DE3786891T2

DE3786891T2 - Sehr weicher Spinnvliesstoff und Verfahren zur Herstellung desselben.

Info

Publication number: DE3786891T2
Application number: DE87308627T
Authority: DE
Inventors: Yoshinori Kobayashi; Takanobu Sakai; Naoyuki Tamura; Yoshinori Yoshida
Original assignee: Mitsui Petrochemical Industries Ltd
Current assignee: Mitsui Chemicals Inc
Priority date: 1986-09-29
Filing date: 1987-09-29
Publication date: 1993-11-11
Anticipated expiration: 2007-09-30
Also published as: KR910007629B1; US4810556A; CN1014331B; EP0269221A2; EP0269221B1; KR880004158A; DE3786891D1; EP0269221A3; CN87106614A; US5078935A; CA1283764C

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein sehr weiches Spinnvlies, das aus einem Olefinpolymeren (in vorliegender Beschreibung manchmal als Polyolefin bezeichnet) hergestellt ist.
Spinnvliese haben in verschiedenen Arten von Gegenständen des täglichen Gebrauches oder in industriellen Materialien breite Anwendung gefunden, weil sie aufgrund der Tatsache, daß sie aus Endlosfasern hergestellt sind, im Vergleich zu anderen trockenen oder feuchten Vliesen gute mechanische Eigenschaften, wie Zugfestigkeit, besitzen. Von den verschiedenen verfügbaren Arten von Spinnvliesen besitzen diejenigen, welche aus einem Polyamid, wie Nylon, oder einem Polyester, wie Polyethylenterephthalat, hergestellt sind, relativ hohe Weichheit. Daher sind in letzter Zeit Versuche unternommen worden, sie als Materialien zu verwenden, welche mit dem menschlichen Körper direkt in Kontakt kommen, wie Wegwerftücher oder Oberschichten von Windeln.
Spinnvliese, die aus einem Polyolefin hergestellt sind, sind jedoch nicht so weich wie diejenigen aus anderen Materialien, obwohl sie ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen Wasser und Chemikalien besitzen und billig sind. Deshalb blieb ihre Anwendung auf bestimmte Gebiete beschränkt. Beispiele schließen die Verwendung auf dem Gebiet des Bauwesens als Materialien für Dränagen, auf dem Gebiet der Landwirtschaft als Abdeckmaterialien und auf vielen anderen speziellen Gebieten als Teppichunterlagen ein. Natürlich hat die Verwendung von Spinnvliesen aus Polyolefin auf den obengenannten Anwendungsgebieten, wie als obere Schichten von Wegwerfwindeln, allmählich zugenommen, weil von der Weichheit abgesehen ihre anderen Eigenschaften denjenigen von Spinnvliesen, die aus anderen Materialien hergestellt sind, überlegen sind. Wenn die Weichheit der Spinnvliese aus Polyolefinen verbessert werden könnte, kann erwartet werden, daß sich ihre Anwendungsgebiete wegen ihrer fielen hervorragenden anderen Eigenschaften in der Zukunft weit ausdehnen werden.
Wenn ein Vlies als die oberste Lage von Papierwindeln verwendet wird, muß es gute mechanische Festigkeit, wie gute Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung haben. Es ist jedoch sehr schwierig, ein Vlies herzustellen, welches sowohl sehr weich als auch sehr widerstandsfähig gegen Abnutzung ist. Wenn es daher während seiner Herstellung geprägt wird, um es gegen Abnutzung widerstandsfähig zu machen, wird es in Übereinstimmung mit dem Grad der Prägung, die aufgebracht wird, widerstandsfähig gegen Abnutzung, aber es wird auch entsprechend weniger weich.
Um ein Vlies weich zu machen, wird es einem Verfahren unterworfen, das Kräuseln genannt wird.
