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Titel: Vorgefertigte Verkleidungsschürze für Badewannen
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(Innere Priorität: Deutsche Gebrauchsmuster-Anmeldung G 83 01 964.2
vom 26.01.1983)
Vorgefertigte Verkleidungsschürze für Badewannen
Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Verkleidungsschürze für Badewannen, Duschtassen
und dergleichen, bestehend aus einer Tafel, die aus einem Tafelkern mit wenigstens
auf einer Seite anzubringender Sichtverkleidung hergestellt ist und die auf wenigstens
einen höhenverstellbaren Fuß gestützt ist.
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Ein -groDer.Teil der Verkleidungen von Badewannen wird auch heute.noch
so hergestellt, daß nach Aufstellung der Wanne unter dem Wannenrand eine Ziegelmauer
errichtet wird, die anschließend einen Fliesenbelag erhält. Als Zugang zu dem Wasserablauf
wird in dem Mauerwerk eine Revisionsöffnung freigelassen, die durch eine Fliesentür
verkleidet wird. Dieses relativ aufwendige Gewerk verteuert die Aufstellungskosten
einer Badewanne erheblich..
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Es ist deshalb schon von verschiedener Seite eine Verbesserung dieses
Verfahrens dahingehend versucht worden, eine vorgefertigte Verkleidungsschürze für
Badewannen, Duschtassen oder dergleichen zu konstruieren, die es gestattet, eine
Badewanne oder Duschtasse mit mög-.
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lichst geringem Zeit- und Materialaufwand zu verkleiden.
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Bekannt ist beispielsweise aus der Beschreibung des deutschen Gebrauchsmusters
1 897 102 eine solche Verkleidungsschürze, bei der ein flächiges Bauelement im Bereich
seiner unteren Kante auf höhenverstellbaren Tragelementen abgestützt und durch Verstellen
der
Tragelemente soweit anhebbar ist, bis seine Oberkante an der
Unterseite des Badewannenrandes anliegt.
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Die bekannten, vorgefertigten Verkleidungsschürzen haben offensichtlich
keine allzu große Verbreitung gefunden, obwohl der erfinderische Grundgedanke recht
vielversprechend ist. Aus heutiger Sicht ist eine solche bekannte Schürze wohl im
wesentlichen zu kostspielig herzustellen, zu umständlich zu montieren und zu mühsam
an die verschiedenen Gegebenheiten anzupassen..
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Es stellt sich damit für eine neue Verkleidungsschürze die Aufgabe,
diese Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine an verschiedene Flächengrößen
und bauliche Gegebenheiten in einfacher Weise anzupassende, preiswert vorgefertigte
Verkleidungsschürze zu konzipieren.
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Diese Aufgaben gemäß Erfindung werden durch eine Verkleidungsschürze
gelöst, bei der die eigentliche Tafel aus einem Tafelkern mit wenigstens auf einer
Seite anzubringender Sichtverkleidung hergestellt ist, wobei der Tafelkern aus einem
wasserfesten, wenigstens einseitig armierten Kunststoff-Hartschaum besteht. Hierdurch
ist eine relativ leichte Bauweise möglich, wobei zusätzlich eine hohe Wärmeisolierung
gegeben ist, was bei einer Badewanne, Duschtasse oder dergleichen von Vorteil ist.
Das Material ist außerdem leicht zu sägen und maßhaltig und dauerhaft mit entsprechenden,
bekannten Klebern mit Fliesen, Kacheln oder dergleichen zu versehen. Da das Material
an einer Ober- und/oder Unterseite relativ weich ist, wird es dort vorzugsweise
mit wenigstens einer metallenen Strebe versehen, mit denen der höhenverstellbare
Fuß zu verbinden ist.
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Die Unteransprüche 1 - 3 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen
derartiger höhenverstellbarer Fußkon-
struktionen. Dabei ist besonders
vorteilhaft, den höhenverstellbaren Fuß in sehr simpler Weise aus einem Gewindezapfen
herzustellen, der in einen Gewindeteil an oder in der Strebe eindrehbar ist. Durch
die sehr weiche Konsistenz des Schaummaterials dreht-sich der Gewindezapfen in dieses
Material ein, ohne daß vorgebohrt oder vorgeschnitten werden muß.
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Durch die Verwendung eines leichten Kernmaterials aus unststoff-Hartschaum
ist es möglich, eine eventuell über eine oder mehrere Ecken gehende Verkleidungsschürze
mit einer gegebenenfalls mehrteiligen Tafel herzustellen.
