DE3307022C2 - Sicherheitsskibindung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibin
dung zum seitlich auslösbaren Halten eines Stiefels im Ver
hältnis zu einem Ski gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1,
wie er z. B. aus der FR-PS 75 19 439 bekannt
ist.
Eine solche Sicherheitsbindung, genannt "Vorderbacken", soll
die Sicherheit eines Skiläufers gewährleisten, indem sie
auf überschüssige Torsionsbelastungen im Bereich des Beins
des Skiläufers durch ihre seitliche Auslösung anspricht.
Die Freigabe des Stiefels in seitlicher Richtung erfolgt
gegen einen elastischen Mechanismus, der auf einen vorbe
stimmten Wert eingestellt ist. Die vorgenannte klassische
Sicherheitsbindung mit seitlicher Auslösung weist eine
bestimmte Anzahl von Unzulänglichkeiten auf, insbesondere
wenn ein Drehsturz mit einem Sturz nach hinten kombiniert
ist. Unter diesen Bedingungen übt das Vorderende des Stie
fels eine Kraft nach oben unter einem die Sohlenhalterung
bildenden Bindungselement aus. Diese nach oben gerichtete
Kraft verursacht Störreibkräfte zwischen dem Rand der Sohle
und der Sohlenhalterung. Diese Kräfte stehen der Auslösung
entgegen. Aufgrund dieser Tatsache ist die Gesamtkraft bzw.
Gesamtbelastung, welche für die Freigabe in seitlicher
Richtung vorliegen muß, erheblich erhöht und das Bein des
Skiläufers wird hierdurch anormalen Torsionsbelastungen
ausgesetzt, welche einen Bruch verursachen können.
Um diese Unzulänglichkeit zu vermeiden, hat man versucht,
die Freigabebedingungen zu verbessern. Man hat bereits Si
cherheitsbindungen vorgeschlagen, bei welchen die Sohlen
halterung auf Belastungen nach oben durch das Vorderende
des Stiefels anspricht, um den Widerstand gegen eine seit
liche Auslösung der Bindung ebensoviel zu verringern. Diese
Bindungen sind konzipiert worden, um eine möglichst kon
stante seitliche Auslösung zu ermöglichen unabhängig von
der Sturzart. Diese Bindungen werden im allgemeinen Kompen
sationsbindungen genannt. Bestimmte dieser Bindungen sind
in den französischen Patentschriften 75 19 439, 77 09 363
und 78 12 741 beschrieben.
Bei diesen Bindungen wird die Kompensation durch die Wirk
samkeit eines Fühlers
bzw. einer Betätigungseinrichtung
verwirklicht, der auf den elasti
schen Verriegelungsmechanismus einwirkt, wobei der Fühler
von der Sohlenhalterung gebildet wird, die, wenn sie nach
oben durch den Stiefel belastet wird, auf den Verriegelungs
mechanismus einwirkt, um dessen Wirkungen zu verringern.
Andere Kompensationsbindungen sind in den französischen
Patentschriften 75 37 908, 78 07 805, 79 14 484 und
80 06 365 beschrieben. Diese letzteren Bin
dungen weisen einen Backen auf, welcher das Vorderende des
Stiefels festhält und an zwei seitlichen in einem Punkt
oberhalb des Skis konvergierenden Stützlinien aufliegt.
Mit einer solchen Ausführungsform wirkt der Backen nicht
auf den elastischen Verriegelungsmechanismus selbst ein.
Vielmehr erfolgt die Kompensation durch die Öffnungsbewegung
des Backens selbst und die Erzeugung einer Antriebskraft,
welche sich der seitlichen Wirkung des Stiefels auf den
Backen hinzuaddiert, wobei diese Antriebskraft den Stör
reibkräften entgegensteht und somit die Kompensation ver
wirklicht.
