DE19642788C1 - Räumkehraggregat zum Frontanbau an ein Trägerfahrzeug - Google Patents
Räumkehraggregat zum Frontanbau an ein TrägerfahrzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Räumkehraggre
gat zum Frontanbau an ein Trägerfahrzeug, umfassend
eine dem Anbau an dem Trägerfahrzeug dienende Trag
einrichtung, eine an dieser aufgehängte Kehreinheit
und eine in Fahrtrichtung vor der Kehreinheit
angeordnete Räumeinheit, wobei die Kehreinheit
mindestens eine motorisch angetriebene Bürste
aufweist, die in einem um eine im wesentlichen
senkrechte Achse verschwenkbaren Bürstenrahmen
gelagert ist, und wobei ferner die Räumeinheit
mindestens eine sich an dem Bürstenrahmen und/oder
der Trageinrichtung abstützende Räumschar aufweist,
die verschiedene gleichsinnig zum Bürstenrahmen zur
Fahrtrichtung schräggestellte Stellungen einnehmen
kann.
Ein derartiges Räumkehraggregat ist beispielsweise
aus der deutschen Patentschrift 36 43 080 bekannt.
Dieses bekannte Räumkehraggregat ist als
Anbauschneepflug ausgebildet. Bei ihm ist die
Räumschar über eine Mehrzahl von Streben starr mit
dem Bürstenrahmen verbunden. Die Bürsteneinheit und
die Räumeinheit bilden auf diese Weise ein
einheitliches Gebilde; Kehreinheit und Räumeinheit
werden insbesondere gemeinsam miteinander
verschwenkt, so daß Bürste und Räumschar stets
denselben Anstellwinkel zur Fahrtrichtung einnehmen.
Ein weiteres gattungsgemäßes Räumkehraggregat ist aus
der deutschen Offenlegungsschrift 31 02 659 bekannt. Es
entspricht hinsichtlich seines hier interessierenden
Aufbaus im wesentlichen den Räumkehraggregat gemäß
der DE-PS 36 43 080.
Durch die bezüglich einer vertikalen Achse
verschwenkbare Lagerung des Bürstenrahmens kann die
Bürste - und mit ihr die Räumschar - verschiedene zur
Fahrtrichtung schräggestellte Stellungen
(unterschiedliche "Anstellwinkel") einnehmen. Auf
diese Weise läßt sich das Räumkehraggregat an
unterschiedliche Einsatzbedingungen anpassen.
Hierunter ist insbesondere auch zu verstehen, daß
sich das Räumkehraggregat umstellen läßt zwischen
Auswurf zur rechten Seite einerseits und Auswurf zur
linken Seite andererseits. Durch den symmetrischen
Aufbau des Räumkehraggregats sind beide
Betriebsweisen in gleicher Weise möglich. Bei der
DE-PS 36 43 080 ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß
der Bürstenrahmen über Parallelführungen horizontal
verschiebbar an der Trageinrichtung aufgehängt ist;
dies ermöglicht, daß sich die Kehreinheit in beiden
Betriebsweisen (Linksauswurf und Rechtsauswurf) in
eine Position stellen läßt, bei der die Arbeitsweise
zur Fahrzeuglängsmittelachse symmetrisch liegt.
Trotz der seitwärts verschiebbaren Lagerung des
Bürstenrahmens an der Trageinrichtung weist das aus
der DE-PS 36 43 080 bekannte Räumkehraggregat
insbesondere einen gravierenden Nachteil auf. Die
übereinstimmende Breite der Bürste und der Räumschar
führt nämlich dazu, daß jeweils im Bereich des
vorlaufenden Endes der Kehreinrichtung die Bürste
einen Fahrbahnstreifen kehrt, der zuvor nicht von der
Räumschar überstrichen worden ist. Dies führt
einerseits zu einem unbefriedigenden
Reinigungsergebnis, denn die Bürste ist häufig nicht
imstande, entsprechend hohe Schneehöhen wegzukehren;
andererseits führt das Kehren mit dem Besen in einem
nicht zuvor mit der Räumschar geräumten Bereich zu
einer stark erhöhten Belastung des Antriebs für den
Besen, weil das Kehren von ungeräumtem Schnee ein
starkes Bremsmoment verursacht. Diese Nachteile
nehmen um so mehr an Bedeutung zu, je größer der
Anstellwinkel der Kehreinheit und je größer der
Abstand zwischen der Räumschar und dem Besen ist;
denn hierdurch verbreitert sich der Streifen, in dem
die Bürste, nicht jedoch die Räumschar arbeitet.