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Für den Transport können die Tafelteile zusammenge--klappt werden,
wenn sie über Scharniere oder flexible Scharnierstreifen miteinander verbunden sind.
Ublicherweise wird jedoch an Ort und Stelle die Verkleidungsschürze durch Verkleben
in einem Gehrungsschnitt an den senkrechten Kanten der Tafelteile hergestellt.
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Das Kernmaterial hat weiterhin den-Vorteil, daß es in einfacher Weise
mit Hilfe einer Stichsäge gesägt werden kann, während diese Eigenschaft dem aufliegenden
Fliesen- oder Kachelmaterial nicht zukommt. Es kann .trotzdem bei der Konstruktion
der neuerungsgemäßen Verkleidungsschürze darauf verzichtet werden, eine gesonderte
Revisionsklappe vorzusehen. Es wird lediglich eine geschlossene Fugenlinie, beispielsweise
in Quadrat-oder Rechteckform, die sich über einen Block von Kacheln oder Fliesen
erstreckt, vorgesehen und mit dauerelastischem Kitt ausgelegt. Entlang dieser Fugenlinie
kann dann mit Hilfe einer Stichsäge durch das Kernmaterial hindurch eine Revisionsklappe
sauber im Bedarfsfall geschnitten werden, die dann anschließend wieder mit Hilfe
eines dauerelastischen Klebers einfach .eingesetzt wird.
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Eigenschaften und Vorteile der Verkleidungsschürze sowie
Merkmale
weiterer Unteransprüche werden in der nach folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen: Figur 1 eine Badewanne
mit einer montierten Verkleidungsschürze gemäß Erfindung; Figur 2 ein Teil'einer
aus einer mehrteiligen Tafel gebildeten Verkleidungsschürze, von der Innenseite
her gesehen; Figur 3 eine andere Ausführungsform eines höhenverstellbaren Fußgestells
und Figur 4 eine andere Form einer metallenen Verbindungsstrebe, die mit dem unteren
Rand der Tafel verbunden wird; Figur 5 eine Badewannen-Verkleidungskonstruktion
mit einem anderen höhenverstellbaren Fuß.
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In der Figur 1 ist eine an eine geflieste Wand 1 anschließende Badewanne
2 dargestellt, die mit einer vorgefertigten Verkleidungsschürze 3 versehen ist.
Die Verkleidungsschürze 3, wie auch aus der Figur 2 erkennbar ist, besteht aus einer
mehrteiligen Tafel 4, bei der der Kern 5 aus einem wasserfesten, wenigstenseinseitig
armierten (Armierung 6) Kunststoff-Hartschaum besteht. Hierzu als geeignet haben
sich z.B. extrudierte Polystyrol-Schaumplatten erwiesen, auf die unter Verwendung
eines Spezialklebemörtels beidseitig ein Glasfilamentgewebe als Armierung 6 aufgelegt
ist. Geeignet sind auch andere Schaummaterialien, z.B. verdichteter Polyurethan-Schaum.
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Die Oberfläche der Tafel 4 kann wahlweise mit keramischen Fliesen
und Platten, Kacheln oder Natursteinmaterial
beklebt werden. Selbstverständlich
ist auch nicht ausgeschlossen, beispielsweise dünnes Holzfurnier oder Kunststoff-Folie
zu verwenden. Wesentlich ist, daß der .Bauherr in'der Lage ist, denselben Wandbelag,
den er für die Rand 1 gewählt hat, auch für die.Verkleidungsschürze 3 zu verwenden.
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An ihrer Unterseite ist die Tafel 4 zur Herstellung der vollständigen
Verkleidungsschürze mit mehreren höhenverstellbaren Füßen'7, 8 versehen. Dazu ist
die Tafel an ihrer Unterseite mit metallenen Verbindungsstreben 10 ausgestattet,
mit denen der eigentliche Fuß 7 oder 8 verbunden ist.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 bilden die Verbindungsstrebe
10 und der höhenverstellbare Fuß 7. oder 8 eine auf dem Kopf stehende Y-Anordnung,
bei denen die senkrechte Verbindungsstrebe 10 fest mit der Tafelrückseite und über
eine tragende Querstrebe 11 auch mit der Tafelunterseite verbunden ist und bei der
das nach unten überragende Stück zwei schwenkbare und feststellbare Fußstreben 12,
12' trägt, die gemäß den Anforderungen mehr oder weniger gespreizt auseinander geschwenkt
werden können, so daß die Tafel mit den Verkleidungsplatten höhenverstellbar ist.
