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Schneeräumei nrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Schneeräumeinrichtung insbesondere Sei
tenschneeräumeinrichtung, zum Anbau an ein Kraftfahrzeug nach- dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Derartige Schneeräumeinrichtungen sind hinlänglich bekannt und umfassen
beispielsweise eine frontseitig am Kraftfahrzeug befestigbare Schneefräse, die über
eine Zapfwelle vom Motor des Kraftfahrzeuges aus angetrieben wird. Als Schneeräumgerät
ist anstelle
dieser Schneefräse ebenso eine Schneeschleuder einsetzbar.
Dabei ist es bekannt, beispielsweise eine durchgängige Schneefräse oder zwei Schneeschleudern
parallel nebeneinander mit einem gemeinsamen oder zwei getrennten Schneeauswurfkaminen
anzuordnen. Bekannt sind aber auch sogenannte Sei tenschneesch leudern bzw. Sei
tenschneefräsen, deren Schneeräumgerät asymmetrisch zur Fahrzeuglängsachse angeordnet
ist.
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Auf der anderen Seite zur Mittellängsachse des Fahrzeuges befindet
sich ein Pflug, ein sogenannter Rafferpflug, der den Schnee dem Schneeräumgerät
zuführt.
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Derartige Schneeräumeinrichtungen bzw. Sei tenschneeräumeinrichtungen
weisen eine Hebe- und Senkvorrichtung zum Höhenverstellen auf, die mittels eines
Viergelenks an einer Stel Iwechselanbauplatte auf einer Kreisbahn schwenkbar befestigt
sind. Diese bekannten Schneeräumvorrichtungen weisen aber den Nachteil auf, daß
insbesondere bei starkem Schneefall die seitlichen Schneewände immer höher aufgetürmt
werden, bis diese Schneewände schließlich so hoch sind, daß weitere Schneemassen
seitlich nicht mehr weggeräumt werden können. Insbesondere können ab einer gewissen
Höhe bei einem erneuten Schneefall Schneepflüge nicht eingesetzt werden, da am Straßenrand
kein Raum zur Aufnahme des weggeräumten Schnees vorhanden ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es diesen nachteilhaften Stand der Technik
zu überwinden und insbesondere eine Schneeräumvorrichtung zu schaffen, mit der der
Schnee so abgeräumt werden kann, daß steile seitliche Schneewälle vermieden werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die vorliegende Erfindung wird erstmals ein an einem Kraftfahrzeug
anbaubares Schneeräumgerät beispielsweise in Form einer Schneefräse oder einer Schneeschleuder
geschaffen, das seitlich ausfahrbar ist. Dadurch kann über den unmittelbaren Fahrbahnbereich
hinaus seitlich der Schnee abgeräumt werden, so daß wiederum genügend Raum zur Aufnahme
von weiterem, beispielsweise auch mittels eines Pfluges geräumten Schnee vorhanden
ist. Als besonders vorteilhaft erweist sich die erfindungsgemäße Schneeräumvorrichtung
auch deshalb, da sie vor allem auch bei durch Leitplanken begrenzten Straßen einsetzbar
ist.
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So kann nämlich die erfindungsgemäße Schneeräumvorrichtung nicht nur
im abgesenkten Zustand am Boden, sondern auch in beliebig angehobenem Zustand seitlich
ausgeschwenkt werden. Das heißt mit ihr ist es möglich, beispielsweise den Schnee
seitlich einer Fahrbahn oberhalb einer Leitplanke abzuräumen. Um dabei das Gewicht
dieser Schneeräumvorrichtung und die damit verbundenen Kräfte, die an dem Kraftfahrzeug
vorne ansetzen, nicht zu groß werden zu lassen, umfaßt erfindungsgemäß die Hebe-
und Senkeinrichtung eine an einem starren Rahmen befestigte Vertikalführung, an
der wiederum ein seitlich ausfahrbarer Querschlitten mit dem daran angebrachten
Schneeräumgerät angebaut ist. Dadurch wird eine wenig nach vorne ausladende Gesamtkonstruktion
und eine Minimierung der am Kraftfahrzeug ansetzenden Kräfte erreicht.
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.n einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Vertikalführung
zwei parallel zueinander angeordnete Vertikalhubzylinder und einen Vertikalschlitten,
der längs zweier vertikaler starrer Längsräume geführt und an dem der Querschlitten
befestigt ist.
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Um eine Abstützungsmöglichkeit für das Gewicht der Schneeräumeinrichtung
im angebauten Zustand am Kraftfahrzeug zu schaffen, wird erfindungsgemäß nach Anspruch
3 ein Stützrad vorgesehen, das im Bereich unterhalb der Anbauplatte seitlich in
Richtung der Ausfahrrichtung des Querschlittens vorgesehen ist.