Diese bekannten Kompensationsbindungen bringen zwar einen
wirklichen Fortschritt in der Sicherheit mit sich, weisen
jedoch den Nachteil auf, diese Kompensation nur während
eines Sturzes nach hinten zu gewährleisten, d. h. wenn das
Vorderende des Stiefels angehoben wird und eine nach oben
gerichtete Kraft auf den den Stiefel haltenden Backen aus
übt. Im Gegensatz hierzu wird bei einem Sturz nach vorne
die Unterseite der Sohle, welche sich im Bereich des Vorder
fußes befindet, gegen den Ski mit einer zu diesem hin ge
richteten erheblichen Kraft gedrückt, d. h. nach unten, wo
durch zwischen der Unterseite der Sohle und der Abstütz
fläche der Sohle eine erhebliche Reibkraft erzeugt wird,
welche sich der seitlichen Freigabe des Stiefels widersetzt.
Demzufolge sind Lösungen gesucht worden, um die Reibung zwi
schen dem Vorderende der Sohle des Stiefels und der Ober
seite des Skis zu eliminieren oder maximal zu reduzieren.
Es ist vorgeschlagen worden, unter das Vorderende des Stie
fels einen Fühler
bzw. eine Befestigungseinrichtung
zu plazieren, der auf den Verriegelungs
mechanismus der Bindung einwirkt, um die Einstellbedingungen
zu modifizieren, wie dies in der französischen Patent
schrift 71 22 859 beschrieben worden ist. Dieser Fühler tritt
in Funktion, wenn er durch das Vorderende des Stiefels wäh
rend eines Sturzes nach vorn belastet wird, um den Bela
stungsschwellwert zu verringern, von welchem aus die Aus
lösung in seitlicher Richtung erfolgt. Eine solche Einrich
tung hat jedoch eine begrenzte Leistungsfähigkeit, da sie
nur bei einem Sturz nach vorne wirkt. Daher wird ein Dreh
sturz kombiniert mit einem Sturz nach hinten für den Ski
läufer gefährlich.
Die vorliegende Erfindung ist daher darauf gerichtet, eine
Sicherheitsbindung zu schaffen, bei welcher Einrichtungen
vorgesehen sind, um eine Kompensation der Störreibkräfte
zu gewährleisten, die im Falle eines Sturzes nach hinten
sowie im Falle eines Sturzes nach vorn auftreten, und um
eine besonders zuverlässige Regelung des Auslöseschwell
wertes in seitlicher Richtung zu erzielen, unabhängig von
dem auftretenden Sturz.
Dies wird gemäß der Erfindung durch eine Sicherheitsskibindung gemäß Anspruch 1
erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungs
gemäßen Sicherheitsskibindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 14 angeführt.
Die Sicherheitsbindung gemäß der vorliegenden Erfindung
bringt den Vorteil mit sich, eine umfassende Sicherheit für
den Skiläufer zu gewährleisten, unabhängig davon, ob ein
Sturz nach vorn oder nach hinten vorliegt, kombiniert mit
einem Drehsturz und dies aufgrund einer besonders ein
fachen Kombination von Einrichtungen, welche auf die gleichen
Kompensationseinrichtungen zurückgreifen und durch zwei Betätigungseinrichtungen bzw. Füh
ler belastet werden, welche jeweils die Belastungen nach oben
und nach unten anzeigen.
