DE3307365A1 - Traeger fuer abzieh- oder abschiebebilder - Google Patents
Traeger fuer abzieh- oder abschiebebilderInfo
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Description
HOFFMANNS ENGEL M ANN AG
Neustadt/Weinstraße
83/K 015 _ 2 ' 1· März 1983
WLK-Dr.S.-gv
TRÄGER FÜR ABZIEH- ODER ABSCHIEBEBILDER
Die Erfindung betrifft einen Träger für Abzieh- oder Abschiebebilder
aus saugfähigem Papier mit aufgebrachter Sperrschicht und einer wasser- oder wärmelöslichen Trennschicht
zur einseitigen Aufnahme einer ablösbaren Druck- und/oder Lackschicht.
Abzieh- oder Abschiebebilder, welche für die Dekoration von Keramikgegenständen, Porzellan, Glas, Email, metallischen
Oberflächen und dgl. verwendet werden, sind bekannt. Sie bestehen im wesentlichen aus einem wasserdurchlässigen
Papierträger, auf dem ein ablösbarer,'zusammenhaltender
Film aus einer das Dekorbild aus zum Beispiel anorganischen Pigmenten enthaltenden, abdeckenden
Lackmaske aufgebracht ist.
Die bekannten Papierträger (DE-OS 25 51 860, entsprechend US-PS 4,049,860) enthalten eine wasserlösliche Trennschicht,
auf die der später ablösbare Druck erfolgt. Die Trennschichten sind mehr oder weniger stark hygroskopisch,
woraus sich ein unterschiedliches Rollneigungsverhalten,
zum Beispiel bei der Lagerung, ergibt.· 25
Im Falle, daß die Abzieh- oder Abschiebebilder im Offset-Verfahren
aufgebracht werden, wird infolge des Verfahrens Feuchtemittel wie Wasser an die Trennschicht herangeführt.
Anschließend wird die Puderfarbe, wie verschiedene pigmente, etwa Metalloxide, über die Fläche bildmäßig
verteilt. Dabei kann man nicht ausschließen, daß sich
infolge der leicht klebrigen Oberfläche Puderfarbe auch in den Nichtbildbereichen ablagert. Dies ist dann besonders
kritisch, wenn die Bögen mehrmals, zum Zwecke des Mehrfarbendruckes, den beschriebenen Prozeß durchlaufen.
Mit dem anschließenden Aufbringen der das Druckbild verfestigenden Lackschicht werden dann in unerwünschter
Weise auch im Nichtbildbereich Puderfarbpartikel fixiert, was nach dem übertragen des Abzieh- oder Abschiebebildes
auf die zum Beispiel keramische Unterlage zu unerwünschten Verunreinigungen (Tonen) im Nichtbildbereich führt.
Es war deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Träger für Abzieh- oder Abschiebebilder zu schaffen, der den Einfluß
der Feuchtigkeit in bezug auf die Rollneigung des Trägers aus saugfähigem Papier reduziert oder nicht besitzt und
bei dem die auftretende Klebrigkeit der Trennschichtoberfläche im wesentlichen beseitigt ist. Es war auch
Aufgabe der Erfindung, bei vorhandener wärmelöslicher Trennschicht ihre Bedruckbarkeit, zum Beispiel im Offset-Verfahren,
zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem Träger für
Abzieh- oder Abschiebebilder aus saugfähigem Papier mit • aufgebrachter Sperrschicht und wasser- oder wärmelöslieher
Trennschicht zur einseitigen Aufnahme einer ablösbaren Druck- und/oder Lackschicht und ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Trennschicht ein hydrophober Deckstrich aus einem polymerisierten Acrylester vorhanden
ist. Vorzugsweise ist der Deckstrich in einer Auflage von -weniger als 5 g/m , insbesondere im Bereich von etwa 0,5
bis 2 g/m vorhanden.
Hierdurch wird erreicht, daß man von der Druck- und/oder
Lackschicht her eine Sperre zur wasserlöslichen Trennschicht gewinnt, und zwar derart, daß selbst ein auftreffender
Wasserstrahl völlig abperlt. Andererseits kann das Ablösen des Abzieh- oder Abschiebebildes entsprechend
der Größe der das Bild abdeckenden Lackmaske von dem Träger ungehindert erfolgen, da bei sich lösender
Trennschicht der erfindungsgemäße Deckstrich infolge
seiner zu geringen Filmfestigkeit zerfällt bzw. zerbröseit. Als vorteilhaft erweist sich auch, daß man die
relativ dünne Schicht des erfindungsgemäßen Deckstriches aus einer niedrigen Konzentration zum Beispiel durch eine
Rasterwalze oder ein Tiefdruckwerk im laufenden Beschichtungsprozeß des Trägers abschließend aufbringen kann,
ohne daß ein zusätzlicher Trocknungsprozeß eingeschaltet werden muß. Man erreicht durch die Sperre außerdem eine
einwandfreie Bedruckbarkeit im Offset-Verfahren.
