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Die Erfindung betrifft eine Kehrmaschine für den Anbau unter dem Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs.
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Anbaukehrmaschinen werden an Kommunal- oder Baufahrzeuge angebaut. Dadurch ist es möglich, serienmäßige Kraftfahrzeuge zu Kehrmaschinen auszurüsten. Um komplette Räumfahrzeuge herzustellen, ist es dabei auch bekannt, frontseitig an dem LKW-Fahrgestell einen Schneepflug anzubauen und gegebenenfalls am Fahrzeugheck eine Salzstreueinrichtung anzubauen.
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Um in einem solchen Falle zusätzlich auch noch eine Kehrmaschine anbauen zu können, ist es notwendig, die Kehrmaschine unter dem Fahrgestell des Kraftfahrzeugs, d. h. zwischen Vorderachse und Hinterachse anzubauen. Dies erfordert einen kompakten Aufbau der Kehrmaschine mit geringer Bauhöhe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anbaukehrmaschine zur Verfügung zu stellen, die eine geringe Bauhöhe aufweist, so dass sie unter dem Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs zwischen den Achsen angebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Kehrmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Kehrmaschine eignet sich aufgrund ihrer geringen Bauhöhe für den Anbau unter dem Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs. Die Kehrmaschine ist eine selbstständige Baueinheit, die an unterschiedliche Kraftfahrzeug-Typen angebaut werden kann. Lediglich der Antrieb der Kehrmaschine muss durch das Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt werden. Dieser Antrieb ist als Fluidantrieb, insbesondere als hydraulischer Antrieb ausgebildet, der bei entsprechenden LKW's vorhanden ist. Die Kehrmaschine wird mittels eines Trägers fest an der Unterseite des Fahrgestells montiert, wobei geeignete Montageadapter zur Anpassung an die spezielle Geometrie des Fahrgestells des jeweiligen LKW-Typs verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Kehrmaschine arbeitet mit einer drehantreibbaren Walzenbürste. Die Walzenbürste ist in ihrer Grundstellung quer zur Längsachse des Kraftfahrzeugs und somit quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet. Aus dieser Grundstellung kann die Walzenbürste horizontal nach rechts und nach links geschwenkt werden, um das Kehrgut nach rechts oder links von der Fahrbahn des Kraftfahrzeugs zu kehren. Weiter kann die Walzenbürste angehoben und abgesenkt werden. Sie kann dadurch für den Betrieb auf die zu kehrende Fahrbahn abgesenkt und aufgesetzt werden. Ist die Kehrmaschine außer Betrieb, so kann die Walzenbürste von der Fahrbahn abgehoben werden, um die Fahrt des Kraftfahrzeugs nicht zu behindern. Die Walzenbürste hat vorzugsweise eine axiale Länge von etwa 2 bis 3 Metern, um einerseits eine gewisse Fahrbahnbreite überstreichen zu können und andererseits keine zu große Drehantriebsleistung zu benötigen. Um auch Bahnen kehren zu können, die breiter sind als die axiale Länge der Walzenbürste, ist die Walzenbürste an einer Schiene gelagert, die horizontal quer verschiebbar geführt ist, so dass die Position der Walzenbürste unter dem Kraftfahrzeug quer zur Fahrzeuglängsachse verschoben werden kann. Dadurch ist es möglich, die Walzenbürste auch seitlich uber die Breite des Kraftfahrzeugs hinaus zu bewegen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht der Kehrmaschine von hinten,
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2 eine perspektivische Ansicht der Kehrmaschine von vorne,
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3 eine Seitenansicht der Kehrmaschine,
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4 perspektivisch den Träger der Kehrmaschine,
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5 perspektivisch den Rahmen der Kehrmaschine,
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6 perspektivisch eine Schwinge der Kehrmaschine,
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7 perspektivisch den Ausleger der Schwinge,
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8 den Bolzen der Kehrmaschine,
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9 eine Führung der Kehrmaschine und
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10 eine Schiene der Kehrmaschine.