Im nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise in vertikalem Längs
schnitt einer Sicherheitsbindung gemäß der Erfindung
in normaler Halteposition des Vorderendes eines Stie
fels ohne vertikale Belastung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, wobei das Vorder
ende des Stiefels den Bindungsbacken nach oben
belastet,
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, wobei das Vorder
ende des Stiefels eine nach unten in Richtung des
Skis gerichtete Belastung ausübt,
Fig. 4 eine vertikale Querschnittsansicht längs der Linie
IV-IV der Fig. 1,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer abgewandelten
Ausführungsform, bei welcher der erste die Belastun
gen nach oben anzeigende Fühler unabhängig von der
Sohlenhalterung ist,
Fig. 6 eine vertikale Längsschnittansicht einer abgewandel
ten Ausführungsform einer Sicherheitsbindung gemäß
der Erfindung in normaler Halteposition des Vorder
endes des Stiefels,
Fig. 7 eine Draufsicht der Bindung der Fig. 6,
Fig. 8 eine Profilansicht der Gesamtheit des Backens der
Bindung, gesehen von links in Fig. 7,
Fig. 9 eine schematische perspektivische Ansicht, in welcher
die Funktionsweise der Bindung der Fig. 6 bis 8 illu
striert ist,
Fig. 10 eine Längsschnittansicht einer anderen Ausführungs
form der Sicherheitsbindung gemäß der Erfindung in
normaler Halteposition des Stiefels, und
Fig. 11, 12, 13, 14,
15, 16 Schemadarstellungen verschiedener Ausfüh
führungsformen des zweiten Fühlers, welcher
die in Richtung des Skis ausgeübten Bela
stungen anzeigt.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine erste Ausführungsform darge
stellt, bei welcher der erste Fühler, der die Belastungen
nach oben anzeigt, von der Sohlenhalterung der Bindung
selbst gebildet wird. Dieser Bindungstyp ist in der fran
zösischen Patentschrift 75 19 439 der Anmelderin beschrieben
worden und wird daher hier nicht im einzelnen beschrieben.
Diese Bindung weist im wesentlichen einen Backen 1 auf,
welcher einen die Sohlenhalterung 1a bildenden Teil auf
weist, der das Vorderende eines Skistiefels 2 hält. Dieser
Backen ist an dem Bindungskörper um eine Querachse 8 ange
lenkt. Diese Halterung wird durch einen elastischen Ver
riegelungsmechanismus gewährleistet, der in seiner Gesamt
heit durch die Bezugsziffer 3 gekennzeichnet ist und eine
Feder 4 aufweist, deren Spannung mit Hilfe eines Einstell
schraubstopfens 5 eingestellt werden kann. Diese Feder 4
übt eine nach hinten gerichtete Längskraft R aus, welche
auf ein Paar von Schwinghebeln 6 und 7 übertragen wird, wo
bei der zweite Schwinghebel 7 auf eine Stützfläche eines
mit dem Ski fest verbundenen Zapfens 10 aufgebracht bzw.
gedrückt wird und auf diese Abstützung eine Längskraft F
ausübt, die im wesentlichen gleich der Federkraft R ist.
Mit einer solchen Ausführungsform der Bindung erfolgt die
Auslösung der Bindung in seitlicher Richtung ohne Bela
stungen nach oben und nach unten, wenn die Belastung in
seitlicher Richtung den Auslöseschwellwert überschreitet,
welcher eine Funktion der Kraft F ist.
Wenn das Vorderende des Stiefels nach oben belastet wird,
im Falle eines Sturzes nach hinten, übt das Vorderende
des Stiefels auf die Sohlenhalterung 1a des Backens 1 eine
nach oben gerichtete Kraft P1 aus, wie dies in Fig. 2 dar
gestellt ist. Diese Kraft bewirkt eine leichte Schwenkung
der Sohlenhalterung 1a um die Querachse 8 im Uhrzeigersinn.
Diese Schwenkung zieht eine Schwenkung des Schwinghebels 6
nach sich und verursacht die Aufteilung der Kraft R′ der
Feder 4 in drei Kräfte R₁, R₂ und R₃, wie dies in Fig. 2
angezeigt ist. Die Kraft R₁, die longitudinal in Richtung
der festen Stützfläche wirkt, legt den Auslöseschwellwert
fest. Diese Kraft R₁ ist kleiner als die Kraft R′ der
Feder, die ihrerseits kleiner als die Kraft F ist, welche
den seitlichen Auslöseschwellwert im Falle der Fig. 1 be
stimmt. Diese Reduzierung des Auslöseschwellwertes, welche
die Störreibungen kompensiert, die sich einer Bewegung
entgegenstellen, ist in dem vorgenannten französischen Pa
tent klar erläutert worden.
