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Die Erfindung betrifft eine mobile Abfüll- und Beladevor-
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richtung zum Beladen von Großraumtransportmitteln, wie Schiffen od.
dgl. mit in Gebinde abgepacktem Losegut, die in einem vorbestimmten Lagenraster
oder ungeordnet stapelbar sind.
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Bei bekannten Beladevorrichtungen wird das in Gebinde wie Säcke od.
dgl. abgepackte Losegut mittels besonderer Fördermittel in den Laderaum des Großraumtransportmittels
eingebracht. Diese Beladevorrichtungen sind verhältnismäßig kompliziert und erfordern
eine aufwendige Infrastruktur. Es sind deshalb schon mobile Absackanlagen vorgeschlagen
worden, die jedoch den Nachteil haben, daß vom Ausgang der Absackanlage jeweils
umfangreiche Transporte erforderlich sind, um die Säcke oder andere Gebinde dem
Staupunkt im Laderaum zuzuführen. Darüber hinaus können diese bekannten gattungsgemäßen
mobilen Vorrichtungen sich nicht dem Ladefortschrit anpassen und erlauben keine
Sackverstauung unter sich selbst.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die gattungsgemäßen Abfüll-
und Beladevorrichtungen so zu verbessern, daß das von einer Zuführeinrichtung zugeführte
Losegut in Gebinde abgefüllt und diese Gebinde dann innerhalb des Laderaumes an
verschiedenen Stellen abgegeben werden können, wobei die Lage der Vorrichtung der
steigenden Ladehöhe der Gebinde anpaßbar sein soll.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch ein mittels vertikal
und horizontal verschieblicher Stützglieder auf einer Unterlagefläche abstützbares
Grundgerüst, in dem eine um die vertikale Achse drehbare Drehplattform gelagert
ist, auf der horizontal verschieblich Gutfördereinrichtungen angeordnet sind, oberhalb
derer in einem Traggerüst eine Absackstation mit einem Absackbunker ausgebildet
ist, der mittels eines Anschlußgliedes mit einer Losegutzuführeinrichtung verbindbar
ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die nachstehend näher erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Abfüll-
und Beladevorrichtung in einer schematischen Seitenansicht, Fig. 2 die Abfüll- und
Beladevorrichtung nach Fig. 1 in einem senkrechten schematischen Schnitt, Fig. 3
die Abfüll- und Beladevorrichtung nach Fig. 1 in einem horizontalen Schnitt, Fig.
4a mögliche Gebindeabgabeeinrichtungen der Abfüll-und und Beladevorrichtung in schematischen
Seiten-Fig. 4b ansichten, Fig. 5 eine weitere Ausbildung der Abfüll- und Beladevorrichtung
in einer schematischen Ansicht, Fig. 6 die Abfüll- und Beladevorrichtung nach Fig.
5 in einer schematischen Vorderansicht, Fig. 7 die Abfüll- und Beladevorrichtung
nach Fig. 5 in einem schematischen horizontalen Schnitt, Fig. 8 eine weitere auf
dem Lukenrand eines Schiffes abgestützte Abfüll- und Beladevorrichtung in einer
schematischen Seitenansicht, Fig. 9 eine Sackspreiz und Sackklemmeinrichtung,
Fig.
10 eine Abfüll- und Beladevorrichtung mit teilweise eingeklappten Stützarmen in
einem horizontalen schematischen Schnitt, Fig. 11 die Abfüll- und Beladevorrichtung
in der Stellung nach Fig. 10 in einer schematischen Seitenansicht, Fig. 12 eine
Abfüll- und Beladevorrichtung nach dem Stau der ersten Lage Säcke im äußeren Bereich
in einer schematischen Draufsicht, Fig. 13 eine Abfüll- und Beladevorrichtung in
der Stellung nach Fig. 12 in einer schematischen Seitenansicht, Fig. 14 eine Abfüll-
und Beladevorrichtung in einer Draufsicht mit ausgefahrenen Stützfüßen in einer
schematischen Draufsicht, Fig. 15 die Betriebsstellung der Abfüll- und Beladevorrichtung
nach Fig. 14 in einer schematischen Seitenansicht, Fig. 16 die Beladestellung der
Abfüll- und Beladevorrichtung nach Fig. 15 mit zwei unterstauten Stützfüßen in einer
schematischen Draufsicht.
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Fig. 17. die Betriebsstellung der Abfüll- und Beladevorrichtung nach
Fig. 16 in einer schematischen Seitenansicht.
