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"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von
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verarbeitungsbereitem Mörtel" Die Erfindung richtet sich auf ein
Verfahren nach dem-Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Zur Herstellung von verelheitungsfertigem Mörtel ist es bekannt, die
einzelnen Stoffe auf der Baustelle als Schüttgut oder in Säcken verpackt vorrätig
zu halten und dann von Hand oder mittels einer Mörtelmisch-.
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maschine unter Zugabe von Wasser zu vermengen. Bei einem derartigen
Vorgehen können allerdings erhebliche Abweichungen von der optimalen Zusammensetzung
des Mörtels auftreten, insbesondere wenn das Anmischen von weniger qualifiziertem
Personal, wie dies häufig geschieht,vorgenommen wird.
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Es ist weiterhin bekannt, vorgefertigen Naßmörtel mit Abbindeverzögerern
zu versetzen und diesen gebrauchsfertig an der Baustelle anzuliefern. Durch die
Abbindeverzögerung kann der Bau fortgang Beeinträchtigungen
erfahren
und überdies kann es zu Problemen bei der kontinuierlichen Nachlieferung kommen.
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Schließlich sind fertige Trockenmörtel im Handel erhältlich, welche
auf der Baustelle mit Wasser angemischt werden können. Diese sind in der Handhabung
an sich sehr vorteilhaft, bedürfen aber einer trockenen und sorgfältigen Lagerung
und sind kostenaufwendig, da der hierfür verwendete Sand unter beträchtlichem Energieeinsatz
getrocknet werden muß, um ein vorzeitiges, unbeabsichtigtes Abbinden zu verhindern.
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Weiterhin können bei Trockenmörtel Entmischungen während weiter Transportwege
und bei der Befüllung der entsprechenden Vorratsbehälter auftreten.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung von verarbeitungsbereitem Mörtel zu schaffen,
wodurch die Herstellung des Mörtels ohne Hilfspersonal in gleichbleibender Zusammensetzung
und Qualität ermöglicht wird, und welche eine besonders rationelle Mörtelherstellung
gestatten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1. Durch ein derartiges Verfahren werden die Vorteile der Handhabung
von fertigem Trockenmörtel mit der günstigen Kostensituation bei der herkömmlichen
Mörtelherstellung verbunden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren macht nach einer Beschickung des Behälters
mit den Grundstoffen Entnahmeeinrichtungen entbehrlich, da die einzelnen Stoffe
aufgrund der Schwerkraft beim Öffnen entsprechender Sperrorgane von selbst an der
Unterseite des Behälters austreten und hierbei ohne weiteres Zutun von selbst das
richtige Mischungsverhältnis eingestellt wird. Die Mörtelzusammensetzung unterliegt
damit nicht mehr der unmittelbaren Einflußnahme des mit der Herstellung betrauten
Personals, so daß
eine stets gleichbleibende Qualität gewährleistet
ist.
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Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung nach dem kennzeichnenden
Teil von Anspruch 2. Der danach vorgesehene transportable, siloartige Behälter kann
an der Baustelle in vertikaler Position unter geringstem Platzbedarf abgestellt
werden und eignet sich deshalb auch bei räumlich beengten Baustellen, wie z. B.
an belebten Straßen.
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Die Dimensionierung des Behälters gemäß Anspruch 3 ermöglicht eine
optimale Raumausnutz-ung desselben.
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Die Ausgestaltung der Entnahme- und Dosiereinrichtung nach Anspruch
4 ermöglicht eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung, welche einerseits
zuverlässig arbeitet und andererseits den rauhen Betriebsbedingungen auf Baustellen
gut gewachsen ist.
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Die gemäß Anspruch 5 vorgesehene Veränderung der Querschnitteder Austrittsöffnungen
kann durch Einlegen von Platten od. dergl. leicht bewerkstelligt werden, wobei die-
Platten oder entsprechende Einrichtungen so dimensioniert werden können, daß das
eingestellte Mischungsverhältnis unmittelbar ablesbar ist.
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Anspruch 6 beschreibt eine erste vorteilhafte Ausführungsform der
Entnahme- und Dosiereinrichtung mit drehbar bzw. schwenkbar angeordneten Kammern,
während sich Anspruch 7 auf eine andere Ausführungsform richtet, welche eine Längsverschiebbarkeit
der Kammern vorsieht Uber diese beiden konkreten Ausführungsformen hinaus sind jedoch
im Rahmen der Erfindung weitere günstige
Ausgestaltungen denkbar,
wobei die Kammern z. B. auch an einer um eine horizontale Achse drehbaren Trommel
angeordnet sein können.
