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Die Erfindung betrifft eine Drahtverzugmatte, insbesondere
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Hinterfüllmatte für den Ausbau von Strecken im untertägigen Berg-
und Tunnelbau, miteinander grobmaschig kreuzenden Längs- und Querstäben und einem
diesen zugeordneten feinmaschigen Netz, wobei die Längsstäbe umgebogene, insbesondere
zu Doppelhaken umgebogene Enden aufweisen.
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Der Streckenausbau im untertägigen Berg- und Tunnelbau wird in immer
größerem Umfang mit Anhydrit, Mörtel und anderen Massen hinterfüllt. Bei dieser
vorzugsweise hydromechanisch ausgeführten Hinterfüllung ist die Abdichtung zum offenen
Streckenraum hin einerseits und weiterhin die Abdichtung im Ausbruchbereich hinter
dem Grubenausbau zur Ortsbrust hin ein Problem. Es sind Drahtverzugmatten bekannt
(DE-AS 20 oo 384), die eine zwischen ihren Längs- und ihren Querstäben angeordnete
thermoplastische Folie aufweisen.
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Diese Folie ist mit den Längs- und den Querstäben der Matte nicht
verbunden. Sie wird aber leicht beim Herstellen der Matte, wo sie zwischen Längs-
und Querstäben angeordnet ist, durch die Schweißung beschädigt. Durch diese Beschädigungen
der Folie kann dann das Hinterfüllmaterial austreten, ganz davon abgesehen, daß
diese ungewollten Öffnungen Schwachstellen in der Folie darstellen bzw. solche erzeugen.
Das führt zu Schwierigkeiten insbesondere beim Einbringen der Hinterfüllung. Bekannt
sind weiter Drahtverzugmatten, bei denen statt der Folie ein feinmaschiges Drahtgeflecht
oder Schweißnetz zwischen die Längs- und Querstäbe gelegt und mit diesen verbunden
wird. Derartige Drahtnetze haben aber einen zu geringen Abdichtungseffekt, ganz
davon abgesehen, daß bei der Herstellung der Matten besondere Vorkehrungen getroffen
werden müssen, um das aus dünnen Drähten bestehende Netz nicht ungewollt zu beschädigen
oder gar zu zerstören (DE-GM 18 78 o18). Um derartige Beschädigungen zu vermeiden,
hat man auch versucht, derartige Drahtnetze bzw. Fliegendraht von außen auf die
Matten aufzulegen
und mit Hilfe von Umreifungsautomaten an der
Matte zu befestigen. Wegen des widerspenstigen und mit Rückstellkräften versehenen
Drahtgewebes bzw. Drahtnetzes stellt dies aber eine unbefriedigende Lösung dar,
ganz davon abgesehen, daß nach wie vor bei allen diesen sogenannten Hinterfüllmatten
das eingebrachte Hinterfüllmaterial insbesondere im Bereich aneinanderstoßender
Verzugmatten durch den Verzug in das Streckeninnere austreten kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbesondere wasserdurchlässigen
aber das Hinterfüllmaterial zurückhaltenden, die einzelnen Drahtverzugmatten übergreifenden
Verzug zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das feinmaschige
Netz ein textiles Gewebe ist, das zumindest nach einer Seite hin mit Uberstand zur
benachbarten Verzugmatte auf der Querstabseite angeordnet ist.
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Aufgrund der Anordnung des textilen Gewebes auf der Querstabseite
wirkt das grobmaschige Netz aus Längs- und Querstäben als Stützgerüst. In vorteilhafter
Weise kann ein derartiges mehr oder weniger flexibles textiles Gewebe so bemessen
werden, daß es sich mit dem textilen Gewebe benachbarter Verzugmatten überlappt.
Dadurch kann in allen Richtungen ein wirksamer und dichter Verzug geschaffen werden,
der ein Durchtreten von Hinterfüllmaterial unterbindet. Das textile Gewebe stellt
dabei weder bei der Herstellung noch bei der Montage eine Behinderung dar, da es
ohne weiteres nach Fertigstellung der Matte mit dieser verbunden und dann auch leicht
mit ihr transportiert und montiert werden kann.