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Die in der Zeichnung dargestellte Kehrmaschine ist eine selbstständige Anbaueinheit, die unter dem Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs angebaut werden kann. Das Kraftfahrzeug ist dabei ein serienmäßiges Fahrzeug, insbesondere ein LKW, der zu einem Räum- oder Reinigungsfahrzeug umgerüstet wird. Die Kehrmaschine wird vorzugsweise an der Unterseite des Fahrgestells des Kraftfahrzeugs zwischen dessen Vorderachse und Hinterachse angebaut.
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In der nachfolgenden Beschreibung der Kehrmaschine wird Bezug genommen auf deren an der Unterseite des Kraftfahrzeugs angebaute Position. Dementsprechend wird als Längsrichtung die Richtung der Kehrmaschine bezeichnet, die im angebauten Zustand zur Längsachse des Kraftfahrzeugs parallel verläuft. Als Querrichtung wird die Richtung bezeichnet, die bei angebauter Kehrmaschine quer zur Längsachse des Kraftfahrzeugs verläuft. Als horizontal wird die Ebene bezeichnet, welche bei angebauter Kehrmaschine parallel zum horizontalen Boden des Kraftfahrzeugs liegt. Als vertikal wird die zu dieser horizontalen Ebene senkrechte Richtung bezeichnet.
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Die Kehrmaschine weist einen starren Träger 10 auf. Vorzugsweise hat dieser im Wesentlichen die Form eines Dreiecks und ist aus einem formstabilen U-Profil aus Stahl gebildet ist. Der Träger 10 wird mittels nicht dargestellter Adapterstücke fest an der Unterseite des Fahrgestells des Kraftfahrzeugs montiert. Die Adapterstücke sind insbesondere dazu vorgesehen, um den Träger 10 an unterschiedliche Geometrien des Fahrgestells bei unterschiedlichen Fahrzeugtypen anzupassen. Der Träger 10 wird an der Unterseite des Kraftfahrzeugs so montiert, dass seine Dreiecksspitze in Fahrtrichtung nach vorn gerichtet ist. Der Träger 10 ist in 4 als Einzelteil dargestellt.
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Unter dem Träger 10 ist ein Rahmen 12 angeordnet, der vorzugsweise im Wesentlichen dieselbe Form hat wie der Träger 10, d. h. ebenfalls die Form eines Dreiecks hat und aus einem formstabilen U-Profil aus Stahl besteht. Der Rahmen 12 ist in einer horizontalen Ebene, d. h. parallel zur Ebene des Trägers 10 in geringem vertikalem Abstand unter dem Träger 10 angeordnet, wobei die Dreiecksspitze des Rahmens 12 ebenfalls nach vorn in Fahrtrichtung gerichtet ist und sich vertikal unter der Dreiecksspitze des Trägers 10 befindet. Der Rahmen 12 ist in 5 als Einzelteil dargestellt.
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Ein Bolzen 14 ist mit vertikaler Achse in einer Buchse 11 drehbar in der Dreiecksspitze des Trägers 10 gelagert. Das nach unten aus dem Träger 10 herausragende Ende 15 des Bolzens 14 ist fest in die vorwärts gerichtete Spitze des Rahmens 12 eingesetzt. Auf diese Weise ist der Rahmen 12 gegenüber dem Träger 10 um die Achse des Bolzens 14 in der horizontalen Ebene schwenkbar. An dem nach oben über den Träger 10 hinausragenden Ende des Bolzens 14 ist ein Bügel 16 befestigt, der horizontal in Querrichtung nach beiden Seiten von dem Bolzen 14 absteht. Der Bolzen 14 ist in 8 als Einzelteil dargestellt.