Insbesondere k.ann die Tafel auch so angepaßt werden, daß sie fest unterhalb des
Badewannenrandes sitzt - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines elastischen
Polsters -und zwar so, daß die Fugenlinien in einer Flucht angeordnet sind.
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Die höhenverstellbaren Füße 7, 8 stehen direkt auf dem Beton. Nach
Vergießen des Fußbodens mit Estrich oder Aufbringen eines Fußbodenaufbaus, z.B.
mit einer Fußbodenheizung, liegt das begehbare Niveau desFußbodens oberhalb der
unteren Kante der Badewannenschürze, so daß die Füße bedeckt sind.
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Bei den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schürze ist die Tafel
3 mehrteilig ausgebildet. Die Tafelseite 13, 13'. sind über Scharniere 14 schwenkbar
miteinander verbunden. Für den Transport können daher die beiden Tafel teile 13,
13' aufeinandergeklappt werden. Die aufeinanderstoßenden Kanten sind auf Gehrung
geschnitten, um eine von außen sehr saubere und einwandfreie Eckbereichslösung zu
erhalten.
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Angedeutet ist ferner im linken Teil der Figur 1, daß bei Belegung
der Tafel 4 mit Fliesen oder Kacheln eine geschlpssene Fugenlinie 15 derart mit-dauerelastischem.
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Kitt ausgelegt ist, daß durch diese Fugenlinie'hindurch eine Stichsäge
eingeführt werden kann. die einen sauberen Ausschnitt aus der Tafel im Bereich der
Fugenlinie hervorruft, so daß eine Revisionsöffnung bei Bedarf leicht hergestellt
werden kann.
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In der Figur 3 und 4 sind Einzelteile eines anderen höhenverstellbaren
Fußes dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht der höhenverstellbare
Fuß 7' aus einem Basisgestell 17 mit auf ragendem Hohlzapfen 18, in den ein Gewindezapfen
19 ragt. Der Gewindezapfen ist mit wenigstens einer Verstellmutter 20. versehen,-die
auf dem oberen Rand des Hohlzapfens liegt. Das andere, nicht in den Hohlzapfen ragende
Ende des Gewindezapfens 19 ist mit der Unterseite einer tragenden Winkelschiene
21 bzw. 21' (Figur 4) verbunden, die wiederum die Unterkante der Schürzen tafel
4 trägt (nur gestrichelt dargestellt). Durch Verstellen der Mutter 20 mit Hilfe
eines Maulschlüssels kann damit auch die Tafel in ihrer Höhe verstellt werden.
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In Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel drgestellt, bei dem der höhenverstellbare
Fuß 27 im wesentlichen aus einem Gewindezapfen besteht, der nach unten mit einer
auf den Boden aufliegender Platte 28 versehen ist.
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Der Gewindezapfen wird in ein Gewinde 29 eingedreht, welches in eine
längliche U-förmige Strebe 30 eingeschnitten ist. Beim Eindrehen in den Kern der
Tafel 4 dreht sich das Ende des Gewindezapfens. direkt in das Material des Kerns
ein, ohne daß eine weitere Vertiefung geschnitten werden muß. Dieser besondere Vorteil
wird.
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durch die Weichheit des Schaummaterials erzielt, aus dem die Verkleidungsschürze
besteht.
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An ihrer Unterseite ist die Verkleidungsschürze auf ihrer gesamten
Breite mit einer abnehmbaren Strebe 30 versehen, die die Tafelkante nach unten schützen
und ihr eine erhöhte Festigkeit verleihen soll. Die Strebe 30 ist mit mehreren,
im gleichen Abstand vorgefertigten Gewindeschnitten 29 versehen. Das Plattenmaterial
kann auf eine bestimmte Höhe zugeschnitten werden.
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Ein-weiterer Vorteil ist, daß das Tafelmaterial auch dazu verwendet
werden kann, aus ihm querliegende Abdeckungen 32 herzustellen. Eine solche Querabdeckung
32 am Kopfende der Wanne 2 ist ebenfalls mit einer Fliesenabdeckung zu versehen.