Wenn ein Vlies, während es mit einer Walze oder dergleichen vorwärts bewegt wird, von oben durch einen Druckkörper gepreßt wird, wird die Oberfläche des Vlieses mit einer Geschwindigkeit bewegt, die wegen des Reibungswiderstandes, der durch den Kontakt des Vlieses mit dem Druckkörper erzeugt wird, höher ist als diejenige, mit welcher die tiefer liegenden Teile des Vlieses zugeführt werden. Das Prinzip des Kräuselns beruht auf der Tatsache, daß das Vlies durch diese Differenz der Geschwindigkeiten gekräuselt wird.
Wenn jedoch während des Kräusefrorganges durch den Druckkörper eine übermäßige Kraft auf das Vlies ausgeübt wird oder wenn das Vlies zu schnell zugeführt wird, können die Fasern durch die durch den Vorgang erzeugte Reibungswärme geschmolzen werden, oder sie können zerreißen, oder mit anderen Materialien, die von der Bildung von Fusseln herrühren, gemischt werden, oder es können statische Elektrizität oder Fusseln erzeugt werden, und so jede Erhöhung der Geschwindigkeit des Kräuselvorganges schwierig machen.
In einer ihrer Formen sieht die vorliegende Erfindung ein sehr weiches Spinnvlies vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es (A) aus Fasern eines Olefinpolymeren hergestellt ist, wobei die Fasern eine Feinheit von 0,0555 bis 0,333 Tex (0,5 bis 3 Denier) haben, (B) eine Flächenmasse von 30 g/m² bis 15 g/m² aufweist, (C) einen Wert für [WMR WQR] von 2,5 g oder darunter hat, wobei WMR und WQR die mit einer Vorrichtung zur Messung der Griffweichheit gemessenen Weichheiten in Maschinenrichtnng bzw. in Querrichtung dazu bedeuten, und (D) in Maschinenrichtung wellenartig gekräuselt ist.
Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Vliesstranges mit einer Flächenmasse von 15 bis 30 g/m² dadurch, daß man endlose Fasern aus einem Olefinpolymeren (2), die eine Feinheit von 0,0555 bis 0,333 Tex (0,5 bis 3 Denier) besitzen, in einer festgesetzten Richtung fließen läßt, bereit, das die folgenden Schritte umfaßt: Ausrichten der Achsen der endlosen Fasern in die Richtung, in welcher die endlosen Fasern eingeführt werden, um ein Vlies (5) zu bilden, welches einen Kettenausrichtungsfaktor (maximale Zugfestigkeit in Maschinenrichtung/maximale Zugfestigkeit in Querrichtung dazu) von 3,0 oder höher und eine Flächenmasse von 29 g/m² oder darunter hat, und dann Anbringen einer wellenartigen Kräuselung auf dem Vlies in Maschinenrichtung durch Kräuseln des Vlieses.
In diesem Verfahren ist es bevorzugt, ein Schmiermittel auf einen Teil des Vlieses aufzubringen, bevor es mit dem Druckkörper in Kontakt kommt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Hinweis auf die Zeichnungen beschrieben, in welchen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Vorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Spinnvlieses ist,
Fig. 2 einen Querschnitt einer Kräuselvorrichtung zur Herstellung des erfindungsgemäßen Spinnvlieses darstellt,
Fig.3 ein anderes Beispiel für eine Kräuselvorrichtung zeigt, die gemäß vorliegender Erfindung verwendet werden kann, und
Fig. 4 eine Grafik ist, welche die Beziehung zwischen dem Kettenausrichtungsfaktor und der Weichheit in der Querrichtung veranschaulicht.
