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Sicherheitsvorrichtung für eine zahnärztliche Behand-
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lungseinheit Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für
eine zahnärztliche Behandlungseinheit mit einem durch motorischen Antrieb verstellbaren
Dentalstuhl, wobei der Antrieb des Dentalstuhles bei Kollision mit einem Hindernis
durch einen an einem neben dem Dentalstuhl befindlichen Gerät angeordneten Schaltmechanismus
automatisch abschaltbar ist.
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Im praktischen Betrieb kommt es nicht selten vor, daß durch irgendein
in den Weg der Geräteeinrichtung ragendes Hindernis, z.B. Stuhlarmlehne unzulässig
hohe Widerstände auftreten, die dazu führen, daß beim Verschwenken der Geräte bzw.
deren Teile oder beim Bewegen derselben in horizontaler oder vertikaler Richtung
die Geräteeinrichtung oder deren Teile zu Bruch gehen bzw.
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Beschädigungen erleiden. Außerdem können hierdurch Funktionsstörungen
oder sogar Verletzungen beim Personal oder Patienten auftreten.
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Um diese Gefahrenmomente auszuschalten, hat man bereits an den Geräteeinrichtungen
und/oder Dentalstühlen starre oder gelenkig angeordnete Sicherheitsleisten ortsfest
an einer bestimmten Stelle befestigt, die beim Anfahren gegen ein unvorhergesehenes
Hindernis aus ihrer Ruhe- oder Arbeitsstellung weggedrückt werden und dabei entweder
direkt oder durch pneumatische
Elemente einen Sicherheitsschalter
betätigen, der dann automatisch den sich bewegenden Geräte- bzw.
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Stuhlteil außer Betrieb setzt.
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Bei einer solchen ortsfest angeordneten Sicherheitsleiste besteht
die Gefahr, daß sie beim Anfahren an ein Hindernis in einer Richtung belastet wird,
in der sie sich nicht mehr bewegen kann oder daß die Sicherheitsleiste verklemmt.
Sie kann dann den Sicherheitsschaltmechanismus nicht betätigen. Um diese Gefahr
zu beseitigen, wurde auch schon vorgeschlagen, anstatt einer Sicherheitsleiste einen
elastischen Schlauch mit PE-Wandler (Pneumatik-Elektrik-Wandler) zu verwenden, wobei
über die auf diese Weise gebildete flexible Leitung mittels einer Membran oder eines
Kolbens bei Druckänderung der Ausschalter betätigt wird.
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Um zu vermeiden, daß schon bei jeder geringsten Berührung der Sicherheitsleisten
od.dgl. der Sicherheitsschaltmechanismus betätigt wird, was zu unliebsamen Arbeitsstörungen
bzw. Unterbrechungen führt, ist es erforderlich, diese Sicherheitsvorrichtungen
so einzustellen, daß sie erst bei einem Druck, der ernsthafte Schäden oder Störungen
verursachen kann, den Ausschalter betätigt.
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In der zahnärztlichen Praxis hat sich herausgestellt, daß an und für
sich aufgrund der Plazierung und der Zuordnung der Gerätschaften zueinander einschließlich
des Patientenstuhls fast immer die Gefahr von einer Bewegungsrichtung eines motorisch
verstellbaren Teils, insbesondere eines Stuhlteiles, ausgeht.
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Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist durch
das
DE-GM 18 43 293 bekannt. Bei diesedbekannten Vorrichtung ist das Gerät in Form eines
über den Stuhl einschwenkbaren Tisches ausgebildet, der an seiner Unterseite einen
Schaltmechanismus trägt, der bei Annäherung des Stuhles gegen den Tisch den Antrieb
des Stuhles selbsttätig ausschaltet. Dadurch soll vermieden werden, daß der Patient
durch den sich hebenden Stuhl gegen die Unterseite des Tisches gepreßt und so eingeklemmt
wird. Seitliche Drücke bzw. Stöße gegen das Gerät führen nicht zur Abschaltung.
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Ähnliche Sicherheitsvorrichtungen sind an der Unterseite des Dentalstuhles,
um ein Einklemmen der Füße des Arztes zu verhindern, bekannt (DE-AS 21 44 205).
