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Fadenabschneidvorrichtung für eine Nähmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Fadenabschneidvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Bei derartigen beispielsweise aus der DE-PS 23 25 609 bekannten und
in der Praxis allgemein üblichen Fadenabschneidvorrichtungen ist das bewegbare Messer
als Fadenfänger mit nachgeordneter Schneidkante ausgebildet, das zum Durchtrennen
der Fäden diese fängt und einem ortsfesten Gegenmesser zuführt, dessen Schneidkante
bei der Schneidbewegung mit der Schneidkante des bewegbaren Messers zusammenwirkt.
Das ortsfeste Gegenmesser ist einstellbar an der Nähmaschine befestigt. Die Einstellung
erfolgt so, daß die Schneidkante des Gegenmessers mit einer Kraft gegen das bewegbare
Messer anliegt, die so groß sein muß, daß auch die stärksten auf der entsprechenden
Nähmaschine verarbeitbaren Fäden durchschnitten werden können. Es muß also stets
die maximale Reibkraft zwischen der Schneidkante des Gegenmessers und dem bewegbaren
Messer wirken, die vom Antrieb der Fadenabschneidvorrichtung beim Ein- bzw. Ausschwenken
des
bewegbaren Messers überwunden werden muß.
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Dadurch,daß ds Gegenmesser stets mit der maximal notwendigen Kraft
gegen das bewegbare Messer angepreßt werden muß, tritt auch an den Schneidkanten
ein verhältnismäßig hoher Verschleiß auf, der ein Nachschleifen und den damit verbundenen
Arbeitsaufwand erforderlich macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenabschneidvorrichtung
der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß der Verschleiß reduziert, die Schneidwirkung
verbessert und die Verwendung konstruktiv einfach gestalteter Gegenmesser ermöglicht
wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Fennzeicllnungstelles
des Anspruches 1 gelöst. Das elastisch beweglich aufgehängte Gegenmesser wird mir
mit eie sehr kleinen Kraft gegen das bewegbare Messer gedrückt, so daß der Verschleiß
der Schneidkanten, und zwar insbesondere der Schneidkante des Gegenmessers auf ein
Minimum herabgesetzt wird. Außerdem wird erreicht, daß die Schneidkante des Gegenmessers
sich immer optimal, <cåmlich mit einer Linienberührung, an das bewegbare Messer
anlegen kann, so daß ein einwandfreies Durchschneiden auch von dickeren Fäden sichergestellt
ist.
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Anspruch 2 gi t eine besonders günstige konstruktive Lösung wieder
Durch die fiaßnahmen nach Anspruch 3 wird erreicht, daß mit zunehmender Fadendicke
die Auslenkung des Gegenmessers und damit die Kraft, mit der seine Schneidkante
an das bewegbare Messer angedrückt wird, größer wird.
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Außerdem wird durch diese Art einer justierbaren Lagerung as Gegenmessers
ein verhältnismäßig großer Toleranzbereic für die Fertigung des Gegenmessers ermöglicht.
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Anspruch 4 gibt eine besonders einfache Ausgestaltung des Gegenmessers
wieder. Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 wird erreicht, daß keinerlei schleifende
Bewegungen zwischen dem Gegenmesser und dem bewegbaren Messer, sondern nur eine
Anlage der Schneidkante des Gegenmessers am bewegbaren Messer eintritt.
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Durch die Maßnahmen nach Anspruch 6 wird sichergestellt, daß immer
eine Linienberührung zwischen der Schneidkante des Gegenmessers und dem bewegbaren
Messer und insbesondere mit dessen Schneidkante eintritt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolaenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnunq. Es zeigt Fig. 1 eine
Nähmaschine in schematischer Darstellung in Frontansicht, Fig. 2 eine Teildarstellung
einer Fadenabschneidvorrichtung entsprechend dem Sichtpfeil II in Fig. l, Fig. 3
eine Draufsicht auf die Fadenabschneidvorrichtung gemäß dem Sichtpfeil III in Fig.
2, Fig. 4 ein Gegenmesser mit Messerhalter in Explosionsdarstellung, Fig. 5 eine
Draufsicht auf ein bewegbares Messer der Fadenabschneidvorrichtung etwa entsprechend
dem Sichtpfeil V in Fig. 3 und Fig. 6 einen Schnitt durch das bewegbare Messer entsprechend
der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5.
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Die in Fig. l dargestellte Nähmaschine weist eine Grundplatte 1, einen
an einer Seite von dieser hochstehenden Ständer 2 und einen von diesem wieder parallel
und oberhalb zur Grundplatte frei vorkragenden Arm 3 auf.
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Im Arm 3 ist eine Armwelle 4 gelagert, die über einen Kurbeltrieb
5 eine Nadelstange 6 antreibt, die an ihrem unteren Ende mit einer Nadel 7 versehen
ist. Am ständerseitigen Ende ist die Armwelle 4 mit einem Handrad 8 versehen. Neben
dem Handrad 8 ist auch eine Riemenscheibe 9 an der Armwelle 4 angebracht, über die
die rJähmaschine mittels eines Riemens lo von einem nicht dargestellten Motor angetrieben
wird.