Um zu einer Abstufung, Absenkung oder Einpassung der Querabdeckung 32 zu kommen,
wird die Tafel der senkrecht angeordneten Verkleidungsschürze an ihrer Oberseite
mit einer Ausklinkung 33 versehen, die zum Einlegen der Querabdeckung 32 geeignet
ist.
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Die Querabdeckung 32 besitzt als halbfertiges, vorgefertigtes Produkt
z. B. eine Breite von 50 cm, womit alle üblicherweise vorkommenden Querabdeckungsbreiten
überdeckt werden können. Beide Längskanten der Rohplatte sind mit je einer U-profilartigen
Metall-Abdeckstrebe 32', 33' versehen. Soll die Querabdeckung 32 auf eine bestimmte-
Breite zugeschnitten werden, so wird eine der Abdeckstreben 32', 33' abgezogen und
nach dem Zuschneiden der Querabdeckung wieder aufgesteckt. Die Querabdeckung verfügt
damit über eine größere Querfestigkeit.
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Beim Einbau der Wanne 2 kann damit der Wannenrand auf die Oberseite
der Querabdeckung aufgelegt werden und zusätzlich getragen werden. Damit wird die
Wannenausrichtung und Belastungsfähigkeit verbessert. Die Fliesen31 können.
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auf die Querabdeckung so verlegt werden, daß sie mit dem Wannenrand
bündig liegen. Die Querabdeckung 32 wird an ihren beiden Enden möglichst so verlegt,
daß sie hohe Belastungen (Wannenrand, Gewicht einer Person) aufnehmen.
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kann. Hierzu ist die Schürze gemäß Figur 5 an ihrem Ende mit einem
auf Gehrung angesetzten Stützri.egel 36 verbunden. Auf der gegenüberliegenden Wandseite
ist ein weiterer Stützriegel 35 vorgesehen. Insgesamt ergibt sich damit eine sichere
und komplikationsfreie Auflage für Wannenrand und Belastungen. Auch die Stützriegel
35, 36 können aus dem Material der Schürze, beispieles; weise aus Abfallschnitten,
gefertigt werden.
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Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren anhand von Badewannenschürzen
beschrieben worden. Es ist für den Fachmann ersichtlich, daß das Prinzip auch ohne
weiteres auf eine Duschtassenverkleidung oder auf ähnliche, als Verkleidung dienende
Wände angewendet werden kann. - Als weitere Beispiele seien Rohr-Verkleidungen genannt,
bei denen ebenfalls Kontrollrahmen einzusetzen sind. Dabei sind die verstellbaren
Füße geeignet, sich an jede praktisch vorkommende Unebenheit des Unterboden anzupassen.
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Die als Rohtafeln gelieferten Verkieidungsschürzen können in einfacher
Weise vor Ort größenmäßig zugeschnitten werden und von der Werkstatt zur Baustelle
in zusammengeklapptem oder zusammengele-gten Zustand angeliefert werden. Das Gewicht
der unverkleideten Tafel beträgt weniger als 5 % der bei herkömmlichen Maurerverfahren
zur Verwendung kommenden Werkstoffe. Es ist deshalb besonders auch zur Sanierung
und Renovierung von Altbauten geeignet. Durch die erhebliche Verkürzung der Arbeitszeit
sind auch entsprechende Einsparungen möglich. Einsparungen sind auch durch den Fortfall
der
fest einzubauenden Revisionsöffnung in beträchtlichem Ausmaße
erzielbar; ähnliches gilt für die vorgefertigte Fliesenbelegung, die im liegenden
Zustand der Platten erfolgen kann.
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Um eine sehr gute Schall-und Wärmeisolierung zu erzielen, wird die
Verbindung zwischen der Unterseite des Wannenrandes und der Oberseite der Verkleidungsschürze
mit .einem dauerelastischen Kitt ausgelegt, der gleichzeitig klebende Funktion hat.
Schall- und Wärmespannungen im Wannenbereich werden ohne weiteres damit aufgefangen.
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Das gilt auch für eine Verklebung der Tafeleckverbin--dungen, die
damit auch trennbar voneinander bleiben.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß nach der Wannenmontage praktisch keine
Wartezeit mehr besteht. Der Installateur oder der Fliesenleger kann die Schürze
einbauen, da zu deren Zuschneiden und Verlegen keine besonderen Kenntnisse erforderlich
sind. Auch können Wannen mit Ablagen oder Querelementen versehen werden.