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Die Erfindung, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst in Ausräumung
der vorgenannten Nachteile die Aufgabe, eineSicherheitsvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei Kollision mit einem Hindernis an jeder Stelle
im Gefahrenbereich der zahnärztlichen Einheit den Abschaltmechanismus der Sicherheitsvorrichtung
auslöst. Bei gefährlicher Belastung z.B. infolge Kollision mit dem angetriebenen
in Bewegung befindlichen Dentalstuhl oder mit Personen wird also das um einen Drehpunkt
kippbare Gerät im Sinne einer Auslösung des Schaltmechanismus gekippt und dadurch
der Schalter, der den Stuhlantrieb ausschaltet, betätigt. Im Gegensatz zu den bekannten
ortsgebundenen Sicherheitsleisten wird erfindungsgemäß der gesamte Gerätekörper
zur Schaltvorrichtung hin bewegt bzw.
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gekippt.
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Dies hat den Vorteil, daß in der Gefahrenrichtung die Berührung anjeder
Stelle des Gerätes geschehen kann und die Sicherheitsvorrichtung mit Sicherheit
immer
ausgelöst wird. Außerdem kann der Behandler bzw. eine Hilfsperson
im Bedarfsfall durch Anstoßen an das Gerät sofort gewollt ein Abschalten des Stuhlantriebs
und damit einen Stillstand des sich z.B. abwärts bewegenden Stuhles herbeiführen.
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Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
anhand von verschiedenen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 einen Dentalstuhl mit einem daneben angeordneten
Gerät in Ansicht von der Seite, Fig. 2 das Gerät für sich, Fig. 3 einen Tragarm
mit dem Gerät im Schnitt durch ein Kipplager, Fig. 4 das Kipplager mit Einstelleinrichtungen
in Ansicht, Fig.. 5 eine andere Ausführungsform eines Kipplagers im Schnitt und
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines Kipplagers im Schnitt.
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In Fig. 1 ist ein Dentalstuhl gezeigt, von dessen Chassis 1 ein Anlenkarm
2 getragen wird, der ein seitlich neben dem Dentalstuhl vorgesehenes Gerät 3, z.B.
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eine Speifontäne, auf einem Geräteträger 4 trägt.
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Der Geräteträger 4 ist auf einem vom Anlenkarm 2 vertikal aufragenden
Drehzapfen 5 mittels Wälzlagern 6 (Fig. 3) drehbar gelagert. Vom Geräteträger 4
gehen in entgegengesetzter Richtung zwei speichenartige Arme 7 aus, von denen das
Gehäuse 8 des Geräts 3 auf zwei von den Armen 7 vorragenden Zapfen 9, die eine gemeinsame
Achse 1o aufweisen, in einer Ebene kippbar getragen wird. Das Gerät 3 kann um die
im Geräteträger 4 angeordnete Achse 1o um einen vorbestimmten Winkel g gekippt werden.
In Fig. 2 ist-die gekippte Stellung des Gerätes 3 mit gestrichelten Linien dargestellt.
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Dabei wird ein Schaltglied 11 durch einen Anschlag 13, der vom Gerät
3 vorragt, betätigt , wobei das Schaltglied den Stuhlantrieb abschaltet. Dadurch
werden Beschädigungen des Stuhles und/oder des Gerätes 3 durch Zusammenprall dieser
beiden Teile und auch Verletzungen des Personals vermieden, die andernfalls durch
eine Weiterbewegung des Stuhles auftreten können. Der Abschaltpunkt des Schaltgliedes
11 ist durch ein Einstellglied 12 vorwählbar. Andererseits wird der Kippwinkel g
durch ein Einstellglied 14 begrenzt. Der Anschlag für das Schaltglied 11 ist mit
13 bezeichnet.
