DE3319519C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung trennfester
Abschlußränder an Gestricken auf einer Strickmaschine
mit zwei mit Zungennadeln besetzten Nadelträgern, wobei im
Abschlußrandbereich zunächst die von den Nadeln des ersten
Nadelträgers gehaltenen Maschen zu den Maschen der Nadeln
des zweiten Nadelträgers umgehängt werden und anschließend
mit Nadeln des zweiten Nadelträgers mindestens eine Rechts/
Links-Maschenreihe gearbeitet wird.
Zur Erzielung trennfester Warenkanten bei Gestricken oder
gestrickten Abschlußblenden ist es bereits bekannt, Maschen
von einem auf den anderen Nadelträger umzuhängen und anschließend
Rechts/Links-Maschenreihen als eigentliche
Abschlußreihen zu arbeiten. Es hat sich aber herausgstellt,
daß diese Maßnahmen allein nicht genügen, um dauerhaft
trennfeste Gestrickabschlußränder zu erzielen. Auch ist es
bekannt, Abschlußmaschenreihen mit besonders strukturierten
Garnen zu bilden, die ein Auftrennen des Gestrickrandes erschweren.
Hier kommt zu dem vorstehend genannten Nachteil
hinzu, daß an der Strickmaschine gesonderte Vorrichtungsteile
oder Einstellmaßnahmen erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung trennfester Abschlußränder an Gestricken zu entwickeln,
das sich auf normalen Strickmaschinen ohne besondere
Zusatzmaßnahmen herstellen läßt und eine gute Trennfestigkeit
der Abschlußränder ergibt.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art
wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß auf die eingangs genannten Abschlußreihen nachfolgend im
Abschlußrandbereich mindestens eine Rechts/Links-Reihe mit
Fanghenkeln auf dem ersten und Maschen auf dem zweiten
Nadelträger gebildet werden, bevor im Abschlußrandbereich
die Henkel des ersten und die Maschen des zweiten Nadelträgers
abgeworfen werden. Dabei hat sich ein nicht gleichzeitiges,
sondern aufeinanderfolgendes Abwerfen der Henkel
des ersten und der Maschen des zweiten Nadelträgers als vorteilhaft
erwiesen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft
bei der Herstellung von Formgestricken auf Flachstrickmaschinen
einsetzen. Hier wird auch in kleineren
Stufenbereichen, welche den gewünschten Umriß des Formgestrickes
ergeben, ein trennfest bleibender Abschlußrand
erzielt. Vorteilhafterweise kann hierbei zur Erzielung sauberer
Stufenecken bei der Bildung der Rechts/Rechts-Reihen
mit Fanghenkeln die letzte und die Stufenecke markierende
Nadel des ersten Nadelträgers, von welcher vorher eine
Masche in den zweiten Nadelträger umgehängt worden ist, zum
Abwurf der Stufenrandmaschen und -henkel fanghenkelfrei
gehalten bleiben. Nach dem Abwerfen der Henkel und Maschen
in der Abschlußrandstufe kann dann zweckmäßig beim Weiterstricken
auf der erwähnten Stufenecknadel im ersten Nadelträger
zunächst ein Fanghenkel und in der nachfolgenden
Maschenreihe eine Masche gestrickt werden.
Die trennfesten Maschenreihen können im Anschluß an die verschiedensten
Bindungen, z. B. R/L, R/R, R/R gekreuzt, L/L,
und Musterungen (Masche, Fanghenkel, Flottung) hergestellt
werden, sofern nur die Strickmaschine zwei Nadelträger aufweist.
Nachfolgend wird das Verfahren gemäß der Erfindug anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 die Ansicht eines formgestrickten
Pullover-Vorderteiles,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein formgestricktes
Ärmelteil,
Fig. 3 die Fadenlaufdarstellung zur Erzielung
eines trennfesten Abschlußrandes
am oberen Ende der Formgestricke
nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 ein Maschenbild entsprechend einem
in Fig. 3 in Fadenlaufdarstellung
gezeigten Abschlußrand, jedoch mit
nicht identischer Nadeleinteilung,
Fig. 5 eine Fadenlaufdarstellung der
trennfesten Abschlußränder in den
Stufenbereichen der in Fig. 1 und 2
dargestellten Gestrickteile,
Fig. 6 ein Maschenbild der Abschlußrandbereiche,
die den in Fig. 5 in
Fadenlaufdarstellung wiedergegebenen
ähnlich sind.
