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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beladen
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von Großraumtransportmitteln wie Schiffen oder dergleichen mit Gebinde
und / oder Losegut, mit einem verfahrbaren Portal mit einem Förderer aufweisenden
lageveränderlichen Auslegerarm.
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Bekannte Beladevorrichtungen, die für die Beladung von z. B. Schiffen
mit Gebinde oder Losegut ausgebildet sind, erfordern umfangreiche Gutzufuhranlagen
mit Förderbändern oder dergleichen , die das Gut von ortsfesten Packhäusern mit
Abfüllanlagen zu den Beladevorrichtungen transportieren müssen. Diese Zuführsysteme
für herkömmliche kombinierte Beladevorrichtungen sind verhältnismäßig kompliziert
und erfordern eine aufwendige Infrastruktur sowie relativ viel Fläche. Aus diesem
Grunde ist der Einsatz derartiger kombinierter Beladevorrichtungen in vielen Fällen
wirtschaftlich und platzmäßig nicht realisierbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zu schaffen, die eine wahlweise Beladung mit Losegut oder Gebindegut gestattet,
ohne das Gebindegut vorher in Packhäusern oder dergleichen abgepackt und mittels
besonderer Gebindegutfördereinrichtungen zur Vorrichtung transportiert werden muß.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch eine mit dem
Portal der Vorrichtung verbundene Gutaufnahmeeinrichtung für Losegut, die mit einer
an dem Portal angeordneten Abfüllanlage in Wirkverbindung steht, und eine Gutabgabeeinrichtung
für in Gebinde abgepacktes Losegut oder für nicht abgepacktes Losegut.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachstehend näher erläutert. Es zeigt Fig. .1 eine Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig.
1 in der Draufsicht Fig. 3 eine weitere Ausbildung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer schematischen Seitenansicht Fig. 4 eine Abfüllwaage mit Kompensationsmeßanlage
für die Vorrichtung nach Fig. 1 und 3 in einer schematischen Seitenansicht In Fig.
1 und 2 ist eine als Schiffsbelader ausgebildete Vorrichtung 30 dargestellt. Sie
besteht aus einem Portal 19, das auf Schienen 41 verfahrbar ist.
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An dem Portal 19 ist ein Belader 47 ausgebildet , der ein drehbares
Oberteil 16 aufweist. An dem Oberteilv16 ist ein Auslegerarm 44, eine Wendelrutsahe
17 und ein Fallrohr 18 für Losegut in bekannter Art und Weise angehängt. Durch Verschwenken
des Auslegerarms 44 kann die Wendelrutsche 17 und damit auch die endabschnittsseitig
angeordnete Gutabgabeeinrichtung 23 vertikal und horizontal verschoben werden.
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Der Vorrichtung 30 wird das zu verladende Produkt über ein Förderbandsystem
1 zugeführt und gelangt über eine Gutaufnahmeeinrichtung 21 in den Bereich des Gerüstes
9 des Portals 19. In dem Gerüst 9 ist eine Verteilschurre 2 vorgesehen, über die
das zu transportierende
Material entweder zu einem Sieb 3 über einer
Abfüllanlage 22 oder aber über die Losegutbeipaßeinrichtung 27 und die Förderanlage
20 direkt zur Loseverladung geleitet wird. Vom Sieb 3 kann das Material in den Abfüllbunker
4 gelangen, unter dem drei Abfüllmaschinen 5 angeordnet sind. Die Abfüllmaschinen
5 sind dem zu verladenden Produkt und der Gebindeform des jeweiligen Anwendungsfalls
angepaßt. Das unterhalb einer jeden Abfüllmaschine 5 befindliche Abfüllband 6 führt
die gefüllten Gebinde 25 zu einer Verschließmaschine 7. Diese ist im Regelfall nur
bei offenen Säcken erforderlich. Sie kann als Nähmaschine oder aber auch als Schweißmaschine
ausgebildet sein.
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Die Anzahl der einzusetzenden Abfüllmaschinen 5 richtet sich nach
den Leistungsanforderungen. Die Gebinde 25 werden zei-tlich synchronisiert auf das
Sammelband 8 so aufgegeben, daß ke-ine Gebinde 25 übereinander liegen. Die Abfüllanlage
22 ist zweckmäßigerweise in einem wetterfest verkleideten Abschnitt des Gerüst 9
untergebracht. Zum Anheben leerer Gebinde 25 in die Abfüllanlage 22 ist eine Kraneinrichtung
vorgesehen, die z. B. als Laufkatzenkran ausgebildet sein kann. Die Leergebinde
werden im Lagerbereich 11 gelagert (Fig. 2).
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Sofern bei dem jeweiligen zu verladenden Produkt erforderlich, kann
eine Entstaubungsanlage 12 vorgesehen sein, die zweckmäßigerweise im Gerüst 9 oberhalb
der Abfüllanlage 22 angeordnet wird.
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In der Abfüllanlage 22 ausgesiebtes Material, Material von Fehlschüttungen
und Abfall können über eine als Trichter ausgebildete Auffangeinrichtung 13 in z.
