbestimmten Vortriebsweges wird die Schrämmaschine 1 in den Abschnitt B
umgesetzt und der Ankerbohrwagen 9 oder die nicht dargestellte Torkretiermaschine wird in den Abschnitt
A umgesetzt Die Greifer 8 werden nunmehr auf der linken Seite der Schrämmaschine 1 angeschlagen, da
sich das Trennelement 2 nun auf der linken Seite der Schrämmaschine befindet Die Schrämmaschine 1 beginnt
nun im Abschnitt B, welcher bereits ausgebaut und gesichert ist, ihre Arbeit. In F i g. 3 sind die Ankerbolzen
10 dargesullt Es ist ersichtlich, daß der Firstbereich über der Schrämmaschine bereits gesichert ist, wenn die
Schrämmaschine 1 arbeitet
In beiden Abschnitten A und B sind Lutten 11 und 12
verlegt, welche an eine nicht dargestellte Entstaubungseinrichtung
wahlweise anschließbar sind. Über einen Wechsel 13 wird jeweils diejenige Lutte, welche an dem
Abschnitt liegt, in welchem die Schrämmaschine 1 arbeitet, an die Entstaubungseinrichtung angeschlossen. 15
ist die an der Schrämmaschine 1 angelenkte Ladeschaufel, welche in üblicher Weise das geschrämte Material
beim Vorfahren der Schrämmaschine aufnimmt und dem auf der Schrämmaschine angeordneten Förderer
16 zuführt.
Fig.4 zeigt schematisch den Vortrieb. Im Abschnitt
A hat die Schrämmaschine bis zur Ortsbrust Ai geschrämt.
Im Abschnitt B, in welchem bereits die Ausbauarbeiten durchgeführt wurden, liegt die Ortsbrust bei B\.
Hierauf wird die Schrämmaschine in den Abschnitt B umgesetzt und schrämt bis zur strichliert angedeuteten
Ortsbrust B2, während im Abschnitt A die Ausbauarbeiten
durchgeführt werden. Hierauf wird wieder die Schrämmaschine in den Abschnitt A umgesetzt und
schrämt dann bis zur strichliert angedeuteten Ortsbrust A2.
In Fig.2 sind die beiden Abschnitte A und B Abschnitte
einer Kalotte. Wenn es sich um einen Tunnel größerer Höhe handelt, so wird dann nachträglich, wie
strichliert angedeutet, die Strosse 14 in beliebiger Weise geschrämt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Einrichtung zum Trennen von quer zur Vortriebsrichtung benachbarten Abschnitten einer
Strecke, die abwechselnd vorgetrieben werden und zwischen welchen Abschnitten nahe der Ortsbrust
ein trennendes Mittel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das trennende Mittel als
sich zwischen den benachbarten Abschnitten (A, B) von der Firste (4) zur Sohle (5) und wenigstens über
die Länge einer Schrämmaschine (1) in Vortriebsrichtung erstreckendes künstliches, gegen abspritzende
Gesteinsbrocken widerstandfähiges Trennelement (2) ausgebildet ist, welches in Vortriebsrichtung
verschieblich geführt ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Trennelementes (2) die
Länge der Schrämmaschine (1) um etwa 25% überragt
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Firste (4) etwa in der
Mitte des gesamten Ausbruchsquerschnittes (A und B) eine in Längsrichtung der Strecke oder des Tunnels
verlaufende Schiene (7) festgelegt ist, welche in Richtung zur Ortsbrust (3) verlängerbar ist und an
welcher das Trennelement (2) in Längsrichtung verschiebbar aufgehängt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (7) teleskopisch verlängerbar
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand (6)
des Trennelementes (2) beschwert ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten der
Schrämmaschine (1) wenigstens ein mit dem Trennelement (2) zusammenwirkender, beispielsweise ein
Schubkolbengetriebe aufweisender Greifer (8) für den Vorschub des Trennelementes (2) angeschlagen
oder anschlagbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrämmaschine (1) an beiden Seiten Anschlußorgane für in Längsrichtung der
Schrämmaschine (1) liegende Schienen aufweist, an welchen das Trennelement (2) längsverschiebbar
aufhängbar ist.
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