Gerade dann, wenn die Kehreinrichtung mit besonders
wirksamen und daher weit verbreiteten Walzenbürsten
ausgestattet ist, ist jedoch ein beträchtlicher
Abstand zwischen der Walzenbürste und der in
Fahrtrichtung davor angeordneten Räumschar
erforderlich, um einen sicheren Auswurf des Schnees
bzw. sonstigen Kehrguts zur Seite zu gewährleisten
und zugleich zu verhindern, daß der von der Bürste
aufgeschleuderte Schnee an der Rückseite der
Räumschar anhaftet. Im Ergebnis heißt dies, daß bei
in der Praxis gebräuchlichen Werten für die
Schrägstellung der Kehreinrichtung sowie den Abstand
der Räumschar von der Bürste ein beträchtlicher
Streifen der Fahrbahn unzureichend gereinigt wird und
darüber hinaus der Antrieb für die Bürste in einem
unerwünscht hohen Maße belastet wird.
Zum Stand der Technik zählt durch offenkundige
Vorbenutzung des weiteren ein Räumkehraggregat, das
ebenfalls insbesondere für den Wintereinsatz auf
Verkehrsflächen vorgesehen ist, wobei wiederum durch
die Kombination der Räumeinheit mit der Kehreinheit
eine sog. "Schwarzräumung" erzielt werden soll, bei
der der Schnee vollständig oder zumindest nahezu
vollständig von der Fahr- bzw. Rollbahn entfernt
wird. Die Walzenbürste ist quer zur Fahrtrichtung
angeordnet. Sie führt den von der Räumschar nicht
erfaßten Schnee einer Förderschnecke zu, welche in
Fahrtrichtung vor der Walzenbürste angeordnet ist und
den von dieser aufgeworfenen Schnee zur Seite
fördert.
Bei diesem bekannten Räumkehraggregat kann zwar
(auswurfseitig) ein relativ geringer Abstand zwischen
der Bürste und dem Räumschild realisiert werden.
Jedoch sind hier mehrere andere Nachteile zu
verzeichnen. Hierzu zählen insbesondere der hohe
apparative Aufwand. Denn zusätzlich zur Walzenbürste
muß auch die Förderschnecke angetrieben werden. Der
hierdurch verursachte apparative Aufwand zieht hohe
Kosten und ein hohes Gewicht des bekannten
Räumkehraggregats nach sich. Des weiteren ist bei
ungünstigen Voraussetzungen (Schneemenge und
Schneequalität) die Räumgeschwindigkeit durch den
konstruktiven Aufbau des Räumkehraggregats nach oben
begrenzt; denn die zum Fördern des von der
Walzenbürste aufgeworfenen Schnees zur Seite
eingesetzte Förderschnecke hat eine maximale
Förderkapazität, die nicht überschritten werden darf,
wenn eine Verstopfung der Förderschnecke mit
Sicherheit ausgeschlossen werden soll.
Zum Stand der Technik zählen des weiteren Räumkehr
fahrzeuge, bei denen frontseitig eine Räumschar und
zwischen der Vorder- und der Hinterachse eine Kehr
walze vorgesehen ist. Die Kehrwalze ist dabei in
einer Schrägstellung zur Fahrtrichtung angeordnet und
fördert auf diese Weise den Schnee selbsttätig zur
Seite. Als Nachteil derartiger Räumkehrfahrzeuge hat
sich herausgestellt, daß die Vorderräder des
Fahrzeugs den von der Räumschar nicht erfaßten Schnee
an die Fahr- bzw. Rollbahn andrücken, bevor die
Kehrwalze den entsprechenden Abschnitt der Fahrbahn
reinigt. Des weiteren leidet das Kehrergebnis mitun
ter darunter, daß nur Walzenbürsten mit relativ
kleinen Durchmessern (z. B. bis 400 mm) eingesetzt
werden können. Schließlich wird als Nachteil derarti
ger Räumkehrfahrzeuge angesehen, daß der Antrieb der
Walzenbürste notwendigerweise hydraulisch ausgebildet
ist und daß für den Anbau der Zwischenachs-Kehrein
heit eine aufwendige Anbaukonstruktion erforderlich
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein gattungsgemäßes Räumkehraggregat zu
schaffen, das bei möglichst geringer Antriebsleistung
für die Bürste und relativ geringem apparativen
Aufwand ein Räumkehren stark verschneiter Flächen mit
einem über die gesamte Arbeitsbreite gleichmäßig
guten Reinigungsergebnis ermöglicht. Dabei soll auch
unter ungünstigen Voraussetzungen ein Räumkehren mit
relativ hoher Räumgeschwindigkeit möglich sein.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß die Lagerung der mindestens einen
Räumschar an dem Bürstenrahmen bzw. der
Trageinrichtung eine horizontale, in Längsrichtung
der Bürste gerichtete Verstellung der Räumschar(en)
bezüglich der Bürste ermöglicht. Wesentliches Merkmal
der vorliegenden Erfindung ist somit, daß die
mindestens eine Räumschar bezüglich der Bürste und
des Bürstenrahmens, an welchem sie sich
gegebenenfalls abstützt, seitlich verstellbar,
insbesondere verschieb- und/oder verschwenkbar ist.
