-
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pendelmühle mit einem
-
Mahlgehäuse, das mit den erforderlichen Zufuhreinrichtungen und Abfuhreinrichtungen
für das Mahlgut verbunden ist und an der Innenseite seiner Umfangswand eine ringförmige
Mahlbahn trägt, einer im unteren Teil des Mahlgehäuses zentrisch angeordneten Antriebs-Säule,
die auf einem unter dem Mahlgehäuse angebrachten Antriebsgetriebe sitzt und am oberen
Ende ein Querhaupt trägt, an dem die Mahlpendel aufgehängt sind, und mit einem mit
flüssigem Schmiermittel arbeitenden Schmiersystem. Die bisher auf dem Markt und
in Einsatz befindlichen Pendelmühlen dieser Art werden bis heute nur im Unterdruckbetrieb
gefahren, d.h. in der Mühle wird ein Unterdruck von ca. 150 mm WS (15 mbar) aufrechterhalten.
-
Bei diesen bekannten Pendelmühlen sind ölgeschmierte Lager, und zwar
zwei Lagerbüchsen und ein Axial-Rollenlager im Mühlenantrieb vorgesehen, welcher
zentral in der Mühle im Inneren der Königswellen-Säule angeordnet ist. Diese Lagerstellen
werden mittels einer neben der Mühle angeordneten Ölpumpe versorgt. Im unteren Bereich
des Mahlgehäuses ist ferner ein Ölbad vorhanden, wobei der Ölspiegel bis etwa zur
Hälfte des Axial-Rollenlagers reicht. Das ablaufende Öl wird in einer Ölfangschale
unterhalb des Mahlgehäuses aufgefangen und durch eine Rohrleitung einem Ölsammeltopf
zugeführt. Bedingt durch diese Ausbildung des Schmiersystems ist Überdruckbetrieb
bei diesen bekannten Pendelmühlen unmöglich. Bei Überdruckbetrieb (Einblasemühlen)
muß nämlich der Mühlen-Einbau und somit auch das Schmiersyatem mit Sperrluft beaufschlagt
werden, deren Druck ca. 150 mm WS bzw. 15 mbar höher liegt als der im Mühleninneren
herrschende Überdruck, welcher je nach Art des angeschlossenen Aggregates, beispielsweise
eines Brenners, bei 400 bis 600 mm WS (40 bis 60 mbar) liegt. Bei dem in den bekannten
Pendelmühlen vorgesehenen Schmiersystem würde bei Überdruck das Öl aus der Sammelhaube
und aus dem Ölfangbehälter herausgepustet. Um dies zu verhindern, müßten komplizierte
und
schwer realisierbare Abdichtelemente eingebaut werden.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Pendelmühle der eingangs
angeführten Gattung dahingehend wesentlich zu verbessern, daß sie bei wesentlich
vereinfachtem Aufbau ihre Antriebs-Säule sowohl für Überdruckbetrieb als auch für
Unterdruckbetrieb eingesetzt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß - die Antriebs-Säule
als innerhalb des Mahlgehäuses lagerungsfreie Hohlwelle ausgebildet und direkt auf
die Ausgangswelle des Antriebsgetriebes gesetzt ist, das Schmiersystem im wesentlichen
auf in den Mahlpendeln angeordnete Teilschmiersysteme mit einem Schmiermittelreservoir
in jedem Mahlpendel beschränkt ist, - in jedem Mahlpendel ein Sperrluftsystem zum
Schutz der bewegten Pendelteile und deren Lagerung gegen Zutritt von feinem Mahlgut
ausgebildet ist, wobei die Sperrluft-Zuleitung zu den Mahlpendeln durch die hohle
Antriebs-Säule gebildet ist, und - ein zweites Sperrluftsystem an einem ringförmigen
Schlitz zwischen der Umfangs fläche der Antriebs-Säule und einem am Boden des Mahlgehäuses
nahe an die Antriebs-Säule herangezogenen Einsatz ring gebildet ist.
-
Die erfindungsgemäße Pendelmühle zeichnet sich durch besonders einfachen
Aufbau ihrer Antriebs-Säule aus, gegen über den bekannten Pendelmühlen dieser Art,
entfällt erfindungsgemäß eine große Anzahl von Maschinenteilen hoher Präzision,
beispielsweise die Königswelle mit ihrer Kapselung durch eine Königswellen-Säule
und ihrer Lagerung im Inneren des Königswellen-Säule. Ferner entfällt das gesamte
Schmiersystem für die Antriebs-Säule. Die Schmierung
der Mahlpendelwellen
kann in einfacher Weise durch je eine Ölfüllung in den Mahlpendeln sichergestellt
werden.
-
Es entfällt somit jegliches im Mahlgehäuse angebrachtes und durch
das Mahlgehäuse geführte Schmiersystem. Es wird allerdings ein verstärktes Antriebsgetriebe
beispielsweise Kegelstirnradgetriebe mit einem entsprechend verstärkten Axiallager
im oberen Bereich erforderlich. Diese Art von Getrieben ist aber insbesondere bei
Schüsselmühlen Ekannt, die das Getriebe noch stärker axial beaufschlagen als die
auf der Getriebeausgangswelle aufgebrachte erfindungsgemäße Antriebs-Säule, bei
den bekannten Schüsselmühlen muß nämlich der Mahldruck von zwei bis drei oder noch
mehr Mahlwalzen nach unten auf das Getriebe abgeleitet werden. Es stellt somit keinerlei
Schwierigkeit jf -dar, die durch die Antriebs-Säule bedingte Druckbelastung am Antriebs-Getriebe
aufzufangen.
-
Durch den Wegfall von Lagerungen wird die Störungs- und Verschleißanfälligkeit
der Mühle verringert. Durch die Erfindung ist auf alle Fälle sichergestellt, daß
keine staubhaltige Luft an der Durchdringung der Antriebs-Säule im Mahlgehäuse auftreten
kann, und die pneumatische Abdichtung der Mahlpendel ist ebenfalls gewährleistet.
-
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Antriebs-Säule
von einer sich mitdrehenden Schaufel säule umgeben, die über das die Mahlpendel
tragende Querhaupt fest mit der Antriebs-Säule verbunden ist, wobei zumindest im
unteren Bereich ein Ringspalt zwischen der Antriebs-Säule und der Schaufel säule
gebildet ist und dieser Ringspalt in das zweite Sperrluft-System einbezogen ist.
Hierdurch wird nicht allein eine günstige Anbringungsweise der am Mühlenboden laufenden
Schaufeln an der Antriebs-Säule erreicht, sondern auch eine besonders günstige Sperrluftführung
und Einführung der Sperrluft im Arbeitsbereich-der Schaufeln am Mühlenboden.
-
Besonders vorteilha.t ist es hierfür ferner, wenn der Einsatz ring
unter den unteren Randbereich der Schaufelsäule greift und einen zum Gehäuseinneren
führenden, ringförmigen Sperrluft-Durchlaß bildet, in den der zwischen dem Einsatzring
und der Antriebs-Säule gebildete ringförmige Schlitz mündet.
-
Die sichere, kontinuierliche Sperrluftführung läßt sich in einfacher
Weise noch dadurch verbessern, daß an der Boden-Unterseite des Mahlgehäuses eine
Sperrluft-Kammer gebildet wird, an die der Hohlraum der Antriebs-Säule und der ringförmige
Schlitz zwischen der Antriebs-Säule und dem Einsatzring angeschlossen sind.
-
Die hohle Antriebs-Säule kann bevorzugt in ihrem unteren Endbereich
im wesentlichen konisch erweitert sein, während das Antriebs-Getriebe auf der Ausgangswelle
einen horizontalen Antriebsteller aufweisen kann, der die Antriebs-Säule mit vergrößerter
Standfläche trägt. Auf diese Weise wird die Stabilität der Antriebs-Säule wesentlich
erhöht, auch wenn innerhalb des Mahlgehäuses keine Lagerung für die Antriebs-Säule
vorhanden ist.
-
Um die erfindungsgemäße Pendelmühle jederzeit in Überdruck-Betrieb
einsetzen zu können, ist es zweckmäßig, alle Verschlüsse, wie Türen, Deckel usw.
des Mahlgehäuses mittels Dichtungen druckdicht anzusetzen. Naturgemäß wird man auch
für Überdruckbetrieb der erfindungsgemäßen Pendelmühle gegen Überdruck arbeitende
Beschickungseinrichtungen vorsehen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße
Pendelmühle in axialem Schnitt und Figur 2 die Antriebs-Säule der Pendelmühle gemäß
Figur 1 vergrößert in axialem Schnitt.
-
Im dargestellten Beispiel weist die Pendelmühle 10 ein Mahlgehäuse
11 auf, in welchem in herkömmlicher Weise ein Mahlring 12 angebracht ist. An dem
Mahlring 12 laufen Mahlpendel 13, vorzugsweise drei Mahlpendel 13, die pendelnd
an einem Querhaupt 14 aufgehängt sind, welches am oberen Ende einer Antriebs-Säule
15 angebracht ist.
-
Die Antriebs-Säule 15 ist hohl ausgebildet und am unteren Ende konisch
erweitert. Sie ruht mit diesem konisch erweiterten unteren Ende auf einem Antriebsteller
16 eines den Antrieb bildenden Kegelstirnradgetriebes 17. Der Boden 18 des Mahlgehäuses
11 hat eine mittige Öffnung 19 durch die sich die Antriebs-Säule 15 nach oben in
das Mahlgehäuse 11 erstreckt. In die mittige Ausnehmung 19 ist ein Einsatzring 20
eingesetzt, der nahe an die Umfangsfläche der Antriebs-Säule 15 herangezogen ist
und mit dieser einen ringförmigen Schlitz 21 bildet (Figur 2).
-
Mit der Antriebs-Säule 15 und dem Querhaupt 14 ist eine Schaufelsäule
22 fest verbunden, die sich mit ihrem unteren konisch erweiterten Teil über den
Einsatzring 20 erstreckt und am unteren Ende über den Mahlgehäuseboden 18 geführte
Schaufeln 23 trägt. Zwischen der Antriebs-Säule 15 und dem konisch erweiterten Teil
der Schaufelsäule sowie dem konisch erweiterten Teil der Schaufel säule und der
Oberseite des Einsatzringes 20 ist ein ringförmiger Sperrluft-Durchlaß 24 (Figur
2) gebildet, in den der zwischen der Antriebs-Säule 15 und dem Einsatzring 20 gebildete
ringförmige Schlitz 21 mündet.
-
An die Unterseite des Mahlgehäuse-Bodens 18 ist ein ringförmiges Sperrluftgehäuse
25 angesetzt, das gegen die Umfangsfläche des ringförmigen Fußes 26 der Antriebs-Säule
15 mittels geeigneter Drehdichtung abgedichtet ist, und einen Sperrluft-Einlaßtstutzen
27 trägt. Hierdurch wird im Bereich des Durchlaßes 19 unter dem Mahlgehäuse-Boden
18 und unter dem Einsatzring 20 eine Sperrluft-Kammer 28 gebildet, an die die beiden
Sperrluftsysteme der Pendelmühle 10 angeschlossen sind: Das erste Sperrluftsystem
führt von der Sperrluftkammer durch in der Wand der Antriebs-Säule 15 angebrachte
Durchlässe 29 in das Innere der Antriebs-Säule 15 und von dort durch Hohlräume 30
in das Innere der Pendelgehäuse 31 von wo aus die Sperrluft bei 32 in das Innere
des Mahlgehäuses 11 bzw. eines auf das Mahlgehäuse 11 gesetzten Sichtergehäuses
33 austritt. Das zweite Sperrluftsystem erstreckt sich von der Sperrluft-Kammer
28 durch den ringförmigen Schlitz 21 zwischen dem ringförmigen Einsatz 20 und der
Antriebs-Säule 15 in den zwischen der Antriebs-Säule 15, der Schaufelsäule 22 und
dem Einsatzring 20 gebildeten und zur Bodenfläche des Mahlgehäuses 11 führenden
Sperrluft-Durchlaß 24.
-
Das auf das Mahlgehäuse 11 gesetzte Sichtergehäuse 33 nimmt einen
Klappenwindsichter 34 auf, der bis 3 bar druckstoßfest ausgebildet ist. Die am Sichtergehäuse
33 angebrachte Tür 35 und die am Sichtergehäuse 33 und am Mahlgehäuse 30 angebrachten
Deckel 36 sind mittels Dichtungen druckdicht angesetzt. Zur Beschickung der Pendelmühle
10 kann eine nicht dargestellte Aufgabe-Zellenradschleuse benutzt werden, sofern
die Pendelmühle 10 in Unterdruckbetrieb eingesetzt werden soll. Bei Überdruckbetrieb
ist diese Aufgabe-Zellenradschleuse durch eine druckdichte Beschickungsvorrichtung,
beispielsweise einen nicht dargestellten druckdichten Trog-kettenförderer zu ersetzen.
-
Pendelmühle für Überdruckbetrieb (Einblasmühle) auch für Unterdruckbetrieb
geeignet Liste der Bezugszeichen 10 - Pendelmühle 11 - Mahlgehäuse 12 - Mahlring
13 - Mahlpendel 14 - Querhaupt 15 - Antriebs-Säule 16 - Antriebsteller 17 - Kegelstirnradgetriebe
18 - Mahlgehäuseboden 19 - Ausnehmung (Öffnung) 20 - Einsatzring 21 - ringförmige
Schlitze 22 - Schaufelsäule 23 - Schaufeln 24 - Sperrluft-Durchlaß 25 - Sperrluftgehäuse
26 - ringförmiger Fuß 27 - Sperrluft-Einlaßstutzen 28 - Sperrluft-Kammer 29 - Durchlässe
30
- Hohlräume 31 - Pendelgehäuse 32 - Austritt 33 - Sichtergehäuse 34 - Klappenwindsichter
35 - Tür 36 - Deckel