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Verfahren und Vorrichtungen zum Auslegen
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länglicher, künstlicher Seegrasmatten auf einen Gewässergrund Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Auslegen länglicher, künstlicher
Seegrasmatten auf einen Gewässergrund, wobei die länglichen, künstliche, insbesondere
schwimmfähige Gräser aufweisenden Matten eine Mehrzahl mit Abstand voneinander und
auf die Matte verteilte Beschwerungskörper haben.
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Künstliche Seegrasmatten sind zum Beispiel aus dem deutschen Gebrauchsmuster
82 31 725.9 bekannt, mittels welchen eine Bodenstabilisierung und Sicherung von
Gründungsbauwerken des Fluß- und Seebaus sowie von auf den Gewässergrund verlegten
Rohrleitungen usw. gegen Auskolken erreichbar sind.
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Bislang werden derartige Seegrasmatten zum Verlegen manuell von einem
Schiff über Bord geworfen und sinken dann auf den Gewässergrund ab.
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Damit ist aber nur eine äußerst unzureichend lagerichtige Anordnung
der Seegrasmatten zueinander als auch relativ zu den zu sichernden Bauwerken zum
Beispiel infolge wechselnder Gewässerströmung und/oder
wechselnder
Gewässertiefe erreichbar, so daß eine derartige Verlegung beschwerliche und teure
Lagekorrekturen der verlegten Seegrasmatten durch Taucher erforderlich macht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Auslegen
länglicher, künstlicher Seegrasmatten der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Art zu schaffen, mit welchem mit wesentlich geringerem Aufwand als bisher eine lagerichtige
Anordnung der Seegrasmatten erreichbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß man die Seegrasmatten
zunächst zu Rollen aufwickelt, dann das freie Mattenende am Gewässergrund verankert
und anschließend die Seegrasmatte abwickelt und auslegt.
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Hierzu kann man die aufgerollten Seegrasmatten am Schiff um eine zur
Auslegerichtung der Seegrasmatte rechtwinklig gerichtete Achse drehbar und abwickelbar
lagern und durch Fortbewegung des Schiffes in Mattenauslegerichtung die Seegrasmatten
abwickeln.
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Durch diese Maßnahmen lassen sich die Seegrasmatten einerseits raumsparend
transportieren. Andererseits
ist durch die der Sollage der Seegrasmatten
entsprechende Fahrtrichtung des Schiffes eine lagerichtige Verlegung der Seegrasmatten
a priori erreichbar, ohne daß dabei die Seegrasmatten während des Verlegens durch
Gewässerströmungen abgetrieben werden.
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Eine unter Umständen bevorzugte Variante kennzeichnet sich hierzu
dadurch, daß man die aufgerollte Seegrasmatte auf den Gewässergrund absenkt und
unter Abstützung der aufgewickelten Seegrasmatte auf dein Gewässergrund abwickelt.
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Dabei kann das Abwickeln von Hand durch Taucher oder bevorzugter Weise
durch motorische Kraft erfolgen, derart, daß man die Rolle zum Abwickeln der Seegrasmatte
in Auslegerichtung auf dem Gewässergrund abrollt.
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Bevorzugterweise kann man die aufgewickelte Seegrasmatte mittels eines
Zugorganes mit dem Schiff verbinden und durch Fortbewegung des Schiffes in Auslegerichtung
der Seegrasmatte letztere abwickeln.
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Dies hat die Vorteile, daß die Seegrasmatte beim Verlegen wesentlich
geringeren Zugbelastungen als beim Verlegen von einem Schiff aus ausgesetzt sind
und demzufolge
auch nicht so zugfest wie beim Verlegen von Schiffen
ausgebildet sein müssen.
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Auch finden Gewässerströmungen keine die Verlegung der Seegrasmatten
in Sollrichtung erschwerenden Angriffsstellen an der abgewickelten Seegrasmatte.
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Zum Verlegen von Seegrasmatten beiderseits einer am Gewässergrund
verlegten Rohrleitung oder ähnliches ist es vorteilhaft, wenn man beim Verlegen
der Seegrasmatten die Rohrleitung oder ähnliches abtastet und entsprechend dem Verlauf
der Rohrleitung die Abwickelrichtung der Seegrasmatte steuert.
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Diese Abtastung kann durch Inaugenscheinnahme eines Tauchers erfolgen,
der gegebenenfalls entsprechende Befehle zur Änderung der Verlegerichtung gibt.
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Es ist aber auch möglich, an der Rolle oder an dem der Rolle zugewandten
Endteil des Zugorganes zum Beispiel berührungslos wirksame Sensoren vorzusehen,
die die Steuereinrichtung der Zugmaschine beeinflussen.
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Dabei ist es zur Kostenersparnis vorteilhaft, wenn man die beiderseits
der Rohrleitung anzuordnenden Seegrasmatten zum Beispiel mittels die Rohrleitung
überbrückender Seile oder ähnliches mit Abstand
voneinander miteinander
verbindet, womit eine lagerichtige Anordnung der längsseits der Rohre verlegten
Seegrasmatten sowohl relativ zur Rohrleitung als auch zueinander zwangsläufig erreicht
wird.
