DE331827C

DE331827C - Luftschraubenantrieb fuer Vor- und Rueckwaertsgang

Info

Publication number: DE331827C
Application number: DE1919331827D
Authority: DE
Original assignee: Luftschiffbau Zeppelin GmbH
Current assignee: Luftschiffbau Zeppelin GmbH
Priority date: 1919-06-29
Filing date: 1919-06-29
Publication date: 1922-03-28

Description

Luftschraubenantrieb für Vor- und Räckwärtsgang. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Luftschraubenantrieb für Vor- und Rückwärtsgang. Im besonderen betrifft ,die Erfindung eine Vorrichtung, die es ermöglicht, trotz der Umsteuerung des Motors bzw. der Schraubenwelle den Wirkungsgrad der Luftschraube zu erhalten. Die Antriebsrichtung der Luftschraube umzukehren macht sich sowohl bei Luftschiffen wie bei Flugzeugen zur Zeit der Landung nötig, da :die Fahrzeuge bei nur abgestellter Luftschraube ihre Auslaufbewegung infolge der hohen Eigengeschwindigkeit und der geringen Widerstände noch recht lange fortsetzen.
Ändert man ,die Drehrichtung der Luftsohraubenwelle, so wird die nutxbareLeistung der dann rückwärts laufenden Schraube überaus gering, weil dabei die Saugseite als Druckseite arbeiten muß und umgekehrt. Dieser geringe Wirkungsgrad läßt sich auch nicht wesentlich dadurch verbessern; daß man Schrauben mit verstellbaren Flügeln verwendet, bei denen die Flügel innerhalb eines verhältnismäßig kleinenWinkelbereiches stetig verändert werden können. Denn solche stetigen und kleinen Winkeländerungen versprechen einen Erfolg nur bei im wesentlichen gleichbleibender Fahrtrichtung, wenn sich z. B. dabei Luftdichte bzw. Steigung und Fahrgeschwindigkeit ändern.
Die Erfindung verzichtet auf jede stufenweise Verstellung der Flügelblätter, die iin übrigen nur durch verwickelte Bauarten zu erreichen ist, und schafft eine Umsteuerung der Schraube dergestalt, @daß Vorder- und Rückseite ,der Blätter sowie Ein- und Austrittskante im Luftstrom, auch bei geänderter Drehrichtung, immer wieder die richtige Lage einnehmen. Sie erreicht dies im Zusammenhange mit der an sich bekannten Veränderlichkeit der Drehrichtung der Schraubenwelle dadurch, daß jedes Flügelblatt bei ruhend gedachter Schraube in zwei gegeneinander um 18o° versetzteGrundstellungen einstellbar ist, von -denen jede im Zusammenhang mit der ihr zugeordneten Drehrichtung der Schraubenwelle die richtige Flügelglattstellung für den Vor- bzw. Rückwärtsgang ergibt.
Die Art und Weise, wie die Einstellung von einer Grundstellung nach der anderen erfolgt, kann verschieden sein. Besonders vorteilhaft erscheint z. B. ein Schneckenantrieb, der seinerseits wieder durch eine Fernbetätigung, z. B. mittels Kette und Kettenrad, angetrieben wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen die Abb. i und 2 zwei zueinander senkrechte, je durch die Scahraubenwellenachse - gelegte Schnitte durch den Nabenteil.
Die mit A bezeichnete Schraubenwelle geht in ein Gehäuse B über, das mit einer eingesetzten Büchse C .die mit D bezeichnete Luftschraube an ihrem mittleren Teil allseitig umfaßt. In der Büchse C ist die Luftschraube D gegen Drehung durch die beiden seitlichen ebenen Flächen dl gesichert und weiter durch Schrauben E gehalten. Die Büchse C ist im Gehäuse B .drehbar und gegen achsiale Verschiebung durch Schultern b1 gesichert. Die Verdrehung der Nabe um i8o° aus einer Grundstellung in die andere erfolgt .durch einen an der Büchse C befindlichen Schneckenkranz C, der von einem Kettenrad F durch eine Schnecke G angetrieben wird.
Im Zusammenhang mit der Änderung der Drehrichtung der Luftschraubenantriebswelle kann nun leicht und schnell die Schraube durch eine Fernbetätigung des Kettenrades F der neuen Drehrichtung angepaßt werden, und die Luftschraube wird auch bei der nunmehr entgegengesetzten Drehrichtung infolge der richtigen Stellung !der Flügelblätter ihre volle Leistung abgeben.
Während bei vorliegendem Ausführungsbeispiel die Schraube selbst -wie üblich aus einem Stück vorgesehen ist, könnten .die Flügel erfindungsgemäß auch völlig getrennt sein und dann in einem gemeinsamen Nabenstück wieder vereinigt werden. Dieses Nabenstück seinerseits würde :dann wiederum die Verdrehungsvorrichtung tragen. Da nur eine Verdrehung um volle i8o° in Frage kommt, bringt es keinen Schaden, wenn ,die Flügelblätter durch das Mittelstück zu einem festen einheitlichen Ganzen vereinigt sind. Denn die Drehrichtung hat hier im Gegensatz zu einer Verstellung um z. B. 2o° keinerlei Einfluß auf die Propellerwirkung. Sinngemäß läßt sich die Erfindung auch für Schrauben mit mehr als zwei Flügeln anwenden.

Claims

PATENT-ANsPRÜC.HE i. Luftschraubenantrieb für Vor- und Rückwärtsgang, :dadurch gekennzeichnet, ,daß zwecks fehlerfreier Umkehrung .der Antriebsrichtung im Zusammenhang mit der an sich bekannten Veränderlichkeit der Drehrichtung der Schraubenwelle jedes Flügelblatt in zwei gegeneinander uni i8o° versetzte Grundstellungen einstellbar ist, von denen jede zusannmen mit der ihr zügeordneten Drehrichtung der Schraubenwelle die richtige Flügelblattstell!ung für den Vor- bzw. Rückwärtsgang ergibt.
2. Antrieb einer Zwei#blattluftsohraube nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe als Drehlager für den im wesentlichen zylindrischen, gemeinsamen Teil beider Flügelblätter ausgebildet ist und einen z. B. aus Schnecke und Schneckenrad bestehenden Antrieb zum Verdrehen des gemeinsamen Teiles enthält.