Die "seitwärts gerichtete Verstellbarkeit bezüglich
der Bürste" bezieht sich dabei auf die Längsrichtung
der Bürste, unabhängig von deren Ausstellwinkel,
nicht unbedingt auf die Mittelachse des
Räumkehraggregats. Diese Verstellbarkeit der
mindestens einen Räumschar bezüglich der Bürste
ermöglicht es, daß die Räumschar bei jeder beliebigen
Stellung des Bürstenrahmens bezogen auf die
Fahrtrichtung exakt mittig vor der Bürste angeordnet
wird. Egal, ob die Bürste auf Auswurf nach links oder
auf Auswurf nach rechts eingestellt ist, und
unabhängig von dem eingestellten Anstellwinkel läßt
sich die Räumschar so positionieren, daß die
tatsächliche Arbeitsbreite der Kehreinrichtung
optimal von dem Arbeitsbereich der Räumeinrichtung
überdeckt wird. Das erfindungsgemäße Räumkehraggregat
stellt auf diese Weise sicher, daß die Bürste bei
jeder beliebigen Stellung stets in einem Bereich
kehrt, in welchem die Räumschar zuvor Schnee oder
dergleichen geräumt hat. Die Bürste kehrt nicht in
einem nicht zuvor geräumten Bereich, so daß sie mit
einer entsprechend geringen Antriebsleistung auskommt
und sich zugleich ein optimales Reinigungsergebnis
einstellt. Dies gilt selbst dann, wenn die Räumschar
mit einem beträchtlichen Abstand vor der
Kehreinrichtung angeordnet wird, um ein Anhaften des
von der Kehreinrichtung aufgeworfenen Schnees oder
dgl. an der Rückseite der Räumschar zu verhindern.
Insoweit trägt die Erfindung auch dazu bei, die
Zuverlässigkeit des Räumkehraggregats, das beim Stand
der Technik eben durch an der Rückseite der Räumschar
anhaftendes Kehrgut (Schnee, Eis, Schmutz)
beeinträchtigt wird, zu steigern. Alle diese Vorteile
stellen sich ein, selbst wenn die Räumschar nicht
oder zumindest nicht wesentlich breiter ist als die
Bürste. Mit anderen Worten, das erfindungsgemäße
Räumkehraggregat kommt mit einer relativ schmalen
Räumschar aus, was sich wiederum vorteilhaft auf die
Antriebsleistung des Trägerfahrzeuges auswirkt.
Verglichen mit dem weiter oben erläuterten, durch
offenkundige Vorbenutzung bekannt gewordenen Stand
der Technik, ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen
Räumkehraggregat eine maßgebliche Reduktion des
apparativen Aufwandes durch den Wegfall der
Förderschnecke. Im Vergleich mit den bekannten
Zwischenachs-Kehraggegaten ermöglicht die Erfindung
ein besseres Reinigungsergebnis und - bei Bedarf -
einen mechanischen Antrieb der Kehrwalze.
Insbesondere ist bei Bedarf ein Antrieb der Kehrwalze
oder sonstigen Bürste über eine frontseitig am
Trägerfahrzeug vorgesehene Zapfwelle möglich.