Als Materialien für den erfindungsgemäßen hydrophoben
Deckstrich haben sich polymerisierte Acrylester als günstig
erwiesen, die einerseits gute filmbildende Eigenschaften aufweisen, andererseits aber in dünner Schicht
eine geringe Festigkeit besitzen, so daß sie beim Ablöseprozeß der Trennschicht zerfallen können. Sie besitzen
eine möglichst geringe Wasseraufnahme und verbrennen, dem
Anwendungsprozeß entsprechend, bei teilweiser Übernahme mit dem Abzieh- oder Abschiebebild auf den Gegenstand
rückstandsfrei. Auch beim Ablöseprozeß durch Wärme zerfällt der dünne Deckstrich und behindert den weiteren
Arbeitsablauf nicht.
-s -
Als besonders geeignet haben sich unter den polymerisierten Acrylestern Homo- oder Copolymerisate des Alkylmethacrylats
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
erwiesen. Ganz besonders geeignet ist Methylmethacrylat. Polymerisate mit Molekulargewichten im
Bereich von etwa 25.000 bis 350.000 können eingesetzt ■ werden. Vorteilhaft sind solche mit mittlerem Molekulargewicht.
Sie besitzen eine Viskosität von etwa 100 bis über 3.500 m Pa's, gemessen in 37,5 gewichtsprozentiger
Lösung in Toluol.
Die Erfindung wird schematisch anhand der beigefügten Figur näher erläutert. Sie zeigt in vergrößertem Maßstab
einen schematisch dargestellten Querschnitt eines Trägers für Abzieh- oder Abschiebebilder. Hierin ist mit Position
1 der Papierträger angegeben, durchschnittlich mit einer Flächenmasse im Bereich von etwa 100 bis 200 g/m . Der
Papierträger enthält eine Sperrschicht 2, die die eine Oberfläche des Papiers weniger porös macht. Sie kann aus
einer Oberflächenleimung oder aus einem verschließbaren
Aufstrich, zum Beispiel aus Stärke, Kasein, Leim, Alkalimetallsilikat, Wasserglas usw. mit oder ohne Tonfüllstoff,
.bestehen. Das Vorhandensein der Sperrschicht 2 Verhütet das übermäßige Eindringen und Aufsaugen des für
die Trennschicht 3 aufzubringenden Materials. Dieses wird
ausgewählt aus wasserlöslichen Mono-, Oligo- oder Polysacchariden.
Insbesondere wird Dextrin eingesetzt. Es können auch Polymere, wie Polyglykole oder Polyvinylalkohole,
allein oder in Mischung die Trennschicht 3 bilden.
Der erfindungsgemäße Deckstrich ist mit Position 4 angegeben.
Wie ' ausgeführt, werden hierfür polymerisierte Acrylester eingesetzt. Der Deckstrich ist so beschaffen,
daß er das Eindringen von Wasser in das Papier von der Druck- und/oder Lackschichtseite mindert oder'verzögert,
damit kein Verziehen des Papierträgers (Rollneigung) eintritt, daß er aber andererseits nicht den Ablösungsprozeß durch das In-Lösung-Gehen der Trennschicht stört.
Aus diesen Gründen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Deckstrich möglichst dünn aufzutragen, so daß eine
Auflage von weniger als 5 g/m ausreichend ist. Es hat sich gezeigt, daß Auflagen im Bereich von 0,5 bis 2 g/m
aufgebracht werden können und sich als technisch ganz besonders vorteilhaft erwiesen.
Den Deckstrich 4 trägt man als Lösung mittels Rasterwalze .oder einem Tiefdruckwerk auf die wasserlösliche Trennschicht
3 auf. Als Lösungsmittel dienen niedrig siedende Aromaten, wie Toluol, oder übliche' Ketone oder Ester. Es
ist bei dem Antrag der Lösung darauf zu achten, daß das
eingesetzte Lösungsmittel nicht die darunterliegende Trennschicht 3 angreift bzw. keine wesentliche Lösungswirkung hierauf ausübt.
Die Arbeitsviskosität der aufzubringenden Lösung ergibt
sich aus der Wahl des polymerisierten Acrylesters, des Lösungsmittels und der Feststoffkonzentration der Lösung.
Sie ist auch abhängig von dem gewählten Auftragsverfahren.