Ein erfindungsgemäßes Spinnvlies aus einem Polyolefin wird aus Endlosfasern eines Olefinpolymeren hergestellt. Die Endlosfasern haben eine Feinheit von 0,0555 bis 0,333 Tex (0,5 bis 3 Denier), vorzugsweise 0,111 bis 0,278 Tex ( 1 bis 2,5 Denier). Wenn die Fasern eine Feinheit haben, die unter der unteren Grenze dieses Bereiches liegt, kann das erhaltene Vlies nicht fest genug sein. Eine über der oberen Grenze dieses Bereiches liegende Feinheit stellt eine ausreichende Weichheit des erhaltenen Vlieses nicht sicher.
Olefinpolymere, welche die Endlosfasern bilden, schließen Polymere oder Copolymere eines α-Olefins, wie Ethylen, Propylen, 1-Buten, 3-Methyl-1-buten, 3-Methyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten, 1-Hepten, 1-Hexen, 1-Okten oder 1-Decen, Copolymere eines der oben beschriebenen α-Olefine und einer ungesättigten Carbonsäure, wie Maleinsäure oder Nadinsäure, einem Ester einer der ungesättigten Cärbonsäuren oder einer ungesättigten Carbonsäuregruppe, wie einem Anhydrid, und Mischungen der oben beschriebenen Substanzen ein. Olefinpolymere, die hauptsächlich aus einer dieser Substanzen hergestellt und mit kleinen Mengen anderer Polymerer vermischt sind, können gemäß vorliegender Erfindung ebenfalls verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Vlies hat eine Flächenmasse von 15 bis 30 g/m² und vorzugsweise 15 bis 26 g/m². Um genügende Festigkeit und Undurchsichtigkeit sicherzustellen, wird die untere Grenze der Flächenmasse auf 15 g/m² festgesetzt. Wenn die Flächenmasse eines Vlieses, welches aus Fasern hergestellt ist, deren Feinheit im oben angegebenen Bereich liegt, auf einen Wert zwischen 30 g/m² und 15 g/m² festgesetzt wird, wird ein Vlies erhalten, das hohe Weichheit und hohe mechanische Festigkeit besitzt.
Das erfindungsgemäße Vlies kann in Maschinenrichtung einer Zugbeanspruchung von bis zu 4 kg/5 cm Breite oder darüber und vorzugsweise bis zu 5 kg/5 cm Breite oder darüber, und in Querrichtung einer Zugbeanspruchung von bis zu 0,5 kg/5 cm Breite oder darüber und vorzugsweise bis zu 0,8 kg/5 cm Breite oder darüber widerstehen. Das Vlies, welches eine in diesem Bereich liegende Zugfestigkeit aufweist, besitzt gleichzeitig ausreichende Weichheit und ausreichende Zugfestigkeit.
Die Ausdrücke "Maschinenrichtung" und "Querrichtung", wie sie in vorliegender Beschreibung verwendet werden, bedeuten die Richtung, in welcher das Vlies während der Herstellung zugeführt wird bezw. die Richtung senkrecht zu der Richtung, in welcher das Vlies zugeführt wird. Der Wert des erfindungsgemäßen Faservlieses für [WMR WQR], worin WMR (g) und WQR (g) die mit einer Vorrichtung zur Messung der Griffweichheit gemessenen Weichheiten in Maschinenrichtung bezw. in Querrichtung darstellen, beträgt 2,5 g oder darunter, was zeigt, daß das erfindungsgemäße Vlies sehr weich ist. Vorzugsweise sind WMR und WQR 4.5 oder darunter bezw. 2,5 oder darunter.
Das sehr weiche erfindungsgemäße Vlies, welches oben definiert wurde, kann durch absichtliches Ausrichten der Fasern in Maschinenrichtung unter Bildung eines rohen Vlieses und dann durch Kräuseln des rohen Vlieses, wobei es mit einer wellenartigen Kräuselung versehen wird, die sich in Maschinenrichtung fortpflanzt.
Die Ausrichtung der Fasern in Maschineinrichtung ergibt ein Vlies, das in Querrichtung sehr weich ist. Das erhaltene Vlies ist jedoch in Maschinenrichtung nicht weich genug. Um es in Maschinenrichtung weich zu machen, wird es daher einem Kräuselverfahren unterworfen, in welchem es mit einer wellenförmigen Kräuselung versehen wird, die in Maschinenrichtung verläuft.