Die folgenden Erläuterungen der Erfindung beziehen
sich auf Räumkehraggregate, bei denen die Kehreinheit
eine Walzenbürste umfaßt. Hierin kommt jedoch keine
Beschränkung der Erfindung auf derartige
Räumkehraggregate zum Ausdruck. Vielmehr kann die
Kehreinheit jeweils in gleicher Weise borstenbesetzte
Kehrbänder oder dergleichen aufweisen.
Ebenso wenig schränkt, soweit im folgenden von "einer
Räumschar" die Rede ist, dies die Erfindung auf
solche Räumkehraggregate ein, welche eine einzige
Räumschar aufweisen. Es wurde bereits dargelegt, daß
die Räumschar durchaus mehrere Segmente aufweisen
kann bzw. daß die Räumeinheit mehrere Räumschare
umfassen kann.
Die Verstellbarkeit der Räumschar bezüglich des
Bürstenrahmens läßt sich gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung technisch besonders
einfach, robust und zuverlässig dadurch realisieren,
daß die Räumschar sich mittels einer Lenkeranordnung
an dem Bürstenrahmen abstützt, wobei die Lenker am
Bürstenrahmen wie auch an der Räumschar zumindest
horizontal verschwenkbar angelenkt sind. Sind die
Lenker darüber hinaus am Bürstenrahmen und an der
Räumschar auch vertikal verschwenkbar angelenkt,
gestattet dies ein Anheben der Räumschar bei
Nichtgebrauch. Auch kann sich auf diese Weise die
Räumschar möglichen Fahrbahnunebenheiten anpassen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die seitliche Verstellung der Räumschar
bezüglich der Bürste durch geeignete Antriebe (z. B.
elektrisch oder hydraulisch) erfolgt. Dies gestattet
z. B. die manuelle Beeinflussung der Stellung der
Räumschar, wo besondere Umstände (z. B. ein seitlicher
Schneewall) dies erfordern. Darüber hinaus kann ein
derartiger Antrieb für die seitliche Verstellung der
Räumschar ggfs. von der Lenkung des Trägerfahrzeugs
angesteuert werden, und zwar in der Weise, daß sich
bei zunehmendem Lenkeinschlag der Lenkung des
Trägerfahrzeugs die Räumschar nach innen, d. h. in
Richtung auf den Mittelpunkt der gefahrenen Kurve zu
verschiebt. Durch eine derartige Ansteuerung des
Stellantriebs für die Räumschar ergibt sich auch bei
Kurvenfahrt eine optimale Überdeckung des
Arbeitsbereichs der Räumschar einerseits und der
Kehreinrichtung anderseits mit dem Ergebnis, daß auch
bei extrem engen Kurvenfahrten ein optimales
Reinigungsergebnis erzielt wird.
Wird demgegenüber in Kauf genommen, daß bei den im
praktischen Einsatz relativ selten vorkommenden
extremen Kurvenfahrten das Reinigungsergebnis unter
Umständen nicht optimal ist, so kann unter Vermeidung
des mit einem gesonderten Stellantrieb verbundenen
apparativen Aufwand vorgesehen sein, daß mittels
einer technisch einfachen mechanischen Einrichtung
sichergestellt ist, daß sich bei jeder beliebigen
Schrägstellung des Bürstenrahmens die Räumschar stets
mittig vor der Kehreinheit befindet. In diesem
Zusammenhang reicht unter Umständen bereits ein mit
der Trageinrichtung verbundenes Führungselement aus,
an welchem die Räumschar eingehängt ist und welches
die Mitte der Räumschar stets auf der Mittelachse
des Räumkehraggregats hält. Letzteres gilt namentlich
in dem Falle, daß die Schwenkachse des Bürstenrahmens
mittig durch den Kehrspiegel der Kehreinheit
verläuft, so daß die Mitte des Kehrspiegels
unabhängig von der jeweiligen Schrägstellung der
Bürste ebenfalls stets auf der Mittelachse des
Räumkehraggregats liegt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Räumkehraggregats zeichnet sich dadurch
aus, daß die Schrägstellung der Walzenbürste größer
ist als die Schrägstellung der Räumschar, so daß sich
der zwischen Bürste und Räumschar bestehende
Auswurfbereich in Auswurfrichtung erweitert. Mit
anderen Worten, bei dieser Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Räumkehraggregats sind die Walzenbürste
und die Räumschar nicht parallel zueinander angeord
net, sondern die Walzenbürste ist gegenüber der
Fahrtrichtung um einen größeren Winkel schräg
gestellt als die Räumschar. Dieses Merkmal führt zu
einem verbesserten Auswurf des von der Kehrwalze
aufgeworfenen Schnees oder dgl. Dabei genügt, um
diesen gesteigerten Erfolg zu erzielen, bereits eine
Winkeldifferenz zwischen der Walzenbürste und der
Räumschar von 2 bis 10°.