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Darüber hinaus ist es auch möglich, mehrere Seegrasmatten längsseits
unmittelbar nebeneinander miteinander zu verbinden und gemeinsam zu verlegen, oder
bereits unmittelbar nebeneinander verlegte Seegrasmatten nachträglich miteinander
zu verbinden.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist es vortei lhi(?t, wenn die Seegrasmatte
auf eine Achse aufgewickelt ist, an deren Endteilen Einrichtungen zum insbesondere
lösbaren Anschluß von Zugorganen oder zur drehbaren Lagerung des Seegrasmattenwickels
vorgesehen sind.
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Hierzu kennzeichnet sich eine das Abrollen auf dem Gewässergrund erleichternde
Weiterentwicklung dadurch, daß die Wickelachse den Seegrasmatten-Wickel stirnseitig
abstützende und gegenüber dem Seegrasmattenwickel im Durchmesser mindestens gleichgroße
Scheiben trägt.
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Weitere, unter anderem die Fertigung begünstigende Ausgestaltungen
sind in den Ansprüchen 10 bis 13 offenbart.
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Um auch während des Verlegens der Seegrasmatten eine lagerichtige
und lagesichere Anordnung der Gräser an den Beschwerungskörpern mit einfachen Mitteln
zu gewährleisten,kennzeichnet sich eine vorteilhafte, selbständig erfinderische
Ausgestaltung dadurch, daß die zu Büscheln zusammengefaßten, insbesondere als Bänder
ausgebildeten und jeweils übereinander angeordneten künstlichen Gräser etwa mittig
ihrer Längsersteckung um einen formstabilen Beschwerungskörper diesen mehr als 1800
umfassend geschlungen und mittels einer dem Querschnitt des Beschwerungskörpers
angepaßten, die Gräserschlinge umfassenden, Federnden Klammer festgelegt sind.
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Hierzu sind vorteilhafte, sowohl die Herstellung als auch die Montage
vereinfachende Weiterbildungen in den Ansprüchen 15 und 16 offenbart.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Verfahrens zum Verlegen von Seegrasmatten in der Seitenansicht, Fig. 2 desgleichen
von oben gesehen, Fig. 3 eine Verfahrensvariante in der Seitenansicht, Fig. 4 desgleichen
von oben gesehen, Fig. 5 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens im Schnitt
V-V gemäß der Fig. 6, Fig. 6 desgleichen in der Vorderansicht, Fig. 7 eine Variante
einer Vorrichtungseinzelhei t, Fig. 8 eine perspektivische Darstellung eines Teils
einer künstlichen Seegrasmatte.
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Gemäß der Fig. 1 und 2 ist am Heck eines Schiffes 1 ein Ausleger 2
angeordnet, der zwei mit Abstand nebeneinander angeordnete, zu Rollen aufgewickelte,
längliche, künstliche Seegrasmatten 3 trägt. Letztere haben eine Breite von beispielsweise
1,5 m und eine Länge von 50 m. Diese Seegrasmatten 3 sind jeweils auf einen aus
den Fig. 5 und 6 ersichtlichen Wickelkörper aufgewickelt. Letztere bestehen im wcscntlicllell
jeweils aus einer Achse 4 und zwei mit dem stirnseitig aus der aufgewickelten Seegrasmatte
herausragenden
Achsenendteilen lösbar befestigten Scheiben 5. Die
Endteile der zur Längsrichtung des Schiffes rechtwinklig gerichteten Achsen 4 sind
am Ausleger 2 drehbar gelagert.
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Zum Auslegen der Seegrasmatten 3 auf den Gewässergrund, und zwar längsseits
einer auf letzterem verlegten Rohrleitung 7, wobei diese im Gewässerboden teilweise
vertieft angeordnet sein kann, werden die Seegrasmatten 3 zunächst soweit abgewickelt,
bis deren freie Endteile am Gewässergrund 6 jeweils längsseits der gegen Auskolken
zu schützenden Rohrleitung 7 verankert werden können.
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Diese Verankerung kann durch Gewichte und/oder zum Beispiel durch
von Tauchern zu setzende Pflöcke oder ähnliches erfolgen.
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Alsdann wird das Schiff 1 der Rohrleitung 7 exakt folgend in Bewegung
gesetzt, wobei die durch Gewichte belasteten Seegrasmatten weiter abgewickelt und
beiderseits der Rohrleitung 7 verlegt werden.
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An die oberen Endteile der verlegten Seegrasmatten 3 werden die freien
Enden weiterer zu Rollen aufgewickelter Seegrasmatten angeschlossen, bevor sie
abgesenkt
werden, so daß damit eine quasi endlose Verlegung von Seegrasmatten möglich ist.
