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Titel: Abspanneinrichtung für eine rückbare Förder-
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und/oder Gewinnungsanlage, insbesondere eine Hobelanlage Die Erfindung
betrifft eine Abspanneinrichtung für eine rückbare Förder- und/oder Gewinnungsanlage,
insbesondere eine Hobelanlage, zum Einsatz in mit schreitenden hydraulischen Ausbaugestellen
ausgerüsteten untertägigen Gewinnungsbetrieben, mit über die Länge der Förder- und/oder
Gewinnungsanlage verteilt angeordneten hydraulischen Abspannzylindern, die in der
zur Liegendebene parallelen Ebene schwenkbar einerseits mit der Förder- - und/oder
Gewinnungsanlage und andererseits mit rückbaren Stempelwiderlagern gelenkig verbunden
sind.
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Abspanneinrichtungen dieser Art werden als sogenannte Blockabspannungen
bezeichnet. Bei der Blockabspannung erfolgt die Abspannung des Strebförderers mit
Hilfe hydraulischer Abspannzylinder, die zwischen den schreitenden Ausbaugestellen
des Gewinnungsstrebs und dem Strebförderer druck- und zugfest, jedoch gelenkig so
eingeschaltet sind, daß sie beim Rücken des Strebförderers und beim Schreiten des
Ausbaus Schwenkbewegungen in einer zur Liegendebene parallelen Ebene u ausführen
können. Die Abspannzylinder finden ihr Widerlager an den Liegendschwellen der Ausbaugestelle,
die mit Konsolen od.dgl. für den Gelenkanschluß der Abspannzylinder versehen
sind.
Die in Längsrichtung des Förderers wirkenden Kraftkomponenten der Abspannzylinder
wirken den Betriebskräften der Förder- und Gewinnungsanlage und insbesondere bei
einem im Einfallen stehenden Gewinnungsbetrieb den Abtriebskräften entgegen (DE-OS
28 00 519, DE-AS 19 32 378).
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Während bei den herkömmlichen Blockabspannungen die versatzseitig
am Strebförderer angreifenden Abspannzylinder an schweren schreitenden Ausbaugestellen,
wie Ausbauschilden, Ausbauböcken u.dgl., gelenkig abgestützt sind, ist es auch schon
bekannt, als Widerlager für die Abspannzylinder vom eigentlichen Strebausbau unabhängige
Stempelwiderlager vorzusehen, die jeweils nur einen einzigen zwischen Kopf- und
Fußplatte gelenkig eingeschalteten hydraulischen Verankerungsstempel umfassen (DE-OS
31 03 49r) Diese bekannte Blockabspannung kann somit auch dann zum Einsatz kommen,
wenn für die Abstützung der Abspannzylinder keine schweren und teuren hydraulischen
Ausbaugestelle der üblichen Art zur Verfügung stehen oder aber die Abstützung der
Abspannzylinder an solchen Ausbaugestellen aus betrieblichen Gründen unzweckmäßig
ist.
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Die Erfindung geht von einer Blockabspannung dieser letztgenannten
Ausführung aus. Aufgabe der Erfindung ist es vor allem, die aus den hydraulischen
Verankerungsstempeln bestehenden Stempelwiderlager so anzuordnen, daß sie beim Rückvorgang
ihre Lage im Streb zuverlässig beibehalten und gegen Abwanderungsbewegungen im Einfallen
zuverlässig gehalten werden. Zugleich soll sichergestellt werden, daß die hohen
Abspannkräfte nicht als Seitenkräfte auf die Ausbaugestelle übertragen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stempelwiderlager
mit Ausbsaugestellen des hydraulischen Schreitausbaus des Gewinnungsbetriebes gekoppelt
und gegen diese abgestützt sind.
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Bei dieser Ausgestaltung der Abspanneinrichtung sind somit die gegenüber
den schreitenden Ausbaugestellen kleinen Stempelwiderlager so mit den Ausbaugestellen
gekoppelt, daß sie beim Lösen ihrer hydraulischen Verankerungsstempel am zugeordneten
Ausbaugestell abgestützt werden und daher auch nicht im Einfallen abwandern können.
Die Stempelwiderlager können dabei mit den zugehörigen Ausbaugestellen über eine
Gleitführung od.dgl. in Rückrichtung verschieblich gekoppelt zu sein, so daß sie
sich gegenüber ihren Ausbaugestellen unter Abstützung an diesen rücken lassen. Vorzugsweise
sind aber die Stempelwiderlager mit den zugehörigen Ausbaugestellen zu einer Schreiteinheit
gekoppelt. In diesem Fall werden also die Stempelwiderlager von den zugehörigen
Ausbaugestellen beim Schreitvorgang mitgenommen.
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Besondere Vorteile bietet die erfindungsgemäße Abspanneinrichtung,
wenn die Ausbaugestelle gegenüber dem Strebförderer zurückversetzt sind. Die Stempelwiderlager
werden hierbei den Ausbaugestellen in Schreitrichtung vorgesetzt, derart, daß sie
unmittelbar hinter dem Strebförderer stehen.