Die vorstehend erläuterte unterschiedliche
Schrägstellung der Räumschar einerseits und der
Bürste andererseits läßt sich bei einem solchen
Räumkehraggregat, bei dem sich - wie weiter oben
beschrieben - die Räumschar an dem Bürstenrahmen
mittels einer Lenkeranordnung abstützt, technisch
besonders einfach, robust und zuverlässig dadurch
erreichen, daß der/die linke(n) Lenker und der/die
rechte(n) Lenker in Fahrtrichtung divergieren. Die
seitwärts gerichtete Verstellung der Räumschar
bezüglich des Bürstenrahmens, um dessen jeweilige
Schrägstellung auszugleichen, führt in diesem Falle
automatisch zu einer geringeren Schrägstellung der
Räumschar als die Bürste, was zu einer Erweiterung
des Auswurfbereichs in Auswurfrichtung führt. Dieses
wird weiter unten durch das in der Zeichnung
dargestellte bevorzugte Ausführungsbeispiel besonders
deutlich.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Räumkehraggregats ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schrägstellung der Walzenbürste
mehr als 30° beträgt. Sie ist damit bedeutend größer
als die bei Kehrmaschinen üblichen Schrägstellungen
von ca. 20-25°. So hat sich bspw. eine Schrägstel
lung der Walzenbürste zwischen 35 und 40° als sehr
vorteilhaft herausgestellt. Bei einer derartigen
Schrägstellung der Walzenbürste ergab sich eine
gegenüber dem Stand der Technik deutlich gesteigerte
hervorragende Reinigungsleistung.
Bei dem erfindungsgemäßen Räumkehraggregat ist die
Rückseite der Räumschar zweckmäßigerweise weitgehend
glatt ausgebildet. Dies reduziert das Anhaften von
von der Walzenbürste aufgeworfenem Schnee. Hierzu trägt
ebenfalls das eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung kennzeichnende Merkmal bei, daß die
Rückseite der Räumschar im wesentlichen senkrecht
verläuft. Denn dies begünstigt, daß möglicherweise an
der Räumschar anhaftende Schneereste abgeworfen
werden. Den gleichen Effekt hat eine auf der
Rückseite der Räumschar aufgebrachte reibungsarme
Beschichtung, bspw. mit einem Kunststoffmaterial.
Die Räumschar stützt sich an dem Bürstenrahmen
zweckmäßigerweise über jeweils zwei beidseitig
vorgesehene Lenker anhebbar an dem Bürstenrahmen ab,
so daß sie sich an Bodenunebenheiten anpassen und
mögliche Hindernisse überwinden kann.
Zweckmäßigerweise hält dabei auf der Auswurfseite des
Räumkehraggregats der untere Lenker einen Mindestab
stand von der Fahrbahn ein, der dem 0,35fachen Wert
des Durchmessers der Walzenbürste entspricht. Auch
dieses Merkmal begünstigt den Schneeauswurf durch die
Walzenbürste.
Wenn die die Räumschar an dem Bürstenrahmen
abstützende Lenkeranordnung (rechts und links)
Parallellenker umfaßt, sind zumindest auf einer Seite
die Lenker zweckmäßigerweise längenveränderbar
ausgebildet (z. B. als doppeltwirkende
Hydraulikzylinder). Dies ermöglicht eine an die
jeweiligen Verhältnisse angepaßte Einstellung des
Öffnungswinkels des Auswurfbereichs. Es ist sogar
eine Umstellung der Öffnungsrichtung des Auswurfbe
reichs möglich, wenn die Räumrichtung geändert wird.
Zwischen der Räumeinheit und der Bürsteneinheit
erstreckt sich zweckmäßigerweise eine den Auswurfbe
reich nach oben abdeckende Abdeckung. Diese verhin
dert eine Verwirbelung des von der Kehrwalze aufge
worfenen Schnees bei höheren Räumgeschwindigkeiten.