Ein Vlies, welches in Querrichtung durch Ausrichtung der Fasern in Maschinenrichtung weich gemacht wurde, kann durch bekannte Techniken hergestellt werden.
Genauer gesagt ist eine Technik zur zwangsweisen Ausrichtung der Fasern in Maschinenrichtung zum Zwecke der Verbesserung der Empfindlichkeit gegen Zerreißen in Maschinenrichtung bekannt. Nach dieser Technik wird beispielsweise, wie in Fig. 1 gezeigt wird, ein geschmolzenes Polymeres zu Fäden 2 ausgezogen, die aus Öffnungen 1 extrudiert werden. Ein Luftstrom, der aus einer Ansaugvorrichtung 3 für Luft austritt, sammelt die Fäden dann auf einer sich bewegenden Oberfläche 4. Wenn die Fäden auf der sich bewegenden Oberfläche 4 abgelegt sind, werden sie in der Richtung, in der sie bewegt werden, in der Weise ausgerichtet, daß sie ein Vlies 5 bilden, welches den Erfordernissen der vorliegenden Erfindung entspricht. Ein rohes Vlies, welches gemäß vorliegender Erfindung verwendet werden kann, kann auch nach einem Verfahren erhalten werden, das in der Beschreibung der japanischen Patentpublikation 24991/1972 offenbart wird, indem man die Geschwindigkeit der Zuführung der Fasern und die Geschwindigkeit, mit welcher die aufnehmende Oberfläche bewegt wird, in geeigneter Weise abstimmt. Die japanischen Offenlegungsschriften 112273/1979 und 70060/1986 haben ebenfalls Techniken zur Herstellung eines Spinnvlieses vorgeschlagen, in welchem die Fäden in Maschinenrichtung ausgerichtet werden.
Der Ausdruck "Ausrichten der Fasern in der Richtung, in welcher sie zugeführt werden", wie er in vorliegender Beschreibung verwendet wird, bedeutet das Ausrichten der Längsachsen der Fasern in der Richtung, in welcher sie bewegt werden. Dies schließt zusätzlich zu einem Fall, in welchem die Längsachsen der Fasern in einer Richtung angeordnet sind, die parallel zu der Richtung ist, in welcher die Fasern zugeführt werden, auch den Fall ein, in welchem die Fasern in einem gewissen Maße miteinander verfilzt sind und in Bezug auf die Richtung, in welcher sie zugeführt werden, geneigt sind, aber im großen und ganzen in der Richtung, in der sie zugeführt werden, ausgerichtet sind.
Wenn die Ausrichtung der Längsachsen der Fasern in der Richtung, in welcher sie zugeführt werden, durch eine der bekannten Techniken bewirkt wird, hat das erhaltene Vlies eine hohe Weichheit in Querrichtung, jedoch eine geringe Weichheit in Maschinenrichtung. Diese Neigung eines Vlieses zu geringerer Weichheit in Maschinenrichtung nimmt zu, wenn der Grad der Ausrichtung der Fasern zunimmt. Auch die Zugkraft, die auf das Vlies in Maschinenrichtung ausgeübt werden kann, ohne daß es reißt, wird mit steigendem Grad der Ausrichtung unausgeglichen. Im konkreten Fall nimmt die Zugkraft, die in Maschinenrichtung ausgeübt werden kann zu, während die Zugkraft in Querrichtung abnimmt. Es gibt daher vom Ausgleich der Festigkeit des Vlieses auf ein Maß, bei welchem das Vlies geformt werden kann und der Beanspruchung bei der Verwendung standhält, wie auch vom Gesichtspunkt der Kapazität der verwendeten Vorrichtung zur Herstellung her eine Grenze der Möglichkeit, die Weichheit in Querrichtung zu erhöhen. Im allgemeinen liegt die unterste Grenze der Weichheit, die einem Vlies verliehen werden kann, bei WQR ≥ 1,0 g. Bei diesem Wert ist die Weichheit in Maschinenrichtung WMR natürlich 4,5 g oder darüber und im wesentlichen 5 g oder darüber. Die Zugkraft, die in Maschinenrichtung ausgeübt werden kann, liegt bei bis zu 4 kg/5 cm Breite oder darüber und im wesentlichen bei 6 kg/5 cm Breite oder darüber, und die Zugkraft, die in Querrichtung ausgeübt werden kann, liegt bei bis zu 0,5 kg/5 cm Breite oder darüber und im wesentlichen bei bis zu 1 kg/5 cm Breite oder darüber.