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Eine besonders günstige Antriebsmöglichkeit ergibt sich gemäß Anspruch
4, wonach der Antrieb Uber die Zapfwelle und eine Hydropumpe erfolgt, über die ein
auf der Antriebswelle des Schneeräumgerätes sitzende Hydromotor angetrieben wird,
wobei sowohl die Hydropumpe wie auch der Hydromotor auf der zur Ausfahrtrichtung
des Querscillittens entgegengesetzt liegenden Richtung angebaut sind. Dadurch ergibt
sich ein besonders günstiger Kräfte- und Gewichtsausgleich, insbesonders in seitlich
ausgefahrenem Zustand des Schneeräumgerä tes .
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Als besonders günstig und einfach hat sich dabei nach Anspruch 5 erwiesen,
die Hydropumpe starr auf dem Anbaurahmen und den Hydromotor fest auf der Antriebsachse
des Schneeräumgerätes und mit diesem höhen- und sei tenverstel bar anzubringen.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus dem nachfolgend anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel.
Dabei zeigen im einzelnen Figur 1 : eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Schneeräumei
nrichtung; Figur 2 : eine Seitenansicht der Schneeräumeinrich-.
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tung Figur 3 : eine Schnittdarstellung in Draufsicht der Schneeräumeinrichtung
nach Fig. 1 und 2.
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In den Figuren 1 bis 3 ist eine Schneeräumeinrichtung d.h. eine Seitenschneeräumeinrichtung
mit einer Schneefräse 1 und einem seitlich davon angeordneten Rafferpflug 2 gezeigt.
Wie insbesondere aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, läuft der Rafferpflug 2 nach außen
hin vor, so daß der durch den Pflug ergriffene Schnee der Schneefräse 1 während
des Räumvorganges zugeführt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schneefräse
1 in Fahrtrichtung rechtsliegend und der Rafferpflug 2 linker Hand gezeigt, wobei
sich beide ungefähr von der Fahrzeugmittelachse 5 nach außen erstrecken.
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An einem die Schneefräse 1 umgebenden Gehäuse 7 ist oberhalb der Schneefräse
ein Schneestaubschutz
9 befestigt.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, erstreckt sich oberhalb
der Schneefräse 1 vom Gehäuse 7 ausgehend ein Auswurfkanal 11 mit einem Drehkranz
13, so daß über einen Motor der Verlade- oder Auswurfkamin verstellt werden kann.
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Über e i ne eine Schnellwechseleinrichtung läßt sich die Schneeräumeinrichtung
mit ihrer Geräte -p;atte 17 am Kraftfahrzeug problemlos und schnell an- bzw. abbauen.
Die Geräteplatte 17 besteht dabei aus einem starren Rahmen mit einer daran befestigten
Vertikalführung. Die Vertikalführung umfaßt zwei parallel im Abstand zueinander
seitlich versetzt angeordnete Vertikalhubzylinder 19, die sich an ihrem unteren
Ende über einen Anlenkpunkt 21 an dem starren Rahmen abstützen. Die Vertikalhubzylinder
19 werden längs des starren Rahmens 23 in Vertikalrichtung geführt, wobei an ihrem
oberen Ende jeweils ein Hydraulinkkolben 25 ausfahrbar angeordnet ist. Ferner sind
an dem starren Rahmen 23 zwei vertikale Längsholme 27 in Form von Jeweils einem
U-Bügel befestigt, deren offenen Seiten aufeinander zu liegend angeordnet sind.
In und zwischen diesen einseitig offenen Längsholmen 27 ist ein Vertikalschlitten
29 mit seinem Vierkantrohr-Gestell höhenverstellbar geführt. Wie sich insbesondere
aus Fig. 3 ergibt, weist der Vertikalschlitten 29 zwei Querträger 31 auf, die in
Fahrtrichtung gesehen vor den Längsholmen 27 liegend so angeordnet sind, daß diese
die Längsholme 27 seitlich überragen.
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An den Enden des oberen Querträgers (31) sind Tragholme 33 vorgesehen,
die mit ihrer oben liegenden Abbiegung 35 an den Hydraulikkolben 25 angelenkt sind,
so daß mit.Betätigung der Hydraulikkolben 25 über die Tragholme 33 und die Querträger
31 der Vertikalschlitten 29 angehoben und abgesenkt werden kann.
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Wie sich aus Fig. 2 und 3 ergibt, bestehen der obere und untere Querträger
31 jeweils auch aus einem U-Profil, deren offene Seiten zueinander liegen und in
und zwischen denen ein Querschlitten 37 mit seinen querl iegenden Vierkantrohren
39 sei tenverstel 1 bar geführt ist. Der Querschlitten 37 wird dabei über zwei hydraulische
Querkolben ein- bzw. ausgefahren, wobei der untenliegende Querkolben 41 innerhalb
des Vierkantrohres 39 und der obere Querkolben 41 oberhalb des QuerträFers 31 angeordnet
ist. Um beim Ausfahren des Querkolbens 41 den Querschlitten 37 mitzuführen, sind
die Querträger 41 in Ausfahrrichtung mit Abwinkelungen 45, ähnlich den Abbiegungen
35, versehen, an deren Ende der obere Querkolben 41 angelenkt ist. Der zweite Anlenkpunkt
46 jedes Querkolbens 41 liegt gegenüber und ist am Vertikalschlitten 29 abgestützt.
Am Querschlitten 37 schließlich ist die ausfahrbare Schneefräse 1 befestigt.
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Wie besonders aus Fig. 3 ersichtlich ist, erfolgt der Antrieb der
Schneefräse 1 über eine anschließbare Zapfwelle 49, die von einer nicht näher gezeigten
Antriebsmaschine des Kraftfahrzeuges angetrieben wird.
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Über die Zapfwelle 49 wird eine an dem starren Rahmen 23 unbeweglich
gehaltene Hydroverstellpume 51
angetrieben, die über nicht näher
gezeigte Hydroleitungen mit einem Hydromotor 53 in Triebverbindung steht. Der Hydromotor
53 ist auf einer Antriebswelle 55 der Schneefräse 1 höhen- und seitenverstellbar
geführt. Wird also die Schneefräse höhenxerstellt und seitlich ausgefahren, so treten
dadurch keine.
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Ar.triebsproc leme auf.
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Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, ist der Hydromotor und die Hydroverstellpumpe
auf der zur Seitenverstellung in Richtung des Pfeiles 57 gegenüberliegenden Seite
angebaut.. Dadurch ergeben sich günstige Gewichtsverhältnisse insbesondere bei seitlich
ausgefahrener Schneefräse 1.
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Ferner ist am unteren Ende des starren Rahmens 23 ein Abstützrad 59
auf der Außenseite der Schneefräse 1 vorgesehen, um auf dieser Seite insbesondere
bei seitlich ausgefahrener Schneefräse die ungleichgewichtigen Seitenkräfte in Bezug
auf die Fahrzeuglängsachse aufzunehmen.
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Im Schneeräumeinsatz kann dabei in bekannter Weise durch die vertikale
Hub- und Senkeinrichtung die Schneefräse auf die Fahrbahnebene abgesenkt und der
über den Rafferpflug 3 der Schneefräse 1 zusätzlich zugeführte Schnee über den Auswurfkamin
bzw.
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Auswurfkanal 11 seitlich weggeschleudert werden. Dies gilt insbesondere
auch dann, wenn bereits nach mehrmaliger Räumung mit Schneepflügen die Randwälle
so
hoch angewachsen sind, daß mit Schneepflügen selbst wegen des mangelnden Platzes
nicht mehr geräumt werden kann.
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Um die seitlichen Schneewälle wieder abzutragen, bzw.
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einen Raum auch rechts von der Fahrbahn freizuräumen, kann im Arbeitseinsatz
die Schneefräse über den Querschlitten 37 im gezeigten Ausführungsbeispiel in Fahrtrichtung
' nach rechts verschoben werden.
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Aber selbst wenn rechts von der Fahrbahn Leitplanken vorgesehen sein
sollten, so können mit der gezeigten Schneeräumeinrichtung gleichwohl die seitlichen
Schneewälle abgeräumt werden, indem die Schneefräse über die Hebe- und Senkeinrichtung
zunächst angehoben und dann über den Querschlitten seitlich nach rechts ausgefahren
wird. Aufgrund des so geschaffenen Raumes ergeben sich keine Probleme beim nachfolgenden
Einsatz bei erneuten Schneefällen von Schneepflügen, da erneuter Raum zur Aufnahme
des seitlich weggeschobenen Schnees wieder vorhanden ist.
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Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel kann natürlich anstelle
der Schneefräse auch eine Schneeschleuder eingesetzt werden.
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Abschließend sei angemerkt, daß bei der Schneeräumelnrichtung gemäß
des Ausführungsbeispieles eine Seitenverstellung von mehr als 80 cm, z. 8.
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von 1 m und eine Höhenverstellung ebenfalls über 80 cm, z. B. von
1,10 m ohne technische Probleme möglich ist.