Fig. 1 zeigt ein Pullover-Vorderteil 10 und Fig. 2 ein zugehöries
Ärmtelteil 11, beide auf einer zweibettigen Flachstrickmaschine
in üblicher Weise mit einem festen Anfang 12
und einem 1 : 1-Randbereich 13 gefertigt. Das Pullover-Vorderteil
weist an seinen durch Maschenzunahme schräg nach außen
verlaufenden Seitenrändern 14, 15 und in dem geradlinig verlaufenden
oberen Abschnitt 16 und 17 der Seitenränder naturgemäß
einen festen Warenrand auf. Ein solcher fester Warenrand
ergibt sich auch an den durch Maschenzunahme schräg
verlaufenden Seitenrändern 18 und 19 des Ärmelteiles 11.
Dagegen ergeben sich bei normalem Stricken keine festen
Warenkanten an den durch Mindern erzielten horizontalen
Stufenkanten 20 im Übergangsbereich zwischen den Seitenrandabschnitten
14/16 und 15/17 sowie in den gestuften Schulterbereichen
21 und 22 und am oberen Halsabschluß 23 des
Pullover-Vorderteiles. Beim Ärmelteil 11 tritt normalerweise
eine nichtfeste Warenkante an sämtlichen Minderstufen 24
seines in Fig. 2 oberen Randes, einschließlich dem oberen
Abschlußbereich 27, auf. An all diesen Stellen wird durch
die in den Fig. 3 bis 6 dargestellten und nachfolgend
beschriebenen Abschlußränder ebenfalls ein trennfester
Warenrand erreicht. in den Fig. 1 und 2 sind in den gestuften
Bereichen noch die Schnittlinien oder Konfektionslinien
25 und 26 eingezeichnet, entlang welchen später unmittelbar
vor dem oder bei dem Zusammennähen des Pullovers die Stufenbereiche
entfernt werden.
Der trennfeste Abschlußrand, mit welchem beim Pullover-
Vorderteil 10 der obere Halsabschluß 23 und beim Ärmtelteil
11 der obere Abschlußbereich 27 versehen werden, ist in
Fig. 3 in Fadenlaufdarstellung und in Fig. 4 im Maschenbild
dargestellt. Pullover-Vorderteil 10 und Ärmelteil 11 sind
auf einer üblichen V-Bett-Flachstrickmaschine mit einem vorderen
Nadelbett V und einem hinteren Nadelbett R in Rechts/
Rechts-Bindung hergestellt. Es könnte aber auch eine andere
Bindungsart sein. In den Fig. 3 bis 6 sind die Nadeln der
beiden Nadelbetten V und R durch Striche 28 oder Punkte 29
in bekannter Weise jeweils in Zweierreihen dargestellt, von
denen die in den Figuren untere Reihe jeweils die Nadeln des
vorderen Nadelbettes V und die obere Reihe jeweils die
Nadeln des hinteren Nadelbettes R symbolisieren. Die in
Fig. 3 eingezeichnete Maschenreihe I, die der Maschenreihe
M1 in Fig. 4 entspricht, ist die letzte reguläre Rechts/
Rechts-Maschenreihe in den Gestrickrandbereichen 23 und 27.
In dieser Maschenreihe wird der Faden 30 abwechselnd von den
Nadeln des vorderen Nadelbettes V und den Nadeln des hinteren
Nadelbettes R zu rechten und linken Maschen verstrickt,
so daß im Maschenbild der Fig. 4 in der Maschenreihe M1
rechte Maschen 31 und linke Maschen 32 abwechselnd nebeneinanderliegen.
Beim anschließenden Durchlauf des Maschinenschlittens
wird eine weitere Rechts/Rechts-Maschenreihe
gefertigt und werden die von den Nadeln des hinteren Nadelbettes
R gebildeten Maschen 33 auf die Nadeln des vorderen
Nadelbettes V umgehängt. Dieses Umhängen ist in Fig. 3 in
der Maschenreihe II durch Pfeile angedeutet. Im Maschenbild
der Fig. 4 sind in der Maschenreihe M2 die zu den im vorderen
Nadelbett V gebildeten rechten Maschen 31 umgehängten
Maschen 33 deutlich ersichtlich.