Wenn der Grad der Ausrichtung der Fasern in Maschinenrichtung unter Verwendung eines Ketenausrichtungsfaktors (welcher definiert ist als das Verhältnis "maximale Zugkraft, die auf die Fasern in Maschinenrichtung ausgeübt werden kann, ohne daß sie zerreißen, zur maximalen Zugkraft, die auf die Fasern in Querrichtung ausgeübt werden kann, wenn die Maschinenrichtung die Richtung ist, in welcher die Fasern zugeführt werden) ausgedrückt wird, hat das gemäß vorliegender Erfindung hergestellte Vlies einen Kettenausrichtungsfaktor von 3,0 oder darüber (vgl. Fig. 4). Dies ist deshalb so, weil das gebildete Vlies bei Ausrichtung der Fasern in Maschinenrichtung eine hohe Weichheit in Querrichtung aufweist und die gewünschte Weichheit durch Festlegen des Kettenausrichtungsfaktors auf einen Wert von 3,0 oder darüber (vgl. Fig. 4) sichergestellt wird.
Um das rohe Vlies in Maschinenrichtung weich zu machen, wird es einem Kräuselprozeß unterworfen, in welchem es in einer wellenartigen Weise in Maschinenrichtung gekräuselt wird. Der Ausdruck "in wellenförmiger Weise in Maschinenrichtung gekräuselt", wie er in vorliegender Beschreibung verwendet wird, bedeutet, die Wellen der Kräuselung in der vorher definierten Maschinenrichtung (in der Richtung, in welcher die Fasern zugeführt werden) zu übertragen und sie in der zur Maschinenrichtung rechtwinkligen Richtung zu verdrängen. Das Kräuseln des rohen Vlieses wird durch bekannte Techniken bewirkt. Beispielsweise wird die obere Oberfläche eines rohen Vlieses 5, welches über eine Walze 6 läuft, gegen eine Platte 7 gepreßt, die eine rauhe, sandpapierartige Oberfläche hat, wobei die Platte 7 den Druckkörper 8 darstellt, so daß das rohe Vlies 5 in einer wellenförmigen Weise durch die durch das Pressen erzeugte Reibungskraft in der Richtung seiner Bewegung, d. h. in Maschinenrichtung, gekräuselt wird.
Auf einen Teil des Vlieses, welcher mit dem Druckkörper 8 in Berührung kommt und welcher vor dem Teil liegt, der in Berührung kommt, kann ein Schmiermittel aufgebracht werden.
Durch das Aufbringen des Schmiermittels kann der Reibungswiderstand verringert werden und dadurch die Bildung von Reibungswärme beschränkt werden.
Die Oberfläche des Vlieses wird durch das Kräuseln des Vlieses nicht beschädigt. Das Kräuseln macht es möglich, daß die Geschwindigkeit, mit welcher das Vlies zugeführt wird, erhöht wird und sich dadurch die Produktivität erhöht.
Das Schmiermittel kann mit einem Sprühverfahren aufgebracht werden, in welchem eine Sprühpistole 9 zum Aufbringen des Schmiermittels verwendet wird, wie es in Fig. 2 gezeigt wird, oder in der Weise, daß man das Vlies in einen Vorratsbehälter 10 leitet, so daß es in das im Vorratsbehälter 10 enthaltene Schmiermittel eintaucht, wie es in Fig. 3 gezeigt wird, oder durch ein Gravurstreichverfahren (nicht gezeigt), in welchem das in einem Vorratsbehälter enthaltene Schmiermittel mit einer gebeizten Walze auf das Vlies aufgebracht wird.