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Die Seegrasmatten 3 sind mittels mit Abstand hintereinander angeordneter,
quer zur Längserstreckung der Seegrasmatten sich erstreckender Seile 8 oder ähnliches
miteinander verbunden, so daß die verlegten Seegrasmatten über ihre gesamten Längen
gleiche Abstände voneinander haben.
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Die Seile 8 sollten bevorzugter Weise vor dem Absinken der Seegrasmatten
angebracht werden.
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Der Ausleger 2 kann, wie dargestellt, zwei Halterungen zur Aufnahme
mehrerer, zu Rollen aufgewickelter Seegrasmatten 3 hintereinander haben, um abwechselnd
von der hinteren bzw. von der vor deren Halterung Seegrasmatten abwickeln zu können.
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Gemäß der Fig. 3 und 4 werden die zu Rollen aufgewickelten Seegrasmatten
3 zunächst vom Schiff 1 auf den Gewässergrund 6 abgesenkt. Alsdann werden die freien
Enden der Seegrasmatten 3 am Gewässergrund 6 zur Rohrleitung 7 lagerichtig ausgerichtet
verankert.
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Danach rollt man die die Seegrasmatten 3 tragenden Wickelkörper auf
dem Gewässergrund parallel zur orleitung 7 ab, wobei die Seegrasmatten 3 (lbgewicl<ell
und
auf den Gewässergrund abgelegt werden.
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Das Abrollen der Wickelkörper erfolgt motorisch, derart, daß man das
Schiff 1 über ein Zugorgan 9 mit einem an der Achse 4 des Wickelkörpers lösbar angekuppelten
Bügel 10 verbindet und anschließend das Schiff 1 exakt dem Verlauf der Rohrleitung
7 folgend 1' orLbcwcgt .
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Dabei kann ein Taucher 11 der an einem Ausleger des 13hügels 10 Halt
findet, Befehle zur Korrektur der Fahrrichtung des Schiffes geben.
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Bei ufernaher Verlegung der Seegrasmatten 3 kann es unter Umständen
vorteilhaft sein, die Einrichtungen zur fortbewegung der Wickelkörper auch am Ufer
zu stationieren.
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Desgleichen ist es auch möglich, die auf die Wickelkörper wirksamen
Fortbewegungsmittel auch auf Wasserbauwerken vorzusehen, um eine exakte Verlegung
der Seegrasmatten entsprechend der Sollage sicherzustellen.
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Gemäß der Fig. 5 und 6 ist die eine aufgerollte Seegrasmatte 3 tragende
Achse 4 aus Rohr gebildet und
die mit dieser lösbar verbundenen
Scheiben 5 sind als je eine Nabe 12,Speichen 13 und endlose Felgen 14 aufweisende
Räder zusammengesetzt. Die Speichen und Felgen bestehen aus Rohr, um mit wenig Werkstoffaufwand
eine hohe Formfestigkeit zu erreichen.
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Innenseitig der Spalten sind Blechscheiben 15 befestigt, die die Zwischenräume
zwischen der Speichen verschließen, um ein ungestörtes Abwickeln der Seegrasmatten
3 sicherzustellen.
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Fig. 7 zeigt eine besonders einfache Sicherung der Scheiben 5 auf
einer Achse 4, derart, daß auf das freie, die Scheibe 5 außenseitig überragende
Endteil der Achse 4 eine Platte 16 aufgesteckt ist, die dazu entsprechend der Achse
4 gelocht ist.
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Ferner sind an den Lochrändern der Platte J 6 mi ndes tens zwei auf
den Umfang verteilt angeordnete, federnde Sperrelemente 17 angeschnitten, die sich
beim Aufstecken der Platte 16 auf die Achse 4 in diese selbsttätig widerhakenartig
verkrallen.
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Die Fig. 8 zeigt die Verbindung von bandförmigen künstlichen Gräsern
18 mit einem stabilen, stangenförmigen Beschwerungskörper 19, wobei die Gräser um
mehr als 1800 um den zylindrische Querschnitte aufweisenden Beschwerungskörper 19
geschlungen sind.
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Ferner ist auf dem Beschwerungskörper 19 eine dessem Querschnitt angepaßte
und die Gräser im Bereich ihrer Umschlingung umfassende Klammer 20 aufgesprengt.
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Derartige Klammern eignen sich auch in vorteilhafter Weise zur Befestigung
von Gräsern an Kettengliedern.
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Die zu Rollen aufgewickelten Seegrasmatten 3 werden bevorzugterweise
ohne die Seegraswickel stirnseitig abstützenden Scheiben 5 geliefert, um Transportgewicht
und Transportraum zu sparen.
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Dabei ist es vorteilhaft, die aufgewickelten Seegrasmatten 3 mit einer
Schrumpffolie zu umschließen.
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Die Scheiben 5 werden erst am Einsatzort vor dem Absenken der Seegrasmatten
an der Achse lösbar befestigt, so daß es nicht erforderlich ist, für jede der aufgewickelten
Seegrasmatten jeweils zwei Scheiben 5 herzustellen und bereitzuhalten.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmate werden als erfindungswesentlich angesehen.