Die folgenden Versuche sollen die vorteilhafte Anwendung • des erfindungsgernäßen Deckstriches in Hinsicht auf das
Verhalten von Farbpigmenten an den Nichtbildstellen und in Hinsicht auf die Wasseraufnahme des Papierträgers
durch die Deckstrichoberfläche in Abhängigkeit vom Auftragsgewicht
qualitativ und quantitativ dokumentieren:
Auf für Träger von Abziehbildern geeignete Bögen aus Papier mit einer Flächenmasse von 150 g/m , die oberflächlieh
mit einer Sperrschicht aus Stärke und einer Trennschicht aus Dextrin versehen sind, wurden aus 2,5 %iger
Lösung in Toluol Trockenaufträge von 0.5, 1, 3 und 5 g/m
aus Methylmethacrylat (ElvaciteR 2010, Du Pont, USA) als
Deckstrich aufgebracht. Als Vergleich diente ein unbehan-
delter Träger.
Die Bögen wurden mit Farbpigment, in diesem Falle mit Eisenoxid, bestäubt und anschließend mit einem sauberen
Wattebausch abgerieben. Es konnte ' festgestellt werden, daß nur der als Vergleich dienende Bogen Farbpartikel
zurückhält, was mit bloßem Auge als bräunliche Färbung sichtbar war. Es zeigte sich weiter, daß schon der Bogen
. mit dem geringsten Auftrag von 0,5 g/m bereits tonfrei
erscheint und der mit 5 g/m Auftrag vergleichbar tonfrei war.
Zur Bestimmung der Wasseraufnahme des Papierträgers über die der Trennschicht benachbarte Papierträgeroberfläche
wurden Bögen, wie vorstehend beschrieben, nach der Methode nach Cobb getestet, wobei eine definierte Fläche
_ 3P-> —
mit einer definierten Flüssigkeitsmenge in Berührung gebracht wird.
Gemessen wurde hierbei die Wasseraufnahme pro m bei einer Einwirkungszeit von zwei Minuten. Die Werte sind in
der folgenden Tabelle zusammengetragen:
Deckstrich g/m
Wasseraufnahme (2 min) g/m*
0,5
>30
Die Werte weisen eine deutliche Abhängigkeit der Wasseraufnahme vom Auftrag des Deckstriches auf. Es zeigt sich
aber, daß eine Aufnahme von 20 g/m2 bei einem Deckstrich mit einer Auflage von 0,5 g/m noch einige Zeit wasserabstoßend
wirkt, was für die technische Durchführung des Ablösens der Abzieh- oder Abschiebebilder bereits ausreicht.
Bei einem anderen Test wird eine vorher befeuchtete Gummiwalze über die Papieroberfläche abgerollt. Bögen ohne
erfindungsgemäßen Deckstrich rollen infolge Wasseraufnahme
zur Papierrückseite, während die mit den erfindungsgemäßen Deckstrichen versehenen Bögen das Wasser abstoßen
und plan liegenbleiben. Hierbei entspricht das Verhalten
des mit 0,5 g/m beschichteten Bogen: Bögen mit höheren Auftragsgewichten.
des mit 0,5 g/m beschichteten Bogens bereits dem der
Zusammenfassend ist aus den Versuchen ersichtlich, daß der erfindungsgemäße Deckstrich sowohl die unerwünschte
Haftung der Farbpigmente wegen der verringerten Oberflächenklebrigkeit
der Trennschicht verhindert als auch die einseitige Wasseraufnahme des Papierträgers so verzögert
oder verhindert, daß keine Rollneigung des Papierträgers mehr auftritt.
Trotz des asymmetrischen Aufbaus des erfindungsgemäßen
Materials in bezug auf die Wasseraufnahmefähigkeit der beiden Papierseiten resultiert kein verändertes Planlageverhalten bei Lagerung in wechselnder Luftfeuchte gegen-
über ungestrichenem Papier.
-k'
- Leerseite -
Claims (5)
- 83/Κ 015 -V» - 1· März !983WLK-Dr.S.-gvPATENTANSPRÜCHETräger für Abzieh- oder Abschiebebilder aus saugfähigem Papier mit aufgebrachter Sperrschicht und einer wasser- oder wärmelöslichen Trennschicht zur einseitigen Aufnahme einer ablösbaren Druck- und/oder Lackschicht, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Trennschicht ein hydrophober Deckstrich aus einem polymerisieren Acrylester vorhanden ist.
- 2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich in einer Auflage von weniger als 5 g/m vorhanden ist.
- 3. Träger nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich in einer Auflage im Bereich von etwa 0,5 bis 2 g/m vorhanden ist.
- 4. Träger nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der polymerisierte Acrylester ein Homo- oder Copolymerisat von Alkylmethacrylat mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt.
- 5. Träger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der polymerisierte Acrylester Methylmethacrylat ist.
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