B.
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eine darunter stehendes Fahrzeug abgegeben werden.
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Alternativ ist es auch möglich, das Material von
Fehlschüttungen
über eine nicht näher dargestellte geeignete Fördergutrückführungseinrichtung in
das Sieb 3 zurückzufördern.
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Die gefüllten Gebinde 25 werden vom Sammelförderer 8 über ein Fördersystem
14, das aus Kurvenförderern, einem flachen Förderer einem ansteigenden Förderer
und einem Drehteller besteht, dem Auslegerförderer 15 zugeführt. Das Losegut wird
durch die Mitte des Drehtellers ebenfalls dem Auslegerförderer 15 aufgegeben.
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Die Vorrichtung 30 stellt eine mobile Schiffsbeladeanlage dar, die
sowohl auf Schienen fahrbar wie auch durch ein beliebiges Fahrgestell frei beweglich
sein kann. Während des Beladens kann die Beweglichkeit durch Stützen oder dergleichen
ausgeschlossen werden.
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Die Abfüllanlage 22 der Vorrichtung 30 umfaßt neben dem Abfüllbunker
4 zur Materialspeicherung alle Komponenten, die bei Abfüllanlagen erforderlich sind,
um die Gebinde 25 füllen und schließen zu können.
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Neben Sieben, Waagen, Füllstutzen, Verschließeinrichtungen, Entstaubungsanlagen,
können Gebindezusammen führungen von mehreren Fördersträngen auf einen gemeinsamen
Förderstrang, Auffangvorrichtungen für Gebindebruch, Leergebindezuführungen und
dergleichen vorgesehen nein. Produktspezifische Gegebenheiten können berücksichtigt
werden. Als Gebinde 25 können Säcke, Fässer, Tüten, Kanister, Dosen, große flexible
Behälter sowie generell Behältnisse verwendet werden, in denen Schüttgut und--Flüssigkeiten
zum Zwecke des Transports vor der Lagerung abgefüllt werden.
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In Fig. 3 ist eine weitere Vorrichtung 30a dargestellt, die als Belader
49 für die Schiffsbeladung ausgebildet ist. Im hinteren Bereich 31 ist die Vorrichtung
30a wie ein normaler Losebelader ausgeführt,
mit dem Unterschied,
daß entsprechend der größeren zu erwartenden Lasten eine Aussteifung vorgesehen
werden kann. Sofern die zu verladende Materialqualiät es erfordert, kann eine nicht
näher dargestellte Siebanlage eingebaut sein. An dem freien Endabschnitt des Auslegerarms
44a ist ein als Fallrohr ausgebildetes Verbindungsrohr 39 vorgesehen, an das eine
Abfüllanlage 32 angehängt ist. Die in Fig. 3 dargestellte Abfüllanlage 32 weist
vier Fallrohrfüllstutzen 33 für Gebinde wie z. B. Ventilsäcke auf.
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Auf jeder Seite des teleskopierbaren Beladebandes 34 der Gutabgabeeinrichtung
24 sind zwei Abfüllstutzen vorgesehen. Die Gebinde 25 werden so von der Abfüllanlage
32 abgegeben, daß sie nicht übereinander liegen.
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Über dem Beladetand 34 befindet sich neben der eigentlichen Abfüllanlage
32 ein Leergebindespeicher 35, der mehrere Paletten 48 übereinander aufnehmen kann.
Die Paletten 48 sind auf höhenveränderlichen Gabeln gelagert. Jeweils von der unteren
Palette 48 werden die Gebinde 25 abgenommen. Ist die untere Palette 48 leer, werden
die darüberliegenden Paletten 48 abgesenkt.
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Wenn der gesamte Leergebindespeicher 35 leer ist, wird die Abfüllanlage
32 aus dem Schiff 43 herausgefahren und auf dem Kai 42 abgesenkt. Durch seitliche
Öffnungen werden dann mit z. B. einem Gabelstapler die Leerpaletten herausgenommen
und durch Vollpaletten ersetzt.
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Unter der Abfüllanlage 32 befindet sich eine Auffangeinrichtung 36
für Fehlschüttungen. Wenn der Behälter dieser Auffangeinrichtung 36 gefüllt ist,
wird die Abfüllanlage 32 aus dem Schiff 43 herausgefahren und auf dem Kai 42 entleert.
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Sofern erforderlich kann auch bei der Vorrichtung 30a eine Entstaubungsanlage
vorgesehen werden.
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Um das Schiff 43 beladen zu können ist es erforderlich, das Beladeband
34 der Gutabgabeeinrichtung 24 um die vertikale Achse drehen zu können. Diese Drehbarkeit
kann z. B. über eine Kugeldrehverbindung 37 oberhalb der Abfüllanlage 32 realisiert
werden. Es ist jedoch alternativ auch möglich, unter der Abfüllanlage 32 eine Teleskopwendelrutsche
mit einem angehängten Drehteller anzuordnen und dadurch die Drehbarkeit des Beladebandes
34 zu gewährleisten.
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Unterhalb der Kugeldrehverbindung 37 ist an dem Verbindungsrohr 39
eine Winde 38 vorgesehen, mittels derer die Abfüllanlage 32 gehoben oder gesenkt
werden kann. Hierbei verändert sich die Länge des Verbindungsrohres 39. Oberhalb
der Abfüllanlage 32 ist ferner eine Verbindungsstelle 40 vorgesehen, in deren Bereich
die Abfüllanlage 32 von dem Verbindungsrohr 39 gelöst werden kann. Hiernach kann
Losegut einfach in das Schiff 43 fallen. Ferner ist es möglich auch ein Schleuderband
an dem Verbindungsrohr 39 zu befestigen.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann parallel zur Abfüllanlage 32
ein Beipaß vorgesehen werden, durch den Losegut unter Umgehung der Abfüllanlage
32 ohne Einfüllung in ein Gebinde 25 in den Laderaum des Schiffs 43 geführt werden
kann.
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Bei Betrieb der Abfüllanlagen 22, 32 können aufgrund der Bewegungen
der Vorrichtungen 30, 30a, insbesondere: der Belader 47, 49 Vibrationen auftreten,
die bei Verwendung einfacher Abfüllwaagen das Meßergebnis verfälschen würden. Aus
diesem Grunde kann z. B. eine Abfüllwaage 61 mit einer Kompensationsmeßanlage 73
verwendet werden, wie sie in Fig . 4 schematisch dargestellt ist. Die Abfüllwaage
61 weist ein Einlaßventil
62, einen Wiegebehälter 63, ein Auslaßventil
64, Horizontallenker 65 zum Auffangen der Horizontalkräfte und eine oder mehere
Druckmeßdosen 66 zur Bestimmung des Gewichts von Wiegebehälter und Behälterinhalt
auf. Auf der gleichen Traverse 29 auf der die Druckmeßdosen 66 gelagert sind, ist
die Kompensationsmeßanlage 73 angeordnet. Hierdurch ist gewährleistet, daß die Abfüllwaage
63 und die Kompensationsmeßanlage 73 den gleichen Schwingungen ausgesetzt werden.
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Die Kompensationsmeßanlage 73 besteht aus einen Vergleichsbehälter
68, dessen Gewicht, Trägheitsmoment und Anschlußmaße dem Wiegebehälter 63 entsprechen.
Der Vergleichsbehälter 68 ist ebenfalls mit Horizontallenkern 69 und Druckmeßdosen
70 wie der Wiegebehälter 63 verbunden. In den Vergleichsbehälter 68 kann ein Gewicht
71 eingelegt oder herausgehoben werden. Das Gewicht 71 entspricht dem Füllsollgewicht
der Gebinde 25 und ist mittels eines Pneumatikzylinders 72 betätigbar. Im abgesenkten
Zustandsollen zwischem dem Pneumatikzylinder 72 und dem Gewicht 71 keine Kräfte
übertragen werden. Um die Kompensation der Vibrationen durchführen zu können, sind
die Druckmeßdosen 66, 70 in eine Brückenschaltung integriert, die als Wheatonsche
Brückenschaltung ausgebildet sein kann.
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Im Ausgangszustand ist der Wiegebehälter 63 leer und das Auslaßventil
64 geschlossen. Das Gewicht 71 ist in diesem Zustand abgehoben. Im Wiegebehälter
63 befinden sich üblicherweise einige Produktreste. Über die Brückenschaltung werden
die Widerstände der Druckmeßdosen 66, 70 auf Null abgeglichen. Dann wird das Gewicht
71 abgesenkt und das Ventil 72 geöffnet. Durch die Absenkung des Gewichts 71 ist
die Nullabgleichung wieder aufgehoben worden. Es wird jetzt so lange
gefüllt,
bis durch die Belastung der Druckmeßdose 66 durch das abzufüllende Material wieder
ein Nullabgleich erreicht wird.
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Vorabschaltungen und zu erwartende Schaltverzögerungen können bei
den üblichen Abfüllanlagen 22, 32 kompensiert werden. Die beschriebene Waagenanordnung
stellt sicher, daß Schwingungen des Beladers 47, 49, die beim FahrenXauftreten können,
in gleicher Weise auf beide Teilsysteme einwirken und hierbei ihre Wirkung hinreichend
ausgeglichen wird. Daher beeinträchtigen sie nicht das Endergebnis der Wägung.
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Insbesondere in der Kombination der zu den Vorrichtungen 30, 30a gehörenden
Merkmale werden somit mobile Beladeanlagen erzielt, die im Betrieb auRerordentlich
flexibel betrieben werden können. Die Zufuhr von Losegut kann sowohl durch stetige
Förderer, also solche die Material kontinuierlich fördern, wie Förderbänder, Schneckenförderer,
Becherwerke usw. wie auch durch unstetige Förderer wie Fahrzeuge, Radlader, Krane
zugeführt werden. Die Beladung,als Losegut oder aber in Gebinden 25 verfüllt, kann
einfach und leicht in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen durchgeführt
werden.
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- Leerweite -