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Titel: "Zwei- oder Mehrsorten-Düngerstreuer"
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Zwei- oder Mehrsorten-Düngerstreuer Die Erfindung bezieht sich auf
Düngerstreuer zum Ausbringen von landwirtschaftlichem Dünger und insbes. auf das
Ausbringen von Mischdünger bestehend aus mindestens zwei unterschiedlichen Düngersorten,
die gekörnt oder staubförmig vorliegen können, z.B. Thomasphosphat in Staubform
und Kali gekörnt oder in Staub form.
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Aus Preisgründen gehen immer mehr Landwirte dazu über, unterschiedl'iche
Einzeldünger, z.B. Thomasphosphat gemahlen und Kali fein, getrennt zu beziehen und
zu lagern, da der Preis für entsprechende Mischdünger erheblich über dem Preis der
Summe der beiden Einzeldünger liegt. Die beiden Einzeldünger jeweils in einem gesonderten
Arbeitsgang auszubringen, erfordert etwa den doppelten Zeitaufwand und stellt deshalb
keine brauchbare Lösung dar. Die beiden Einzeldünger andererseits in einer spez-iellen
Mischanlage zu mischen und sie dann bereits gemischt in einem normalen Einsortendüngerstreuer
auszubringen, macht eine komplette Mischanlage erforderlich, es sei denn,daß das
Mischen der beiden Düngersorten von Hand durchgeführt wird.
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Aus diesem Grunde wurde bisher mit einem Zweisorten-Düngerstreuer
der eine Einzeldünger (z.B. Thomasphosphat) aus einem Vorratsbehälter hinten und
der andere Einzeldünger (Kali)- aus einem anderen Vorratsbehälter vorne im gewünschen
Mengenverhältnis ausgebracht. Damit ist das Ausbringen der beiden Düngersorten in
einem Arbeitsgang gewährleistet, es ist jedoch der Einsatz zweier Streuaggregate
unbedingt erforderlich, wodurch sowohl der Aufwand für den Düngerstreuer hoch.als
auch die mit einem derartigen Streuer erzielte Streugenauigkeit relativ gering wird,
da die beiden Düngersorten unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Aggregaten
gestreut werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe zwei unabhängig voneinander in den Düngerstreuer gefüllte Düngersorten im
Düngerstreuer gemischt und in einem exakten Mischungsverhältnis sowie .in der Menge
genau verteilt ausgebracht werden können, somit ein mit hoher Genauigkeit arbeitender
Düngerstreuer erzielt wird.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß getrennte Vorratskammern
innerhalb eines Vorratsbehälters' für die Aufnahme der beiden Düngersorten auf dem
Düngerstreuer befestigt sind, wobei die Vorratskammern in eine Vielzahl von Teilkammern
unterteilt sind, daß jeder Teilkammer jeweils eine Düngerauslaßöffnung zugeordnet
ist, wobei je eine Öffnung der einen Teilkammer und der anderen Teilkammer unmittelbar'
nebeneinander und über einem gemeinsamen Förderband angeordnet sind, daß der Querschnitt
der Düngerauslaßöffnungen durch ein.stellbare Schieber stufenlos einstellbar ist,
daß der auf den Förder-bändern befindliche Dünger einer Verteilerschnecke zugeführt
wird, die sich über den gesamten Düngerstreuer erstreckt und die den Dünger nach
unten ausbringt, daß die beiden Vorratskammern sich parallel zueinander über etwa
die gesamte Länge des Düngerstreuers erstrecken, daß die Auslaßöffnungen in Querrichtung
gegeneinander um die halbe Breite der Austrittsöffnung versetzt sind,und daß die
Förderbänder und die Verteilerschnecke schlepperdrehzahlunabhängi.g, z.B. von einem
Bodenrand aus, angetrieben sind.
