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Vorrichtung zum Streuen von pulverigem oder körnigem Streugut Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Streuen aron nulverigem oder körnigem
Streugut, bei der am Boden eines ahnaren Streugutbehälters ein in Fahrtrichtung
wirksamer Förderer und am rückwärtigen Auslauf des Förderers eine Streuvorrichtung
angeordnet ist.
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Es ist bekannt, landwirtschaftliche Ackerwagen mit Rollboden und einem
am Ende des Ackerwagens angeordneten Arbeitsgerät auszurtisten, um eine automatische
Entleerung des Ackerwagens während der Fahrt zu ermöglichen. Auf diese gleise wird
bei bekannten Ackerwagen auch pulveriges oder körniges Streugut, beispielsweise
Kalk, Düngemittel und dgl., maschinell ausgestreut. hierbei ist jedoch der Rollboden
erheblichen Druckbelastungen
ausgesetzt und unterliegt demgemäß
erhelbichen aReibungserscheinungen. Da die Streubreite nur etwa der Ackerwagenbreite
entspricht, eribt sich ein nicht ausreichender Wirkungsgrad, wobei darijberhinaus
ein ungleichmäßiges Streubild inkauf genommen werden muß.
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Es sind darüberhinaus Spezialfahrzeuge vorbekannt, die einen fahrbaren-Streugutbehalter
aufweisen, der sich von unten nach oben keilförmig erweitert. Am Boden des Streugutbehälters
befindet sich ein in Fahrtrlchtun wirksamer Förderer, der das Streugut nach rückwärts
zu einer quer zur Fahrtrichtung sich erstreckenden Streuvorrichtung befördert, die
weist ber die Seitenflächen des Streufahrzeuges hinausragt. Bei einer bekannten
Streufahrzeug wird ein schmaler Rollboden als Förderer verwendet (DBGM 6 600 871).
Bei einem anderen bekannten Fahrzeug ist am Boden des Streugutbehälters -eine umlaufende
Förderer schnecke angeordnet (US-Patentschrift 2 369 755).
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Im praktischen Gebrauch solcher Soezial-Streugeräte zeigt sich, daß
trotz des erheblichen konstruktiven Aufwandes und der großen Streubreite eine ungleichmäSige
Streudichte erzielt wird. Darüberhinaus -erweist sich als nachteilig, daß die gesamte
last des Streugutes auf dem tängsförderer sowobl während der traßenfahrt als auch
der Ackerfahrt ruht, was zu nicht unerheblichen Belastungen der lager und des Antriebes
führt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Nachteile vorbekannter
Streuvorrichtungen zu beseitigen und ein Fahrzeug
zu entaickeln,
das bei größtmöglicher Streubreite eine gleichbleibende Streudichte ersie.en ä-f3t.
Dabei geht die Erfindung von der neuen Erkenntnis aus, daß eine Vordosierung des
Streugutes im Streugutbehälter ee wesentliche Ursache dafür ist, später ein gleichbleibendes
Streubild zu erzielen, wobei darüberhinaus die Vordosierung der Anpassung des Arbeitsfahrzeuges
an unterschiedlich beschaffenes Streugut dienen soll.
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One Erfindung besteht darin, daE im Streugutbehälter oberhalb des
Förderers eine den Streugutbehälter längsdurchsetzende Dosierklappe um eine in längsachsenrichtung
sich erstreckende Achse schwenkbar gelagert ist. Diese Dosierklappe besitzt einen
besonderen Vorteil dann, wenn im Sinne der Erfindung der Förderer als eine in einer
passenden Rinne gelagerte Förderschnecke nusgebildet ist, von deren Rinne aus die
Seitenwände des Streugutbehälters sich nach oben schräg erweitern.
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Diese Dosierklappe erfüllt mehrere Bedingungen, indem sie einerseits
den Förderer nach oben ganz oder überwiegend abzudecken in der tage ist und dadurch
den Förderer vom Druck des zur Streugutbehälter befindlichen Streugut entlastet.
In dieser .)ellunr wirkt die Dosierklappe als Verschlußklappe. Verschwenkt man sie
hingegen um ihre Schwenkachse, dann bilden sich zwischen en Längsrädern der Dosierklappe
und den Seitenwänden des Streugutbehälters mehr oder weniger breite Spalte, durch
die dns Streugut hindurchfließen und in den Bereich des Förderers gelangen kann.
Je pulveriger das Streugut ist, desto schmaler kann der Durchtrittsschlitz eingestellt
erden. Das überraschende
an dieser erfindungsgemäßen Anordnung l>gt
darin, daß sich die Dosierklappe verschloenken läßt, obwohl auf ihr die gesamte
T.ast des Streugutbehälters ruht.