Aufgrund des Vorhergehenden ist klar, daß die Kompensations
einrichtung der erfindungsgemäßen Sicherheitsbindung die
Sohlenhalterung 1a des Backens 1 als Fühler der nach oben
gerichteten Belastungen (Kraft P₁) verwendet.
Gemäß der Erfindung verwendet die Kompensationseinrichtung
einen zweiten Fühler 9, der auf dem Ski unter dem Vorder
ende des Stiefels 2 montiert ist. Dieser Fühler weist z. B.
einen zweiarmigen Hebel 11 auf, der um eine Querachse 12
angelenkt ist und in seinem hinteren Teil ein Pedal 13 trägt,
das unter der Sohle des Stiefels angeordnet ist und auf
seiner Oberseite in vorteilhafter Weise ein vorzugsweise
konvex ausgebildetes Antireibplättchen 13a aufweist. Der
Hebel 11 weist darüber hinaus in seinem vorderen Teil ei
nen Vorsprung 14 auf, der unter der Unterseite der Sohlen
halterung des Backens 1 angeordnet ist. Der Fühler 9 wird
vorteilhafterweise dauerhaft durch eine Rückstellfeder 15
vorgespannt, welche den Fühler im Gegenuhrzeigersinn zu
schwenken versucht. Diese Feder 15 kann durch eine kleine
Druckfeder gebildet werden, welche sich auf der Oberseite
des Skis abstützt und in einer in dem Vorsprung 14 vorge
sehenen Aussparung 16′ angeordnet ist. Hierdurch wird der
Vorsprung 14 immer gegen die Unterseite 1b der Sohlen
halterung 1a unter der Wirkung der Feder 15 gehalten bzw.
gedrückt.
Bei einem Sturz nach vorn (Fig. 3), wenn das Vorderende des
Stiefels 2 in Richtung des Skis gedrückt wird, drückt die
Sohle des Stiefels demzufolge auf das Pedal 13, wodurch
der Hebel 11 des Fühlers 9 im Gegenuhrzeigersinn um die
Achse 12 verschwenkt wird. Der an seinem vorderen Ende vor
gesehene Vorsprung 14 wird daher angehoben. Aufgrund der
Tatsache, daß er in Berührung mit der Unterseite 1b der
Sohlenhalterung 1a ist, bewirkt er seinerseits eine Ver
schwenkung der Sohlenhalterung 1a und des Backens 1 im
Uhrzeigersinn um die Achse 8, als ob es sich um eine Be
lastung nach oben handelt, wie dies in Fig. 2 illustriert
ist. Anders ausgedrückt greift der Fühler 9 als Zwischen
element zwischen dem Stiefel 2 und der Sohlenhalterung 1a
des Backens 1 ein, welche den ersten Fühler der Kompen
sationseinrichtung bildet, um eine Belastung nach unten
in eine Belastung umzuwandeln, die nach oben auf den er
sten durch die Sohlenhalterung 1a gebildeten Fühler wirkt.
Man erhält daher in diesem Falle ebenfalls eine Reduzie
rung des Wertes F der Längskraft, welche die Auslöse
schwelle in seitlicher Richtung bestimmt, wie im Falle
der Fig. 2.
Bei der oben beschriebenen Ausführungsform spielt die Ge
samtheit der Sohlenhalterung die Fühlerrolle, um direkt
die Beanspruchungen nach oben anzuzeigen. In Fig. 5 ist
eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, bei welcher
die Sohlenhalterung 1a nicht als Fühler verwendet wird,
sondern in ihrem mittleren Teil einen unabhängigen Fühler
16 trägt. Der Fühler 16 weist eine erste Unterseite 16a
auf, welche eine Schulter bildet und durch den oberen
Rand der Sohle betätigt wird, um direkt die Belastungen
nach oben anzuzeigen, und eine weitere Unterseite 16b, mit
welcher der Vorsprung 14 des die Belastungen nach unten
anzeigenden Fühlers 9 in Berührung steht.
