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Die
Erfindung betrifft eine Pendelmühle gemäß dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus
der
DE-PS 33 01 166 ist
eine Pendelmühle bekannt, die ein Mühlengehäuse
aufweist, das mit den erforderlichen Zuführeinrichtungen
und Abführeinrichtungen für das Mahlgut verbunden
ist. Das Mühlengehäuse umfasst ein unteres und
ein oberes Mühlengehäuse, wobei das untere Mühlengehäuse an
der Innenseite seiner Umfangswand eine ringförmige Mahlbahn
aufweist.
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Im
Mühlengehäuse ist vertikal eine Antriebssäule
angeordnet, an deren oberen Ende ein Querhaupt befestigt ist, an
dem mehrere, die Mahlwerkzeuge bildende Mahlpendel aufgehängt
sind. Die Mahlrollen der Mahlpendel werden bei rotierender Antriebssäule
durch die wirkende Zentrifugalkraft gegen die Mahlbahn gedrückt.
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Am
unteren Ende der Antriebssäule ist ein Getriebe und seitlich
des Getriebes ein Antriebsmotor angeordnet. Sowohl das untere Mühlengehäuse als
auch der Antriebsmotor sind auf dem Gebäudeboden befestigt.
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Auf
dem Mühlengehäuse ist gemäß der
DE-PS 33 01 166 ein Sichtergehäuse
mit einem Klappenwindsichter angeordnet. Derartige Pendelmühlen
sind seit vielen Jahren im Einsatz und arbeiten zuverlässig.
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Mit
der Antriebssäule und dem Querhaupt ist eine Schaufelsäule
fest verbunden, die einen sich nach unten erweiternden Teil aufweist,
an dem über dem Mahlgehäuse bodengeführte
Schaufeln angeordnet sind. Die Schaufelsäule ist an dem
Querhaupt angeschraubt.
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Im
Betrieb rotiert die Schaufelsäule mit der Antriebssäule,
so dass Mahlgut mit der Schaufel nach oben in den Mahlbereich befördert
wird. Die Schaufeln müssen daher dicht über dem
Boden geführt werden und erstrecken sich nach oben bis
in den Freiraum zwischen den Mahlpendeln.
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Die
Schaufeln sind an der Schaufelsäule angeschraubt und müssen
als Verschleißteil von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Pendelmühle anzugeben,
deren Schaufeln auf einfache Weise justiert werden können.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Pendelmühle gelöst, bei
der die Schaufeleinrichtung einen Schaufelteller aufweist, an dem
die Schaufeln angeordnet sind und wobei der Schaufelteller klemmend
an der Antriebswelle befestigt ist.
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Ein
Schaufelteller hat den Vorteil, dass er sich nicht über
die gesamte Länge der Antriebswelle erstreckt und aufgrund
seiner geringeren Abmessungen und seines geringeren Gewichts bei
Wartungsarbeiten einfacher handhabbar ist.
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Aufgrund
der klemmenden Befestigung sind keine Verschraubungen an der Antriebswelle
erforderlich, die zu einer Schwächung der Antriebswelle führen
könnte.
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Die
klemmende Befestigung des Schaufeltellers ermöglicht ferner
eine beliebige Positionierung an der Antriebswelle, so dass der
Schaufelteller sowohl in vertikaler Richtung als auch in Drehrichtung um
die Antriebswelle justierbar ist. Eine solche Justierung muss millimetergenau
erfolgen, was problemlos möglich ist.
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Nach
dem Austausch der Schaufeln kann eine Justierung in vertikaler Richtung
vorgenommen werden, so dass der Abstand der Schaufeln zur Bodenwand
des Mühlengehäuses optimal eingestellt werden
kann. Auch die Position der Schaufeln zwischen den Mahlpendeln lässt
sich optimieren, weil der Schaufelteller mit den angebrachten Schaufeln gedreht
und in der gewünschten Position stufenlos befestigt werden
kann. Eine Kollision der Mahlpendel mit den Schaufeln im Betrieb
der Pendelmühle wird dadurch vermieden.
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Auch
eine Umrüstung der Pendelmühle beispielsweise
von drei Pendeln auf vier oder fünf Pendel gegebenenfalls
verbunden mit einer entsprechenden Schaufelanzahl ist auf einfache
Weise möglich. Mit zunehmender Pendelanzahl wird der Abstand
und somit der Freiraum für die Schaufeln geringer, so dass
es auf eine zunehmende Genauigkeit bei der Positionierung der Schaufeln
ankommt.
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Vorzugsweise
weist der Schaufelteller mindestens einen Spannsatz zur klemmenden
Befestigung an der Antriebswelle auf.