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Weit.ere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Mit -dem Düngerstreuer nach der-Erfindung wird erreicht, daß in einem
Arbeitsgang zwei oder mehr verschiedene Einzeldüngersorten im Düngerstreuer miteinander
gründlich gemischt und im gewünschten Mischungsverhältnis sowie in der gewünschten
Menge mit- Hilfe eines einzigen gem-einsamen SUruaqgregates ausge'-bracht
werden
können. Die Dosierung. erfolgt dabei einers-eits durch Einstellung der Geschwindigkeit
der Transportvorrichtungen, vorzugsweise Transportbänder, auf denen die beiden Düngersorten
nebeneinander von den Auslaßöffnungen der Teilkammern zur Abförderschnecke bzw.
Ausbringvorrichtung transportiert werden, und andererseits durch Einstellung der
Schieber, die die maximale Höhe des Düngerflusses auf dem Transportband festlegen.
Das Mischen der beiden unterschiedlicht Düngersorten, die getrennt von den Teilkammern
auf die Transportvorrichtung, insbesondere Transportbänder, gelangen, geschieht
in geringem Umfang auf dem Abschnitt der Transportvorrichtung, der beide Düngersorten
nebeneinander fördert, nämlich dem Abschnitt, der der Abgabestelle zunächst liegt
und vollständig in der Verteilerschnecke, an die der Dünger von den Transportbändern
abgegeben und von der der Dünger über den Schneckentrog ausgebracht wird. Die sich
über die gesamte Arbeitsbreite des Düngerstreuers erstreckende Abförderschnecke
besteht aus miteinander abwechselnden linksgängigen und rechtsgängigen Gewindeabschnitten.
Jeder dieser Gewindeabschnitte besitzt eine Länge, die etwas mehr als die Hälfte
des Abs Landes zwischen zwei benachbarten Transportvorrichtungen bzw. Iransportbändern
beträgt; an den Stellen, an denen die Transportbänder den Dünger an die Schnecke
abgeben, überkreuzen sich jeweils die Gewinde des linksgängigen und des rechtsgängigen
Abschnittes um jeweils eine halbe Steigung nach links und rechts, so daß an diesen
Düngerübergabestellen der von den Transportbändern nach unten fallende Dünger nach
links und rechts gleichmäßig verteilt wird. Beim Streuvorgang kann dabei die Fahrgeschwindigkeit
durch Einsatz eines Bodenantriebes den Eiodenverhältnissen und der Zugleistung des
Schleppers angepaßt werden. Das gleichmäßige Ausbringen des Streugutes erfolgt zwangsweise
durch Antrieb der Abförderschnecke über ein Reibrad, das vom Schlepper aus hydraulisch
ein- und ausgeschaltet wird.
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Der Düngerstreuer, der im Falle einer praktischen Ausführungsform
einen Düngeraufnahmebehälter mit einer Länge von 6 m hat, wird im Fahrbetrieb (Transport
auf der Straße bzw. bis zum Feld) so gezogen, daß die Längsachse des Düngeraufnahmebehälters
in Fahrtrichtung steht. Im Streubetrieb wird der Düngeraufnahmebehälter mit Hilfe
eines Hydraulikzylinders hochgehoben und mit Hilfe eines weiteren Hydraulikzylinders
um 90 Grad gedreht, so daß der Düngeraufnahmebehälter mit dem Streuaggregat quer
zur Fahrtrichtung steht. Anschließend wird der .Düngeraufnahmebehälter mit dem Streuaggregat
wieder abgesenkt.und mechanisch mit dem Fahrgestell verriegelt, so daß damit die
Stellung erreicht wird, in der der Dünger ausgebracht wird. Der Fahrer kann diese
Arbeitsvorgänge vom Fahrersitz aus vornehmen, er hat auch direkten Blick a.uf die
Transportbänder und die Austrittsstellen, an denen der Mischdünger das Streuaggregat
verläßt. Auf diese Weise kann vom Schleppersitz aus beobachtet werden, ob ein Fremdkörper
aus den Abgabeöffnungen austritt, ob -z.B. aufgrund einer Sperre an einer der Austrittsöffnungen
evtl. kein Dünger austritt und derg.l. mehr.