Die verwendbaren Schmiermittel schließen jene ein, welche den Reibungswiderstand des Vlieses verringern können, ohne die Eigenschaften des Vlieses zu beeinflussen, wie Wasser, eine wässerige Lösung eines oberflächenaktiven Mittels oder eine wässerige Lösung eines Hydrphobiermittels, sowie jene, welche den Reibungswiderstand verringern können und die Eigenschaften des Vlieses verbessern, wenn sie darauf aufgebracht werden. Wenn ein das Vlies modifizierendes Mittel, wie ein oberflächenaktives Mittel, als Schmiermittel aufgebracht wird, kann es durch den Druckkörper gleichmäßig über die gesamte Oberfläche des Vlieses verteilt werden, was die gleichmäßige Modifizierung des Vlieses ermöglicht.
Ein Schmiermittel muß in einer geeigneten Menge auf das Vlies aufgebracht werden, da übermäßiges Aufbringen Schlüpfrigkeit des Vlieses erzeugt und verhindert, daß es gekräuselt wird. Im allgemeinen wird eine im Bereich zwischen 0,1 bis 1 g/m² liegende Menge aufgebracht, obwohl die genaue Menge des aufgebrachten Schmiermittels sich in Abhängigkeit vom Typ der Faserkomponente, der Flächenmasse des Vlieses oder der Geschwindigkeit, mit welcher das Vlies zugeführt wird, ändert.
Der Grad von Weichheit in Querrichtung, der dem Vlies durch Kräuseln verliehen werden kann, ändert sich mit dem Grad des durchzuführenden Kräuselns. Es gibt jedoch vom Gesichtspunkt der Produktivität und der Kapazität der verwendeten Vorrichtung eine Grenze für den Grad des Kräuselns. Wenn der Sollendwert der Weichheit WMR ≤ 4,5 g und [WMR WQR] ≤ 2,5 sein soll, wird vorzugsweise ein Vlies als Objekt für das Kräuseln verwendet, für das 4,5 < WMR ≤ 7 g und 2,5 < [WMR WQR] ≤ 3,5 g ist.
Das rohe Vlies wird durch das Kräuseln sowohl in Querrichtung als auch in Maschinenrichtung geringfügig weicher. Wenn der Sollwert in Querrichtung 2,5 g oder weniger betragen soll, kann ein Vlies verwendet werden, welches einen Wert für WQR von 2,8 g aufweist und das sich daraus ergebende Vlies einen Endwert für WQR von 2,5 g hat.
Das Kräuseln wirkt sich auf die maximale Zugbeanspruchung aus, der das Vlies ausgesetzt werden kann ohne zu reißen, d. h. das Kräuseln neigt dazu, die maximale Zugfestigkeit zu verringern. Wenn daher der Sollendwert für die maximale Zugfestigkeit in Maschinenrichtung 4 kg/5 cm Breite oder darüber und in Querrichtung 0,5 kg/5 cm Breite oder darüber betragen soll, ist es sicher, die maximale Zugfestigkeit eines rohen Vlieses in Maschinenrichtung mit 5 kg/5 cm Breite oder darüber, vorzugsweise 5,5 kg/5 cm Breite oder darüber und in Querrichtung mit 0,6 kg/5 cm Breite oder darüber und vorzugsweise mit 0,8 kg/5 cm Breite oder darüber festzulegen.
Das Kräuseln wirkt sich auch auf die Flächenmasse aus. Es ist daher sicher, ein rohes Vlies mit einer Flächenmasse zu verwenden, welche um 1 g/m² oder weniger, vorzugsweise um 2 g/m² oder weniger niedriger ist als die des Endproduktes.
Das so erhaltene sehr weiche Vlies kann einer bekannten Weiterverarbeitung, wie einem Präge- oder einem Vernadelungsverfahren, unterworfen werden oder es kann mit einem hydrophilen Mittel oder einem wasserabstoßenden Mittel behandelt werden.
Wenn eine Prägung des Vlieses der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird, wird diese mit einem Prägekalander durchgeführt, bevor das Vlies gekräuselt wird. Wenn das Vlies dem vorgenannten Verfahren unterworfen wird, wird seine Weichheit nicht verringert, auch wenn es geprägt wird.