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In der Grundplatte 1 ist eine Greiferantriebswelle 11 drchbar gelagert,
die von der Armwelle 4 mittels eines Riementriebes 12 synchron angetrieben wird.
Von dieser horizorltal gelagerten Greiferantriebswelle 11 wird viederu:n eine vertikal
angeordnete Greiferwelle 13 eines Doppelstepps-ich-Greifers 14 angetrieben. Der
Antrieb erfolgt über ein auf der Greiferwelle 13 mittels einer Setzschraube 15 befestigtes
Zahnrad 16.
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Am oberen Ende der Greiferwelle 13 ist ein Greiferkörper 17 des Greifers
fest angebracht. Der Greiferkörper 17 ist in üblicher Weise etwa topfförmig ausgebildet.
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In seinem nach oben offenen Innenraum ist eine konzentisch zur Drehachse
18 des Greifers 14 angeordnete Spulenkapsel 19 relativ zum Greifer 14 frei drehbar
gelagert. In der Spulenkapsel ist eine ebenfalls konzenttrisch zur Drehachse l8
angeordnete Spule 20 angeordnet, die einen Vorrat an Unterfaden 21 trägt. Sie ist
mittels einer hochschwenkbaren Lasche 22 in der Spulenkapsel l9 gesichert0
Der
Nadel 7 wird ein Nadel faden 23 von einer auf dem Arm 3 angeordneten Vorratsrolle
24 über einen Fadenheber 25 zugeführt, der in üblicher Weise von der Armwelle 4
antreibbar ist.
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An der Oberseite der Grundplatte 1 ist eine Stichplatte 26 mittels
Schrauben 27 befestigt, die ein Stich loch 28 aufweist, durch das die Nadel 7 mit
dem Nadelfaden 23 bei ihrer Abwärtsbewegung hindurchsticht. An dem Außenumfang des
Greiferkörpers 17 ist eine in Drehrichtung 29 spitz zulaufende Greiferspitze 30
ausgebildet, die beim Vorbeilauf an der durch das Stichloch 28 eingestochenen Nadel
7 den zu einer Schleife ausgebeulten Nadelfaden 23 ergreift und unter Bildung einer
Schleife mit dem Unterfaden 21 um den Doppelsteppstich-Greifer 14 herumführt.
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Insoweit als die Nähmaschine mit Doppelsteppstich-Greifcr 14 bis hierher
beschrieben ist, ist sie in der Praxis allgemein üblich.
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Die Spulenkapsel 19 weist an ihrem oberen Rand an einer dem Stichloch
28 diametral gegenüberliegenden Seite eine Ausnehmung 31 auf, in die ein senkrecht
und radial zur Drehachse 15 angeordneter Anhaltefinger 32 mit seinem freien Ende
hineinragt. Dieser Anhaltefinger 32 ist an einem entsprechenden Ansatz 33 der Grundplatte
1 mittels Schrauben 34 einstellbar befestigt. Die Ausnehmung 31 weist gegenüber
dem Anhaltefinger 32 so viel Spiel auf, daß der Nadelfaden 23 hindurchgeführt werden
kann. Im übrigen ist der Anhaltefinger 32 bündig mit der Oberseite des Greifers
14 ausgebildet, überragt diese also nach oben nicht,dso daß der Raum oberhalb des
Greifers und insbesondere der gesamte Raum im Bereich des Stichloches 28 völlig
frei ist. Aus diesem Grunde kann der gesamte Raum oberhalb des Greifers 1.4 von
einem Messer
arm 35 einer Fadenabschneidvorrichtang 36 überstrichen
werden. Dieser Messerarm 35 ist an einem Messerträger 37 mittels Schrauben 38 befestigt,
wobei der Messerträger selbst wieder auf einer in der Grundplatte 1 gelagerten Welle
39 befestigt ist. Der Schwenkantrieb der Welle 39 und damit der Fadenabschneidvorrichtung
36 erfolgt in üblicher Weise mittels eines Elektromagneten 40 und einer von diesem
angetriebenen, mit der Welle 39 gekoppelten Stößelstange 41.
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An dem dem Messerträger 37 entgegengesetzten freien Ende des Messerarms
35 ist an diesem - nach unten abgewinkelt -ein Fadeniänger 42 mit Schneidkante 43
angebracht. Zum Fangen von Nadelfaden 23 und Unterfaden 21 weist der Fadenfänger
42 an seiner in Schwenkrichtung 44 voreilenden Kante einen V-förmigen Einschnitt
45 auf. An diesen schließt sich eine schlitzförmige Ausnehmung 46 an, an aer Ende
die Schneidkante 43 ausgebildet ist.
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D Fadenfänger 42 mit Schneidkante 43 ist ein stationäres C.Jegenm:esser
47 zugeordnet, das an einem Messerhalter 48 befestigt ist, der wiederum mittels
Schrauben 49 an einem entsprechenden Ansatz 50 der Grundplatte 1 befestigt ist.