In den Fig. 6 bis 9 ist die Anwendung der vorliegenden Er
findung auf eine Kompensationsbindung illustriert, wie sie
in den französischen Patentschriften 75 37 908, 78 07 805,
78 08 342, 78 14 484 und 80 06 365 der Anmelderin beschrie
ben worden ist. Diese hier nicht im einzelnen beschriebene
Bindung weist einen Backen 1 auf, welcher unter der Wirkung
eines elastischen Verriegelungsmechanismus, der in seiner
Gesamtheit durch das Bezugszeichen 17 gekennzeichnet ist,
an zwei seitlichen Stützlinien XX′ und YY′ aufgebracht bzw.
gedrückt wird, die auf der Hinterseite eines am Ski befestig
ten Stützelementes 18 vorgesehen sind. Diese beiden seit
lichen Stützlinien XX′, YY′ konvergieren in einem Punkt A,
der oberhalb des Skis angeordnet, wie dies schematisch
in Fig. 8 dargestellt ist. Mit einer solchen Ausführungs
form wird die Kompensation durch die Öffnungsbewegung des
Backens selbst und durch die Erzeugung einer Antriebskraft,
welche der seitlichen Wirkung des Stiefels auf den Backen
hinzugefügt wird, verwirklicht. Wenn der Backen 1 einer
Kraft P1 nach oben ausgesetzt ist, verursacht diese Be
lastung bzw. Kraft aufgrund der Tatsache, daß der Backen 1
um eine der konvergenten Stützlinien XX′, YY′ verschwenkt
wird, die Erzeugung einer Antriebskraft P′, welche sich
der seitlichen Wirkungskraft F₁ hinzuaddiert, welche vom
Stiefel auf den Backen 1 ausgeübt wird, wie dies in Fig. 9
illustriert ist. P′, welche die zusätzliche Antriebskraft
bildet, ist die Projektion der Belastungskraft P₁, welche
die Belastung nach oben bildet, auf eine Ebene R senkrecht
zur Stützlinie XX′ zum Beispiel, um welche der Backen 1
bei einer seitlichen Auslösung in der durch den Pfeil C₁
in Fig. 9 illustrierten Richtung verschwenkt wird.
Bei dieser Ausführungsform weist die Bindung die in dem
Fall der in den Fig. 1 bis 5 illustrierten Bindung einen
zweiten auf dem Ski montierten Fühler 9 auf, dessen hin
teres Pedal 13 durch die Stiefelsohle betätigt wird und
dessen vorderer Vorsprung 14 gegen die Unterseite 1b des
Backens 1 aufgebracht bzw. gedrückt wird, um auf diesen
Backen eine Belastungskraft P₁ nach oben während eines Falls
nach vorn auszuüben, die sich durch Aufbringung einer Kraft
P₂ auf das Pedal 13 ergibt, welche zum Ski hin gerichtet
ist und von der Sohle des Stiefels 2 ausgeübt wird. Die zu
sätzliche Antriebskraft P′, die sowohl im Falle eines Stur
zes nach vorn wie auch eines Sturzes nach hinten auftritt,
kombiniert mit einem Drehsturz erlaubt die Kompensation der
Störreibungen, die sich der Bewegung widersetzen und die
sich aus der Reibung der Sohle, sei es auf der Sohlenhal
terung des Backens 1 im Falle eines Sturzes nach hinten,
sei es auf dem Ski im Falle eines Sturzes nach vorn erge
ben. In Fig. 10 ist eine Ausführungsform illustriert, die
einer Sicherheitsbindung zugeordnet ist, wie sie in der
französischen Patentschrift 73 44 810 beschrieben ist.
Diese nicht im einzelnen beschriebene Bindung weist einen
zweiten Fühler 9 auf, der unter der Sohle des Stiefels 2
angeordnet ist und eine Umwandlung einer zum Ski hin ge
richteten Beanspruchung P₂ in eine nach oben gerichtete
Beanspruchung P₁ bewirkt, welche auf einen Arm eines einen
Schwinghebel 19 bildenden Hebels aufgebracht wird, der
um eine Querachse 21 angelenkt und Teil der Kompensations
einrichtung ist.