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Zweckmäßig ist es, daß das textile Gewebe sowohl nach einer Seite
hin einen Uberstand als auch in Mattenlängsrichtung
eine Uberlappung
aufweist. Durch die Uberlappung kann auch der Bereich hinter den Ausbaubögen wirksam
so abgedichtet-werden, daß eine gleichmäßige Anlagefläche für den Ausbaubogen gegeben
ist. Damit wird gleichzeitig eine Abdichtung in allen Richtungen geschaffen, so
daß nach Aushärten des Hinterfüllmaterials eine gleichmäßige und gleichgeformte
Wandung vorhanden ist. Besonders vorteilhaft ist, daß das textile Gewebe aufgrund
seiner bedingten Nachgiebigkeit und Flexibilität einen zumindest teilweisen Einschluß
der Längs- und Querstäbe durch das Hinterfüllmaterial ergibt. Durch die Wahl des
textilen Gewebes bzw.
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dessen Beschaffenheit und Flexibilität kann dieser Umhüllungsgrad
der Längs- und Querstäbe vorgegeben werden.
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Zur Verbesserung des übergreifenden Verzuges bzw. der Abdichtung
ist erfindungsgemäß vorgesehen,. daß das textile Gewebe im Bereich der Uberlappung
bzw. des Uberstandes Befestigungsmittel für die Verbindung mit dem textilen Gewebe
der benachbarten Verzugmatte aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß beim Einbringen
der Hinterfüllmasse die einmal hergestellte Abdichtung auch wirksam bleibt, d.h.
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es kann nicht unbeabsichtigt das sich überlappende Gewebe verschoben
und damit der Verbund zerstört werden.
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Eine zweckmäßige und wirksame Verbindung zwischen den einzelnen sich
überlappenden textilen Geweben ist erfindungsgemäß zu erreichen, wenn als Befestigungsmittel
Klettenbänder dienen. Diese Klettenbänder können entweder beim Herstellen des textilen
Gewebes gleich mit eingewebt oder anschließend aufgebracht werden. Als Haftseite
für die Klettenbänder dient in der Regel das textile Gewebe selbst.
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Sollte aufgrund von Verschmutzungen oder wegen beispielsweise einer
Beschichtung des textilen Gewebes Haftfläche für das Klettenband fehlen, ist es
zweckmäßig, wenn den textilen Geweben auf einer Seite ein Klettenband und auf
jeweils
gegenüberliegenden Seite ein für das Klettenband als Haftband dienender Klebestreifen
zugeordnet sind.
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Zur Aufbringung des textilen Gewebes auf die Verzugmatten ist es
in der Regel ausreichend, wenn das textile Gewebe an die Querstäbe und/oder Längsstäbe
angeklipst ist. Durch die punktweise Verbindung von Gewebe und Verzugmatte verbleibt
dem textilen Gewebe eine entsprechend größere Flexibilität, die in der Regel von
Vorteil ist.
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Eine weitere Möglichkeit der Verbindung von Gewebe und Verzugmatte
ist die, das textile Gewebe über Thermoschweißen mit den Querstäben und/oder Längsstäben
zu verbinden.
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Sollte dabei eine Beschädigung des Gewebes aufgrund seiner Dünnwandigkeit
zu befürchten sein, ist es zweckmäßig, das textile Gewebe mit den Querstäben und/oder
Längs stäben zu verkleben, vorzugsweise über Klebestreifen zu verbinden.
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Diese Verbindungsart kann aber auch aus anderen Gründen zweckmäßig
sein.
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Als Kantenschutz und gleichzeitig als Befestigung ist es denkbar,
daß das textile Gewebe an den Seiten, wo es nicht überlappt, doppelt gelegt und
die Querstab- und/oder Längsstabenden umhüllend verklebt ist. Durch das Verbinden
der überstehenden Gewebestreifen mit dem eigentlichen abdeckenden textilen Gewebe
ist somit gleichzeitig eine Arretierung des textilen Gewebes auf bzw. an der Verzugmatte
erreicht.
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Um insbesondere bei nur punktweiser Verbindung der überlappenden
Teile des textilen Gewebes ein Durchtreten von Hinterfüllmaterial zusätzlich abzusichern,
kann es von Vorteil sein, das textile Gewebe vorzugsweise im Bereich der Uberlappung
und des Uberstandes ausgesteift auszubilden.