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Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand
eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung
des erfindungsgemäßen Düngerstreuers in Fahrtstellung, in seitlicher Ansicht, Fig.
2 die Darstellung nach Fig. 1, bei der das Streuaggregat die Position für den Streubetrieb
einnimmt, Fig. -3 eine Aufsicht auf die Darstellung nach Fig 2, Fig. 4 eine Seitenansicht
einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Streuers, Fig. 5 eine perspektivische,
schematische Teildarstellunq der Streuvorrichtung,
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung
einer Teilansicht des Düngerbehälters und der Streuvorrichtung, von vorne Final.
7 eine AuFsicht auf die in Fig. 6 dargestellte Vorriclltung, Fig. 8 eine Detaildarstellung
in Seitenansicht, Fig. 9 eine weitere Detaildarstellung, Fig. 10 eine Seiten/Schnittansicht
eines Teils des Vorratsbehälters einer praktischen Ausführungsform des Streuers
nach der Erfindung, und Fig. 11 eine Schnittdarstellung längs der Linie I-I aus
Fig. 10.
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Der Düngerstreuer besteht aus einem Vorratsbehälter 1 mit zwei getrennten
Vorratskammern 2, 3, einem Streuaggregat 4, einer Vorråtsbehälter und Streuaggregat
tragenden Säule 5 und einem auf Laufrädern 8, 9 fahrbaren Untergestell 6, das von
einem Schlepper 7 gezogen wird. Die Streuvorrichtung 2, 3, 4 ist zusammen mit dem
Vorratsbehälter 1-auf der Säule 5 anhebbar, verdrehbar und verriegelbar. Für den
Straßenbetrieb wird die Einheit 1 - 4 in Fahrtrichtung gestellt (Fig. 1), für den
Streubetrieb wird die Verriegelung gelöst, die Einheit 1 - 4 auf der Säule 5 angehoben,
um 900 gzreht, so daß Streuaggregat und Vorratsbehälter quer- zur Fahrtrichtung
stehen (Figuren 2, 3); anschließend wird -die Einheit wieder abgesenkt und -ver
riegelt. Das Heben und Drehen der Einheit erfolgt vorzugsweise hydrauLisch.
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Die Vorratskammern 2, 3 des Vorratsbehälters 1 sind parallel zueinander
(in Fahrtrichtung hintereinander) angeordnet, durch eine durchgehende Mittelwand
11 voneinander getrennt und
bestehen aus einer Vielzahl von aneinander
anschJieSSenderl Teilkammern 12 - 16, 12'- 16', deren jede einen trichterförmigen
Boden mit Auslaßöffnungen 17 - 21, 17' - 21' aufweist.
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Die Auslaßöffnungen 17 - 21 sind gegenüber den Auslaßöl'fnungen 17'
- 21' um die Breite einer Auslaßöffnung versetzt, sodad die Materialien aus zwei
hintereinander liegenden und einander zugeordneten Teilkammern unmittelbar nebeneinander
austreten und auf ein Transportband 22 fallen, däs das Material aus der vorderen
und der zugeordneten hinteren Teilkammer auf zwei nebeneina-nder angeordneten, voneinander
z.B. durch ein Teilungsblech 23 getrennten Pfaden 22', 22" des Transportbandes 22
aufnimmt. Die Austrittsöffnungen sind durch nebeneinanderliegende Schieber 24, 24'
verschließbar. Die Schieber sind stufenlos verstellbar angeordnet, so daß die Abg.abemengen
der Materialien aus beiden einander zugeordneten Teilkammern stufenlos und unterschiedlich
voneinander verstellt werden können und damit die Einstellung der Düngersorten in
beliebiger Weise erfolgen kann. Zweckmäßigerweise erfolgt die Verstellung der Schieber
24, 24' vertikal. Das Transportband 22 liegt unterhalb der Auslaßöffnungen 17 -
21, 17' - 21' bzw.