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Mit dieser Anordnung der Stempelwiderlager lassen sich höhere Abspannkräfte
erreichen. Außerdem bleibt zwischen den Ausbaugestellen und den Stempelwiderlagern
ein ausreichend großer Fahrweg offen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die vorgesetzten
Stempelwiderlager über einen Balken od.
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dgl. mit den zugeordneten Ausbaugestellen verbunden. Letztere bestehen
vorzugsweise aus Ausbaugespannen, die mindestens zwei über ein Schreitwerk gekoppelte
Ausbaueinheiten, zweckmäßig Ausbaurahmen, umfassen. Die Stempelwiderlager sind dabei
jeweils nur mit einer Ausbaueinheit des Ausbaugespanns gekoppelt. Diejenigen Ausbaueinheiten
der Ausbaugespanne, an denen keine Stempelwiderlager angebaut sind, können bei im
Abspannzustand befindlichen Abspannzylindern gerückt werden. Die gegenübepSen Seitenkräften
verhältnismäßig
empfindlichen Ausbaurahmen werden von den Abspannkräften
der Abspannzylinder nicht belastet.
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Die ErEindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 in Draufsicht eine Teillänge eines untertägigen Gewinnungsbetriebs mit der Förder-
und Gewinnungsanlage sowie mit hydraulischen Ausbaugestellen und einer erfindungsgemäßen
Abspanneinrichtung; Fig. 2 ein einzelnes Stempelwiderlager in einer Ansicht in Richtung
auf den Abbaustoß.
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Vor dem Abbau- bzw. Kohlenstoß 1 befindet sich innerhalb des Gewinnungsstrebs
die Förder- und Gewinnungsanlage, die hier aus einer an sich bekannten Hobelanlage
besteht. Sie umfaßt einen rückbaren Strebförderer 2, der als Kettenkratzförderer
ausgebildet ist, und einen daran geführten Kohlenhoben24, der als Schwerthobel ausgebildet
ist und mit seinem Schwert den Förderer 2 untergreift. Bergestoßseitig ist an dem
Förderer 2 eine Kettenführung 3 angebaut, in der die angetriebene Hobelkette geführt
ist. Das Hobel schwert greift in bekannter Weise in den unteren Kettenkanal der
Kettenführung 3 ein und ist hier mittel Führungskloben od.dgl. mit dem Zugtrum der
Hobelkette verbunden.
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Auf der Bergestoßseite des Förderers 2 befindet sich der hydraulische
Schreitausbau des Gewinnungsstrebs. Er besteht aus einzelnen Ausbaugestellen 4,
die als Ausbaugespanne ausgebildet sind. Jedes Ausbaugestell 4 umfaßt zwei parallel
nebeneinanderstehende Ausbaueinheiten 5 in Gestalt von Ausbaurahmen, die über ein
zwischen ihnen liegendes Schreitwerk 6 so verbunden sind, daß sie sich unabhängig
voneinander und unter gegenseitiger Abstützung in Schreitrichtung S
rücken
lassen. Ausbaugespanne dieser Art sind ebenfalls bekannt. Jeder Ausbaurahmen 5 weist
zwei in Schreitrichtung hintereinanderstehende hydraulische Stempel 7 auf, die über
eine, vorzugsweise als Blattfederschwelle od.dgl. ausgebildete Liegendschwelle 8
verbunden sind und die eine gemeinsame Hangendkappe 9 tragen, die zum Förderer 2
hin vorkragt.
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Die Liegendschwellen 8 der beiden Ausbaurahmen 5 sind über eine mittig
an ihr angeordnete Traverse 10 mit dem gemeinsamen Schreitwerk 6 verbunden. Am Förderer
2 bzw. an der am Förderer angebauten Kettenführung 3 können Führungsstangen 1 angeschlossen
sein, die der Führung der Ausbaurahmen der Ausbaugespanne dienen. Zum Rücken des
Förderers 2 in Abbaurichtung (Pfeilrichtung S) sind hydraulische Rückzylinder 12
vorgesehen, die an dem Förderer 2 bzw. den die Kettenführung 3 bildenden Abdeckhauben
angreifen und sich gegen die Ausbaugestelle 4 abstützen. Fig. 1 zeigt nur einen
einzigen Rückzylinder 12, der mittig zwischen zwei benachbarten Ausbaugestellen
4 liegt und sich gegen eine Verbindungskette 13 od.dgl. abstützt, welche die Ausbaurahmen-
5 zweier benachbarter Ausbaugestelle 4 verbindet.
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Es versteht sich, daß über die Streblänge gesehen eine größere Anzahl
solcher Rückzylinder 12 zwischen dem Förderer 2 und den einzelnen Ausbaugestellen
4 angeordnet ist.
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Zur Abspannung der Förder- und Gewinnungsanlage ist eine sogenannte
Blockabspannung vorgesehen. Diese weist über die Länge der Förder- und Gewinnungsanlage
verteilt einzelne hydraulische Abspannzylinder 14 auf, die sich an kleinen Stempelwiderlagern
15 abstützen. In Fig. 1 ist nur ein einziger Abspannzylinder 14 mit seinem Stempelwiderlager
15 gezeigt.
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Das Stempelwiderlager 15 besteht aus einem hydraulischen Verankerungsstempel
16, der sich auf einer Fußplatte 17 gelenkig abstützt und der auf seinem Kopf eine
gelenkig gelagerte Kopfplatte 18 trägt. Der Verankerungsstempel 16 ist
somit
über seine Fuß- und Kopfplatte 17, 18 zwischen Liegendem und Hangendem fest verspannbar,
so daß er eine zuverlässiges Widerlager für den Abspannzylinder 14 bildet. Letzterer
ist in einem Gelenk 19 bergestoßseitig am Förderer 2 bzw. an den Abdeckhauben der
Kettenführung 3 angeschlossen.
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Seine Kolbenstange 20 greift in einem Gelenk 21 an dem Stempelwiderlager
15 bzw. an dessen Fußplatte 17 an. Die Gelenkachsen der beiden Gelenke 19 und 20
verlaufen etwa bankrecht, so daß der Abspannzylinder 14 beim Rücken des Förderers
2 und beim Schreiten des zugehörigen Ausbaugestells 4 Schwenkbewegungen in einer
zur Liegendebene etwa parallelen Ebene ausführen können.
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Aus Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Ausbaugestelle 4 gegenüber dem
Förderer 2 zur Bergestoßseite hin zurückversetzt sind und daß die Stempelwiderlager
15 gegenüber der Reihe der Ausbaugestelle 4 vorgesetzt sind, so daß sie sich dicht
hinter dem Strebförderer 2 befinden. Zwischen dem Strebförderer 2 und der von den
Ausbaugestellen 4 gebildeten Ausbaureihe ist daher ein ausreichend großer Fahrweg
für die Strebbefahrung vorhanden. Die Abspannzylinder 14 liegen in der Normalposition
etwa parallel zum Förderer 2, so daß die vollen Zylinderkräfte als Abspannkräfte
am Förderer 2 zur Wirkung kommen. Die Stempelwiderlager 15 sind jeweils mit dem
dahinterstehenden Ausbaugestell 4 zu einer Schreiteinheit gekoppelt. Zu diesem Zweck
sind die Stempelwiderlager 15 über einen in Schreitrichtung S weisenden Balken 22
an dem einen der beiden Ausbaurahmen 5 des zugehörigen Ausbaugestells 4 angeschlossen.
Der Balken 22 ist an seinem vorderen Ende über Bolzenkupplungen 23 mit dem Stempelwiderlager
15 bzw. dessen Fußplatte 17 winkel steif verbunden. An seinem hinteren Ende ist
der Balken 22 über Bolzenkupplungen 24 seitlich an dem Ausbaurahmen 5 des Ausbaugestells
4 winkel steif angeschlossen. Die Verbindung kann so ausgeführt sein, daß sich das
Maß, um welches das Stempelwiderlager 15 gegenüber dem zugeordneten Ausbaugestell
4
vorgesetzt istw veränderlich einstellen läßt.
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Der Förderer 2 wird während der Gewinnungsarbeit mit Hilfe der gegen
die Ausbaugestelle 4 abgestützten Rückzylinder 12 abschnittsweise gerückt. Hierbei
sind die Abspannzylinder 14 in Schwimmstellung geschaltet. Beim Rücken des einem
Stempelwiderlager 15 zugeordneten Ausbaugestells 4 werden der Verankerungsstempel
16 des Stempelwiderlagers 15 und die Stempel 7 des Ausbaurahmens 5, an welchem das
Stempelwiderlager 15 mit Hilfe des Balkens 22 angeschlossen ist, gelöst, so daß
anschließend dieser Ausbaurahmen 5 zusammen mit dem Stempelwiderlager 15 mit Hilfe
des Schreitwerks 6 in Pfeilrichtung S vorgeholt werden kann. Anschließend werden
die Stempel 7 dieses Ausbaurahmens 5 und der Verankerungsstempel 16 des Stempelwiderlagers
15 wieder gesetzt, worauf der hydraulische Abspannzylinder 14 wieder hydraulisch
verriegelt wird. In einem nächsten Schritt wird dann der andere Ausbaurahmen 5 des
dem Stempelwiderlager 15 zugeordneten Ausbaugestells 4 mit Hilfe des Schreitwerks
6 nachgeholt.
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Es ist erkennbar, daß die Abspannkräfte der Abspannzylinder 14 nicht
auf den verhältnismäßig weit vom Förderer 2 entfernt stehenden Schreitausbau, sondern
vielmehr auf die in unmittelbarer Nähe des Förderers 2 stehenden Stempelwiderlager
15 abgesetzt werden. Auf die Ausbaurahmen der Ausbaugestelle werden daher von den
Spannzylindern 14 keine Seitenkräfte übertragen. Außerdem ermöglicht diese Anordnung
eine Abspannung des Förderers 2 mit verhältnismäßig großen Abspannkräften.
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