DE3302709C2 - Faservlies und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Faservlies und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Faservlies nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Faser
vlieses nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Es ist bekannt, Faservlies als Material, insbesondere als
Oberflächenmaterial für hygienische Artikel, insbesondere für
Monatsbinden oder Wegwerfwindeln zu verwenden. Es würde stets
gefordert, daß diese Faservliese, die in konventioneller Weise
als Oberflächenmaterial z. B. eines flüssigkeitsaufnehmenden
Kerns, verwendet werden, eine vorbestimmte Menge von Körper
flüssigkeit ohne diese zu verteilen an einem bestimmten Punkt
aufsaugen können, daß die Vliese selbst nach dem Durchgang der
Flüssigkeit trocken bleiben, und daß sie die Flüssigkeiten
daran hindern, zurückzufließen. Um diese Anforderung zu erfül
len, wurden bereits Faservliese unterschiedlichster Art vorge
schlagen und in einigen Fällen auch hergestellt, z. B. Fa
servliese bestehend aus einer Mischung von hydrophilen Fasern
und hydrophoben Fasern, Faservliese mit einer Vielzahl von
Lagen, die hydrophile Faserlagen und Lagen aus hydrophoben
Fasern enthalten, und Faservliese, die eine hydrophile Faser
lage und eine hydrophobe Faserlage aufweisen, die aufeinander
gelegt sind, so daß die Fasern der einen Lage teilweise durch
die andere Lage hindurchragen. Jedoch konnten alle diese be
kannten Faservliese die genannten Anforderungen nur unbefrie
digend erfüllen, und sie weisen Nachteile hinsichtlich kompli
zierter Herstellschritte und relativ hoher Herstellkosten auf.
In, der US-PS 41 44 370 ist eine aus zwei Lagen hergestellte Textilware
bekannt. Die erste Lage besteht z. B. aus einem gewebten oder gewirkten
Stoff. Zwischen den einzelnen Fäden der ersten Lage bestehen relativ
große Zwischenräume, so daß die erste Lage eine siebartige Struktur mit
in einem gleichmäßigen Muster angeordneten öffnungen hat. Die zweite
Lage besteht z. B. aus vliesartigem Material. Die zweite Lage ist mit der
ersten Lage durch eine Behandlung mit Hochdruckwasserstrahlen verbunden.
Das Material der zweiten Lage sammelt sich dabei in den öffnungen der
ersten Lage gleichmäßig an, während es in den Bereichen der Fäden der
ersten Lage nur spärlich vorhanden ist. Dieses bekannte Textilmaterial
hat daher den Nachteil, daß eine rasche Ausbreitung von Flüssigkeit in
der Ebene der Faserschicht der zweiten Lage nur schlecht erreichbar ist.
Die auf gleiche Prioritätsunterlagen zurückgehenden Veröf
fentlichungen CH-PS 523 364 und FR-PS 15 55 705 betreffen ab
sorbierende, in Wasser dispergierbare Nonwovens und Verfahren
zu deren Herstellung. Bei den betreffenden Erzeugnissen werden
Fasern an Ort und Stelle durch regellose Verfilzung in einem
wiederkehrenden Muster von geordneten Fasergruppen festgehal
ten, die in parallelen Reihen angeordnet sind, welche ihrer
seits durch Fasern miteinander verbunden sind. Auf diese Weise
kommt ein zusammenhaftendes Gebilde zustande, das auf einem
Gitter basiert. Das wiederkehrende Muster besteht aus Gruppen
von verfilzten Fasern, die ein regelmäßiges Muster von rippen
artigen Vorsprüngen bilden, welche durch vertiefte Rillen von
einander getrennt sind, die parallel zu geraden Linien in ei
ner ersten Richtung verlaufen, wobei die rippenbildenden Grup
pen miteinander durch Reihen von im allgemeinen in einer zwei
ten Richtung, die quer zur ersten Richtung verläuft, parallel
liegenden Fasern verbunden sind, die unter den die Rippen von
einander trennenden Rillen Brücken bilden und in benachbarten
Gruppen miteinander verfilzt sind.