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Hierdurch ist eine auch bei größeren Längen durchgehend
sichere
Abdichtung gewährleistet, da ein dichtes Aufeinanderliegen und ein durchgehender
Verbund gewährleistet ist.
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Zur Erleichterung des Transportes und der Montage ist nach einer
Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß das textile Gewebe an der im geklappten
Zustand entstehenden Berührungslinie zwischen Gewebe und Quer- und Längsstäben eine
Falz aufweist. über diese Falz ist der Uberlappungsteil fixiert. Beim Herstellen
der Matten wird das textile Gewebe über diese Falz umgeklappt und erst beim Einbringen
für die Abdichtung wieder ausgeklappt und dann mit dem textilen Gewebe der benachbarten
Verzugmatte verbunden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Folie perforiert und auf der Querstabseite angeordnet ist, wobei sie zu
einer Seite einen Überstand und in Mattenlängsrichtung eine überlappung aufweist.
Durch die Perforation wird der Folie eine gezielte Durchlässigkeit für Wasser und
auch Luft belassen, die ein sicheres Aushärten der Hinterfüllmasse ermöglicht, gleichzeitig
aber einen Durchtritt von Hinterfüllmasse nicht zuläßt. Da die Folie auf der Verzugmatte,
d.h. auf der Querstabseite und damit nach Herstellen der Verzugmatte angeordnet
ist, ist eine Beschädigung der Verzugmatte durch Schweißarbeiten nicht möglich.
Darüberhinaus kann sie nach jeweils zwei Seiten einen Überstand bzw. eine Überlappung
erhalten, so daß der gewünschte und angestrebte durchgehend dichte Verzug erreicht
ist.
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Auch hier ist es zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß die perforierte
Folie im Bereich der Überlappung bzw. des Über standes Befestigungsmittel für die
Verbindung mit der Folie der benachbarten Verzugmatte aufweist. Hierbei kann es
sich ebenfalls um eine Art 'Xlettenband oder um ähnliche Verbindungsmittel handeln.
Die Folie selbst ist zweckmäßig
mit den Quer- und/oder Längs stäben
verbunden und zwar vorzugsweise über Klipse. Die Verwendung von Klipsen ist unschädlich,
weil sowieso ja Perforationen in der Folie vorgesehen sind.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein für
hinterfüllten Ausbau besonders geeigneter Verzug geschaffen ist, der sich insbesondere
dadurch auszeichnet, daß er in alle Richtungen einen dichten Abschluß sichert. In
vorteilhafter Weise kann dabei auf die bisherigen Verzugmatten zurückgegriffen werden,
deren Handhabung eich und deren Stützkräfte genau den untertägigen Verhältnissen
angepaßt ist. Das textile Gewebe eignet sich dabei sowohl zum Querverbund mit dem
jeweiligen Gewebe der benachbarten Verzugmatten als auch zur Abdichtung der jeweiligen
Verzugmatte selbst. Durch geeignete Verbindungsmittel wird das textile Gewebe auf
die Verzugmatte aufgebracht, wobei dieses Aufbringen mit dem normalen Herstellungsvorgang
der Verzugmatten auch ohne weiteres kombiniert werden kann. Vorteilhaft ist dabei
insbesondere auch, daß das textile Gewebe auf die verschiedenste Art und Weise sowohl
mit der Verzugmatte wie auch mit den textilen Geweben benachbarter Verzugmatten
zu verbinden ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte
Ausführungsbeispiele mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen: Fig. 1 eine Verzugmatte mit textilem Gewebe in perspektivischer
Darstellung, Fig. 2 eine eingebaute Verzugmatte mit textilem Gewebe im Längsschnitt,
Fig.
3 eine eingebaute Verzugmatte mit Folie im Längsschnitt und Fig. 4 mehrere montierte
Verzugmatten mit überlappende Gewebeabdeckungen.
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Bei in Fig. 1 in perspektivischer Darstellung gezeigten Verzugmatte
1 handelt es sich zunächst um eine übliche auch als Doppelhakenmatte bezeichnete
Drahtverzugmatte.
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Diese Drahtverzugmatte besteht aus mehreren Längsstäben 2, 3 mit an
den Enden ausgebildeten Doppelhaken 4 sowie aus rechtwinklig dazu angeordneten Querstäben
5, 6. Läng stäbe 2, 3 und Querstäbe 5, 6 sind über Schweißautomaten jeweils im Kreuzungsbereich
miteinander verschweißt.