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unüerhalb der Schieber 24, 24' und hat etwa deren Gesamtbreite.
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Die Transportbänder 22 sind umlaufende, z.B. verzahnte Endlosbänder,
die insbesondere über einen gemeinsamen Antrieb synchron angetrieben sind und deren
oberes Trum das Material aus jeweils zwei hintereinander und gegeneinander versetzt
angeordneten Teilkammern aufnimmt, nach vorne an die Abyabestelle befördert und
am Stirnende nach unten abgibt, wo das Material entweder direkt an die Abfösderschnecke
26 gelangt oder in trichterförmige Mischräume 25 abgegeben vermischt wird und von
hier aus an die Abförderschnecke 26 abgegeben wird. Die Abförderschnecke 26 erstreckt
sich über die gesamte Länge des Düngerstreuers bzw. entspricht der Erstreckung der
nebene-inander angeordneten Teilkammern 12 - 16, 12' - 16'. Die !\hVcirderschnecke
26 besteht aus einzelnen Abschnitten 27 und 2zea, die jeweils aneinander anschließend
mit rechtsgängigem und linksgängigem Gewinde ausgeführt sind, so daß das von den
Transportbändern
22 auf die Abförderschnecke 26 abgegebene Material
bei der seitlichen Abförderung.mittels Abförderschnecke 26 nochmals und gründlich
gemischt sowie gleichmäßig verteilt wird, ehe der Mischdünger in an sich bekannter
Weise ausgebracht wird. Die Einelabschnitt.e 27, 28 haben dabei eine Länge, die
der Breite einer leilkammer 12, ... entspricht, so daß durch die Abförderschnecke
das aus dem Förderband 22 austretende Material nach links und nach rechts entsprechend
den Gewindegängen abgefördert wird. An der Stelle, an der der Dünger auf die Abförderschnecke
gelangt, kreuzen sich der linksgängige und der rechtsgängige Schneckengang um eine
halbe Steigung, so daß auf diese Weise eine einwandfreie Verteilung nach lilnks
und nach rechts sowie eine vollständige Vermischung der unterschiedlichen Düngersorten
gewährleistet ist. Das von der Förderschnecke 26 abgeförderte Düngermaterial wird
in einem die Förderschnecke teilweise umschließenden Schneckentrog 28 aufgefangen,
von wo der Mischdünger ausgebracht wird.
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Bei der Darstellung nach Fig. 9 sind Abdichtvorrichtungen 29, 29'
anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt, die das untere Trum des Förderers
22 gegenüber dem umgebenden Gehäuse abdichten, um den Transport der beiden Einzeldünger
bis zur Abgabestelle an die Ahförderschnecke 26 sicherzustellen, ohne daß unbeabsichtigt
Dünger über den gesamten Verlauf des Förderbandes 22- seitlich austritt. Diese Abdichtvorrichtungen
sind z.B. in der Weise ausgebildet, daß die Unterseite des unteren Trumes des Förderers
22 Zähne 29 aufweist, die mit Vorsprüngen 29' des Gehäuses 25 so zusammenwirken,
daß ein Abdichteffekt erzielt wird, wobei die einander zugewandten Seiten der Teile
29 und 29' aufeinander gleiten.
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Die beiden Einzeldünger werden in die Vorratskammern 2, 3 des Behälters
1 z.B. mit Hilfe eines Frontladers eingefüllt. Das Fassun(lsvermögen pro Behälter
beträgt im Falle einer speziellen AusfDhrunisform der Erfindung 2,5 t Thomasmehl
und 1,5 t Kali fein bei einer Behälterlänge von 6 m. Um das Füllen des
Behälte-rs
1 mit Einzeldüngern zu vereinfachen, hat es sich jedoch als besonders rationell
und einfach herausgestellt, die Füllung über einen Container vorzunehmen. Diese
Methode bzw.
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Vorrichtung ist Gegenstand der parallelen Patentanm-e 1 dung P vom
gleichen Tage (Anwaltsakte P/p 11.075).