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Schloß für Links-Links-Strickmaschinen mit jacquardvorrichtung Die
Erfindung betrifft ein Schloß für Links-Links-Strickmaschinen mit Jacquardvorrichtung
nach Patent 575 613. Ein derartiges Schloß gestattet, in einem Schlittenzug
zunächst sämtliche Nadeln in dem einen Bett zu sammeln und anschließend im selben
Schlittenzug wieder beliebig auf das vordere und hintere Bett zu verteilen. Da bei
dem erstgenannten Vorgang die Nadeln nicht abstricken, wird mit diesem Schloß eine
größere Mustermöglichkeit erreicht als mit den gewöhnlichen Links-Links-Schlössern.
So kann damit auch eine doppelseitig gemusterte Ware hergestellt werden. Mit den
gewöhnlichen Links-Links-Schlössern ist es nicht möglich, eine derartige Ware zu
erzeugen, da dabei das Sammeln und das Verteilen der Nadeln je einen Schlittenzug
für sich erfordern. Da aber auch bei jedem Schlittenzug die Nadeln abgestrickt werden
müssen, folgt bei der dabei erzeugten Ware auf jede Musterreihe eine Sammelreihe,
die das eigentliche Musterbild unterbricht.
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Bei dem Schloß nach dem Hauptpatent besteht aber noch der Mangel,
daß bei Herstellung ungemusterter Links-Links-Ware trotz Verwendung eines Schlosses,
das aus einer größeren Anzahl von Schloßteilen besteht als die gewöhnlichen Links-Links-Schlösser,
gegenüber diesen doch keine größere Warenmenge erzeugt werden kann. Um daher die
Maschine wirtschaftlich voll ausnutzen zu können, ist bei der Herstellung ungemusterter
Ware eine Leistungssteigerung erforderlich. Eine solche kann dadurch erreicht werden,
daß das Schloß nach entsprechender Umstellung als Doppelschloß arbeitet.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß das mittlere Dreieck
des auf der Jacquardseite liegenden Schlosses in zwei verschiebbare Teile unterteilt
ist und daß in dem gegenüberliegenden Schloß im Anschluß an die Linksmittelteile
nach der Schloßmitte zu noch je ein Nadelsenker angeordnet ist.
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Mit dieser Anordnung kann dann in einem Warenstück in wechselnder
Reihenfolge sowohl ungemustert bzw. mit Einschloßmaschinen herstellbare Jacquardmuster
in Doppelschloßarbeit und doppelseitig gemustert bei einer Einstellung des Schlosses
zum Arbeiten mit nur einem Fadenführer gearbeitet werden.
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Links-Links-Doppelschlösser sind zwar an sich bereits bekannt. Mit
den bekannten Schlössern ist es aber nicht möglich, die eingangs, geschilderte,
doppelseitig gemusterte Ware herzustellen, da diese Schlösser nur aus zwei aneinanderliegenden,
gewöhnlichenLinks-Links-Schlössern bestehen und demnach auch
genau
so arbeiten. Bei den bekannten Doppelschlössern folgt also ebenfalls, wie schon
oben geschildert, auf jede Musterreihe eine; Sammelreihe, die das -Musterbild unterbricht:
Eine entsprechende Umstellung dieser Schlös-... ser ist nicht möglich.
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Die weiteren Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung ersichtlich.
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Auf den Zeichnungen ist in den Fig. i und 2 eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Fig. i zeigt das Schloß, von dem die Schloßplatten abgenommen sind,
bei einer Einstellung der Schloßteile zum Erzeugen von doppelseitig gemusterter
Ware.
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Fig.2 zeigt ebenfalls eine Draufsicht auf die Schloßteile, die so
eingestellt sind, daß das Schloß als Doppelschloß arbeitet.
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Die Schloßteile a bis l sind genau die gleichen wie
bei dem Schloß nach Patent 575 613. Dagegen besteht das Schloßmittelteil des hinteren
Schlosses, das mit den Schloßteilen L zusammen zwei Zubringe- oder Abstreifkanäle
k, k' bildet, aus zwei Schloßteilen m' und m".
Diese Schloßteile
sind in an sich bekannter Weise so angeordnet, daß sie durch geeignete Mittel, wie
Schieber, Exzenter u. dgl., in Pfeilrichtung verschoben werden können. Ferner sind
in dem vorderen 'Schloß im Anschluß an die Linksmittelteile g, g' nach der Schloßmitte
zu noch" je ein Nadelsenker r, Y' angeordnet. Diese Nadelsenker sind in gleicher
Weise wie die NadelseAker c verstellbar.