Das Gegenmesser 47 weist eine Halteplatte 51 auf 1 von der vom Messerhalter 48 weg
und zum Fadenfänger 42 hin abgewinkelt ein Schneidenteil 52 mit einer Schneidkante
53 vo rspringt. Die Schneidkante 53 kommt an der Außenseite 54 des Fadenfängers
42 zur Anlage und wirkt mit der Schneidkante 43 zusammen.
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Das Gegenmesser 47 ist an dem Messerhalter 48 mittels einer Schraube
55 angebracht, die in eine Gewindebohrung 5 im Messerhalter 48 hineingeschraubt
und auf der Rückseite mittels einer Gegenmutter 57 gesichert ist.
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Das Gegenmesser 47 ist aber nicht fest mit dem Messerhalter 48 verbunden,
sondern mit einem geringen Spiel von o,5 bis l,o mm zwischen Halteplatte 51 und
zugeordneter Fläche des Messerhalters 48. Die Halteplatte 51 liegt mit ihrer der
Schneidkante 53 entgegengesetzt liegenden Kante 58 an einer Anlagekante 59 des Messerhalters
an.
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Die Halteplatte 51 weist weiterhin auf ihrer dem Kopf 60 der Schraube
55 zugewandten Seite eine zweckmäßigerweise kugelkalottenförmige Ausnehmung 61 auf,
in die der Kopf 60 der Schraube 55 hineingreift. Diese Ausnehmung 61 und damit auch
die Schraube 55 sind in der Nähe der Kante 58 bzw. der Anlagekante 59 angeordnet.
Auf der anderen Seite der Schraube 55, also benachbart zum Schneidenteil 52 sind
einerseits im Meserhalter 48 und andererseits in der Halteplatte 51 des Gegenmessers
47 Sacklöcher 62 bzw. 63 ausgebildet, die jeweils paarweise miteinander fluchten.
In jedes Paar von Sacklöchern 62, 63 ist eine vorgespannte Schrauben-Druckfeder
64 eingesetzt. Durch die geschilderte Ausgestaltung wird die Schneidkante 53 des
Gegenmessers 47 immer elastisch gegen die Außenseite 54 des Fadenfängers 42 mit
Schneidkante 43 gedrückt.
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Durch entsprechende Einstellung der Schraube 55 kann die Grundeinstellung
der Schneidkante 53 relativ zur Außenseite 54 des Fadenfängers 42 und damit auch
zu dessen Schneidkante 43 eingestellt werden. Durch entsprechende Wahl der Druckfedern
64 kann die elastische Anpreßkraft zwischen Gegenmesser 47 und Fadenfänger 42 mit
Schneidkante 43 eingestellt werden.
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Nach der Fertigstellung einer Naht mit der dargestellten Nähmaschine
wird die Fadenabschneidvorrichtung 36 betätigt, wodurch mittels des Elektromagneten
40 der Messerarm aus einer Stellung, in der sich der Fadenfänger 4:
mit
Schneidkante 43 jenseits des Greifers 14 befindet in Schwenkrichtung 44 über den
Greifer 14 hinweg unter Ergreifung des Nadelfadens 23 und des Unterfadens 21 in
der Nähe des Stichloches 28 verschwenkt. Nadelfaden 23 und Unterfaden 21 werden
hierbei in der schlitzförmigen Ausnehmung 46 klemmend gehalten und durch Scheren
zwischen der Schneidkante 43 und der Schneidkante 53 in der Nähe des Werkstückes
durchtrennt.
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Durch die elastische Nachgiebigkeit des Gegenmessers 47 nd damit seiner
Schneidkante 53 senkrecht zur Schwenkrichtung 44 während des Zusammenwirkens von
Fadenfänger 42 und Schneidkante 53 wird auch kompensiert, daß nicht alle Punkte
auf der Außenseite 54 des Fadenfäncsczrs 42 konzentrisch zur Schwenkachse 65 der
Welle 39 clusaebildet sein können. Durch die Anordnung der Druckern 64 etwa parallel
zur Schneidkante 53 einerseits und zur Kante 58 bzw. Anlagekante 59 andererseits
wird erreicht, daß die Andruckkräfte über die Länge der Schneidkante 53 etwa gleich
sind. Infolge der beweglichen Lagerung des Gegenmessers 47 ist ein selbsttätiges
Anpassen der Schneidkanten 43 bzw. 53 zueinander möglich, so daß ein einwandfreies
Abschneiden auch von dickeren Fäden möglich ist. Durch die bewegliche Anordnung
des Gegenmessers 47 und durch die geometrische Lage der Anlagekante 59 bzw. der
Kante 58 zur Schneidkante 53 wird ein selbsttätiges Anpassen der die Schneidkanten
53, 43 zusammenpressenden Kraft in Abahängigkeit von der Stärke der zu Dchneidenden
Fäden erreicht.
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