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Ausspeichervorrichtung für die Ausspeicherung
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von Schüttgütern
Die Erfindung betrifft eine Ausspeichervorrichtung
zur Ausspeicherung von Schüttgütern aus Speichereinrichtungen. Ausspeichervorrichtungen
nach dem Stand der Technik bestehen in ihrer einfachsten Ausführungsform aus einer
Reihe längs nebeneinander angeordneter, in den Boden der Speichereinrichtung eingelassener
Trichter, deren Ausgang mit einem Schieber verschlossen ist. Zur Ausspeicherung
wird der Schieber geöffnet, wobei das Schüttgut durch den Trichter auf einen längs
unter der Reihe der Trichter angeordneten Bandförderer herabfällt. Nach Versiegen
des Schüttgutstromes wird der in der Reihe nächstfolgende Trichter geöffnet etc.
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Mittels des Bandförderers gelangt das Schüttgut an das zu beladende
Transportmittel.
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Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß der Boden der Speichereinrichtung
mit einer großen Anzahl von Trichtern und Schiebern ausgestattet sein muß, wobei
die Schieber einzeln von Hand oder mittels eines aufwendigen Antriebs bewegt werden
müssen. Da manche Schüttgüter hygroskopisch sind, kann es bei.verschlossenem Schieber
zur Klumpenbildung im Trichterauslauf kommen, so daß dieser verstopft. Weiterhin
bilden sich bei derartigen Vorrichtungen bei geöffnetem Schieber im Trichter sehr
leicht Brücken aus Schüttgut, wodurch der Schüttgutfluß unterbrochen wird.
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Das DBGM 19 59 888 beschreibt einen Bunkerentleerungswagen mit einem
Räumflügelrad, einem Fahrgestell und mit Motoren zum Antrieb des Flügelrades und
des Fahrgestells, wobei die Getriebe für das Flügelrad, die Laufräder und alle Halterungen
und Lagerstellen in einem diese Geräte und Teile umschließenden Gehäuse untergebracht
sind.
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Diese Vorrichtung läßt sich jedoch nur in einem Bunker mit Austragetisch
einsetzen, von dem herab das Schüttgut mittels des Räumflügelrades bewegt wird.
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Es ist weiterhin eine Ausspeichervorrichtung zur Ausspeicherung von
Schiffsladungen bekannt, die von der Firma Scholtz EFS angeboten wird. Bei dieser
Vorrichtung erfolgt die Ausspeicherung dadurch, daß ein Räumpflug über einen Schlitz
im Boden der Speichereinrichtung, unter dem sich ein Transportband befindet, hin
und her fährt und dabei das Schüttgut von der Böschung auf das Transportband schiebt.
Der Räumpflug befindet sich während der Hin- und Herbewegung ständig unter einem
Spitzdach.
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Dieses System ist jedoch für Speichereinrichtungen, bei denen Schaufellader
zur Bewegung des Schüttgutes eingesetzt werden, nicht geeignet, da das Spitzdach
die Beweglichkeit des Schaufelladers stark einschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich tung herzustellen,
die die Ausspeicherung von Schüttgut aus Speichereinrichtungen in schneller und
einfacher Weise, automatisiert und raumsparend und ohne die Gefahr der Unterbrechung
des Schüttgutflusses ermöglicht.
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Es wurde eine Ausspeichervorrichtung, bestehend aus Schieberverschlußsystem,
Ausspeicherwagen und Bandförderer, für die Ausspeicherung von Schüttgütern aus Speichereinrichtungen
gefunden.
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Erfindungsgemäß befindet sich im Boden der Speichereinrichtung ein
Schlitz, an dessen Längsseiten über deren gesamte Länge sich erstreckende Führungseinrichtungen
vorgesehen sind, in denen rechteckige,
Unterseite mit zwei quer
zu den Führungseinrichtun gen verlaufenden Rippen versehene Platten verschiebbar
angeordnet sind und zwischen Schlitz und Bandförderer ein längs unterhalb des Schlitzes
beweglicher, trichterförmiger, vier bis fünf Plattenlängen langer Ausspeicherwagen
mittels Seilzügen verschiebbar angebracht ist, wobei die Seilzüge über einen Mitnehmer
0 mit einer um zweimal 90 drehbaren Nockenwelle verbunden sind, die quer zur Bewegungsrichtung
des Ausspeicherwagens oben mittig an diesem angebracht ist.
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In der Speichereinrichtung ist der Schlitz der Ausspeichervorrichtung
unterhalb des Schüttgutkegels angeordnet. In den Längsführungen des Schlitzes, bei
denen es sich vorzugsweise um einfache Schienen handelt, sind die Platten derart
verschiebbar, daß stets eine Lücke von ein bis zwei Plattenlängen erhalten bleibt,
durch die das Schüttgut in den sich unter der Lücke befindlichen Ausspeicherwagen
gelangt. Der Ausspeicherwagen ist vorzugsweise in Form einer langgestreckten, nach
unten trichterförmig geöffneten Wanne ausgebildet. Er leitet das Schüttgut nach
unten auf das längs des Schlitzes angeordnete Transportband weiter. Der Ausspeicherwagen
ist auf Kufen oder Rädern auf zwei Schienen fahrbar. Beispielsweise können die Räder
oder Kufen oben am Ausspeicherwagen angebracht sein, wobei dieser über oberhalb
von ihm angebrachte Schienen, zum Beispiel nach dem Prinzip der Schwebebahn, bewegt
wird, oder die Räder bzw. Kufen sind unten am Ausspeicherwagen angebracht und dieser
wird auf unterhalb von ihm liegenden Schienen bewegt.Der Ausspeicherwagen wird von
Seilen gezogen, die den Wagen seitlich umspannen und mit dem Mitnehmer einer Nockenwelle
verbunden sind, die oben am Ausspeicherwagen mittig und quer zu dessen Bewegungsrichtung
angeordnet ist. Die Seile werden in bekannter Weise
über eine Winde
betätigt, die mit einem Motor verbunden ist.Bevor der Schüttgutstrom versiegt, wird
die nächstfolgende Platte unter dem Fuß der Böschung des Schüttgutes weggezogen
und zum anderen Ende der Lücke geschoben. Das Verschieben der Platten erfolgt dabei
durch den Ausspeicherwagen, der die im folgenden beschriebene Pilgerschritt-Bewegung
ausführt.
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Beim ersten Schritt wird der Wagen am Seil um 1,5 Plattenlängen +
Länge der Lücke beispielsweise nach rechts gezogen, wobei der Seilzug gleichzeitig
bewirkt, daß die Nockenwelle in "Tauchposition gebracht wird.
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Der Ausspeicherwagen kommt etwa in Höhe der Mitte der zu bewegenden
Platte an. Nun zieht das Seil nach links, wobei die Nockenwelle in "Mitnehmerposition"
gebracht wird und die Nocken an den Querrippen der zu bewegenden Platte angreifen.
Dann fährt der Ausspeicherwagen mit der Platte im Schlepp nach links, bis diese
zum linken Rand der Lücke gelangt.
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Ist der Ausspeicherwagen am Rand der Speichereinrichtung angelangt,
wird seine Laufrichtung umgekehrt, wozu der Bewegungssektor der Nockenwelle, beispielsweise
durch Umstecken eines Anschlagbolzens, umgepolt wird.
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Der Ausspeicherwagen kann vorteilhafterweise an seiner Unterseite
mit einer Zerkleinerungswalze ausgerüstet sein, die sich gegebenenfalls im Trichter
des Ausspeicherwagens bildende Klumpen an Schüttgut zerkleinert und so verhindert,
daß der Trichter durch Schüttgut verstopft wird.
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Der gesamte Ausspeicherungsvorgang läßt sich hinsichtlich der Bewegung
der Platten und des Ausspeicherwagens automatisieren. Die Steuerung des Pilgerschritts
erfolgt dabei nach einem Zeitprogramm oder über einen
Füllmelder,
der ein Signal über den Füllstand im Ausspeicherwagen an eine Steuerungseinrichtung
übermittelt, An den Enden des Schlitzes der Ausspeichervorrichtung befinden sich
Entlastungstische, die den auf die Randplatten einwirkenden Druck des Schüttgutes
vermindern.
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Weiterhin befinden sich an den Enden des Schlitzes Abdeckungen, unter
denen die Lücke während des Einspeicherns des Schüttgutes placiert wird. Die erste
Ausspeicherung des Schüttgutes, d,h. die erste Plattenbewegung nach der Füllung
der Speichereinrichtung, erfolgt unter dem Entlastungstisch.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet eine zuverlässige, kontinuierliche,
schnelle Ausspeicherung von Schüttgütern aus Speichereinrichtungen, die sich automatisieren
läßt. Die Vorrichtung ist raumsparend im Boden der Speichereinrichtung versenkt.
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Die Figuren 1 und 2 veranschaulichen eine Ausführungs form der Erfindung
als Beispiel in schematischer Darstellung.
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Figur 1 Der Ausspeicherwagen (1) gleitet auf Kufen (2) auf zwei feststehenden
Schienen (3) und wird von Seilen (4) gezogen, die an den beiden Längsseiten des
Ausspeicherwagens durch je einen Mitnehmer (5) geführt sind. Die Mitnehmer (5) sind
durch eine Nockenwelle (6) mit zwei Nocken (7) miteinander verbunden. Mit Hilfe
der Nocken werden die Platten (8) in den Längsführungen (9) des Schlitzes (10) bewegt.
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Figur 2 Figur 2 zeigt ein Beispiel der Vorrichtung der Erfindung im
Schnitt.
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Im Boden der Speichereinrichtung befindet sich ein langgestreckter
Schlitz, der mit Längsführungen versehen ist, in denen die Platten (1) verschiebbar
angeordnet sind. Unterhalb der zwischen den Platten (1) gebildeten Lücke (2) befindet
sich der Ausspeicherwagen (3). Längs des Schlitzes und unterhalb des Ausspeicherwagens
(3) ist ein Transportband (4) angeordnet.
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An den Enden des Schlitzes befinden sich Entlastungstische (5) und
Abdeckungen (6).
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