An die Umhängereihe schließt sich als Maschenreihe III bzw.
M3 mindestens eine Rechts/Links-Maschenreihe an, deren
Maschen 34 ausschließlch von den Nadeln des vorderen Nadelbettes
V gebildet werden. Dieser Rechts/Links-Maschenreihe
kann sich eine zweite Rechts/Links-Maschenreihe anschließen,
wie in Fig. 4 dargestellt, wo die Maschenreihe M4 eine
solche zweite Rechts/Links-Maschenreihe ist. Anschließend
wird nun eine Maschenreihe IV (Fig. 3) bzw. M5 (Fig. 4)
gebildet, in welcher auf den Nadeln des vorderen Nadelbettes
V Maschen 35 und auf den Nadeln des hinteren Nadelbettes R
Fanghenkel 36 erzeugt werden. Im nachfolgenden Schlittendurchlauf
oder in zwei aufeinanderfolgenden Schlittendurchläufen
werden dann zuerst die Henkel 36 von den Nadeln des
hinteren Nadelbettes und anschließend die Maschen 35 von den
Nadeln des vorderen Nadelbettes abgeworfen, wie dies in
Fig. 3 in den Reihen IVa und IVb durch Pfeile symbolisch
angedeutet ist.
Es versteht sich, daß die Rollen des vorderen und des hinteren
Nadelträgers vertauscht sein können.
In den Stufenabschnitten 20-22 und 24 der Gestricke 10 und
11 kann kein über die ganze Gestrickbreite durchgehender
trennfester Abschlußrand gefertigt werden und kann dementsprechend
auch kein abschließender Maschenabwurf über die
ganze Gestrickbreite erfolgen. In diesen Bereichen wird zur
Bildung der trennfesten Abschlußränder entsprechend der
Fadenlaufdarstellung nach Fig. 5 verfahren und das in Fig. 6
gezeigte Gestrickbild erzeugt. Die Maschenreihe I (Fig. 5)
bzw. M1 (Fig. 6) zeigt die letzte unveränderte Rechts/
Rechts-Maschenreihe der Strickware vor Beginn einer sowohl
am linken als auch am rechten Gestrickrand vorgesehenen
Gestrickstufe. In der nächsten gebildeten Rechts/Rechts-
Maschenreihe II bzw. M2 werden über die Breite der gewünschten
Randstufen Maschen 33 aus dem hinteren Nadelbett R zu
den rechten Maschen 31 des vorderen Nadelbettes umgehängt.
In Fig. 5 ist dies wieder durch Pfeile angedeutet. Im
Gestrickbild der Fig. 6 sind die umgehängten Maschen 33 in
den Stufenbereichen zu beiden Seiten des Gestrickes deutlich
ersichtlich. Die Zahl der in Fig. 5 dargestellten Nadeln im
Stufenbereich und damit die Stufenbreite stimmt nicht mit
der in Fig. 6 dargestellten Nadelzahl und damit Stufenbreite
überein, was aber das Verständnis der Verfahrensweise nicht
beinträchtigt. Im ungestuften Mittelbereich 39 wird während
der Herstellung der trennfesten Stufenränder unverändert
Rechts/Rechts, also in der vorher bereits gewählten Bindungsart
weitergestrickt.
In der folgenden Maschenreihe III wird über die Stufenbereiche
hinweg mit den Nadeln des vorderen Nadelbettes V
eine Rechts/Links-Maschenreihe gebildet. Es können auch zwei
(oder mehr) Rechts/Links-Maschenreihen aufeianderfolgen,
wie dies in Fig. 6 mit den Maschenreihen M3 und M4 gezeigt
ist. Anschließend an die Rechts/Links-Reihen werden
dann in der Maschenreihe IV in den Randstufenbereichen auf
den Nadeln des vorderen Nadelbettes V Maschen 35 und auf
Nadeln des hinteren Nadelbettes R Fanghenkel 36 gebildet.