Aus der DE 31 32 792 A1 ist beispielsweise zum Herstellen ei
nes Faservlieses ein grundsätzliches Verfahren bekannt, bei
dem eine Behandlung eines Vlieses mit Wasserdüsenstrahlen er
folgt. Als Stützteil für das Vlies während der Wasserstrahlen
behandlung wird ein wasserundurchlässiges Teil, wie ein End
losband, verwendet. Das Vlies wird auf einer Vielzahl von
mehrstufig und parallel angeordneten wasserundurchlässigen
Walzen behandelt, um eine wirkungsvolle Drainage und ein wir
kungsvolles Verfilzen der Fasern zu erreichen, nachdem diese
auf einem wasserundurchlässigen Band behandelt worden sind, und um
eine notwendige Festigkeit zum Weitertransport zu den besagten
Walzen herzustellen. Das mit diesem Verfahren hergestellte
Faservlies weist im wesentlichen keine Öffnungen auf, und die
Fasern sind fest in dreidimensionaler Richtung
verfilzt.
Die vorstehend angegebenen älteren Verfahren sind aufwendig
und gestatten nicht, ein Faservlies herzustellen, das die ein
gangs genannten Eigenschaften aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Faservlies be
reitzustellen, das die eingangs genannten Eigenschaften auf
weist und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Vlieses
anzugeben, bei dem das Faservlies mit niedrigen Kosten ohne
zusätzliche Verwendung von besonderem Material, wie beispiels
weise einem Faserbindungsagens, sondern lediglich durch hy
draulische Energie von Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen her
stellbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Faservlies gemäß Anspruch 1 und einem
Verfahren zur Herstellung eines Faservlieses gemäß Anspruch 2 gelöst.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, in der eine Vorrich
tung zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines ersten Auflagers,
Fig. 3 eine derjenigen in Fig. 2 ähnliche Ansicht eines
zweiten Auflagers,
Fig. 4 eine Schnittansicht, in der schematisch der Aufbau
des zu behandelnden Materials dargestellt ist,
Fig. 5 eine Schnittansicht, in der schematisch dargestellt
ist, wie die Fasern der ersten Komponente mit denje
nigen der zweiten Komponente des zu behandelnden Ma
terials verschlungen sind,
Fig. 6 eine photographische Darstellung, in der in vergrö
ßertem Maßstab der Aufbau des Faservlieses darge
stellt ist, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielt wird,
Fig. 7 eine Schnittansicht, in der schematisch das Prinzip
der Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen dargestellt
ist, die auf das zu behandelnde Material einwirken,
und
Fig. 8 Längsschnitte durch eine Ausführungsform von Düsenan
ordnungen.
Es wird zunächst auf die Fig. 1 Bezug genommen.
Ein Endlosband 1, das als ein erstes wasserundurchlässiges
Auflager dient und eine im wesentlichen glatte Oberfläche auf
weist, erstreckt sich zwischen einem Walzenpaar 2 und 3 und
wird von diesen aufgespannt. Auf der linken Seite der Fig. 1
sind Walzen 4a, 4b, 4c und 4d angeordnet, die als zweite Auf
lager dienen und ebenfalls jeweils wasserundurchlässige und im
wesentlichen glatte Oberflächen besitzen. Über dem Endlosband
1 und den Walzen 4a bis 4d sind jeweils Düsenmittel 5a, 5b,
5c, 5d und 5e angeordnet (vergleiche Fig. 2 und 3). Weiter
links von der Walze 4d in der Fig. 1 ist ein Paar Quetschrol
len 7 zum Entwässern des behandelten Materials 6 vorgesehen.