In den Fig. 11 bis 16 sind verschiedene Ausführungsformen
des zweiten Fühlers illustriert, der eine Beanspruchung
P₂, die zum Ski hin gerichtet ist, in eine nach oben ge
richtete Beanspruchung P₁ umwandelt.
In Fig. 11 weist der Fühler 22 ein Pedal 23 auf, das an
seinem hinteren und unteren Teil am Ski um eine Querachse
24 angelenkt ist und auf seiner Oberseite eine konvexe
Antireibplatte 23a trägt. Dieses Pedal stützt sich in sei
nem vorderen Teil auf einer geneigten Hinterseite 25 ab,
welche eine Rampe eines Gleitstückes 26 bildet. Das Gleit
stück 26 ist in Längsrichtung bewegbar gelagert und wirkt
über seine eine Rampe bildende geneigte Vorderseite 27
mit der Unterseite eines Stößels 28 zusammen, welcher ver
tikal verschiebbar gelagert ist. Eine Schwenkung des Pe
dals 23 in Skirichtung verursacht daher eine horizontale
Verschiebung des Gleitstückes 26 nach vorn, d. h. nach links
in Fig. 11, und korrelativ ein Anheben des Stößels 28, wel
cher nunmehr die nach oben gerichtete Kraft P₁ ausübt.
Bei der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform trägt das
Pedal 23 auf seiner Oberseite eine Antireibplatte 23b und
das Gleitstück 26 wirkt auf einen Arm eines zweiarmigen He
bels 29, der am Ski um eine horizontale Querachse 31 ange
lenkt ist. Der zweite Arm des Hebels 29, d. h. der obere
Arm übt die nach oben gerichtete Belastungskraft P₁ aus,
wenn der Stiefel eine Kraft P₂ auf das Pedal 23 ausübt.
In Fig. 13 trägt der zweite Fühler 9 an seinem Vorsprung 14
eine vorspringende Rolle 32, welche auf die Unterseite 1b
der Sohlenhalterung aufgebracht bzw. gedrückt wird, um
die Belastungskraft P₁ nach oben auszuüben.
In Fig. 14 weist der zweite Fühler 9 im Querschnitt eine
im wesentlichen dreieckige Form auf, wobei die Oberseite
des Fühlers 9 ein umgekehrtes V mit sehr offenem Winkel
bildet, dessen Kante 9a auf die Unterseite 1b der Sohlen
halterung aufgebracht bzw. gedrückt wird.
In den Fig. 15 und 16 ist ein zweiter Fühler 9 illustriert,
dessen Hebel 11 auf dem Ski unter Zwischenschaltung eines
Kugelgelenkes 33 montiert ist. Der Hebel 11 weist an seinem
vorderen Teil zwei seitliche Vorsprünge 34, 35 auf, die
jeweils unter den seitlichen Teilen der Sohlenhalterung 1a
angeordnet sind und sich auf der Unterseite 1b der Sohlen
halterung abstützen. Hierdurch übt jede der seitlichen
Vorsprünge 34, 35 unter der Sohlenhalterung 1a eine nach
oben gerichtete vertikale Belastungskraft P₁ aus.
Es können andere Ausführungsformen des zweiten Fühlers zur
Umwandlung der zum Ski hin gerichteten Belastung P₂ in eine
nach oben gerichtete Belastung P₁ konzipiert werden.
Obwohl die vorliegende Erfindung in einer Anwendung auf
einen Vorderbacken beschrieben worden ist, kann sie auch
in einer Bindung verwendet werden, welche das hintere Ende
des Stiefels festhält.