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Das aus den Längs- 2, 3 und Querstäben 5,6 bestehende Stützgerüst
wird von einem zumindest teilweis die Längsstabenden 7 und die Querstabenden 8 überragenden
und auf der Querstabseite 9 angeordneten tex@ilen Gewebe 10 überdeckt. Dieses textile
Gewebe 10 ist mit den Querstäben 5,6 und/oder Längsstäben 2, 3 verbunden. Als Verbindungsmittel
dienen dabei Klipse, Klebestreifen oder ähnliche Mittel.
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AuE einer der Längsseiten weist das textile Gewebe 10 gegenüber der
eigentlichen Verzugmatte 1 einen deutlichen Überstand 11 auf. Außerdem ist in Mattenlängsrichtung
eine Überlappung 12 vorgesehen, die nach der Montage aufgeklappt wird, so daß auch
in Längsrichtung eine wirksame Verbindung der einzelnen textilen Gewebe möglich
ist.
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An den Längs seiten d auch ar den Querseiten sind dem textilen Gewebe
Befestigungsmittel 15, 16 zugeordnet, beispielsweise ein Klettenverschluß, bestehend
aus einem Klettenband und gegebenenfals einem Haftband. Im Sereich der Überlappung
12 bzw. an dessen kante Ist eine Falz 17 ausgebildet, die das Einklappen bzw. Ausklappen
der Überlappung
12 erleichtern bzw. deren Abmessungen vorgeben
soll.
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Fig. 2 zeigt eine eingebaute Verzugmatte 1, wobei das Gebirge mit
19 und die Hinterfüllung mit 20 bezeichnet ist.
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Die Verzugmatte 1 wird über die Ausbaubögen 21, 22 im bestimmten Abstand
zum Gebirge 19 gehalten , so daß die Hinterfüllung 20 in der Regel hydromechanisch
eingepumpt bzw. eingedrückt werden kann. Im dargestellten Beispiel sind die Verzugmatten
1 mit Doppelhaken 4 ausgerüstet, die jeweils hinter die Profile der einzelnen Ausbaubögen
21, 22 greifen. Auf die Querstabseite 9 aufgelegt ist hier ein textiles Gewebe 10,
das auch in Längsrichtung überlappt, so daß auch der Bereich hinter dem Ausbaubogen
abgedichtet ist. Da zum gleichmäßigen Anliegen der Hohlraum der Ausbaubögen 21,
22 durchaus mit Hinterfüllmasse ausgefüllt werden kann, kann die Überdeckung hier
so enden, daß Material in den Hohlraum eindringen kann.
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Fig. 3 zeigt die im Prinzip gleiche Ausbildung, wobei aber einmal
Verzugmatten 1 verwendet sind, die nicht mit einem textilen Gewebe sondern mit Folie
30 belegt sind und die zum anderen mit ihren Doppelhaken, 4, 4 in die Profile er
Ausbaubögen 21, 22 eingreifen. Auch hier ist die Folie 30 mit einem Überstand 11
bzw. mit einer Überlappung 12 auf die Verzugmatten aufgebracht, so daß ein allseitiger
Verband bzw. wirksamer und dichter Verbund gewährleistet ist.
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Fig. 4 schließlich zeigt mehrere Verzugmatten 1, 25, 26 im Verband,
wobei hier auf die Darstellung von Ausbaubögen verzichtet ist. In Querrichtung ist
das textile Gewebe 1o, 27, 28 der einzelnen Verzugmatten überlappend angeordnet
und über Befestigungsmittel 15, 16 verbunden. Die gleiche Verbindung beispielsweise
über Klettenverschluß ist auch in
Mattenlängsrichtung erreicht
und durch Einzeichnung der Befestigungsmittel 15, 16 verdeutlicht. Die Darstellung
gemäß Fig. 4 zeigt, daß in alle Richtungen über die Verbindung des textilen Gewebes
10, 27, 28 eine praktisch durchgehende Schutzhaut bzw. ein Schutzgewebe erreicht
ist, das eine wirksame Abdichtung des Streckeninneren sicherstellt.