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Bei einer anderen Ausführung der Gerätelagerung (Fig. 5) ist der Geräteträger
4 durch eine elastische Verbindungsbuchse 15 mit einem zentralen Stutzen 16 des
Gerätes 3 so verbunden, daß zwischen dem Geräteträger 4 und dem Stutzen 16 ein Abstand
verbleibt, der durch die elastische Verbindungsbuchse45 überbrückt wird. Zwischen
der oberen Stirnwand der Verbindungsbuchse 15 und einem Absatz im Stutzen 16 ist
eine feste z.B. metallische Ringscheibe 17 eingespannt, die auf einer Buchse 18
aufliegt. Diese starr ausgebildete Buchse 18 umgibt den Geräteträger 4 und ist auf
ihm in Achsrichtung
verschiebbar, wenn das Gerät 3 in beliebiger
Ebene verkippt wird. Mit ihrer unteren Stirnwand liegt die Buchse 18 auf einer den
Geräteträger 4 umfassenden, als Schraubendruckfeder ausgebildeten Anstellfeder 19
auf. Die Feder 19 liegt ihrerseits auf einem Federteller 20 auf, der als ringförmiger
Vorsprung radial vom Geräteträger 4 vorspringt. Dieser Vorsprung weist an seinem
äußeren Rand einen nach oben gerichteten ringförmigen Absatz 21 auf, so daß im Federteller
20 eine Rinne gebildet wird, in der die Schraubenfeder radial unverschiebbar eingebettet
ist.
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An der Buchse 18 sind ein oder mehrere über den Umfang des Geräteträgers
4 verteilte Schaltglieder 11 befestigt.
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Von den Schaltgliedern 11 ragen axial verschiebbare Schaltstifte
22 in Richtung auf den ringförmigen Absatz 21 nach unten. Das Schaltglied 11 kann
auch ringförmig ausgebildet sein und die Buchse 18 umgeben.
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Von den am Umfang gleichmäßig verteilten Schaltstiften 22 betätigt
dann der in Kipprichtung liegende Stift 22 bei Verkippung den Schaltkontakt. Da
die Buchse 18 achsparallel zum Geräteträger 4 verschoben wird, genügt an sich ein
Schaltglied 11 mit einem Schaltstift 22.
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Die Anordnung mehrerer dieser Bauteile erhöht jedoch die Funktionssicherheit,
z.B. bei verhältnismäßig großem Spiel zwischen der Buchse 18 und dem Ge.räteträger
4.
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Wird das Gerät 3 über ein in der geschilderten Weise ausgeführtes
Gerätekipplager durch Druck oder durch einen Stoß dagegen, z.B. durch den auffahrenden
Stuhl oder eine Person od.dgl. in irgend einer Richtung verkippt, so wird die elastische
Verbindungsbuchse 15 in Kipprichtung verformt bzw. verbogen. Dabei wird die Verbindungsbuchse
15 auf der einknickenden Seite durch
die Ringscheibe 17 einseitig
zusammengedrückt. Dadurch wird die Buchse 18 derart nach unten geschoben, daß ein
Schaltstift 22 mit dem Absatz 21 in Berührung kommt und bei weiterem Verkippen des
Gerätes 3 nach oben geschoben wird und den Schaltkontakt des Schaltgliedes 11 auslöst.
Dadurch wird der Stuhlantrieb abgeschaltet. Beschädigungen des Gerätes 3 oder eines
anderen dort angeordneten Gegenstandes sowie des Stuhles werden vermieden.
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Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführung des Gerätelagers wird das Schaltglied
11 pneumatisch oder hydraulisch beaufschlagt. hierfür trägt der Geräteträger 4 in
einer nach oben offenen Mulde 23 eine elastische, mit Gas odedeiner Flüssigkeit
gefüllte schlauchartige Ringleitung 24, die durch eine Verbindungsleitung 25 mit
dem Schaltglied 11 verbunden ist. Auf dieser Ringleitung 24 liegt als Steuerring
eine Ringscheibe 17 der vorerwähnten Art auf, die beim Verkippen des Geräts 3 einen
Druck auf die Ringleitung und damit auf das darin enthaltene Medium ausübt. Dieser
Druck wird auf das als PE-Wandler arbeitende Schaltglied 11 übertragen, das dadurch
den Stuhlantrieb ausschaltet.
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Das Schaltglied 11 kann entweder z.B. gemäß Fig. 5 an einem beweglichen
Teil (Buchse 18) des Gerätes 3 oder z.B. gemäß Fig. 6 an einem ortsfesten Teil (Geräteträger
4) angeordnet sein. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 4 ist das Gerät
3 nur um die Achse 1o, d.h. in einer einzigen horizontalen Ebene kippbar, während
das Gerät 3 nach den Fig. 5 und 6 in beliebig vielen Ebenen kippbar ist.
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