Claims (14)
1. Sicherheitsskibindung zum seitlich auslösbaren Halten eines Stiefels
im Verhältnis zum Ski mit einem in Skilängsrichtung unverschiebli
chen Backen, der das Ende des Stiefels seitlich zurückhält, einem
elastischen Verriegelungsmechanismus zum seitlichen Halten des
Backens, wobei die Auslösung in seitlicher Richtung gegen die
Wirkung des elastischen Verriegelungsmechanismus erfolgt, und mit
Kompensationseinrichtungen, die eine erste Betätigungseinrichtung
enthalten, die auf eine nach oben gerichtete, durch das Vorderende
des Stiefels ausgeübte Kraft anspricht, um in Abhängigkeit von der
Größe dieser Kraft die Wirkung des Verriegelungsmechanismus zu
verringern, damit die resultierende Kraft, welche einer seitlichen
Auslösung des Stiefels entgegensteht, im wesentlichen konstant bleibt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bindung eine zweite Betätigungseinrichtung (9, 22) ausweist, die
unter dem Vorderende des Stiefels angeordnet ist und auf eine nach
unten gerichtete, durch das Vorderende des Stiefels ausgeübte Kraft
(P₂) anspricht und diese Kraft nach oben umlenkt, und daß diese
umgelenkte Kraft (P₁) auf die erste Betätigungseinrichtung (1a, 16)
einwirkt.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Betätigungseinrichtung von einer Sohlenhalterung (1a),
welche Teil des Backens (1) ist, gebildet wird.
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Betätigungseinrichtung (16) unabhängig von der Sohlenhal
terung (1a) des Backens (1) ist.
4. Sicherheitsskibindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Betätigungseinrichtung (9,
22) auf ihrer Oberseite eine Antireibplatte (13a, 23a, 23b) aufweist.
5. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antireibplatte (13a, 23a) vorzugsweise konvex ausgebildet ist.
6. Sicherheitsskibindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Betätigungseinrichtung (9,
22) ein Pedal (13, 23) aufweist, das am Ski um eine Querachse (12,
24) angelenkt ist.
7. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Pedal (13) den hinteren Teil eines Hebels (11) bildet, der um
die Querachse (12) angelenkt ist und der in seinem vorderen Teil
mindestens einen Vorsprung (14) aufweist, welcher sich auf der
Unterseite (1b) der ersten Betätigungseinrichtung (1a, 16) abstützt.
8. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querachse (12) zwischen dem Pedal (13) und dem Vorsprung
(14) angeordnet ist.
9. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Betätigungseinrichtung (9) eine Feder (15)
aufweist, welche den Hebel (11) derart vorspannt, daß der minde
stens eine Vorsprung (14) gegen die Unterseite (1b, 16b) der ersten
Betätigungseinrichtung (1a, 16) gedrückt wird.
10. Sicherheitsskibindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Betätigungseinrichtung (22)
ein Pedal (23) aufweist, das an seinem hinteren Teil am Ski um
eine Querachse (24) angelenkt ist und sich an seinem vorderen Teil
auf einer geneigten, eine Rampe bildenden hinteren Seite (25) eines
Gleitstückes (26) abstützt, das in Längsrichtung bewegbar gelagert ist
und über seine Vorderseite (27) mit einem bewegbaren Element (28,
29) zusammenwirkt, um die nach oben umgelenkte Kraft zu erzeu
gen.
11. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitstück (26) eine eine Rampe bildende geneigte Vorderseite
(27) aufweist, mit welcher das untere Ende eines Stößels (28) zusammenwirkt,
der vertikal verschiebbar gelagert ist.
12. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorderseite des Gleitstücks (26) in Berührung mit einem unteren
Arm eines zweiarmigen Hebels (29) steht, der um eine Querachse
(31) angelenkt ist.
13. Sicherheitsskibindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der zweiten Betätigungsein
richtung (9), der auf die Unterseite (1b) der ersten Betätigungsein
richtung (1a) wirkt, eine gegen diese Seite drückende vorspringende
Rolle (32) trägt.
14. Sicherheitsskibindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der zweiten Betätigungsein
richtung (9), der auf die Unterseite (1b) der ersten Betätigungsein
richtung (1a) wirkt, eine mittige Kante (9a) und einen Querschnitt
in Form eines umgekehrten V aufweist.
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