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An der dem Bolzen 14 entgegengesetzten in Fahrtrichtung hinteren quer verlaufenden Seite des Rahmens 12 ist an beiden Seiten des Rahmens 12 jeweils eine Schwinge 18 gelagert. Die Schwingen 18 sind jeweils um eine horizontale Achse 20 in einer zur Längsrichtung parallelen Ebene schwenkbar. An den in Fahrtrichtung nach vorn weisenden freien verschwenkbaren Enden der Schwingen 18 ist jeweils ein in Querrichtung horizontal nach außen gerichteter Ausleger 22 angebracht. Eine Schwinge 18 ist in 6 und ein Ausleger 22 in 7 als Einzelteil dargestellt.
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Weiter ist jeweils an dem freien Ende der Schwingen 18 eine Führung 24 angebracht. Die Führungen 24 bestehen jeweils aus vier Gleitplatten 26, die so im Winkel gegeneinander angestellt sind, dass sie eine prismenformige Führungsaufnahme umschließen. Dabei werden jeweils zwei Gleitplatten 26 gegeneinander abgewinkelt von Halteplatten 28 getragen. Mit diesen Halteplatten 28 werden jeweils zwei Gleitplatten 26 als obere Gleitplatten und zwei Gleitplatten 26 spiegelverkehrt als untere Gleitplatten 26 an den freien Enden der Schwingen 18 angeschraubt. Die prismenförmig angeordneten Gleitplatten 26 der Führungen 24 bilden auf diese Weise eine in Querrichtung an den freien Enden der Schwingen 18 vor dem Rahmen 12 durchgehende prismenförmige Gleitführung. Eine Führung 24 ist in 9 als Einzelteil dargestellt.
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In den Führungen 24 ist in Querrichtung verschiebbar eine Schiene 30 geführt. Die Schiene 30 ist in 10 als Einzelteil dargestellt. Die Schiene 30 ist als Hohlprofil ausgebildet mit prismenförmigem Außenquerschnitt, der dem von den Gleitplatten 26 umschlossenen prismenförmigen Führungsquerschnitt entspricht. Die Schiene 30 ist auf diese Weise in den Führungen 24 in Querrichtung verschiebbar. Die Länge der Schiene 30 beträgt etwa zwei bis drei Meter. An den beiden äußeren Enden der Schiene 30 ist jeweils eine Endwange 32 angebracht, die senkrecht zur Achse der Schiene 30 in Fahrtrichtung nach vorn gerichtet ist. Zwischen die freien Enden der Endwangen 32 ist parallel zur Schiene 30 ein Rohr 34 drehbar eingesetzt. Das Rohr 34 trägt eine Walzenbürste 36, die aus einem hoch verschleißfesten Material besteht, z. B. aus Polyamid. Vorzugsweise ist die Walzenbürste 36 aus mehreren Teilwalzenbürsten zusammengesetzt, die auf das Rohr 34 auswechselbar aufgesteckt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Walzenbürste 36 aus drei Teilwalzenbürsten von jeweils einem Meter Länge zusammengesetzt. Die Walzenburste 36 sitzt unverdrehbar auf dem Rohr 34.
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Die Kehrmaschine arbeitet in folgender Weise.
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Der Träger 10 wird an der Unterseite des Fahrgestells des Kraftfahrzeugs fest montiert. Ein erster Fluidantrieb 38, der von dem Kraftfahrzeug gesteuert gespeist wird, dient zum Verschwenken der Walzenbürste 36 in der horizontalen Ebene in Bezug auf die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs. Der erste Fluidantrieb 38 besteht aus einem Zylinder-Kolben-Aggregat. Der Zylinder ist an dem Träger 10 an dessen einer dem Bolzen 14 entgegengesetzten Außeneckean einem Punkt 38a schwenkbar befestigt. Das freie Ende der Kolbenstange des ersten Fluidantriebs 38 ist oben an dem freien Ende der gegenüberliegenden Schwinge 18 an einem Punkt 38b angelenkt. In einer mittleren Kolbenstellung des ersten Fluidantriebs 38 verläuft die Achse der Walzenbürste 36 senkrecht zur Längsachse des Kraftfahrzeugs. Durch Einfahren bzw. Ausfahren der Kolbenstange des Fluidantriebs 38 wird der Rahmen 12 mit dem Bolzen 14 gegenüber dem Träger 10 horizontal verschwenkt, wodurch die Walzenbürste 36 gegenüber der Längsachse des Kraftfahrzeugs und damit gegenüber der Fahrtrichtung nach rechts oder links schräg gestellt werden kann. Dabei ist der erste Fluidantrieb 38 so dimensioniert, dass jeweils ein Schwenkwinkel von etwa 30° nach rechts und nach links möglich ist.
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Ein zweiter Fluidantrieb 40 besteht aus zwei Zylinder-Kolben-Aggregaten, die ebenfalls gesteuert durch das Kraftfahrzeug gespeist werden. Die Zylinder des zweiten Fluidantriebs 40 sind jeweils an den freien äußeren Enden des Bügels 16 des Bolzens 14 an einem Punkt 40a angelenkt. Die freien Enden der Kolbenstangen der zwei Aggregate des zweiten Fluidantriebs 40 sind jeweils an den freien Enden der Ausleger 22 der Schwingen 18 angelenkt. Durch Ausfahren der Kolbenstangen des zweiten Fluidantriebs 40 werden die Schwingen 18 an Punkten 40b nach unten bewegt, während durch Einfahren der Kolbenstangen des zweiten Fluidantriebs 40 die Schwingen 18 nach oben geschwenkt werden. Damit ist ein Absenken und Anheben der Walzenbürste 36 möglich. Die Walzenbürste 36 kann auf die zu kehrende Fahrbahn abgesenkt werden oder von der Fahrbahn abgehoben werden, wenn die Walzenbürste 36 nicht benutzt werden soll. Da der Bolzen 14 mit seinem Bugel 16 fest in dem Rahmen 12 sitzt, werden die Schwingen 18 mit ihren Auslegern 22 und der Bügel 16 sowie der zweite Fluidantrieb 40 zusammen mit dem Rahmen 12 horizontal verschwenkt.
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Ein dritter Fluidantrieb 42 dient zum Querverschieben der Walzenbürste 36. Der dritte Fluidantrieb 42 besteht ebenfalls aus einem durch das Kraftfahrzeug gesteuert gespeisten Zylinder-Kolben-Aggregat. Der Zylinder ist oben an einer der Führungen 24 an einem Punkt 24a angelenkt, wahrend das freie Ende der Kolbenstange des dritten Fluidantriebs 42 an dem entgegengesetzten äußeren Ende der Schiene 30 an einem Punkt 42b angelenkt ist. Durch Ausfahren und Einfahren des dritten Fluidantriebs 42 wird die Schiene 30 gegenüber den Führungen 24 in Querrichtung gleitend verschoben, so dass die Walzenbürste 36 in Querrichtung gegenüber dem Träger 10 und gegenüber dem Kraftfahrzeug nach rechts und nach links verschoben werden kann. Beispielsweise kann ein Verschiebeweg von jeweils 0,5 m nach rechts und nach links vorgesehen sein.
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Der rotierende Antrieb der Walzenbürste 36 erfolgt durch einen ebenfalls von dem Kraftfahrzeug gesteuert gespeisten Hydraulikmotor 44, der an einer Endwange 32 der Schiene 30 angebracht ist und koaxial in das die Walzenbürste 36 tragende Rohr 34 eingreift.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Träger
- 11
- Buchse
- 12
- Rahmen
- 14
- Bolzen
- 15
- unteres Ende
- 16
- Bügel
- 18
- Schwingen
- 20
- Achse
- 22
- Ausleger
- 24
- Führung
- 26
- Gleitplatten
- 28
- Halteplatten
- 30
- Schiene
- 32
- Endwange
- 34
- Rohr
- 36
- Walzenbürste
- 38
- erster Fluidantrieb
- 38a, b
- Anlenkpunkte
- 40
- zweiter Fluidantrieb
- 40a, b
- Anlenkpunkte
- 42
- dritter Fluidantrieb
- 42a, b
- Anlenkpunkte
- 44
- Hydraulikmotor