Sie trägt somit insbesondere dazu bei, daß der
geräumte Schnee vollständig zur Seite befördert und
dort abgelegt wird; zudem wird die Gefahr einer
Sichtbehinderung des Fahrers des Trägerfahrzeugs
durch aufgewirbelten Schnee reduziert. Im Hinblick
auf den zuletzt genannten Aspekt ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Abdeckung zur Ausbildung eines
Windleitschirms nach vorne über die Räumschar hinaus
verlängert ist.
Ein besonders vorteilhafter Einsatz der Erfindung ist
dadurch möglich, daß die Räumschar an dem
Bürstenrahmen gegen einen Schmutzfangkasten
austauschbar aufgehängt ist. Dies bedeutet, daß das
Räumkehraggregat mit wenigen Handgriffen in ein
reines Kehraggregat umrüstbar ist, indem die
Räumschar gegen einen Schmutzfangkasten ausgetauscht
wird. Dies ermöglicht den Ganzjahreseinsatz der
Kehreinheit, nämlich wahlweise mit Räumschar oder mit
Schmutzfangkasten. Räumschar und Schmutzfangkasten
haben, um gegeneinander austauschbar zu sein, bei
dieser Weiterbildung der Erfindung übereinstimmende
Befestigungsmittel zu ihrer Befestigung an dem
Bürstenrahmen der Bürsteneinheit.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Räumkehraggregat in
Seitenansicht, wobei Bürsteneinheit und
Räumeinheit der Übersichtlichkeit halber in
einer - nicht der Betriebsstellung entspre
chenden - quer zur Fahrtrichtung gestellten
Position dargestellt sind, und
Fig. 2 das Räumkehraggregat gemäß Fig. 1 mit für den
Räumkehreinsatz nach rechts schräggestellter
Räum- und Kehreinheit in Draufsicht.
Zu seinem Anbau an ein Trägerfahrzeug T weist das
Räumkehraggregat einen Tragrahmen 1 auf, welcher in
bekannter Weise an die fahrzeugseitig vorgesehene
Tragplatte angepaßt ist. An dem Tragrahmen 1 ist über
drei Lenker 2, 3 ein Hubrahmen 4 anhebbar angelenkt.
Zum Anheben des Hubrahmens 4 dient in bekannter Weise
ein Hubzylinder 5, der zwischen dem Tragrahmen 1 und
dem oberen Lenker 3 wirkt. Zur Abstützung des
Hubrahmens 4 auf der Fahrbahn kann, in als solches
bekannter Weise, ein Gleitschuh (nicht dargestellt)
vorgesehen sein.
Vorne an dem Hubrahmen 4 ist, um eine vertikale Achse
6 schwenkbar, der Bürstenrahmen 7 der Kehreinheit 8
gelenkig angelenkt. Im Bürstenrahmen 7 ist, um ihre
Längsachse rotierbar, eine Walzenbürste 9 gelagert.
Zu diesem Zweck umfaßt der Bürstenrahmen 7, in als
solches bekannter Weise, zwei seitliche Wangen 10,
zwischen denen sich ein Tragholm 11 (Fig. 2)
erstreckt.
Durch die gelenkige Aufhängung des Bürstenrahmens 7
am Hubrahmen 4 läßt sich die Schrägstellung der
Walzenbürste 9 bezogen auf die Fahrtrichtung ändern.
Der Einstellung der gewünschten Stellung der Walzen
bürste dient dabei ein Hydraulikzylinder 12, welcher
zwischen dem Hubrahmen 4 und dem Tragholm 11 des
Bürstenrahmens 7 wirkt (Fig. 2).
Der Abstützung der Bürsteneinheit 8 auf der Fahrbahn
dienen zwei Stützräder 13. Diese sind über einstell
bare Stützen, welche jeweils eine Gewindespindel und
eine Gewindehülse umfassen, an einem Stützarm 15
angeordnet, welcher wiederum in rückwärtiger Richtung
von dem Tragholm 11 des Bürstenrahmens 7 vorspringt.
An dem Bürstenrahmen 7 ist eine oberhalb der Walzen
bürste 9 angeordnete Verkleidung 16 befestigt. Dem
Antrieb der Walzenbürste 9 dient ein (nicht
dargestellter) Hydraulikmotor, der endseitig an der
Walzenbürste 9 angeordnet ist.