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Durch
mindestens einen Spannsatz kann unter Verwendung von Keilen ein
derart hoher Pressdruck an der Antriebswelle ausgeübt werden,
dass eine stabile Fixierung des Schaufeltellers gewährleistet
wird. Selbst Drehmomente in der Größenordnung von
ca. 100.000 Nm, die im Betrieb der Pendelmühle auftreten
können, führen bei der erfindungsgemäßen Klemmverbindung
zu keiner Dejustierung der Schaufeln.
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Vorzugsweise
weist die Antriebswelle eine Ringschulter auf. Die Ringschulter
definiert den Schaufelteller, den Mindestabstand, der eingehalten werden
muss, damit ein Kontakt der Schaufeln mit der Bodenwand des Mühlengehäuses
vermieden wird. Nach oben ist die Position des Schaufeltellers einstellbar.
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Vorzugsweise
weist der Schaufelteller eine hutartige Gestalt auf, die ein Abgleiten
des Mahlguts in radialer Richtung und somit in Richtung zu den Schaufeln
begünstigt.
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Beispielhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Vertikalschnitt durch eine Pendelmühle und
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2 eine
vergrößerte Detailschnittansicht im Bereich des
Schaufeltellers.
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In
der 1 ist eine Pendelmühle 1 dargestellt,
die ein Mühlengehäuse 20 aufweist, das
aus einem oberen Mühlengehäuse 22 und
einem unteren Mühlengehäuse 26 besteht,
wobei zwischen dem oberen und dem unteren Mühlengehäuse
ein Zwischenring 24 angeordnet ist. Auf dem oberen Mühlengehäuse 22 ist
ein Sichtergehäuse 10 angeordnet, das einen Sichter 12 aufnimmt,
der in den Innenraum des oberen Mühlengehäuses 22 hineinragt. Der
Sichter 12 wird von einem eigenen Sichterantrieb 14 angetrieben,
der auf dem Sichtergehäuse 10 angeordnet ist.
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Im
Mühlengehäuse 20 ist eine Antriebswelle 44 vertikal
angeordnet, die an ihrem oberen Ende ein Querhaupt 80 aufweist,
an dem mehrere Mahlpendel 82 aufgehängt sind.
In der 1 ist lediglich ein derartiges Mahlpendel 82 zu
sehen, das am unteren Ende eine Mahlrolle 84 aufweist.
Das untere Mühlengehäuse 26 weist an
der Innenseite seiner Umfangswand 29 eine Mahlbahn 28 auf,
gegen die die Mahlrollen 84 aufgrund der Zentrifugalkraft
bei rotierender Antriebswelle 44 gedrückt werden.
Das Mahlgut wird zwischen der Mahlbahn 28 und den Mahlrollen 84 zerkleinert.
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Die
Antriebswelle 44 ist als Hohlwelle ausgebildet und erstreckt
sich nach unten aus dem unteren Mühlengehäuse
heraus. Am unteren Ende befindet sich eine Antriebseinrichtung 40,
die als Direktantrieb 41 ausgebildet ist. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform handelt es sich bei dem Direktantrieb 41 um
einen Torquemotor 41b. Die elektrischen Zuleitungen und
die Kühlwasserleitungen für diesen Torquemotor 41b sind
in der 1 nicht dargestellt.
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Ferner
ist in der 1 eine Ausführungsform zu
sehen, bei der die Ausgangswelle 42 des Torquemotors 41b mit
der Antriebswelle 44 der Pendelmühle 1 identisch
ist. Es ist ferner zu sehen, dass diese gemeinsame Welle 44 ausschließlich über
Lagerstellen 46 und 48 in dem Direktantrieb 41 gelagert
ist. Weitere Lagerstellen am Mühlengehäuse 20 sind nicht
erforderlich.
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Die
Antriebseinrichtung 40 ist an einer Montageplatte 60 befestigt,
die in einem kreisförmigen Ausschnitt 31 der Bodenwand 30 des
unteren Mühlengehäuses 26 befestigt ist.
Oberhalb der Montageplatte 60 ist ein Schaufelteller 90 dargestellt.
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Der
Durchmesser der Montageplatte 60 ist größer
als der Außendurchmesser der Antriebseinrichtung 40,
so dass diese zusammen mit der Antriebswelle 44 und den
Mahlpendeln 82 vormontiert und als Baueinheit 200 von
oben in das Mühlengehäuse 20 eingesetzt
werden kann. Die gesamte Baueinheit 200 ist im oberen rechten
Teil der 1 dargestellt.
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Das
untere Mühlengehäuse 26 ist über
gestrichelt eingezeichnete Ankerschrauben 36 an einem Schwingfundament 4 befestigt,
das einen Grundkörper 7, z. B. aus Beton, aufweist.
Dieser Grundkörper 7 liegt über Schwingungsdämpfer 5 auf dem
Fundament 3 auf. Innerhalb des Schwingfundaments 4 ist
eine Aufnahmekammer 6 ausgebildet, in die die Antriebseinrichtung 40 freihängend
hineinragt. Die Antriebseinrichtung 40 weist keinerlei
Verbindung zum Schwingfundament 4 oder zum Fundament 3 auf.
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Die
Antriebswelle 44 ist als Hohlwelle ausgebildet, so dass
am unteren Ende 45 Sperrgas eingeleitet werden kann.
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Über
den Zwischenring 24, der zwischen dem oberen Mühlengehäuse 22 und
dem unteren Mühlengehäuse 26 angeordnet
ist, ist das Mühlengehäuse 20 mit einer
Tragkonstruktion 100 mit dem Gebäudeboden 2 verbunden.
Diese Tragkonstruktion 100 weist Querträger 102 und
Stützen 104 auf.
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Zur
Demontage der Antriebseinrichtung 40 ist das Sichtergehäuse 10 um
eine horizontale Achse 16 schwenkbar ausgebildet, so dass
das Sichtergehäuse 10 mittels des Schwenkantriebs 18 in
die gestrichelte Position verschwenkt werden kann (siehe Bezugszeichen 10', 14').
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Im
nächsten Schritt wird das obere Mühlengehäuse 22 aufgeschwenkt,
so dass die Antriebswelle 44 mit den daran montierten Mahlpendeln 82 zugänglich
ist.
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Mittels
eines Hebewerkzeugs 120, das am Querhaupt 80 angreift,
kann die gesamte die Antriebseinrichtung 40 aufweisende
Baueinheit 200 nach dem Lösen der Montageplatte 60 von
der Bodenwand 30 des unteren Mühlengehäuses 26 entfernt
werden.
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In
der 2 ist eine vergrößerte Detailansicht
des Schaufeltellerbereichs dargestellt. Oberhalb der Montageplatte 6 ist
der Schaufelteller 90 mittels Spannsätzen 93 klemmend
an der Antriebswelle 44 befestigt. Der Schaufelteller 90 weist
eine hutartige Gestalt auf mit einer konisch ausgebildeten Oberfläche.
An der Oberfläche des Schaufeltellers 90 sind Schaufelhalter 91 vorgesehen,
an denen die Schaufeln 92 mittels Schrauben befestigt werden
können. In der 2 ist beispielhaft eine Schaufel 92 eingezeichnet,
die mit ihrer Unterkante einen minimalen Abstand zur Oberfläche
der Bodenwand 30 bzw. der Oberfläche der Montageplatte 60 aufweist.
Nach oben erstreckt sich die Schaufel 92 in einen Freiraum zwischen
den Mahlpendeln 82.
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Die
Antriebswelle 44 weist eine Ringschulter 43 auf,
auf der der Schaufelteller 90 aufliegt. In dieser Position
besitzt die Schaufel 92 den Mindestabstand zur Bodenwand 30,
der gewährleistet, dass die Schaufel 92 keinen
Kontakt im Betrieb der Pendelmühle mit der Bodenwand hat.
Nach oben kann die Position des Schaufeltellers 90 beliebig
eingestellt werden. Auch ist es möglich, eine beliebige
Drehposition des Schaufeltellers 90 einzustellen. Die Spannsätze 93 sind
von oben zugänglich und können somit nach Einstellen
der gewünschten Position angezogen werden. Um ein Eindringen
von Mahlgut in die Spannsätze 93 zu vermeiden,
ist oberhalb der Spannsätze eine Staubplatte 94 vorgesehen.
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- 1
- Pendelmühle
- 2
- Gebäudeboden
- 3
- Fundament
- 4
- Schwingfundament
- 5
- Schwingungsdämpfer
- 6
- Aufnahmekammer
- 7
- Grundkörper
- 10,
10'
- Sichtergehäuse
- 12
- Sichter
- 14,
14'
- Sichterantrieb
- 16
- horizontale
Achse
- 18
- Schwenkantrieb
- 20
- Mühlengehäuse
- 22
- oberes
Mühlengehäuse
- 24
- Zwischenring
- 26
- unteres
Mühlengehäuse
- 28
- Mahlbahn
- 29
- Umfangswand
- 30
- Bodenwand
des unteren Mühlengehäuses
- 31
- Ausschnitt
- 36
- Ankerschrauben
- 40
- Antriebseinrichtung
- 41
- Direktantrieb
- 41b
- Torquemotor
- 42
- Ausgangswelle
- 43
- Ringschulter
- 44
- Antriebswelle
- 45
- unteres
Ende der Antriebswelle
- 46
- unteres
Wellenlager
- 48
- oberes
Wellenlager
- 60
- Montageplatte
- 80
- Querhaupt
- 82
- Mahlpendel
- 84
- Mahlrolle
- 90
- Schaufelteller
- 91
- Schaufelhalter
- 92
- Schaufel
- 93
- Spannsatz
- 94
- Staubplatte
- 100
- Tragkonstruktion
- 102
- Querträger
- 104
- Stütze
- 120
- Hebezeug
- 200
- Baueinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3301166 [0002, 0005]