Die Düsenmittel 5a bis 5e sind über zugeordnete Druckregulier
ventile 8 und Druckanzeigen 9 mit einem Verteilerbehälter 10
verbunden. Der Verteilerbehälter 10 steht seinerseits über
eine Leitung 11 mit einem Filterbehälter 12 in Verbindung,
welcher wiederum mit einer Druckpumpe 14 verbunden ist, die
über einen Motor 13 angetrieben wird. Die Pumpe 14 steht über
eine Leitung 15 mit einem Tank 16 in Verbindung. In einem un
ter dem Endlosband 1 und den Walzen 4a bis 4d und Quetschrol
len 7 vorgesehenen Raum ist ein trogartiger Auffangbehälter 17
angeordnet, der mittels einer Leitung 18 und einem Filterka
sten 19 mit dem Tank 16 in Verbindung steht. Wasser aus dem
Tank 16 wird mittels der Druckpumpe 14 unter Druck gesetzt,
mittels des Filterbehälters 12 gefiltert, dem Verteilerbehäl
ter 10 angeliefert und dann in die jeweiligen Düsenmittel 5a
bis 5e verteilt und zuletzt aus den jeweiligen Öffnungen, die
am Boden der Düsenmittel 5a bis 5e in einem gewünschten Ab
stand angeordnet sind, in Form von feinen Hochgeschwindig
keitswasserstrahlen auf das zugeordnete Endlosband 1 und die
Walzen 4a bis 4e gespritzt (Fig. 2 und 3).
In dieser Vorrichtung wird das zu behandelnde Material 6 aus
Richtung des Pfeiles 20 auf das Endlosband 1 aufgelegt und
weiter in Richtung des Pfeiles 21 auf dem Endlosband 1, den
Walzen 4a bis 4d und durch die Quetschwalzen 7 weitergeför
dert. Das zu behandelnde Material 6 wird zunächst einer vorge
schalteten Behandlung zum Verflechten der Fasern mit Hochge
schwindigkeitswasserstrahlen ausgesetzt, die durch Öffnungen
der Düsenmittel 5a ausgespritzt werden. Dadurch wird dem Mate
rial 6, das auf dem Endlosband 1 antransportiert wird, ein
ausreichender Faserverflechtungseffekt verliehen, um zu ver
hindern, daß die faserige Lage in ihrem Aufbau beschädigt oder
zerstört wird. Anschließend wird das zu behandelnde Material 6
einer ähnlichen, jedoch intensiveren Behandlung mit Hochge
schwindigkeitswasserstrahlen ausgesetzt, die aus den Öffnungen
der jeweiligen Düsenmittel 5b bis 5e aufgespritzt werden, wenn
das Material auf den Walzen 4a bis 4d transportiert wird. Nach
diesem Vor- und Hauptbehandeln zum Zwecke der Faserverflech
tung wird das Material 6 in dem Maße zusammengedrückt, wie es
erforderlich ist, damit das Material im wesentlichen feuchtig
keitsfrei wird. Anschließend wird das Material einem nachfol
genden Trocknungsprozeß zugeführt.
In der Fig. 4 ist die Struktur des Materials vor der Behand
lung mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Das
zu behandelnde Material 6 weist eine erste Komponente auf, die
aus einer faserigen Lage 6a besteht, und eine zweite Komponen
te, die aus einer faserigen Lage 6b besteht. Beide Lagen sind
aufeinander angeordnet. Die erste faserige Lage 6a, d. h. die
erste Komponente, kann von einer Card- oder Papiermaschine so
hergestellt werden, daß die Fasern durch die hohe Energie der
Düsenstrahlen verschoben werden können. Das Grundgewicht der
Fasern der ersten Komponente muß weniger als 50 g/m2, vorzugs
weise weniger als 25 g/m2 betragen. Mit einem Grundgewicht von
50 g/m2 oder mehr wird es unmöglich, erste und zweite Komponen
tenbereiche voneinander zu trennen, was später näher beschrie
ben wird.
Die faserige Lage 6b der zweiten Komponente kann ebenfalls
durch eine Card- oder Papiermaschine oder andere Mittel so
hergestellt werden, daß die Fasern durch die Kraft der Wasser
strahlen auf die zweite faserige Lage 6b verschoben werden
können. Obwohl das Grundgewicht der zweiten faserigen Lage 6b
nicht wesentlich ist, so wird doch bevorzugt, daß die erste
faserige Lage 6a und die zweite faserige Lage 6b insgesamt ein
Grundgewicht von weniger als 100 g/m2 aufweist. Die vorliegende
Erfindung verwendet die erste faserige Lage 6a und die zweite
faserige Lage 6b beispielsweise in der Kombination, wie sie in
der nachfolgenden Tabelle dargestellt ist, wobei A die hydro
philen Fasern und B die hydrophoben Fasern bezeichnet.
Wenn eine Mischung von hydrophilen Fasern und hydrophoben Fa
sern verwendet wird, kann ein Mischungsverhältnis (in Ge
wichtsprozent) gewählt werden, das von den speziellen Verwen
dungszwecken des erhaltenen Faservlieses 22 abhängt. Im Falle,
daß das Faservlies 22 als Oberflächenmaterial für Monatsbinden
oder Wegwerfwindeln verwendet wird, hat es sich als brauchbar
herausgestellt, daß die erste faserige Lage 6a eine Mischung
von 50 Gew.-% Rayonfasern und 50 Gew.-% Polyesterfasern ent
hält, während die als andere Komponente des Materials dienende
zweite faserige Lage 6b aus 100 Gew.-% Polyesterfasern be
steht. Eine weitere vorteilhafte Mischung besteht darin, daß
für die erste faserige Lage 6a eine Mischung von 50 Gew.-%
Rayonfasern und 50 Gew.-% Baumwollfasern und für die zweite
faserige Lage 6b eine Mischung aus 50 Gew.-% Polyesterfasern
und 50 Gew.-% Polypropylenfasern gewählt wird.
In den Fig. 5 und 6 ist das mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellte Faservlies 22 dargestellt. Das zu behan
delnde Material 6, das die erste faserige Lage 6a als auf die
zweite, untere Lage 6b gelegte obere Lage aufweist, wird in
die Vorrichtung nach der Fig. 1 eingebracht, in welcher das
Material 6 auf dem Endlosband 1 und den Walzen 4a bis 4d, die
jeweils als erste und zweite Auflager dienen. Das zu behan
delnde Material 6 wird der Faserverschlingungsbehandlung mit
aus den in einem gewünschten Abstand im Boden der jeweiligen
Düsenmittel 5a bis 5d angeordneten Öffnungen ausgespritzten
Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen ausgesetzt, wobei die je
weiligen Düsenmittel dem Endlosband 1 bzw. den Walzen 4a bis
4d so zugeordnet sind, daß erste Bereiche 23 und zweite Berei
che 24 des Faservlieses 22 ausgebildet werden.
Die ersten Bereiche 23 sind in Abständen angeordnet, die den
Abständen der Düsenöffnungen 27 in Querrichtung zum Faservlies
22 entsprechen, wobei sich die Bereiche 23 kontinuierlich in
Längsrichtung des Faservlieses 22 erstrecken, während die
zweiten Bereiche 24 zwischen jeweils einem Paar erster Berei
che 23 angeordnet sind. In den ersten Bereichen 23 sind die
Fasern der ersten Lage 6a mit den Fasern der zweiten faseri
gen Lage 6b verschlungen, wodurch diese ersten Bereiche 23
eine relativ hohe Dichte aufweisen.
Demgegenüber sind in den zweiten Bereichen 24 die Fasern der
ersten faserigen Lage 6a nur spärlich vorhanden, da sie in die
ersten Bereiche 23 verschoben worden sind, weshalb die zweiten
Bereiche 24 eine relativ niedrige Dichte besitzen. Damit die
ersten Bereiche 23 und die zweiten Bereiche 24 voneinander
geschieden werden können, muß das Grundgewicht der ersten fa
serigen Lage 6a weniger als 30 g/m2 betragen, wie bereits vor
her erwähnt wurde. Der Durchmesser jeder Düsenöffnung 27 be
trägt vorzugsweise 0,05 bis 0,2 mm, und der Abstand, in dem
die Düseöffnungen 27 voneinander angeordnet sind, beträgt 0,5
bis 10 mm, um die ersten Bereiche 23 und die zweiten Bereiche
24 zu bilden, so daß sie klar voneinander getrennt sind.
In dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbei
spiel sind die Bereiche 23 relativ schmal, während die zweiten
Bereiche 24 relativ breit sind, jedoch ist die vorliegende
Erfindung nicht auf eine derartige Ausführung beschränkt. Es
hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, daß die ersten
Bereiche 23 schmäler sind als oder im wesentlichen gleich
breit sind wie die zweiten Bereiche 24, wenn das Faservlies 22
als Oberflächenmaterial für Monatsbinden oder Wegwerfwindeln
verwendet wird, und einen Anteil von hydrophilen Fasern von 50
Gew.-% als Fasern der ersten faserigen Lage 6a und hydrophoben
Fasern von 100 Gew.-% als Fasern der zweiten faserigen Lage 6b
aufweist. Eine derartige Komposition trägt den Verbesserungen
der gewünschten Eigenschaften des Faservlieses 22 Rechnung,
d. h., den Eigenschaften, die den Anforderungen genügen, die
darin bestehen, daß das Faservlies 22 wirkungsvoll Körperflüs
sigkeit an einem vorbestimmten Punkt aufsaugen kann, nach dem
Durchgang der Flüssigkeit trocken bleibt und den Rückfluß der
Flüssigkeiten verhindert.
In der Fig. 7 ist das Prinzip dargestellt, wie sich die Hoch
geschwindigkeitswasserstrahlen während der Behandlung zum Fa
serverflechten oder -verschlingen auf dem Endlosband 1 und den
Walzen 4a bis 4d verhalten. Die Hochgeschwindigkeitswasser
strahlen 25 durchdringen das zu behandelnde Material 6, pral
len gegen die Oberfläche des zugeordneten Auflagers, d. h. auf
das besagte Endlosband 1 oder die besagten Walzen 4a bis 4d,
und werden darauf nach oben zurückgeworfen, um wieder auf das
zu behandelnde Material 6 einzuwirken. Das zu behandelnde Ma
terial 6 wird auf diese Weise einer Interaktion der Wasser
strahlen 25 und ihrer zurückgeworfenen Strahlen 26 ausgesetzt,
so daß die individuellen Fasern dreidimensional verschoben und
dabei vollständig, wirkungsvoll und sauber miteinander ver
schlungen werden. Die Wasserstrahlen 25, die nach der Beendi
gung der Verschlingungsbehandlung ihre Energie verloren haben,
werden entlang der Ränder der jeweiligen Auflager und teilwei
se entlang der Kanten des Materials 6 abgeleitet und von dem
Auffangbehälter 17 aufgefangen. Die Oberflächenhärte der je
weiligen Auflager muß genügend hoch sein, damit die Hochge
schwindigkeitswasserstrahlen 25 auf den Oberflächen der jewei
ligen Auflager zurückgeworfen werden können; die zurückgewor
fenen Strahlen 26 müssen wieder der Behandlung zur Faserver
schlingung dienen können. Dementsprechend müssen das als er
stes Auflager dienende Endlosband 1 und die als zweite Aufla
ger dienenden Walzen 4a bis 4d erfindungsgemäß eine Oberflä
chenhärte von mehr als 50°, vorzugsweise höher als 70° entspre
chend JIS (Japanischer Industrie-Standard) -K 6301 Hs aufwei
sen. Das Endlosband 1 und die Walzen 4a bis 4d können aus Me
gestellt sein, sodaß sie eine Härte und eine Festigkeit auf
weisen, die groß genug ist, dem Druck der Hochgeschwindig
keitswasserstrahlen 25 standzuhalten. Jede der Walzen 4a bis
4d weist vorzugsweise einen Durchmesser zwischen 50 und 300 mm
auf, um dem Druck der Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen 25
standzuhalten und die Ableitung von Wasser zu erleichtern.
In der Fig. 8 sind Beispiele des Aufbaues der Öffnungen 27
dargestellt, die in dem Boden der Düsenmittel 5a, 5b, 5c, 5d
und 5e ausgeformt sind. Die Öffnungen 27 weisen einen Durch
messer von 0,05 bis 0,2 mm auf und besitzen im senkrechten
Schnitt einen nach unten abgeschrägten Bereich 28 und einen
geraden Bereich 29, wie es in den Fig. 8 (A), (B), (C) und
(D) dargestellt ist. Das Verhältnis der Länge L zu einem
Durchmesser D des Bereichs 29, nämlich L/D, ist geringer als
4/1, vorzugsweise geringer als 3/1. Eine derartige Konfigura
tion der Öffnung 27 dient einer wirksamen Reduzierung der
Druckverluste, die aufgrund des Strömungswiderstandes entste
hen. Demgegenüber würde eine Öffnung 27, die eine Form eines
gleichmäßigen Zylinders mit einem Verhältnis L/D größer als
4/1 aufweist, dazu führen, daß der Druckverlust infolge der
Strömungswiderstände zunimmt, wodurch ein beträchtlicher wirt
schaftlicher Nachteil entstünde.
Eine "mittlere Zulieferung in Querrichtung" von Hochgeschwin
digkeitswasserstrahlen der jeweiligen Düsenmittel 5a bis 5e
mit den auf die zugeordneten Auflager gerichteten Öffnungen 27
gemäß der Fig. 8 beträgt weniger als 40 cm3/(s . cm), insbeson
dere weniger als 30 cm3/(s . cm). Der Wert des Begriffs "mittlere
Zulieferung in Querrichtung" wird gegeben durch das Verhältnis
F/W, in dem F die Gesamtströmung bezeichnet, die aus jedem der
Düsenmittel 5a bis 5e auf die Auflage gespritzt wird, d. h. das
Endlosband 1 und die Walzen 4a bis 4d, wie in den Fig. 1
bis 3 dargestellt ist. W stellt dabei die effektive Breite
jedes der Düsenmittel 5a bis 5e dar (vgl. Fig. 3). Wenn die Behandlung mit
einer mittleren Zulieferung in Querrichtung von 40 cm3/(s . cm)
oder mehr durchgeführt würde, könnten die Hochgeschwindig
keitswasserstrahlen 25 auf dem Endlosband 1 und den Walzen 4a
bis 4d nur ungenügend abgeführt werden und das Material würde
mit überschüssigem Wasser aufgeschwemmt.
Der Druck, mit dem die Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen 25
ausgespritzt werden, oder genauer gesagt, der Rückdruck der
Düsenmittel 5a bis 5e ist geringer als 35 kg/cm2, vorzugsweise
zwischen 15 und 30 kg/cm2. Bei einem Rück- oder Reaktionsdruck
von 35 kg/cm2 oder mehr würden sich die einzelnen Fasern des zu
behandelnden Materials 6 soweit verschieben, daß die Struktur
dieser faserigen Lage zerstört und das Faserverfilzen un
gleichmäßig würde. Bei einem Reaktionsdruck von weniger als 7
kg/cm2 würde es demgegenüber unmöglich, ein Faservlies 22 der
gewünschten Eigenschaften mit hoher Wirksamkeit zu produzie
ren, egal wie lange das Material der Behandlung mit den Hoch
geschwindigkeitswasserstrahlen 25 ausgesetzt oder wie nahe die
Düsenmittel 5a bis 5e an dem zu behandelnden Material 6 pla
ziert wären.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend in Verbindung mit
einem Faservlies 22, das als Material für Hygieneartikel ver
wendet werden soll, und auch das Verfahren für die Herstellung
eines solchen Vlieses beschrieben wurde, versteht es sich, daß
das Verfahren gemäß der Erfindung auch angewendet werden kann
für die Herstellung von verschiedenen Faservliesen, die als
Komponenten zueinander unterschiedlicher Eigenschaften eine
elektrisch leitende Komponente und eine elektrisch isolierende
Komponente, abfärbende und nicht abfärbende Komponenten, Kom
ponenten unterschiedlicher Schmelzpunkte, schmelzbare und
nicht schmelzbare Komponenten, Komponenten unterschiedlicher
Elastizität, oder Komponenten aufweisen, die elastisch sind
und solche die nicht elastisch sind. Die Wahl der Komponenten
hängt ab von dem beabsichtigten Gebrauch des zu erzeugenden
Faservlieses.
Im folgenden wird ein Beispiel eines Produkts beschrieben:
Es wird eine faserige Lage 6a aus Rayon (mit Fasern der Größe
1.5 den x 51 mm) in der Menge von 10 Gew.-% als erste Kompo
nente und ein Polyesterfasergewebe (mit Fasern der Größe 1.4
den x 44 mm) in der Menge von 90 Gew.-% als zweite faserige
Lage 6b verwendet, welche Lagen aufeinandergelegt werden, um
zu behandelndes Ausgangsmaterial mit einem Grundgewicht von 20
g/m2 zu erhalten. Ein derartiges zu behandelndes Material 6
wurde in die Vorrichtung nach der Fig. 1 eingeführt, in der
das Material 6 mit Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen 25 (Dü
sendruck von 30 kg/cm2, mittleren Zulieferung in Querrichtung
von 8,5 cm3/(s . cm)) entsprechend Fig. 1 bis 3, behandelt, um
Testexemplare des Faservlieses zu erhalten. Diese Testexempla
re wurden in eine gekochte 1%-ige Lösung von Färbemittel ge
taucht, das unter dem Handelsnamen "KAYASTAIN A" (hergestellt
von NIHON KAYAKU Co., LTD., Japan) angeboten wird, mit dem
Ergebnis, daß die Rayonfasern gelb und die Polyesterfasern
blau gefärbt wurden. Die Eigenschaften der Testbeispiele wer
den in der folgenden Tabelle dargestellt.
Erfindungsgemäß wird ein Faservlies 22 geschaffen, das abwech
selnd angeordnete streifenartige Bereiche 23, 24 aufweist,
deren Eigenschaften im Vergleich zu denjenigen der benachbar
ten Bereiche 24, 23 unterschiedlich sind. Ein derartiges Fa
servlies 22 weist Eigenschaften auf, die den Anforderungen
gerecht werden, welche darin bestehen, daß wenn das Vliesmate
rial als Oberflächenmaterial bei verschiedenen hygienischen
Artikeln Verwendung findet, es eine vorgegebene Menge von Kör
perflüssigkeit an einem bestimmten Punkt aufsaugen kann. Des
weiteren bleibt das Vlies in diesem Bereich nach dem Durchgang
der Flüssigkeit trocken und es wird der Rückfluß dieser Kör
perflüssigkeit verhindert. Des weiteren enthält das Faservlies
22 erfindungsgemäß kein zusätzliches Material, wie beispiels
weise ein Faserbindungsagens und besitzt daher eine vorteil
hafte Bauschigkeit, läßt sich leicht anpassen, ist luftdurch
lässig und warm im Griff. Daher ist das erfindungsgemäße Fa
servlies 22 optimal als Material für die vorerwähnten hygieni
schen Artikel verwendbar. In Übereinstimmung mit der Erfindung
wird das Faservlies 22 ohne Verwendung von besonderem Materi
al, wie z. B. einem Faserbindungsagens, sondern lediglich durch
Verwendung der hydraulischen Energie der Hochgeschwindigkeits
wasserstrahlen 25 zum Faserverflechten hergestellt, wodurch
eine einfache Massenproduktion bei geringen Kosten für ein
derartiges Faservlies 22 mit den genannten Eigenschaften si
chergestellt ist.
Claims (8)
1. Aus hydrophilen und hydrophoben Fasern bestehendes Fa
servlies mit in Längsrichtung des Faservlieses verlau
fenden streifenartigen ersten und zweiten Bereichen,
die abwechselnd nebeneinander angeordnet sind, wobei
die ersten Bereiche gegenüber den zweiten Bereichen ei
ne höhere Dichte aufweisen, und in den ersten Bereichen
hydrophile und hydrophobe Fasern miteinander verschlun
gen und verflochten sind, wogegen in den zweiten Berei
chen entweder die hydrophilen oder die hydrophoben Fa
sern nur spärlich vorhanden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den zweiten Bereichen die Fasern in Längsrich
tung des Faservlieses im wesentlichen gleichmäßig über
die Fläche verteilt sind.
2. Verfahren zum Herstellen eines Faservlieses, wobei eine
aus einem ersten Fasermaterial (Faserkomponente 6a) be
stehende erste Faserlage über eine aus einem zweiten
Fasermaterial (Faserkomponente 6b) bestehende zweite
Faserlage gelegt wird, und so eine Materialbahn (6) er
halten wird, wobei Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen
mit einem Druck von weniger als 35 kg/cm2 aus Düsen auf
die Materialbahn (6) aufgespritzt werden, und die Dü
senöffnungen einen vorbestimmten gegenseitigen Abstand
haben, so daß den Abständen der Düsenöffnungen entspre
chende und kontinuierlich in Längsrichtung der Ma
terialbahn des Vlieses verlaufende streifenartige erste
Bereiche, in denen die Fasern der ersten Faserlage in
die zweite Faserlage eingedrungen und mit den Fasern
der zweiten Faserlage verflochten sind, sowie streifen
artige zweite Bereiche im Faservlies ausgebildet wer
den, in denen die Fasern der ersten Faserlage nur spär
lich vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialbahn (6) auf einem wasserundurchlässigen Aufla
ger (1) den Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen (25) zu
geführt und den Hochgeschwindigkeitswasserstrahlen aus
gesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) hydrophile
Fasern und das zweite Fasermaterial (Faserkomponente
6b) hydrophobe Fasern enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) hydrophobe
Fasern und das zweite Fasermaterial (Faserkomponente
6b) hydrophile Fasern enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) aus hydro
philen Fasern und das zweite Fasermaterial
(Faserkomponente 6b) aus hydrophilen Fasern und hydro
phoben Fasern besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) hydrophobe
Fasern enthält und das zweite Fasermaterial
(Faserkomponente 6b) hydrophile und hydrophobe Fasern
enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) hydrophile
Fasern und hydrophobe Fasern und das zweite Fasermate
rial (Faserkomponente 6b) hydrophile Fasern aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Fasermaterial (Faserkomponente 6a) hydrophile
Fasern und hydrophobe Fasern und das zweite Fasermate
rial (Faserkomponente 6b) hydrophobe Fasern enthält.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| JP57013530A JPS58132154A (ja) | 1982-01-31 | 1982-01-31 | 不織布及びその製造方法 |
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| Publication Number | Publication Date |
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| DE3302709A1 DE3302709A1 (de) | 1983-08-11 |
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