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Beladevorrichtung für pulveriges oder körniges Streugut oder dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Beladevorrichtung für pulveriges
oder körniges Streugut oder dgl., insbesondere für Kalk, Düngemittel, u. a., bestehend
aus einem Höhenförderer mit einem an dessen unteren Ende befindlichen Zuführtrichter
sowie mit einem an dessen oberen Ende angeordneten Auslauf.
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Es ist bekannt, Streugut, insbesondere Düngemittel, mit Hilfe von
großen Streufahrzeugen auf dem Ackerboden auszustreuen. Dabei entsteht das Problem,
wie diese großen Streufahrzeuge rasch und staubfrei beladen werden können. Häufig
muß dabei das Streugut großen Silos oder Spezialfahrzeugen der Bunde,bahr. entnommen
werden, deren Auslauf sich in 3bodennähe befindet. Man muß daher das Streugut
aus
der Bodennähe über die Bordwand der eine erhebliche Höhe aufweisenden Streufahrzeuge
fördern. Zu diesem Zweck ist-ein Höhenförderer entwickelt worden, der eine in einem
Rohr drehb;ar gelagerte Förderschnecke aufweist, wobei am unteren Ende des Höhenförderers
ein Zuführtrichter vorgesehen ist, der unter den Auslaufdes Silos gebracht werden
muß. Am oberen Ende des Höhenförderers befindet sich ein Auslauf, in den die Förderschnecke
das Streugut transportiert. Der Auslauf ist so angeordnet, daß das aus ihm fließende
Streugut im freien Fall in den Streugutbehälter des Streufahrzeuges gelangen kann.
Dieser Höhenförderer ist auf einem Fahrwerk angeordnet. Die Schnecke kann von der
Zapfwelle einer landwirtschaftlichen Maschine oder von einem selbständigen Motor
angetrieben werden.
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In der Praxis kommt es nun häufig vor, daß man mehrere Sorten von
Streugut gemlscht ausstreuen möchte, besonders wenn in Düngemittel, zum B. Kalk,
Thomasmehl oder Kali ausstreuen möchte.
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Bisher war man gezwungen, die verschiedenen Sorten in mehreren Arbeitsgängen
getrennt voneinander auszustreuen. Man hat sich aber auch daZ hepolten, in den Zufährtriohter
des bekannten Höhenförderers von Hand diejenigen Streugutkomponenten während des
Beladevorganges anszuschutten, welche gemessen am Gesamtlumen des Streugutes den
geringeren Anteil haben. Damit kann man aber keine günstigen Ergebnisse erzielen,
weil eine genaue Dosierung auf diese Weise nicht möglich ist. In der Praxis kommt
es daher häufig vor, daß ständig wechselnde Streugutgemische ausgetragen werden
und demgemäß das Düngeergebnis unregelmäßig ist. Das Problem der Mischung von Düngemitteln
wird durch unterschiedliche
Mischungszusammensetzungen erschwert.
So empfiehlt es sich beispielseise bei der Mischung von Thomasmehl-Kali mit Stickstoffzugabe
ein Verhältnis von etwa 4:1 und bei der Mischung von Thomasmehl mit Kali ein anderes
Mischungsverhältnis, beispielsweise 3:2 oder 5:3 zu verwenden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Mischen von unterschiedlich
beschaffenen Streugutkomponenten während des-Beladevorganges wesentlich zu verbessern
und die Nachteile der vorbekannten Anordnungen zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird im Sinne der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Beladevorrichtung eine zweite Zufiihr- und Dosieranordnung zum Beimischen einer
zusätzlichen pulvrigen oder körnigen Substanz aufweist.
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In einem grundlegenden Beispiel der Erfindung geht man davon aus,
den Höhenförderer aus einem Silo oder einem sonstigen Saxmelbehälter, beispielsweise
Spezialfahrzeug-der Bundesbahn, mit dem-Jenigen Streugut zu beschicken, das in der
Mischung den größten.
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Anteil aufweist. Aus der mit dem Höhenfärderer verbundenen Beladevorrichtung
beschickt man den Höhenförderer zusätzlich mit der geringer anteiligen Str@gutkomponente,
und zwar in dosierter Weise, so daß eine genaue Dosierung der Streugutkomponenten
während des Beladevorganges herbeigeführt und das Streuflirzeug mit der Mischung
gleichormig beladen wird.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht die Zuführanordnung
aus einem mit dem Höhenförderer verbundenen Vorratsbehälter,
dessen
Auslauf nahe des Zuführtrichters für die Grundsubstanz in den Höheförderer mündet.