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Die Arbeitsweise des Schlosses ist folgende: Es soll zunächst doppelseitig
gemusterte Ware, wie sie auch mit dem Schloß nach dem Hauptpatent hergestellt werden
kann, erzeugt werden. Zu diesem Zweck werden die Schloßmittelteile m', m"
des hinteren Schlosses so weit nach hinten geschoben, daß sie sich in der Mitte
berühren. Dagegen werden die_Nadelsenker r, r' des vorderen Schlosses so
weit nach innen geschoben, daß der Nadelkanal o ohne Krümmung verläuft (Fig. i).
Der Vorgang ist dann genau der gleiche wie bei dem Schloß nach dem Hauptpatent.
Es werden also durch die voranlaufenden Schloßteile die Nadeln N zunächst auf dem
vorderen Nadelbett vereinigt und dann_diejenigen NadelnN, deren ,zugehörige Stößer
S durch die Jacquardvorrichtung ausgelesen wurden und in Schloßmitte durch das Hilfsschloßteil
h bzw. h' vorgeschoben werden, in das hintere Nadelbett hinübergezogen. Bei dieser
Strickart wird nur ein Fadenführer mitgeführt, der etwa in Höhe des nachlaufenden
Schloßteiles f steht.
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Soll .dagegen nur ungemusterte Links-Links-Ware hergestellt werden,
so müssen zunächst die Nadelsenker r, Y' des vorderen Schlosses und die ebenfalls
als -Nadelsenker wirkenden Schloßteile m', m" auf die erforderliche Abzugshöheeingestellt
werden (Fig.2). Es werde @F.m-..genommen, der Schlitten bewege sich wieim in Pfeilrichtung
von links nach rechts, ühW die Nadeln N befinden sich alle auf dem hinteren Nadelbett.
In an sich bekannter Weise werden die Nadeln vorgeschoben und an.den Linksmittelteilen
g an das gegenüberliegende Schloß abgegeben. Anschließend erfolgt eine Fadeneinlage,
und dann werden die Nadeln abgestrickt. Dadurch, daß nun erfindungsgemäß das Schloßteil
m' vorgeschoben ist, ist der Kanal k gewissermaßen verkürzt. Die mit Nadeln versehenen
Platinen werden also nicht mehr so weit abgezogen, daß sie außer Bereich der Schloßteile
l kommen, sondern sie treffen jetzt auf das eine der Schloßteile l und werden von
diesem aufs neue vorgeschoben. Dadurch werden die Nadeln an den Linksmittelteilen
g' wieder an das hintere fSchloß abgegeben, worauf durch einen zweiten Fadenführer
wieder eine Fadeneinlage und ein Abstricken der Nadeln. erfolgt. Dieser Vorgang
wiederholt sich sinngemäß, so daß jeweils in einem Schlittenzug, wie an sich bekannt,
zwei vollständige Links-Links-Maschenreihen hergestellt werden.
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In sinngemäßer Weise werden auch beim Umstellen der Linksmittelteile
g, g' auf Glatt zwei vollständige Maschenreihen in dieser Strickart in einem Schlittenzug
hergestellt.
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Ferner kann mit dem Schloß nach der Erfindung auch Jacquardware in
der Weise erzeugt-werden, daß die Nadeln durch das voranlaufende Schloß gesammelt
und durch das nachlaufende Schloß gleich wieder verteilt werden. Zu diesem Zweck
werden die Schloßteile m', m" des hinteren Schlosses wie beider Herstellung
der doppelseitig gemusterten Ware eingestellt (vgl. hinteres Schloß der Fig. i).
Bei dem vorderen Schloß werden die Nadelsenker r, r' wie beim Herstellen ungemusterter
Links-Links-Ware auf die entsprechende Maschenlänge eingestellt. Es werde angenommen,
die Nadeln befinden sich in verteilter Stellung auf dem vorderen und hinteren Nadelbett.
Bei - dem Schlittenzug in Pfeilrichtung werden die Nadeln zunächst durch das voranlaufende
Nadelbett gesammelt und abgestrickt. Die Platinen des hinteren Nadelbettes werden
dann leer zurückgeführt und mit den übrigen Platinen vereinigt, worauf sie unter
Vermittlung der durch eine entsprechend gelochte jacquardkarte ausgewählten Stößer
S und der Hilfsschloßteile lt
bzw. h' aufs neue verteilt werden. Die so ausgesuchten
Platinen P werden durch den Kanal k, k' wieder vorgeschoben und holen- sich an den
Linksmittelteilen g' ihre Nadeln auf das hintere Nadelbett herüber. Dabei erfolgt
wiederum
durch den zweiten Fadenführer eine Fadeneinlage und ein Abstricken der Nadeln. Die
Nadeln befinden sich also wieder in verteilter Stellung, so daß sich der Vorgang
wiederholen kann. Auch bei diesem Vorgang werden jeweils in einem Schlittenzug zwei
vollständige Maschenreihen hergestellt.
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Sämtliche Umstellung qn beim Übergang von der einen Strickart auf
die andere erfolgen in an sich bekannter Weise selbsttätig unter Einwirkung der
Mustervorrichtung.