An jeder seitlichen Wange 10 des Bürstenrahmens 7 ist
ein Befestigungswinkel 17 vorgesehen. Die beiden
Befestigungswinkel 17 sind über eine parallel zum
Tragholm 10 verlaufende Traverse 18, welche zur
Aussteifung des Bürstenrahmens 7 beiträgt,
miteinander verbunden. Die Befestigungswinkel 17
dienen der Befestigung der Räumeinheit 19 an der
Bürsteneinheit 8. Und zwar ist eine Räumschar 20
mittels jeweils zweier seitlich angeordneter Lenker
21, 22 an den beiden Befestigungswinkeln 17
anheb- bzw. absenkbar gelagert. Die Geometrie der Lenker 21
und 22 ist dabei derart, daß die Räumschar 20 beim
Auftreffen auf ein Hindernis eine Ausweichbewegung
nach oben ausführt. Die Lenker 21 und 22 sind sowohl
an den Lagerplatten 24 der Räumschar als auch an den
Befestigungswinkel 17 über Kugelköpfe angelenkt.
Alternativ hierzu kommt insbesondere eine Anlenkung
über Doppelgelenke in Betracht. Dies ermöglicht
sowohl eine Ausweichbewegung der Räumschar 20 beim
Auftreffen auf ein Hindernis bzw. eine Anpassung der
Räumschar an Fahrbahnunebenheiten als auch ein
(seitliches) Verstellen der Räumschar 20 bezüglich
des Bürstenrahmens 7 bzw. der Walzenbürste 9 in
Richtung von deren Längsachse. Bei der in Fig. 2
dargestellten Stellung der Kehreinheit (Auswurf nach
rechts) ist die Räumschar 20 bezüglich der
Walzenbürste 9 (von oben gesehen) nach links
verstellt, und zwar in einem solchen Maße, daß die
Mitte der Räumschar 20 genau auf der Mittelachse 25
des Räumkehraggregats zu liegen kommt. Nachdem die
Schwenkachse 6 der Kehreinheit 8 mittig durch den
Kehrspiegel der Walzenbürste 9 verläuft, bedeutet
dies, daß die Räumschar 20 zu beiden Seiten um ein
gleiches Maß über den Kehrspiegel übersteht. Die
seitwärts, in Richtung der Längsachse der
Walzenbürste 9 gerichtete Verstellbarkeit der
Räumschar 20 wird dabei durch die Anlenkung der
Lenker 21 und 22 an sowohl den Lagerplatten 24 als
auch den Befestigungswinkel 17 mittels Kugelköpfen
oder Doppelgelenke ermöglicht, was eine
Verschwenkbarkeit der entsprechenden Lenker an den
Befestigungspunkten um jeweils vertikale Achsen
gestattet.
Eine Führungseinrichtung 26 stellt sicher, daß
unabhängig von dem Anstellwinkel der Walzenbürste 9
die Räumschar 20 stets in Fahrrichtung mittig vor
dieser angeordnet ist. Jene Führungseinrichtung
umfaßt einen Führungsarm 27, der um ein horizontale
Achse verschwenkbar an dem Hubrahmen 4 angelenkt ist
und diesen in Fahrtrichtung nach vorn verlängert. Auf
dem Führungsarm 27 ist eine U-förmige Schlaufe 28
verschiebbar geführt, welche mittig am oberen Rand
der Räumschar 20 befestigt ist. Auf diese Weise ist
gewährleistet, daß sich die Mitte der Räumschar 20
stets über der Mittelachse 25 des Räumkehraggregats
befindet. Durch die verschwenkbare Anlenkung des
Führungsarms 27 am Hubrahmen 4 ist sichergestellt,
daß die Führungseinrichtung 26 die Ausweichbewegung
der Räumschar bzw. deren Anpassung an
Fahrbahnunebenheiten nicht behindert. Damit die
Räumschar 20 bei angehobenem Räumkehraggregat
(Hubzylinder 5) nicht auf der Fahrbahn aufliegt, ist
ein die Ausweichbewegung der Räumschar 20 nach unten
begrenzendes Anschlagseil 29 vorgesehen.
Fig. 2 zeigt, daß das linke Lenkerpaar 21, 22 und das
rechte Lenkerpaar 21, 22 bezüglich einander in
Fahrtrichtung divergieren. Mit anderen Worten, der
waagerechte Abstand zwischen den Anlenkpunkten der
linken und der rechten Lenker ist vorne (an der
Räumschar 20) größer als hinten (an den
Befestigungswinkeln 17). Hierdurch ergibt sich, daß
bei zunehmender Schrägstellung der Walzenbürste 9 der
zwischen der Bürste und dem Räumschild 20 liegende
Auswurfbereich 30 sich zur Auswurfseite hin
erweitert. Bei der in Fig. 2 dargestellten
Ausgestaltung des Räumkehraggregats beträgt die
Schrägstellung der Walzenbürste 36°, diejenige der
Räumschar 30°. Der Auswurfbereich 25 besitzt somit
einen Öffnungswinkel von 6°.