Dabei empfiehlt es sich, den Auslauf des Vorratsbehälters durch eine Dosiervorrichtung
, z. B. Schieber, veränderlich zu gestalten. Eine gute Durchmischung der Streuguten
substanzJwird besonders dann erzielt, wenn die Auslaufrichtung für die zusätzliche
Substanz der Förderrichtung für die Hauptsubstanz entgegengerichtet ist.
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Dieses Außfihrungsbeispiel eignet sich besonders für solche Mischungsvorgänge,
bei denen eine Grundsubstanz für das Streugut erheblich überwiegt und die zweite
Substanz in inner nur geringen Menge beigemischt werden soll. Dies trifft insbesondere
auf die Beimischung von Stickstoff enthaltenden Streugutmitteln zu aus Thomasmehl-Kali
bestehenden Düngemitteln.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß dem Höhenförderer
mindestens ein , vorzugsweise zwei Zubringförderer zugeordnet sind, die jeweils
einen eigenen Zuführtrichter aufweisen.und in den Zuführtrichter des Höhenförderers
münden. Selbstverständlich kann man an den Höhenförderer auch noch mehrere Zubringförderer
anschließen, je nach dem, wieviele Komponenten in der Mischung gewünscht werden.
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Vorzugswelße besitzt der einzelne Zubringförderer einen eigenen Antrieb,
beispielsweise einen Elektromotor oder ölmotor. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
die Zubringförderer vom Höhenförderer aus anzutreiben oder diese Elemente verbindendende
Getriebevorzusehen, die auch von der Zapfwelle einer landwirtschaftlichen Maschine
angetrieben werden können. Das Mischungsverhältnis
kann dabei variiert
werden, indem man beispielsweise die Drehzahlen und damit die Fördermenge der einzelnen
Förderer auf das gewünscht Mischungsverhältnis abstellt. Sofern sich das Mischungsverhältnis
belm Beladen nicht wesentlich oder nicht häufig ändert, kann man auch durch. eine
entsprechende Wahl der Förderquerschnitte der Förderer bei gleichbleibenden Fördergeschwindigkeiten
unterschiedliche Fördermengen und daher gewiinschte Mischungen erzielen.
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In einer Ausgestaltung des zuletzt genannten Ausführungsbeispiele,s
der Erfindung empfiehlt es sich, wenn der Zuführtrichter des einzelnen Zubringförderers
einerseits eine, insbesondere mit einem Silo verbindbare Einfüllanordnung und andererseits
einen den Zubringförderer umgreifenden Auslauf aufweist, derart, daß die zu übergebende
Substanz den unter ihr befindlichen Bereich des Zubringförderers ausfullt.
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Sowohl der Höhenförderer als auch die Zubringförderer bestehen zweckmäßigerweise
aus in Röhren gelagerten Förderschnecken.
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Diese und weitere Merkmale der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
und beispielsweise dargestellt, Es zeigen: Fig. 1: Eine schematische Seitenansicht
eines Höhenförderers mit aufgesetzter Mischvorrichtung und Fig. 2: eine Rückansicht
eines anderen Höhenförderers mit angesetzten Zubringförderern.
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Im Ausführngsbeißpiel der Fig. 1 ist auf einem Fahrgestell 1 ein Böhenförderer
angeordnet, der aus einem Rohr 2 und einer darin gelagerten Förderschnecke 3 besteht.
Die Pörderschnecke 3 wird durch einen nicht dargestellten Antrieb in Rotation versetzt,
der beispielsweise durch eine mit der Zapfwelle einer landwirtschaftlichen Maschine
verbindbaren Gelenkwelle gebildet sein kann. Es sind auch selbständige Antriebsmotoren
anwendbar. Am unteren Ende des Böhenförderers befindet sich ein Zuführtrichter 4,
in den das Streugut aus einem Silo 5 durch ein Einlaufrohr 6 gefüllt wird. Die Erfindung
geht davon aus, daß dbe dem Silo 5 entnommene Grundsubstanz 11 den größten Anteil
einer zu bildenden Mischung von zwei oder mehreren Streugutsubstanzen bilden soll.
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Am oberen Ende des Böhenförderers befindet sich ein Auslauf 7, der
so hooh bremsen ist und seitlich, bezogen auf die Förderschnecke 2, verläuft, daß
von dort aus ein darunter stehendes Streufahrzeug mit großem Streugutbehälter beschickt
werden kann.
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Das in den Zuführtric-hter 4 fließende Streugut 11 gelangt über die
Förderschnecke 3 bis zum Auslauf 7, ohne dabei zu Staubbildung Anlaß zu geben.
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Im unteren Bereich des Böhenförderers ist am Rohr 2 ein Vorratsbehälter
8 angeordnet, der am unteren Ende einen Auslauf 13 besitzt, durch den eine zusätzliche
Streugutsubstanz 10 in den Bereich'der Förderschnecke 3 gelangen kann, Dieser Auslauf
13 wird durch einen Schieber 12 im querschnitt bestimmt, so daß man durch Verstellung
des Schiebers 12 die gusfließende Menge der zusätzhohen
Substanz
10 bestimmen kann. Dabei ist der Auslauf 13 so angeordnet, daß die ausfließenae
8bsugutsubstanz 10 in der der Förderr ichtung der Fördeschnecke 3 entgegengesetzten
Richtung ausfließt, wodurch eine innige Durchmischung der beiden Streugutsubstanzen
10,11 herbeigeführt wird.
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Die zusätzliche Substanz 10 fullt man in den Vorratsbehälter 8 vorzugsweise
manuell. Aus diesem Grunde ist am oberen Rand des Vorratsbehälters 8 beim Ausführungsbeispiel
der Figur 1 ein Sacköffner 9 vorgesehen, der beispielsweise durch Schneidemesser
oder Zinken gebildet ist.
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Der Höheniörderertmit Mischanordnung gemäß Figur 1 eignet sich besonders
für solche Mischungen, bei denen die Grundsubstanz 11 den epißten Anteil besitzt.
Dieser Fall kommt besonders beim Zumischen von Stickstoffgaben zu Düngemitteln in
Frage, die beispielsweise aus den Grundsorten Thomasmehl-Kali bestehen.
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Wenn die Mischungsverhältnisse ausgewogener sind, wie dies beispielsweise
bei der Mischung von Thomasmehl und Kali etwa im Verhältnis von 3:2 oder 5:3 der
Fall ist, dann empfiehlt sich eine Anordnung gemäß Ausführungsbeispiel der Figur
2, bei der dem Höhenförderer 2,3 zwei Zubringfördererl5 zugeordnet sind, -deren
Auslauf 20 in den Zuführtrichter 4 des Höhenförderers 2,3 mundet. Jedem Zubringförderer
15 ist ein eigener Silo 5 sowie ein Zufilhrtrichter 18 zugeordnet, wobei der Zuführtrichter
18 so vorgesehen ist, daß der von ihm überdeckte Bereich der Förderschnecke 15 völlig
vox eingefüllten Streugut überdeckt ist. Es ist natürlich möglich, nur einen einzigen
Zubringförderer 15 oder
auch deren mehrere vorzusehen, je nach dem,
wieviele Mischungskomponenten zur Herstellung der Mischung benötigt werden.
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Beim Beispiel der Figur 2 besitzt jeder Zubringförderer 15 einen eigenen
Antriebsmotor 17, der beispielsweise über eine Kupplung 16 außer Eingriff mit der
Förderschnecke 15 gebracht werden kann. Das gewünschte Mischungsverhältnis'stellt
man beim Gegenstand des Beispieles der Figur 2 durch entsprechende Einstellung der
Drehzahlen der Zubringforderer 15 ein. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, den
Antrieb 17 variabl zu gestalten. Der Höhenförderer 2,3 wird in. diesem Ausfuhrungsbeispiel
durch einen eigenen stationären Antrieb 14 angetrieben, wobei der Höhenförderer
nicht unbedingt auf einem Fahrgestell angeordnet zu sein braucht.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, den Höhenförderer 2,3 und
die Zubringförderer 15 durch gemeinsame Getriebe miteinander zu verbinden und einen
einzigen Antrieb zu verwenden. Dabei müssen aber Schwierigkbiten wegen des Transportes
der Gesamtanlage in Kauf genommen werden, weshalb sich die Verwendung von Einzelantriien,
insbesondere wegen der Regelung der Drehzahl, empfiehlt.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausgestalten und variieren.
Aus diesem Grunde beschränkt sich die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
sondern erstreckt sich auf solche Varianten, die sich dem Fachmann in Kenntnis der
erfindungsgemäßen Offenbarung ergeben.
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Patentansprüche: