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Die Erfindung betrifft einen Pflanzenbehälter, insbe-
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sondere für baumartige Pflanzen, aus einem weichen, für Pflanzenwurzeln
durchdringbaren Material.
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Während der Kulturzeit, die z. B. bis zu 2 Jahren dauern kann, werden
baumartige Pflanzen üblicherweise in Behältern aus Ton oder Kunststoff eingepflanzt
aufgestellt.
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Während dieser Zeit kann sich die Pflanze jedoch nicht optimal entwickeln,
da sich die Pflanzenwurzeln nur innerhalb des Behälters bewegen können. Hierbei
bilden sich sogenannte Dreh- oder Ringelwurzeln, die unerwünscht sind, weil sie
insbesondere bei baumarigen Pflanzen Wurzelverkrümmungen verursachen, die eine gute
Entwicklung beeinträchtigen. Bei herkömmlichen Behältern läßt auch die Entwässerung
bei Regenwetter sowie eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu wünschen übrig.
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Nach dem Transport an den endgültigen Bestimmungsort muß die Pflanze
dann aus dem Anzuchtbehälter entfernt werden.
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Die Wurzeln können sich erst im eingepflanzten Zustand im Erdreich
richtig ausbilden. Die Pflanzentöpfe- oder Behälter werden vom Endverbraucher nach
erfolgter Einpflanzung meist nicht mehr benötigt und müssen vernichtet werden. Die
Abfallbeseitigung stellt insbesondere bei Kunststoffbehältern ein lästiges Problem
dar.
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Es sind weiterhin schon Pflanzenbehälter aus Torf be-
kanntgeworden,
die aus einem weichen, für Pflanzenwurzeln durchdringbaren Material bestehen. Bei
diesen meist kleinen Pflanzentöpfen wird der Torf mittels einer aufwendigen Spezialeinrichtung
in die Form eines Topfes gebracht. Derartige Töpfe sind jedoch nicht sehr haltbar,
d. h. zur Kultivierung und zum Transport insbesondere von größeren Pflanzen nicht
geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflanzenbehälter zu
schaffen, der insbesondere für längere Kultur- und Wachstumszeiten, d. h. für die
Anzuchtzeit geeignet ist der im und für den Transport eine ausreichende Festigkeit
aufweist und der eine unerwünschte Pflanzenwurzelausbildung verhindert.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch gelöst, daß der Behälter aus einer getränkten Bitumenpappe oder dergleichen
besteht.
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Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß insbesondere
Baumpflanzen, deren Anzuchtzeit in Gärtnereien bis zu 2 Jahren betragen kann, in
der Entwicklung nicht behindert sind und dadurch im Behälter noch transportfähig
sind. Dabei können Wurzeln der Pflanze die Behälterwand durchstoßen'und es können
sich dadurch keine unerwünschten Dreh- oder
Ringelwurzeln bilden.
Dies ist für das Gedeihen und die Anzucht der Pflanze von äußerster Wichtigkeit.
Der erfindungsgemäße Behälter stellt deshalb für die Pflanze der Anzuchtzeit eine
optimale Umgebung dar, ohne daß Abstriche an die Haltbarkeit des Behälters zum Transport
gemacht werden müssen.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Luftzufuhr zur Pflanze in dem erfindungsgemäßen
Behälter insbesondere gegenüber Kunststoffbehältern entscheidend verbessert ist.
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Dies, sowie die weiterhin vorteilhafte optimale Entwässerung des Behälters
tragen zum optimalen Gedeihen der Pflanze bei.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Pflanze beim Einpflanzvorgang
nicht mehr aus dem Behälter entfernt werden muß, da dieser mit in das Erdreich unmittelbar
eingesetzt werden kann. Dies ist ohne Nachteil, da die Wurzeln den Pflanzenbehälter
ohne Schädigung durchdringen und somit keine Beeinträchtigung besteht. In diesem
Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß das Pflanzenbehältermaterial derart gewählt
ist, daß es sich im Erdreich auflöst bzw. zu Humus zersetzt. Die Pflanze kann demnach,
so wie sie sich bei der Anzucht ausgebildet hat, an seinem endgültigen Bestimmungsort
eingesetzt werden. Die Pflanze kann sich deshalb auch gegenüber Kunststoff- oder
Tontöpfen günstiger entwickeln und sie braucht zum Transport bzw. Einpflanzvorgang
nicht nochmals umgepflanzt
zu werden. Dies bringt sowohl eine Zeitersparnis
mit sich und löst auch das anfallende Abfallbeseitigungsproblem.
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Gemäß der Erfindung wird der Pflanzenbehälter aus einer spezialgetränkten
Bitumenpappe oder dergleichen hergestellt. Derartige Materialien werden auch im
Baugewerbe zu Isolierzwecken verwendet. Der Bitumengehalt des Behälters bestimmt
die Haltbarkeit des Topfes. Es hat sich gezeigt, daß derartige Materialien für Pflanzenwurzeln
sehr geeignet sind und den angestrebten Zweck vollkommen erfüllen. Im Gegensatz
zu Plastikmaterialien ist Bitumenpappe luftdurchlässig und fördert die Wurzelausbildung.
Wegen der Durchlässigkeit wird Staunässe vermieden. In diesem Zusammenhang ist es
vorteilhaft, daß der Bitumengehalt des Behälters zwischen 35 % und 50 % liegt. Im
ersten Fall beträgt die Haltbarkeit des Behälters mindestens ein Jahr im zweiten
Fall mindestens zwei Jahre bevor sich das Material aufzulösen beginnt.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Pflanzenbehälters wird insbesondere
auch dadurch sehr kostengünstig und einfach, da der Pflanzenbehälter aus herkömmlicher
Bitumenpappe durch Zusammenfalten und/oder Zusammenfügen einer Abwicklung des Behälters
herstellbar ist. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, daß das Behältermaterial
aus herkömmlichem Bandmaterial oder Meterware hergestellt
werden
kann. Die Abwicklung des Behälters wird aus dem Bandmaterial herausgeschnitten,
wobei der Boden bereits zum Teil angeformt sein kann und der Behälter wird durch
Zusammenfalten oder Zusammenfügen ggf. mit Verklammerung einfach hergestellt. Dies
stellt eine besonders vorteilhafte Kombinationsneuerung dar.
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Der erfindungsgemäße Pflanzenbehälter stellt deshalb eine äußerst
kostengünstige Lösung bei verbesserten Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Pflanzenbehältern
dar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische
Darstellung des erfindungsgemäßen Pflanzenbehälters als Ansicht, Fig. 2 die Abwicklung
des Pflanzenbehälters auf Bandmaterial.
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Der in Fig. 1 dargestellte Pflanzenbehälter 10 besteht aus einer kegelstumpfartigen
Mantelfäche 11 (siehe Fig. 2) und einem unteren Deckel 12p Bei der in Fig. 2 dargestellten
Abwicklung 13 des Behälters 10 ist der Boden 12 mit angeformt. Der Boden 12 weist
seinerseits angeformte Laschen 14 auf, die zur Befestigung des Bodens an der Mantelfläche
11 dienen. Im Bereich der Uberlappung 15 des
Behältermantels 11
ist dieser durch Klammern 16 zusammengehalten. Das gleiche gilt für den Boden 12.
Der Behälter kann jedoch auch durch Falze, Einschnitte oder sonstige Maßnahmen zusammengefügt
sein.
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Die Abwicklung 13 wird von einer Bitumenbahn 17 herausgetrennt.
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Durch die Verwendung von getränkter Bitumenpappe wie sie aus dem Baugewerbe
bekannt ist, kann der erfindungsgemäße Pflanzenbehälter in seinen Abmessungen auch
sehr klein gehalten werden. So beträgt z. B. die Wandstärke für einen Pflanzenbehälter
mit 15 cm Durchmesser und 20 cm Höhe nur ca. 1 mm. Entsprechend kleinere Behälter
können in der Wandstärke noch dünner ausgeführt werden, ohne daß die Haltbarkeit
bzw. die Transportsicherheit darunter leidet. Die Pflanzenwurzeln 18 können die
Behälterwand 11 durchstoßen.
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Der Bitumenanteil des Behältermaterials spielt bezüglich der Haltbarkeit
eine entscheidende Rolle. So kann eine Pflanze in einem Behälter mit einem Bitumenanteil
von ca. 35 % ca. ein Jahr eingepflanzt sein um sich zu entwickeln, um danach - ohne
Topfumpflanzung - umgepflanzt zu werden. Während dieser Entwicklungszeit können
die Wurzeln der Pflanze die Behälterwand durchstoßen, so daß sich keine Dreh- oder
Ringelwurzeln bilden. Ein
Bitumenanteil von ca. 50 % ergibt eine
Haltbarkeit des Behälters von mindestens 2 Jahren.
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