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Die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 8 stellt sicher, daß die Arbeitsabläufe
weitgehend ohne Eingriff von Personal ablaufen können.
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Besonders günstig erweist es sich im Rahmen der Erfindung, entsprechend
Anspruch 9 unterhalb der Durchlaßöffnungen eine Durchlaufmischereinrichtung anzuordnen.
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Durch diese Einrichtung werden die dosiert abgegebenen Mörtelbestandteile
untereinander und mit Wasser im entsprechenden Verhältnis vermengt, so daß am austragsseitigen
Ende der Durchlaufmischereinrichtung verarbeitungsfertiger Mörtel austritt. Auch
für die Beschickung der Durchlaufmischereinri.chtung bedarf es keiner eigenen Vorrichtungen,
wenn diese unterhalb des erfindungsgemäB vorgesehenen Behälters angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung eines betriebsfertig
aufgestellten siloartigen Behälters; Fig. 2 eine schematische Darstellung einer
ersten Ausführungsform einer Entnahme- und Dosiereinrichtung;
Fig.
3 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Entnahme- und Dosiereinrichtung;
und Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt einen Behälter 1, welcher
an seiner Oberseite 2 geschlossen ist, und welcher sich nach unten hin verjüngt.
Der Behälter 1 ist mittels eines Gestells 3 so gelagert, daß er von einem Lastkraftwagen
problemlos aufgenommen und abgesetzt werden kann, und daß unterhalb des Behälters
1 noch Platz für eine dort ggf. noch anzuordnende Durchlaufmischeinrichtung verbleibt.
Die Entnahme- und Dosiereinrichtung 4 ist in Fig.1 nur ganz schematisch dargestellt.
Im Inneren des Behälters 1 befinden sich vertikale Zwischenwände, welche eine Unterteilung
5 bilden und etwa konzentrisch zum Außenmantel des Behälters 1 verlaufen. Dabei
sind die Volumina der durch die Unterteilung 5 gebildeten Teilbehälter 6, 7 und
8 so gewählt, daß sie in etwa dem gängigen Mischungsverhältnis von Sand, Bindemittel
und Zuschlagstoffen entsprechen. Die Darstellung in Fig. 2 ist insoweit nicht maßstäblich
zu verstehen.
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In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer Entnahme-und Dosiereinrichtung
4 schematisch dargestellt.
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Dabei umfaßt diese Entnahme- und Dosiereinrichtung 4 eine innen hohle
Scheibe 9, in welcher unterhalb der Auslaßöffnungen 10, 11, 12, welche im sich verjüngenden
Teil des Behälters 1 angeordnet sind, Kammern 13, 14, 15 vorgesehen sind, welche
durch Trennwände 16 voneinander getrennt sind. An der Oberseite der Scheibe 9
ist
eine ringartige Platte angebracht, welche als Sperrorgan 17 dient. D. h.die Platte
ist um ihren gesamten Umfang geschlossen und weist lediglich den Auslaßöffnungen
10, 11, 12 entsprechende Öffnungen oberhalb der Kammern 13, 14, 15 auf. An der Unterseite
der Scheibe 9 ist eine weitere Platte angebracht, welche als zweites Sperrorgan
18 wirkt und im Gegensatz zum Sperrorgan 17 ortsfest angeordnet ist. Auch diese
Scheibe ist über ihren Umfang geschlossen und weist entsprechende Öffnungen wie
das Sperrorgan 17, jedoch um 180 gegen dieses versetzt,auf. Diese Öffnungen dienen
als Durchtrittsöffnungen 19, 20,21.
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Die Scheibe 9 ist mittels eines Antriebs 22 zwischen zwei um 1800
gegeneinander versetzten Positionen schwenkbar angeordnet. Wenn die Öffnungen oberhalb
der Kammern 13, 14, 15 unterhalb der Teilbehälter 6, 7, 8 bzw. von deren Auslaßöffnungen
10, 11, 12 in der ersten Position zu liegen kommen, fallen die in den Teilbehältern
6, 7, 8 befindlichen Stoffe in die Kammern 13, 14, 15. In der zweiten, in Fig. 2
rechten Position, in welcher sich der zweite Satz von Kammern 13, 14, 15 befindet,
kommen diese über Durchtrittsöffnungen 19, 20, 21 in der Platte, welche däs untere,
zweite Sperrorgan 18 bildet, zu liegen, so daß der darin befindliche. Inhalt aufgrund
der Schwerkraft nach unten abgegeben wird.
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In allen dazwischenliegenden Stellungen sind die Kammern 13, 14,15
oben durch das Sperrorgan 17 und unten.
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durch das Sperrorgan 18 geschlossen. Beim Verschwenken aus der in
Fig. 2 linken Einfüllposition wird in den Kammern 13, 14, 15 genau diejenige Menge
mitgenommen, welche einer vollständigen Füllung der Kammern und damit dem
gewünschten
Mischungsverhältnis entspricht. Durch teilweises Abdecken der Auslaßöffnungen 10,
11, 12 bzw.
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durch Veränderung des Kammervolumens kann das Mischungsverhältnis.
nach Belieben geändert werden. Vorteilhafterweise kann anstelle von zwei Sätzen
von Kammern 13, 14, 15 vorgesehen sein, daß die Scheibe 9 in Segmente unterteilt
ist, wobei jedes Segment der durch die Auslaßöffnungen 10, 11, 12 aufgespannten
Fläche entspricht.
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Die Scheibe 9 wird dann zum Befüllen bzw. Entladen nicht um 1800,
sondern um einen Winkelschrittbereich geschwenkt, welcher dem Übergang von einem
Segment zum nächsten entspricht.
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Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform weist der Behälter
1 lediglich zwei Teilbehälter 23, 24 auf, welche durch eine Trennwand 25 vertikal.
getrennt sind.
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Der Behälter 1 verjüngt sich nach unten und weist zwei im Abstand
voneinander angeordnete Auslaßöffnungen 26 und 27 auf. Der Vorteil dieses Abstandes
zwischen den beiden öffnungen liegt darin, daß'keine vorzeitige Berührung von Sand
und Bindemittel stattfindet, so daß also die darunterliegende Entnahme- und Dosiereinrichtung
nicht mit Mörtel, welcher aufgrund der Feuchtigkeit des Sandes abbinden kann, zugesetzt
wird.
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Die Entnahme- und Dosiereinrichtung 28 umfaßt zwei voneinander durch
Zwischenwände 29 bzw. 30 getrennte Kammern 31 und 32. Die oberen Öffnungen 33 und
34 der Kammern 31, 32 liegen unterhalb der Auslaßöffnungen 26, 27 der Teilbehälter
23, 24. Die Kammern 31 und 32 sind zusammen zwischen zwei Endpositionen verschiebbar.
Hierzu dient eine durch einen Motor 35 mit Getriebe 36 über eine Kupplung 37 angetriebene
Spindel 38, welche in eine
entsprechende Spindelmutter 39 eingreift,
welche mit den Kammern 31, 32 fest verbunden ist. Die Führung der Kammern 31, 32
erfolgt dabei über Rollen 40, 41, 42. Die Rollen 40 greifen an der Unterseite der
Kammern an einer dort als Sperrorgan 43 wirkenden Platte an Die Rollen 41 sorgen
für eine definierte seitliche Führung und liegen an den Seitenwänden 44 und 45 an
und die Rollen 42 sorgen für eine zusätzliche Entlastung, indem sie an der horizontalen
Unterseite von mit den Seitenwänden 44 bzw. 45 verbundenen U-Profilen 46, 47 angreifen.
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Das untere Sperrorgan 43 ist um eine Schwenkachse 48 über Schwenkarme
49 schwenkbar gelagert. Bei der Verlagerung der Kammern 31, 32 - in Fig. 3 von rechts
nach links - wird zunächst durch die Rollen 40 das Sperrorgan 43 gegen die Unterseite
der Kammern 31, 32 gedrückt, so daß diese verschlossen bleiben. Am Ende des Transportweges
jedoch passiert die Schwenkachse 48 die Achse der Rollen 40, so daß dann das Sperrorgan
43 nach unten öffen kann, wie in Fig. 3 links strichpunktiert dargestellt.
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Gleichzeitig werden durch die als oberes Sperrorgan 50 wirkende Platte,
welche horizontal seitlich der Kammern 31, 32 angeordnet ist, die Auslaßöffnungen
26, 27 abgesperrt.
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Es wird damit also den Teilbehältern 23, 24 exakt die Füllmenge der
Kammern 31, 32 entnommen und diese Füllmenge dann beim Verschieben in die linke
Position abgegeben, wobei frühestens dann Bindemittel und Sand in Berührung kommen.
Vorteilhafterweise ist unterhalb der unteren Durchtrittsöffnungen 51, 52 der Kammern
31, 32 eine Durchlaufmischeinrichtung, welche in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, angeordnet, welche zur homogenen Vermengung von Sand und Bindemittel und gleichzeitig
der Zugabe von Wasser dient. Grundsätzlich kann selbstverständlich
auch
die Dosierung der Wasserzugabe über die Entnahme- und Dosiervorrichtung erfolgen
oder mit dieser gekoppelt werden.
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