Fanghenkel 36 werden auf allen Nadeln des Randstufenbereiches,
mit Ausnahme der inneren Ecknadeln 37 und 38 des hinteren
Nadelbetes R erzeugt. Diese beiden Nadeln 37 und 38
des hinteren Nadelbettes R, die sich am Rande des unveränderten
Rechts/Rechts-Mittelbereiches 39 (Fig. 5) der
Strickware befinden, bleiben also frei und nehmen zunächst
noch keinen Faden auf.
Beim nachfolgenden Schlittendurchgang werden dann die Fanghenkel
36 des hinteren Nadelbettes R und die Maschen 35 des
vorderen Nadelbettes V in beiden Randstufenbereichen abgeworfen,
wie dies bereits in Verbindung mit den Fig. 3 und 4
beschrieben worden ist und in Fig. 3 durch Pfeile in den
dort dargestellten Maschenreihen IVa und IVb angedeutet ist.
Anschließend wird im ungestuften Mittelbereich 39 mit
Rechts/Rechts-Maschenreihen weitergestrickt. In der ersten
Maschenreihe V werden dabei auf den "Stufenecknadeln" 37 und
38 des hinteren Nadelbettes R Fanghenkel 40 und 41 gebildet,
in der nachfolgenden Maschenreihe 6 dann wieder Maschen. In
Fig. 6 sind in der Maschenreihe M5 die Stufenecknadeln 37
und 38 angedeutet und sind in der Maschenreihe M6 die auf
diesen Nadeln gebildeten Fanghenkel 40 und 41 bezeichnet.
Die Nadelanordnung ist so gewählt, daß in der gewählten
Umhängerichtung jeder übergebenden Nadel eine übernehmende
Nadel zur Verfügung steht. Eine Randnadel fällt also als
übergebende Nadel aus, da sonst Fallmaschen entstehen würden.
Eine Randnadel kann demgemäß auch keine henkelbildende
Nadel sein, weil das abgeworfene Henkelfadenstück herausstehen
würde und herausgezogen werden könnte.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung trennfester Abschlußränder an
Gestricken auf einer Strickmaschine mit zwei mit Zungennadeln
besetzten Nadelträgern, wobei im Abschlußrandbereich
zunächst die von den Nadeln des ersten Nadelträgers
gehaltenen Maschen zu den Maschen der Nadeln des
zweiten Nadelträgers umgehängt werden und anschließend
mit Nadeln des zweiten Nadelträgers mindestens eine
Rechts/Links-Maschenreihe gearbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nachfolgend im Abschlußrandbereich
(20-24,27) mindestens eine Rechts/Rechts-Reihe
(IV) mit Fanghenkeln (36) auf dem ersten und Maschen (35)
auf dem zweiten Nadelträger (R, V) gebildet werden, bevor
im Abschlußrandbereich (20-24, 27) die Henkel (36) des
ersten und die Maschen (35) des zweiten Nadelträgers (V)
abgeworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Henkel (36) des ersten und die Maschen (35) des zweiten
Nadelträgers (V) nacheinander abgeworfen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Henkel (36) bildenden Nadeln des ersten
Nadelträgers (R) vorher während der Bildung mindestens
einer Rechts/Links-Maschenreihe auf dem zweiten Nadelträger
(V) außer Arbeit gehalten sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bei der Herstellung
gestufter Abschlußränder, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Ecken der Stufenbereiche (z. B. 20) bei
der Bildung der Rechts/Rechts-Reihen (IV) mit Fanghenkeln
(36) die letzte Nadel (37, 38) des ersten Nadelträgers
(R), von welcher vorher eine Masche (33) in den zweiten
Nadelträger (V) umgehängt worden ist, bis zum Abwurf der
Stufenrandmaschen (35) und -henkel (36) außer Arbeit
gehalten bleibt und die Rechts/Rechts-Reihe (IV) dort
eine Fadenflottung aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Abwerfen der Henkel (36) und Maschen (35) in der
Abschlußrandstufe (z. B. 20) beim Weiterstricken auf der
erwähnten Stufenecknadel (37, 38) im ersten Nadelträger
(R) zunächst ein Fanghenkel (40) und in der nachfolgenden
Maschenreihe (VI) eine Masche gestrickt werden.
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Publications (2)
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