Die Rückseite der Räumschar 20 erstreckt sich im
wesentlichen in einer senkrechten Ebene. Sie ist
darüber hinaus, abgesehen von den Lagerplatten 24,
weitgehend glatt ausgebildet und mit einer
reibungsarmen Beschichtung versehen.
Claims (14)
1. Räumkehraggregat zum Frontanbau an ein Träger
fahrzeug (T), umfassend eine dem Anbau an dem
Trägerfahrzeug dienende Trageinrichtung, eine an
dieser aufgehängte Kehreinheit (8) und eine in
Fahrtrichtung vor der Kehreinheit angeordnete
Räumeinheit (19), wobei die Kehreinheit minde
stens eine motorisch angetriebene walzen- oder
bandartige Bürste (9) aufweist, die in einem um
eine im wesentlichen senkrechte Achse (6)
verschwenkbaren Bürstenrahmen (7) gelagert ist,
und wobei ferner die Räumeinheit mindestens eine
sich an den Bürstenrahmen und/oder der Tragein
richtung abstützende Räumschar (20) aufweist, die
verschiedene gleichsinnig zum Bürstenrahmen zur
Fahrtrichtung schräg gestellte Stellungen einneh
men kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung der mindestens einen Räumschar
(20) an dem Bürstenrahmen (7) bzw. der Tragein
richtung eine horizontale, in Längsrichtung der
Bürste (9) gerichtete Verstellung der
Räumschar(en) bezüglich der Bürste ermöglicht.
2. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Räumschar (20) sich
mittels einer Lenkeranordnung an dem Bürstenrah
men (7) abstützt, wobei die Lenker (21, 22) am
Bürstenrahmen wie auch an der Räumschar sowohl
horizontal als auch vertikal verschwenkbar ange
lenkt sind.
3. Räumkehraggregat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der/die linke(n) und der/die rechte(n) Lenker
(21, 22) in Fahrtrichtung divergieren.
4. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (6) des Bürstenrahmens (7)
mittig durch den Kehrspiegel der Bürste (9)
verläuft.
5. Räumkehraggregat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Führungseinrichtung (26) vorgesehen ist,
welche unabhängig von der Schrägstellung der
mindestens einen Räumschar (20) deren Mitte stets
auf der Mittelachse (25) des Räumkehraggregates
hält.
6. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägstellung der Räumschar (20) gerin
ger ist als die Schrägstellung der Bürste (9), so
daß sich der zwischen Bürste und Räumschar
befindliche Auswurfbereich (30) in Auswurfrich
tung erweitert.
7. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägstellung der Walzenbürste (9) auf
mehr als 30° einstellbar ist.
8. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite der Räumschar (20) weitgehend
glatt ausgebildet ist.
9. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite der Räumschar (20) im wesentli
chen senkrecht verläuft.
10. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite der Räumschar (20) eine
reibungsarme Beschichtung aufweist.
11. Räumkehraggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Räumschar (20) mittels beidseitig
vorgesehener Lenker (21, 22) an dem Bürstenrahmen
(7) anhebbar aufgehängt ist, wobei auf der
Auswurfseite der untere Lenker (22) einen
Mindestabstand von der Fahrbahn einhält, der dem
0,35fachen Wert des Durchmessers der Walzenbürste
(9) entspricht.
12. Räumkehraggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen der Räumeinheit (19) und der
Kehreinheit (8) eine den Auswurfbereich (30) nach
oben abdeckende Abdeckung erstreckt.
13. Räumkehraggregat nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung zur Ausbildung eines Windleit
schirms nach vorne über die Räumschar (20) hinaus
verlängert ist.
14. Räumkehraggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Räumschar (20) mittels beidseitig vorge
sehener Lenker (21, 22) an dem Bürstenrahmen (7)
anhebbar aufgehängt ist, wobei zumindest die auf
einer Seite vorgesehenen Lenker (21, 22) längen
veränderbar ausgebildet sind.
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