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Ein besonders vorteilhaftes Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung besteht
darin, daß die Schwenkachse der Dosierklappe außermittig zur Iangsachse des Förderers
angeordnet ist, und zwar vorzugsweise nach der Seite der Dosierklap?e hin, die sich
beim Yerschwenken hebt. Diese aunermittige Anordnung der Schwenkachse bezieht sich
auch auf die Fläche der Dosierklappe, indem die sich hebende Seite der Dosierklappe
schmaler als die sich senkende Seite der Dosierklappe ist. Diese Maßnahme erleichtert
zunächse die Verschwenkung der Dosierklappe, weil die hebende sich Seite weniger
Streugut zu verdrängen braucht als bei der/senkende Seite der Dosierklappe Streugut
nachgibt. Darüberhinaus werden auch günstigere Keilwinkel zwischen der Streuklappe
und den Seitenwänden des Streugutbehälters erreicht. Obwohl beim Verschwenken dieser
exzentrisch gelagerten Drosselklappe sich wegen der schrägen Seitensände des Streugutbehälters
unterschiedlich grobe Spalte bilden, weil die schmalere Seite der Drosselklappe
sich weiter von der zugeordneten Seitenwand entfernt als die breitere Seite, wird
doch zu beiden Seiten der Dosierklappe ein gleichmäßiges Zuströmen des Streugutes
in Richtung zum Förderer erreicht, ohne daß dabei der Förderer, insbesondere die
Förderschnecke, vom Streugut wesentlich belaste wird, weil selbst die schräggestellte
Dosierklappe die Hauptlast des Streugutes aufnimmt.
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Im Rahmen eines selbständigen Ausführungsbeispieles der Erfindung
empfiehlt
es sich, im Streugutbehälter oberhalb.des Förderers eine in Bängsachsenrichtung
sich erstreckende Rührwelle zu lagern. Diese Rührwelle hat den Sinn, eine Brückenbildung
des Streugutes zu vermeiden. Derartige Brücken können sich dann bilden, wenn das
Streugut an den schrägen Seitenwänden des Streugutbehälters haften bleibt, ohne
in Richtung zum Förderer nachzurutschen. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn
das Streugut, beispielsweise bei Feuchtigkeit, haftende Eigenschaften erhält. Ist
hingegen eine Rührwelle angeordnet, dann kann mir ihrer Hilfe die Rückenbildung
vermieden oder beseitigt werden.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich im Rahmen der Erfindung dann, wenn
die Rührwelle oberhalb der Dosierklappe angeordnet und insbesondere exzentrisch
von der Dosierklappe gelagert ist und zwar nach der Seite der Dosierklappe hin,
die sich beim Verschwenken senkt. In diesem Bereich bilden die schräggesdllle Dosierklappe
und die zugeordnete Seitenwand des Streugutbehälters einen nach unten trichterförmig
sich verjüngenden Keil, in dem sich besonders leicht derartige'Brückenbildungen
zeigen, so daß an dieser Steile die Rührwelle von besonderem Nutzen ist.
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Im Bereiche der schmalen Seite der Dosierklappe bedarf es hingegen
einer solchen Rührwelle nicht, weil sich dort mit der Seitenwand des Streugutbehälters
kein derartiger Keil bildet.
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Es empfiehlt sich, die Rührwelle mit verteilt aufgeschweißten 3bügeln
zu versehen, damit der Widerstand beim Verdrehen der Rührwelle verhältnismäßig gering
bleibt. Die Rührwelle kann
von Hand oder motorisch angetrieben werden.
Sie braucht nicht ständig umzulaufen.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung.
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In ihr ist die Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt.
Es zeigen: Fig.1 : eine Seitanansicht eines Streufahrzeuges, Fig.2 und 3: einen
Querschnitt durch das Streufahrzeug mit einer darin angeordneten Dosierklappe in
verschiedenen Stellungen, Fig.4: einen Querschnitt durch das Streufahrzeug mit einer
Dosierklappe und einer Rührwelle und Fig.5: eine Teilansicht einer Rührwelle.
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Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist ein Einachs-Streufahrzeug dargestellt,
dessen Rahmen die übliche Zugetange 2 sowie den Streugutbehälter 1 trägt. An Boden
3 des Streugutbehälters 1 befindet sich ein sich in Fahrtrichtung erstreckender
Forderer 4, beispielsweise in Form einer Förderschnecke, die in einer passenden
rinnenförmigen Mulde gelagert ist, von der sich die Seitenwände des Streugutbehälters
nach oben sich erweiternd erstrecken (vgl. Figuren 2-4). Am rückwärtigen Ende des
Förderers 4 ist ein offener Auslauf 5 vorgesehen, durch den das im Streugutbehälter
1 befindliche Streugut mit Hilfe des Förderers 4 in Richtung zu einer Streuvorrichtung
6 bewegt wird, die sich quer zur Fahrtrichtung erstreckt und vorzugsweise weit über
die Seitenwände des Streugutbehätters 1 hinausragt.
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?rn unteren Teil der Streuvorrichtung 6 befindet sich mindestens eine
Förderschnecke 7 mit von der Mitte nach der Seite in entgegengesetzter Richtung
ltorgesehener Steigung, so daß das pus de Auslauf 5 gelangende Streugut von der
Mitte der Streuvorrichtung 6 nach beiden Seiten weiterbewegt wird. Im unteren bereich
der Streuvorrichtung 6 befinden sich Austrittsschlitze, durch xJeZrhe das Streugut
zufolge der Rotation der Förderschnecke ausgestrichen wird.