(Ausführungsformen)

Es werden nun nachstehend experimentelle Beispiele der vorliegenden Erfindung beschrieben.

Experimentelle Beispiele 1 bis 16

Ein Vlies (Vergleichsbeispiel 1) wurde nach dem Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen durch willlkürliches Ausrichten von Polypropylenfasern hergestellt und weitere Vliese (Beispiele 2 bis 16) wurden nach dem Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen durch Ausrichten von Polypropylenfasern in der Richtung, in welcher sie zugeführt wurden (in der Maschinenrichtung) hergestellt. Von jedem Beispiel wurden dann verschiedene Eigenschaften gemessen. Die Weichheit der Vliese in Maschinenrichtung und in Querrichtung wurden unter Verwendung einer Vorrichtung zur Bestimmung der Griffweichheit gemessen.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Messungen. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, waren die erhaltenen rohen Vliese bei Ausrichtung der Längsachsen der Fasern in Maschinenrichtung in Querrichtung weicher als das Vlies mit willkürlicher Ausrichtung der Fasern. Es ist jedoch auch klar ersichtlich, daß sie im wesentlichen keine Weichheit in Maschinenrichtung besitzen.
Die rohen Vliese wurden dann im wesentlichen einem Kräuselverfahren unterworfen, um Vliese zu erhalten, die in wellenartiger Weise in Maschinenrichtung gekräuselt sind. Dann wurden verschiedene Eigenschaften der erhaltenen Vliese gemessen.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Messungen.
Experimentelle Beispiele 7 bis 16 stellen Vliese dar, welche die Erfordernisse der vorliegenden Erfindung erfüllen konnten.
Ferner zeigt auch Fig. 4, welche eine Grafik ist, welche die Beziehung zwischen dem Kettenausrichtungsfaktor und der Weichheit des gekraüselten Vlieses in Querrichtung zeigt, daß Beispiele 7 bis 16 gute Ergebnisse zeigten. Tabelle 1 Rohes Vlies Maximale Zugfestigkeit kg/5 cm Breite Dehnung bei maximaler Zugfestigkeit % Weichheit g Exp. Beispiel Feinheit Flächenmasse g/m² Kettenorientierungsfaktor Tabelle 1 - Fortsetzung Nach dem Kräuseln Maximale Zugfestigkeit kg/5 cm Breite Dehnung bei maximaler Zugfestigkeit % Weichheit g Exp. Beispiel Feinheit Flächenmasse g/m²
Anschließend wurde Wasser auf die nach den Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen hergestellten Vliese aus Polypropylen (mit einer Flächenmasse von 25 g/m²) gesprüht und die Vliese wurden dann mit einer Kräuselvorrichtung gekräuselt. Dabei wurden Faktoren, wie die Menge des aufgesprühten Wassers, die Geschwindigkeit, mit welcher das Vlies zugeführt wurde usw. geändert, so daß die Beschaffenheit der Oberfläche eines jeden Vlieses vor und nach dem Kräuseln, die Bildung von Fusseln und die Weichheit organoleptisch bewertet werden konnten. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse dieser Versuche.
In der Tabelle wurde der Grad der Bildung von Fusseln in 5 Stufen unterteilt, welche mit 1 (sehr viele), 2 (viele), 3 (einige), 4 (wenige) und 5 ( sehr wenige) bezeichnet wurden. Der Grad der Weichheit wurde durch 4 Berwertungsstufen 1 bis 4 wie folgt angegeben: 1, die Fasern waren im wesentlichen geschmolzen und zu einem spröden, plattenartigen Material geworden; 2, die Fasern waren teilweise geschmolzen, an einigen Stellen hatten sich Löcher gebildet und die Fasern waren spröde geworden; 3, einige der Fasern waren teilweise geschmolzen und waren etwas rauh geworden; und 4, die Fasern waren sehr weich.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, verursachte die Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der das Vlies zugeführt wurde, keine Abnormitäten an der Oberfläche des erhaltenen Vlieses, wenn während des Kräuselns Wasser auf das Vlies gesprüht wurde. Wenn jedoch kein Wasser aufgesprüht wurde und das Vlies mit erhöhter Geschwindigkeit zugeführt wurde, schmolz die Oberfläche des Vlieses oder die Menge der gebildeten Fusseln wurde groß. Das Aufsprühen einer übermäßigen Menge Wasser verursachte Schlüpfrigkeit des Vlieses in der Kräuselvorrichtung. Dies machte das Kräuseln des Vlieses und damit das Versehen des Vlieses mit Weichheit schwierig. Tabelle 2 Zustand des gekräuselten Vlieses Zuführgeschwindigkeit m/Minute Menge aufgebrachtes Wasser g/m² Kräuselung entstanden Menge an gebildeten Fusseln Weichheit Äußeres Aussehen Gesamtbeurteilung Referenzbeispiel Beispiel Vergleichsbeispiel die Oberfläche des Vlieses war geschmolzen und wurde rauh hatte ein ähnliches Aussehen wie das rohe Vlies und zeigte ausgezeichnete Weichheit das Vlies konnte wegen Schlüpfrigheit nicht gekräuselt werden die Oberfläche des Vlises war geschmolzen und es hatten sich Löcher darin gebildet es war überhaupt keine Weichheit vorhanden und das Vlies war beschädigt gut sehr gut schlecht

Claims

1. Spinnvlies, dadurch gekennzeichnet, daß es (A) aus Fasern eines Olefinpolymeren hergestellt ist, wobei die Fasern eine Feinheit von 0,0555 bis 0,333 Tex (0,5 bis 3 Denier) haben, (B) eine Flächenmasse von 30 g/m² bis 15 g/m² aufweist, (C) einen Wert für [WMR WQR] von 2,5 g oder darunter hab wobei WMR und WQR die mit einer Vorrichtung zur Messung der Griffweichheit gemessenen Weichheiten in Maschinenrichtung bzw. in Querrichtung dazu bedeuten, und (D) in Maschinenrichtung wellenartig gekräuselt ist.

2. Spinnvlies nach Anspruch 1, in welchem das Vlies eine maximale Zugfestigkeit in Maschinenrichtung von mindestens 4 kg/5cm Breite und eine maximale Zugfestigkeit in Querrichtung dazu von mindestens 0,5 kg/5cm Breite aufweist.

3. Spinnvlies nach einem der Ansprüche 1 oder 2, worin das Polymere ein Homo- oder Copolymeres eines α-Olefins, ein Copolymeres eines α-Olefins und einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure oder eines Derivates davon einschließt und gewünschtenfalls mit einer kleineren Menge eines anderen Polymeren gemischt ist.

4. Spinnvlies nach Anspruch 3, worin das Olefin aus Ethylen, Propylen, 1-Buten, 3-Methyl-1-buten, 3- Methyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten, 1-Hepten,1-Hexen, 1-Okten und 1-Decen ausgewählt ist, die ungesättigte Carbonsäure Maleinsäure oder Nadicsäure ist und ein Derivat einer ungesättigten Carbonsäure ein Ester oder ein Anhydrid ist.

5. Verfahren zur Herstellung eines eines Vliesstranges mit einer Flächenmasse von 15 bis 30 g/m² dadurch, daß man endlose Fasern aus einem Olefinpolymeren (2), die eine Feinheit von 0,0555 bis 0,333 Tex (0,5 bis 3 Denier) besitzen, in einer festgesetzten Richtung fließen laßt, umfassend die Schritte: Ausrichten der Achsen der endlosen Fasern in die Richtung, in welcher die endlosen Fasern eingeführt werden, um ein Vlies (5) zu bilden, welches einen Kettenausrichtungsfaktor (maximale Zugfestigkeit in Maschinenrichtung/maximale Zugfestigkeit in Querrichtung dazu) von 3,0 oder höher und eine Flächenmasse von 29 g/m² oder darunter hat, und dann Anbringen einer wellenartigen Kräuselung auf dem Vlies in Maschinenrichtung durch Kräuseln des Vlieses.

6. Verfahren nach Anspruch 5, umfassend die Schritte: Bildung eines Vlieses (5), das einen Kettenausrichtungsfaktor von 3,0 oder höher aufweist, durch Vereinigen von Endlosfasern (2), die durch Strecken aus Öffnungen (1) erzeugt werden, auf einer sich bewegenden Oberfläche (4) und durch Ausrichten der Achsen der Endlosfasern in die Richtung, in welche die sich bewegende Oberfläche bewegt wird, und Aufnehmen des Vlieses mit einer Walze (6) und Kräuseln des Vlieses durch Aufdrücken eines Druckkörpers (8), während es auf der Walze bewegt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Einschluß eines Schrittes, der im Aufbringen eines Schmiermittels auf einen Teil des Vlieses besteht, bevor es mit dem Druckkörper in Berührung kommt.

8. Verfahren zur Herstellung eines weichen Vlieses nach Anspruch 7, worin das Schmiermittel Wasser ist.

9. Verfahren zur Herstellung eines weichen Vlieses nach einem der Ansprüche 7 oder 8, worin die Menge des aufgebrachten Schmiermittels zwischen 0,1 und 1 g/m² beträgt.