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In den Fig. 1 bis 3 ist eine Abfüll- und Beladevorrichtung 100 schematisch
dargestellt. Sie besteht aus einem Grundgerüst 98, in dem eine um die vertikale
Achse drehbare Drehplattform 123 gelagert ist. Das Grundgerüst 98 ist mittels Stützgliedern
102 auf einer Unterlagefläche 99 abstützbar.
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Diese Unterlagefläche 99 kann z. B. der Boden des Laderaums
eines
Schiffes 93 sein. In diesem Fall wird die Abfüll- und Beladevorrichtung 100 durch
die Luke des Laderaums in diesen eingesetzt. Auf der Drehplattform 123 befinden
sich horizontal verschiebliche Gutfördereinrichtungen, oberhalb derer in einem Traggerüst
97, das auf der Drehplattform 123 abgestützt ist, sich eine Absackstation 101 mit
einem Absackbunker 108 befindet. Der Absackbunker 108 ist mittels eines als Fallrohr
ausgebildeten Anschlußgliedes mit einer Losegutzuführeinrichtung 103 verbunden.
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Die Stützglieder 102 sind als an dem Grundgerüst 98 horizontal schwenkbar
angeordnete Stützarme 125 ausgebildet, an deren freien Endabschnitten 96 jeweils
ein vertikal verschieblicher Stützfuß 126 angeordnet ist. Die Stützfüße 126 sind
mittels hydraulischer Hubzylinder 160 vertikal verschieblich. An den unteren Endabschnitten
161 der Stützfüße 126 ist jeweils eine Stützplatte 162 angeordnet.
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In der Grundplatte 95 des Grundgerüsts 98 ist eine Drehkranz 124 ausgebildet,
auf dem die Drehplattform 123 drehbar angeordnet ist. Auf der Drehplattform 123
befindet sich eine für diese bestimmte Antriebseinrichtung, ein Sammelbehälter 134
für Fehlschüttungen und eine Leergebindestapeleinheit 117. Ferner ist ein Leersacktisch
116 vorgesehen, auf dem die während des Abfüll- und Beladevorgangs benötigten Leergebinde
zwischengestapelt werden können.
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Die Absackstation 101 besteht aus unterhalb des Absackbunkers 108
angeordneten Absackwaagen 109, die eingangsseitig mit jeweils einem Füllstutzen
150 des Absackbunkers 108 verbunden sind. Ausgangsseitig weisen die Absackwaagen
109 jeweils einen Absackstutzen 110 auf, an dem die Leergebinde zur Losegutbefüllung
befestigbar sind. Die Absackwaagen 109 können als elektronische Behälterwagen ausgebildet
sein.
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Mittels einer Regeleinrichtung ist es möglich, die Waagenplattform
der Absackwaagen 109 stets in einer horizontalen Ebene auszurichten.
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Jedem Absackstutzen 110 ist eine Sackklemmeinrichtung 111, Sackspreizeinrichtung
129 und Nähmaschine 131 zugeordnet.
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Die Sackklemmeinrichtungen 111 können pneumatisch betätigbar sein.
Sie können aus vertikal angeordneten Klemmfingern 152 bestehen, die mittels Betätigungsmitteln
wie Pneumatikzylindern od. dgl. horizontal gegen Spreizfinger 151 der Sackspreizeinrichtung
129 verschieblich sind (Fig. 9). Die Sackspreizeinrichtung 129 besteht ebenfalls
aus horizontal verschieblichen Spreizarmen 153, an denen vertikale Spreizfinger
151 angeordnet sind, über die der Offnungsabschnitt eines leeren Gebindes wie eines
Sackes 130 schiebbar ist. Es ist auch möglich, die Absackstutzen 110 vertikal verschieblich
auszubilden. Dieses hat den Vorteil, daß bei angehobenen Absackstutzen 110 unter
diese die jeweilige Nähmaschine 131 zum Verschließen eines gefüllten Sackes 130
durchgeführt werden kann. Zur horizontalen Verfahrbarkeit der Verschließeinrichtung
kann der Absackstutzen 110 auch dadurch aus dem Bereich der Sacknaht entfernt werden,
daß die Sackspreizeinrichtung 129 und die Abwurfklappe 132 vertikal abgesenkt werden.
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Die Absackwaagen 109 und der Absackbunker 108 sind auf besonderen
vertikal voneinander distanzierten Bühnen des Traggerüstes 97 angeordnet. Die einzelenen
Bühnen sind mittels Leitern verbunden und können so leicht von den Bedienungspersonen
begangen werden.
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An dem Absackbunker 108 ist eine mit diesem und den Absackeinrichtungen
in Wirkverbindung stehende Entstaubungsanlage 106 angeordnet.
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Im Bereich des Füllstutzens 150 des Absackbunkers 108 ist eine Regenabdeckung
104 drehbar um die vertikale Längsachse 119 des Absackbunkers 108 gelagert. Der
andere Randabschnitt der Regenabdeckung 104 ist an dem Lukenrand 140 befestigt.
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Zweckmäßigerweise wird die Regenabdeckung 104 aufrollbar ausgebildet,
wobei sich die Regenabdeckung 104 im zusammengefalteten Zustand auf dem Absackbunker
108 befindet. Es ist
auch möglich, daß in den Füllstutzen 150 des
Absackbunkers 108 einschiebbare Fallrohr der Losegutzuführeinrichtung 103 mit der
Regenabdeckung 104 zu verbinden. Dieses hat den Vorteil, daß dann die Regenabdeckung
104 nicht drehbar am Fallrohr der Losegutzuführeinrichtung 103 befestigt werden
muß.
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In dem Absackbunker 108 befinden sich nicht näher dargestellte Füllstandssonden,
die mit einer Verriegelungseinrichtung der Losegutzuführeinrichtung 103 verbunden
sind.
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Sofern der Abfüllbunker 108 mit Losegut vollgefüllt ist, wird die
Gutzufuhr über eine Verriegelungseinrichtung an der Losegutzuführeinrichtung 103
unterbrochen.
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Unterhalb der Absackstation 101 ist ein Absackförderer 112 angeordnet,
der abgabeseitig mit einem teleskopisch horizontal verschieblich und in der horizontalen
Ebene verschwenkbaren Förderband 118 in Wirkverbindung steht. Wie in Fig. 6 gezeigt,
kann der Absackförderer 122 durch verschwenken von während der Sackbefüllung horizontal
unter jedem Sack 130 als Stützplatte angeordneten Abwurfklappen 132 mit gefüllten
und verschlossenen Säcken 130 beschickt werden. Bei der fehlerhaften Befüllung der
Säcke 130 anfallendes Losegut wird über Trichter 133 in Sammelbehälter 134 geführt,
die als Auffangbehälter für Fehlschüttungen dienen. Das Förderband 118 kann als
Teleskopförderer oder aber auch als vertikal schwenbarer Förderer ausgebildet sein.
An dem freien Endabschnitt 94 des Förderbandes 118 kann zur Gutabgabe ein vertikal
verschwenbares Vorsatzband 120 angeordnet (Fig. 8). Es ist aber auch möglich an
dem freien Endabschnitt 94 des Förderbandes 118 eine um eine horizontale Achse verschwenkbare
Wendelrutsche 121 vorzusehen (Fig. 4b).
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Zur Energieversorgung ist auf der Drehplattform 123 oder in dem Traggerüst
97 eine Verdichterstation 136 angeordnet, mittels derer die Absackwaagen 109, die
Sackklemmeinrichtungen 111, die Sackspreizeinrichtungen 129 und die Entstaubungsanlage
106 mit pneumatischer Energie versorgt werden können (Fig. 5, 7).
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Die in Fig. 5 bis 7 ausschnittweise dargestellte Abfüll- und Beladevorrichtung
100a kann mittels eines Auflagerrahmens 141 an dem Lukenrand 140 des Laderaums eines
Schiffes 93 abgestützt werden (Fig. 8). Auch in diesem Fall ist ein Drehkranz 142
vorgesehen, um das Traggerüst 97 an dem Auflagerrahmen 141 drehbar zu befestigen.
Ferner ist an dem Auflagerrahmen 141 eine Hub- und Senkvorrichtung 143 angeordnet,
mittels derer das Traggerüst 92 vertikal verschieblich ist.
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Der Absack- und Beladevorgang wird im folgenden am Beispiel einer
Schiffsbeladung näher erläutert. Hierzu wird eine Abfüll- und Beladevorrichtung
100 mittels eines Krans in das Schiff 93 eingesetzt. Die Abfüll- und Beladevorrichtung
100 kann z. B. in drei Segmente aufgeteilt sein, um den Transport durch Lagerhallen
und dgl. zu erleichtern oder den Transport mit Hebezeugen zu ermöglichen, deren
Tragkraft nicht ausreicht, das gesamte Gerät zu heben. Zunächst wird das Grundgerüst
98 in Lukenmitte abgesetzt. Unmittelbar vor dem Aufsetzen auf den Lagerraum 95 des
Schiffs 93 werden die Stützarme 125, die für den Transport eingeklappt waren nach
außen geklappt. Auf das erste Segment werden dann die oberen Segmente aufgesetzt.
Anschließend füllt der Greiferkran die Leergebindestapeleinheit 117 mit Paletten
od. dgl. mit Leersäcken auf. Danach fährt die Greiferbrücke aus dem Arbeitsbereich
heraus. Die Losegutzuführeinrichtung 103 fährt dann in den Arbeitsbereich hinein
und setzt ein z. B.
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kardanisch aufgehängtes Teleskoprohr in den Füllstutzen 150 des Absäckbunkers
108. Die erfoderlichen elektrischen Anschlüsse werden über Steckverbindungen ausgeführt.
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Gegebenenfalls wird die Regenabdeckung 104 über den Lukenrand 140
gezogen. Die Stütz füße 126 werden ein kleines Stück so ausgefahren, daß die Abfüll-
und Beladevorrichtung 100 ungefähr waagerecht steht.
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Wie bei einem herkömlichen Sackbelader nimmt eine Bedienungsperson
die Säcke am Ende des Bandes Jeweils entgegen und leitet sie in die entgültige Stauposition
während eine weitere Bedienungsperson über ein z. B. tragbares Steuerpult das Ein-
und Ausfahren sowie Drehen und Start und Stop steuert.
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Wenn die Stützfüße 126 fast eingefahren sind und das Vorsatzband 120
oder die Wendelrutsche 121 in unterster Stellung steht, werden die Säcke 130 z.
B. etwa einen Meter über dem Boden abgegeben. Es können daher Lagen von etwa fünf
Säcken 130 entsprechend der Dicke übereinander gestaut werden.
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Nach dem die erste Lage bis auf den Bereich unter und neben dem Drehkranz
124, den Stützfüßen 126 und Stützarmen 125 vollgestaut ist, werden die Stützfüße
126 um ca. einen Meter ausgefahren. Dann wird der Bereich unter und neben den Stützarmen
125 sorgfältig mit Säcken 130 unterstaut. Unter dem Drehkranz 124 kann wild gestaut
werden. Da der Drehkranz 124 nur einen geringen Durchmesser aufweist, ist dies zulässig.
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Danach müssen die Stützfüße 126 unterstaut werden. Wenn das Förderband
118 für einen Stützfuß 126 in Staupostion steht, liegt der Schwerpunkt vom Stützfuß
126 ausgesehen hinter dem Mittelpunkt, so daß die Abfüll- und Beladevorrichtung
100 auf drei Stützfüßen 126 stehen kann. Zur Sicherheit kann aber so gearbeitet
werden, daß die Abfüll- und Beladevorrichtung 100 auf den entsprechenden unterstauten
Stützarm 125 abgesenkt wird. Dann wird der Stützfuß 126 eingezogen, sorgfältig unterstaut
und anschließend ausgefahren bis er trägt. Ist dies für alle Stützfüße 126 durchgeführt
steht die Abfül- und Beladevorrichtung 100 wieder in Grundposition und die nächste
Lage kann gestaut werden. Dieses wiederholt sich bis der Laderaum 95 des Schiffes
93 gefüllt ist. Die Auflageflächen der Abfüll- und Beladevorrichtung 100 können
so gestaltet werden, daß die Säcke 130 nur einem Druck
ausgesetzt
werden, der einer Materialhöhe von etwa zehn Metern entspricht. Die bedeutet, daß
das Material im Stützbereich etwa so beanspruch wird, wie die unterste Sacklage
bei einem gefüllten Lagerraum 95.
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Das Material von Fehlschüttungen wird in zwei Sammelbehältern 134
gesammelt. Wenn diese voll sind, kann ein Container neben die Absackstation 101
gestellen werden, in den das überschüssige Material hineingeschaufelt wird. Es ist
aber auch möglich, über einen manuell betätigten Füllstutzen das Material in Säcke
130 zu füllen, die dann auf einer Kontrollwaage gewogen und mit einer Handnähmaschine
verschlossen werden können.