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Tn geringer Entfernung oberhalb des Förderers 4 ist eine den Streugutbehälter
1 längsdurchsetzende Dosierklappe 8 schwenkbar angeordnet, deren Wirkungsweise in
den Figuren 2 und 3 dargestellt ist.
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Beim Beispiel der Figur 2 befindet sich die Dosierklappe 8 in einer
horizontalen oder nur leicht geneigten Stellung, bei der kein oder ein nur geringfügiger
Spalt zwischen den Längsränuern der Dosierklappe 8 und den Seitenwänden des Streugutbehälters
1 vorhanden ist. In dieser Stellung wirkt die Dosi-erklappe 8 als Verschlußklappe.
Sie nimmt die gesamte Last des Streugutes auf und entlastet dadurch den Förderer
4 bzw. dessen Lagerung.
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Wenn 1': gemäß Figur 3 die Dosierklappe 8 in Uhrzeigerrichtung verschwenkt,
ancn bilden sish zwischen den längsrändern der Dosierklape 8 und den Seitenwänden
des Streugutbehälters 1 mehr o.er weniger groSe Durchgangsspalte, durch die das
Streugut während der Fahrt hindurchfließen kann. Auch in dieser abgeschwenkten Stellung
nimmt die Dosierklappe 8 die last des
Streugutes überwiegend auf,
90 daß der Förderer 4 lediglich den Widerstand des im Bereiche der Rinne 10 befindlichen-Streuhutes
zu iiberwinden hat.
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Es erweist sich als zweckmäßig, die Schwenkachse 9 der Dosierklappe
8 exzentrisch anzuordnen, und zwar sowohl im Bezug auf die Seitenränder der Dosierklappe
8 als auch zur Achse des Förderers 4. Auf diese Weise wird die hebende Seite der
Dosierklappe 8 schmäler als die senkende Seite. Zwangläufig bilden sich dadurch
ungleich große Durchlaßspalte zwischen der Dosierklappe 8 und den Edhälterseitenwänden,
ohne daß dadurch jedoch eine ungleichförmige Beschickung des Förderers 4 erfolgt.
Offenbar durchströmt das Streugut den schmalen Schlitz mit einer größeren Geschwindigkeit
als den breiten Schlitz.
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Fs hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Dosierstellung gemäß ?igur
3 eine sogenannte Brbckenbildung des Streugutes im Keilbereich zwischen der breiten
Seite der Dosierklappe 8 und der zugeordneten Seitenwand des Streugutbehälters entsteht.
In manchen Fällen kann die Haftreibung des Streugutes an den schrägen Flächen des
Streugutbehälters 1 und der Dosierklappe 8 so gro sein, daß weniger Streugut nachfließt,
als vom Förderer 4 weitertransportiert wird. Dadurch bilden sich Hohlräume, die
als sogenannte Brücken bezeichnet werden. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist an
der betreffenden Stelle gemäß Ausführungsbeispiel der Figur 4 eine Rührwelle 11
angeordnet, die gemäß Ausfrungsbeispiel der Figur 5 mit Bügeln 12 versehen sein
kann und immer die gesamte Lunge des Streugutbehälters 1 sicb erstreckt.
Diese
Rührwelle 11 kann von Hand, beispielsweise mittels einer Kurbel, oder auch mechanisch
angetrieben werden. Sie hat die Aufgabe, die genannte Brückenbildung zu beseitigen
und dadurch das Nachfließen des Streugutes konstant zu halten.
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Diese Rührwelle braucht nur von Zeit zu Zeit ge-dreht zu werden, was
abhängig von der Beschaffenheit des Streugutes sowie der klimatischen Verhältnisse
ist. Es ist natürlich aucb möglich, die Rührwelle ii mit Hilfe eines von der Zapfwelle
des Zugfahrzeuges angetriebenen Getriebes ständig oder absatzweise zu dreben.
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Die Anordnung einer solchen Rührwelle 11 hängt nicht vom Gegenstand
der Erfindung, insbesondere von der Dosierklappe 8 ab. Brückenbildungen zeigen sich
auch bei bekannten Streufahrzeugen, die keine Dosierklappen aufweisen. Die Erfindung
bezieht sich demgemäß auch auf die Anwendung der Rührwelle auf solche bekannten
Fahrzeuge.
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Darüberhinaus ist die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern umfaßt auch andere Lösungen der gestellten Aufgabe. So kann
beispielsweise die Dosierklappe 8 durch ein äquivalentes Mittel ersetzt werden.
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Die Lagerung der Dosierklappe 8 kann beispielsweise auch mitten im
Streugutbehälter 1 erfolgen, wobei durch die lagerung ein.
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Anschlag zur Begrenzung des Schwenkweges der Dosierklappe 8 gebildet
werden kann.
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Patentansprücbe: