DE3300851C2 - Medizinisch-orthopädisches Stützpolster für Rückenlehnen - Google Patents
Medizinisch-orthopädisches Stützpolster für RückenlehnenInfo
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Abstract
Bei einem medizinisch-orthopädischen Stützpolster mit wenigstens einem aufblasbaren Kissen (4) aus Latex oder einem anderen luftundurchlässigen, elastomeren Material, das in dem bei solchen Kissen üblichen Druckbereich keine gleichbleibende Verformung und die erforderliche Elastizität aufweist, ist das Kissen (4) in einem Rahmen (8) aus einem dauerelastischen Material angeordnet. Mit seiner dem Benutzer zugekehrten Seite liegt es unmittelbar an einem Bezugsmaterial (10) an, das zwischen zwei Bezugsstoffen, die längs parallel und im Abstand voneinander verlaufender Verbindungszonen miteinander verbunden sind und von denen zumindest der auf der dem Benutzer zugekehrten Seite liegende Bezugsstoff wasserdampfdurchlässig ist, im Bereich zwischen den Verbindungszonen eine Schaumstoffeinlage hat.
Description
- Die Erfindung betrifft ein medizinisch-orthopädisches Stützpolster für Rückenlehnen, das die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist.
- Aufblasbare Kissen aus Latex und entsprechenden elastomeren Materialien sind zumindest dann, wenn sie von ihrer Form her die zu stellenden Anforderungen erfüllen, als Stützpolster für medizinisch-orthopädische Zwecke hervorragend geeignet, da sie und speziell Latex drei wesentliche Voraussetzungen erfüllen, die an ein medizinisch-orthopädisches Stützpolster zu stellen sind, nämlich die Fähigkeit, zu stützen, Bewegungen zu dämpfen und auf die abgestützte Körperpartie einen Massageeffekt auszuüben. Der letztgenannte Effekt ist beispielsweise bei Rückenstützen von Kraftfahrzeugsitzen ebenso wichtig wie die orthopädisch richtige Abstützung der Wirbelsäule, weil bei längerem Sitzen in gleicher Position die Gefahr von Muskelverkrampfungen besteht, die zu Rückenschmerzen führen. Diese Verkrampfungen können durch eine Massage, wie sie infolge der ständigen Relativbewegung zwischen Sitz und Sitzbenutzer von dem aufblasbaren Kissen auf den Sitzbenutzer ausgeübt wird, verhindert werden.
- Latex oder für Kissen in Frage kommende Kunststoff-Folien sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß sie den Feuchtigkeitstransport und den thermischen Ausgleich im Bereich der Stützfläche behindern. Bei den bekannten Sitzen ist deshalb zwischen dem Kissen und der Anlagefläche für den Körper des Sitzbenutzers eine Polsterschicht vorgesehen. Dies gilt auch für ein bekanntes Stützpolster der eingangs genannten Art (US-PS 39 74 827). Hier ist aus einer vorderen Schaumgummischicht, die unter Zwischenlage einer Trägerplatte auf einer hinteren Schaumgummischicht abgestützt ist, durch zwei im Abstand vom einen bzw. anderen seitlichen Rand geführte Schnitte und einen deren unteres Ende miteinander verbindenden Schnitt eine rechteckförmige Aussparung gebildet. In diese Aussparung ist das eine einzige Kammer aufweisende, aufblasbare Kissen eingelegt, dessen dem Sitzbenutzer zugekehrte Seite von dem aus der Aussparung herausgeklappten Teil des Schaumgummis bedeckt ist. Ein Bezugsstoff bedeckt sowohl die vordere Schaumgummischicht einschließlich des das Kissen abdeckenden Teils als auch die hintere Schaumgummischicht. Die zwischen dem Kissen und dem Bezugsstoff liegende Schaumgummischicht verschlechtert die oben erwähnten Eigenschaften des Kissens, das deshalb keine optimale Stütz-, Dämpfungs- und Massagefähigkeit hat. Aber auch der Feuchtigkeitstransport und der thermische Ausgleich sind im Bereich des Kissens nicht optimal.
- Ungünstig insbesondere hinsichtlich des Feuchtigkeitstransportes und des thermischen Ausgleichs ist auch ein anderes bekanntes Stützkissen für einen Kraftfahrzeugsitz (AT-PS 2 67 348), das vor oder unmittelbar hinter dem Bezugsstoff der Rückenlehne in deren unterem Bereich angeordnet ist. Außerdem ermöglicht die Keilform des bekannten Kissens unabhängig davon, ob es nur aus einer Kammer besteht oder eine mittlere Kammer zwischen zwei Seitenkammern angeordnet ist, keine optimale Abstützung des Sitzbenutzers.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisch- orthopädisches Stützpolster für eine Rückenlehne zu schaffen, das trotz eines optimalen Feuchtigkeitstransportes und thermischen Ausgleiches die Anforderungen hinsichtlich Dämpfung und Massage zu erfüllen vermag und auch eine verbesserte Abstützung erreichen läßt.
- Diese Aufgabe löst ein Stützpolster mit den Merkmalen des Anspruches 1.
- Die erforderliche hohe Feuchtigkeitstransportfähigkeit und die Fähigkeit zu einem raschen thermischen Ausgleich sowohl bei unterschiedlichen Temperaturen von Benutzer und Stützpolster als auch innerhalb der dem Benutzer zugekehrten Anlagefläche des Stützpolsters ist durch die besondere Ausbildung des Bezugsmaterials sichergestellt. Dieses Material hat eine sehr gute Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und vermag dadurch, daß nur eine Anlage in streifenförmigen Zonen erfolgt, zwischen diesen Zonen somit berührungsfreie Bereiche liegen, die Feuchtigkeit auch an die Umgebungsluft abzugeben. Außerdem begünstigt die Anlage in streifenförmigen, im Abstand voneinander verlaufenden Zonen den thermischen Ausgleich, wobei die Möglichkeit des Austretens von Luft in die anlagefreien Bereiche und das Eintreten von Luft aus diesen Bereichen in die die Anlagefläche bildenden Zonen den thermischen Ausgleich erheblich fördert. Außerdem beeinträchtigt ein derartiges Bezugsmaterial, das unmittelbar an dem aufblasbaren Kissen anliegt, dessen Dämpfungs- und Massagefunktion praktisch nicht. Dadurch, daß die seitlichen Schenkel des Rahmens eine eine seitliche Abstützung des Sitzbenutzers ergebende Form haben und außerdem die beiden innerhalb des Rahmens angeordneten Kissen eine besonders gute Anpassung des Profils an die Erfordernisse ermöglichen, läßt sich auch eine optimale Abstützung des Sitzbenutzers erreichen.
- Zwar ist ein Schichtstoff bereits bekannt, der aus einer nach allen Richtungen elastischen Textilbahn gebildet ist, die auf beiden Oberflächen gerippt ist, wobei eine Oberfläche die Gießgrundlage für eine Latexschicht bildet, die sich auf dieser Seite an die Kanäle oder Rinnen der Gewebebahn anpaßt und auf der anderen Seite eine glatte Außenfläche aufweist. Dieser Schichtstoff ist jedoch für die Anfertigung von Kleidung mit korrigierender und/oder therapeutischer Wirkung bestimmt und wegen der Latexschicht als Bezugsmaterial für Sitze ungeeignet. Außerdem ist es bei einer pneumatischen Kompressionsbinde bekannt (DE-OS 22 38 961) , nebeneinander angeordnete Kammern eines flachen Schlauches nicht aus einzelnen, dünnen Schläuchen, sondern durch einen einzigen Schlauch zu bilden, der im Abstand nebeneinanderliegende, in Längsrichtung verlaufende Klebe- oder Schweißnähte aufweist. Für ein aufblasbares Kissen eines medizinisch-orthopädischen Lehnenpolsters ist ein derartiger Schlauch jedoch nicht geeignet, da solche Kissen eine Profilierung sowohl in Sitzquerrichtung als auch in Sitzlängsrichtung, also in zwei zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen, benötigen.
- Das erfindungsgemäße Stützpolster ist zwar in besonderem Maße als Stütze für einen Kraftfahrzeugsitz geeignet. Es kann aber auch für andere Sitze oder Stühle verwendet werden.
- Vorteilhafterweise besteht die Schaumstoffeinlage des Bezugsmaterials aus einzelnen Streifen aus dauerelastischem, teiloffenzelligem oder offenzelligem, stauchhartem Schaumstoff. Dies begünstigt die Beibehaltung einer reliefartigen Oberseite auch bei Belastung oder, anders ausgedrückt, stellt sicher, daß auch bei Belastung ein ausreichend großer Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Streifen vorhanden ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind auch die Verbindungszonen zwischen zwei benachbarten, Schaumstoff enthaltenden Streifen porös, damit die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und die Luftdurchtrittsmöglichkeit hier ebenfalls gut ist. Im Hinblick auf die erforderliche Ventilation zur Wasserdampfableitung und zum thermischen Ausgleich ist es günstig, wenn der durch die Rillen gebildete Flächenanteil an der dem Benutzer zugekehrten Fläche etwa 30% beträgt.
- Die Festlegung des Bezugsmaterials relativ zu dem aufblasbaren Kissen und dem Rahmen ist in verschiedener Weise möglich. Werden das Kissen und der Rahmen in ein Polster oder einen Polsterträger integriert, dann kann das Bezugsmaterial mit dem Polster oder Polsterträger in der bei Bezugsstoffen üblichen Weise verbunden werden. Handelt es sich bei dem Stützpolster um ein separates, auch nachträglich anbringbares Element, dann ist die Festlegung besonders einfach und deshalb vorteilhaft, wenn das Bezugsmaterial die Vorderseite eines das Kissen und den Rahmen enthaltenden Beutels bildet. Um diesen Beutel an einem Sitz festlegen zu können, ist er vorteilhafterweise mit Befestigungselementen versehen, bei denen es sich nicht nur um Bänder oder dergleichen handeln kann. Beispielsweise kommen auch Flächenhaftverschlüsse in Frage.
- Dient das Stützpolster als Rückenstütze für einen Kraftfahrzeugsitz, dann ist es vor allem dann, wenn Personen unterschiedlicher Größe den Sitz benutzen, vorteilhaft, wenn das Stützpolster höhenverstellbar an der Rückenlehne festgelegt wird. Um bei einer Verschiebung nach oben zu vermeiden, daß zwischen dem unteren Rand des Stützpolsters und dem Polster des Sitzteils der Bezugsstoff des Rückenlehnenpolsters und bei einer Festlegung des Stützpolsters mittels Bändern oder dergleichen diese sichtbar werden, können das die Vorderseite des Beutels bildende Bezugsmaterial oder der Beutel über eine das Kissen und den Rahmen aufnehmende Tasche hinaus nach unten verlängert sein. Diese Verlängerung erstreckt sich dann zumindest bis zum unteren Rand der Rückenlehne, vorteilhafterweise sogar in den Spalt zwischen Rückenlehne und Sitzteil hinein.
- Damit man beide Kissen unabhängig voneinander aufpumpen kann und dennoch nur eine einzige Luftquelle benötigt, wird zweckmäßigerweise ein Drei-Wege-Hahn oder ein Verteiler mit Ventilen vorgesehen, die manuell betätigt werden können und mit den Kissen sowie der Luftquelle, bei der es sich um eine Gummiballpumpe oder eine Motorpumpe handeln kann, verbunden sind. Um ein zu starkes Aufblasen der Kissen zu vermeiden, kann wenigstens ein Überdruckventil vorgesehen sein.
- Die Ausbildung des Rahmens ist in verschiedener Weise möglich. Es kann sich um ein Formteil oder ein konfektioniertes, also zusammengesetztes Teil, handeln. Als Material kommen für den Rahmen Schaumstoff, Gummihaar oder ähnlich elastische Stoffe in Frage, die eine ausreichende Formstabilität haben, um die erforderliche Stützfunktion erfüllen zu können, jedoch nicht als harte Zone in Erscheinung treten. Vorteilhafterweise hat das Material ein hohes Raumgewicht und bei Schaumstoffen einen Grad der Offenporigkeit, der zwischen 1/4 und 1 /1 liegt.
- Die Stützfunktion insbesondere der seitlichen Schenkel des Rahmens wird vorzugsweise nicht nur durch die Auswahl des Materials erreicht, sondern auch durch die Form dieser Schenkel. Ferner kann das untere Querteil des Rahmens wenigstens auf seiner dem Benutzer zugekehrten Seite in Querrichtung gekrümmt sein, um zu einer guten seitlichen Abstützung des Sitzbenutzers beizutragen.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigt
- Fig. 1 eine schematische und perspektivisch dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels,
- Fig. 2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels,
- Fig. 3 eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels,
- Fig. 4 eine andere Abwandlung des Ausführungsbeispiels,
- Fig. 5 eine Draufsicht auf das Kissen und den Rahmen des Ausführungsbeispiels,
- Fig. 6 einen vergrößerten und schematisch dargestellten Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5,
- Fig. 7 eine vergrößert und etwa im Maßstab 1 : 1 dargestellte Draufsicht auf einen Teilbereich des die Oberseite des Stützpolsters bildenden Bezugsmaterials,
- Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7,
- Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 5,
- Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X der Fig. 5,
- Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 5.
- Ein auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten Vorderseite einer Rückenlehne 2 eines als Ganzes mit 1 bezeichneten Kraftfahrzeugsitzes anzuordnendes, medizinisch-othopädisches Stützpolster, das als Ganzes mit 3 bezeichnet ist, weist ein aufblasbares, aus Latex bestehendes Kissen 4 auf, das eine im wesentlichen rechteckige Grundform hat, wie Fig. 5 zeigt. Das Kissen 4 ist im aufgeblasenen Zustand profiliert und zwar, wie Fig. 2 erkennen läßt, in Längsrichtung der Rückenlehne 2 derart, daß seine Höhe nach unten hin zunächst zunimmt und dann wieder abnimmt. Dieses Längsprofil ist so gewählt, daß eine orthopädisch richtige Abstützung der Wirbelsäule des Sitzbenutzers erfolgt. Außerdem ist, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, das Kissen 4 auch in Querrichtung profiliert, um eine Querwölbung zu erzielen, welche dem Sitzbenutzer die erwünschte seitliche Abstützung gibt. Erreicht wird die Profilierung des Kissens 4 durch Stege 5, welche vom oberen Rand des Kissens gegen den unteren Rand hin verlaufen und einstückig mit der Vorderseite und der Rückseite des Kissens ausgebildet sind. Das Profil hängt ab von der Länge der Stege, ihrem Abstand voneinander sowie von der Höhe der Stege. Man könnte aber auch die gewünschte Profilierung dadurch erreichen, daß man statt der Stege 5 die Vorder- und die Rückseite des Kissens 4 längs linienförmiger Zonen zusammenfügt. Wie durch Stege 5 entstehen dann ebenfalls Kammern 6 bestimmter Form, die, wie im Ausführungsbeispiel, alle miteinander in Verbindung stehen können, so daß eine einzige Luftquelle, beispielsweise ein Gummiball 7 mit Ventil und zum Kissen 4 führendem Verbindungsschlauch genügt, um das Kissen 4 aufpumpen und den Druck ablassen zu können. Statt des Gummiballes kann auch eine Motorpumpe vorgesehen sein.
- Wie insbesondere Fig. 5 zeigt, wird das Kissen 4 mit einem allenfalls geringen Zwischenraum von einem Rahmen 8 umgeben, der aus einem Schaumstoff hohen Raumgewichtes besteht, aber auch beispielsweise aus Gummihaar oder einem ähnlich flexiblen Material hergestellt sein könnte. Der Grad der Offenporigkeit des Schaums liegt zwischen 1/4 und 1/1. Die Rückseite des Rahmens 8 ist fest mit einer Grundplatte 9 verbunden, die ebenfalls aus einem Schaumstoff besteht, aber auch aus einem anderen Material bestehen könnte. Der Rahmen 8 gibt durch das gewählte Material sowie seine Verbindung mit der Grundplatte 9 dem Kissen 6 einen Halt zur Seite hin sowie nach oben und unten. Außerdem trägt er zur Abstützung des Rückens des Sitzbenutzers bei, ohne die Wirkungen des Kissens 4 zu beeinträchtigen, die in einer Abstützung des Rückens des Sitzbenutzers, einer Dämpfung von Stößen und Erschütterungen sowie einer Massage der Rückenmuskulatur bestehen.
- Das Kissen 4 ist mit der Grundplatte 9 partiell verbunden. Es liegt zusammen mit dem Rahmen 8 und der Grundplatte 9 in einem Beutel, der aus einem die Beutelvorderseite bildenden, also auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten Seite liegenden Bezugsmaterial 10 und einem die Rückseite bildenden Bezugsstoff 11 gebildet ist. Die Form dieses Beutels ist in dem das Kissen 4, den Rahmen 8 und die Grundplatte 9 enthaltenden Abschnitt an den Raumbedarf dieser Teile angepaßt, wie Fig. 6 zeigt. Der sich über den oberen Querteil des Rahmens 8 hinaus erstreckende Teil des Beutels verjüngt sich allmählich, wie Fig. 1 zeigt, auf eine Breite, die etwas geringer ist als der Abstand von zwei stabförmigen Stützen 12 einer in bekannter Weise ausgebildeten Kopfstütze 13, deren Stützen 12 von oben her in die Rückenlehne 2 eingesteckt sind. Dieser schmälere obere Endabschnitt des Beutels ist zwischen den beiden Stützen 12 hindurchgeführt, übergreift also den oberen Rand der Rückenlehne 2. Befestigungsbänder 14, die je mit einem Spannverschluß 15 versehen sind, sind, beispielsweise mittels Ösen, sowohl am oberen als auch am unteren Ende des Beutels befestigt, wie Fig. 2 zeigt. Anstelle einer Befestigung an dem den unteren Querteil des Rahmens 8 bedeckenden Teil des Beutels, wie dies in Fig. 2 mit ausgezogener Linie dargestellt ist, ist auch eine Befestigung am unteren Ende einer Verlängerung 16 des Beutels möglich. Diese Verlängerung 16, die zumindest aus dem Bezugsmaterial 10 besteht, verhindert, daß bei einer höheren Positionierung des Stützpolsters 3, als sie in Fig. 1 dargestellt ist, der Bezugsstoff der Rückenlehne und die Befestigungsbänder 14 im Bereich zwischen dem unteren Ende des Beutels und dem Sitzteil des Sitzes 1 sichtbar wird. Die Länge der Verlängerung 16 kann so gewählt werden, daß sie sich bis in den Zwischenraum zwischen der Rückenlehne 2 und dem Sitzteil des Sitzes 1 hineinerstreckt. Sofern man eine Verminderung der Breite des Beutels zum oberen Rand der Rückenlehne 2 hin beispielsweise aus ästhetischen Gründen vermeiden will, kann man auch eine größere Breite wählen, beispielsweise die gleiche Breite wie im Bereich des Kissens 4, selbst wenn die Rückenlehne 2 die in Fig. 1 dargestellte Kopfstütze trägt. Der obere Endabschnitt des Beutels braucht dann nur, wie Fig. 3 zeigt, mit Längsschlitzen 17 versehen zu sein, welche die Stützen 12 aufnehmen. Sofern eine Höhenverstellung des Stützpolsters nicht erforderlich ist, genügen selbstverständlich für den Durchtritt der Stützen 12 auch zwei Öffnungen 18, wie dies Fig. 4 zeigt.
- Um einerseits eine Kondenswasserbildung in dem sich am Stützkörper abstützenden Teil des Rückens des Sitzbenutzers zu vermeiden, also den erforderlichen Feuchtigkeitstransport einschließlich der hierzu erforderlichen Ventilation zu gewährleisten, und andererseits einen raschen thermischen Ausgleich bei unterschiedlichen Temperaturen des Stützpolsters und des Rückens des Sitzbenutzers sicherzustellen, weist das Bezugsmaterial 10 in Längsrichtung des Beutels, also in Richtung der Höhenerstreckung der Lehne 2, im Abstand nebeneinander verlaufende, zum Sitzbenutzer hin offene Rillen 19 auf. Diese Rillen 19 sind dadurch gebildet, daß zwischen dem die Vorderseite des Bezugsmaterials 10 bildenden Gewebe 20 oder dergleichen und dem die Rückseite bildenden Gewebe 21 oder dergleichen sich in Längsrichtung der Rille 19 erstreckende Schaumstoffstreifen 22 liegen, die, wie Fig. 8 zeigt, dadurch von den beiden Geweben 20 und 21 eingehüllt sind, daß diese im Bereich der Rillen 19 durch Stege 23 bildende Verbindungszonen miteinander verbunden sind. Bei dieser Verbindung ist darauf geachtet, daß genügend große Luftdurchtrittsöffnungen vorhanden sind, die den Grund der Rillen 19 bildenden Stege 23 also eine ausreichende Luftdurchlässigkeit haben. Statt der Schaumstoffstreifen kann eine Schaumstoffbahn verwendet werden, wenn hierdurch die Bildung der luftundurchlässigen Stege 23 nicht beeinträchtigt wird. Das Gewebe 20 kann beispielsweise ein Velours sein.
- Die Breite der Rillen 19 ist so gewählt, daß im belasteten Zustand des Stützpolsters 3, also dann, wenn der Rücken des Sitzbenutzers gegen das Stützpolster drückt, das Verhältnis zwischen demjenigen Flächenbereich, in dem wegen der Rillen 19 keine Berührung zwischen dem Rücken des Sitzbenutzers und dem Bezugsmaterial 10 vorhanden ist, und der gesamten vom Rücken des Sitzbenutzers abgedeckten Fläche des Bezugsmaterials 10 etwa 30% beträgt.
- Die Schaumstoffstreifen 22 bestehen aus einem dauerelastischen, teiloffenzelligen oder offenzelligen, ausreichend stauchharten Schaumstoff. Dadurch ermöglichen sie den erforderlichen Feuchtigkeitstransport. Dieser wird auch dadurch begünstigt, daß bei wechselnder Druckbelastung eine Ventilationswirkung entsteht, welche durch die Rillen 19 und die porösen Stege 23 unterstützt wird. Zu einem raschen Temperaturausgleich tragen die Schaumstoffstreifen 22 ebenfalls bei, weil durch sie die Größe der Fläche, über die eine konduktive Wärmeübertragung erfolgen kann, verkleinert wird. Ferner trägt zu einem raschen thermischen Ausgleich die Ventilation bei, die einerseits durch wechselnde Belastung der Schaumstoffstreifen 22 und andererseits durch die Möglichkeit einer Luftströmung in Querrichtung und Längsrichtung der Rillen sowie durch die Stege 23 hindurch erfolgen kann.
- Zur Erzielung eines bestimmten Längsprofils, insbesondere für die Rückenlehne eines Kraftfahrzeuges, ist es vorteilhaft, im Abstand vom unteren Rand des Kissens 4 ein sich in Querrichtung der Rückenlehne erstreckendes zweites Kissen 25 anzuordnen. Dieses zweite Kissen 25 ist wie das erste Kissen 4 mit allenfalls geringem Zwischenraum von einem Rahmen 8 umgeben. Der Rahmen 8 hat hierzu einen einstückig mit ihm ausgebildeten Teil 8&min;, welcher sich, wie Fig. 5 zeigt, an den unteren Querteil des Rahmens 8 in der Form eines Bügels anschließt, dessen Schenkel nach oben weisen. Der untere Querteil des Rahmens könnte aber auch fehlen, so daß der Rahmen 8 beide Kissen ohne einen trennenden Steg umfassen würde.
- Um die seitliche Abstützung, die das Stützpolster dem Sitzbenutzer gibt, zu verbessern, hat das zweite Kissen 25 eine von der Mitte aus zu seinen beiden seitlichen Enden hin zunehmende Höhe, was durch eine allmähliche Einschnürung zu seiner Mitte hin erreicht wird. Ferner ist, wie Fig. 11 zeigt, die Vorderseite des Querstückes des Teiles 8&min; des Rahmens in Querrichtung konkav gekrümmt bei einer Blickrichtung auf die Vorderseite des Stützpolsters.
- Der Rahmen 8, 8&min; ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel an seiner Rückseite fest mit der Grundplatte 9 verbunden. Außerdem befinden sich beide Kissen 4 und 25, der Rahmen 8, 8&min; sowie die Grundplatte 9 in einem Beutel, der wie der Beutel des ersten Ausführungsbeispiels ausgebildet ist.
- Um die beiden Kissen 4 und 25 unabhängig voneinander aufpumpen und den Druck in beiden unabhängig voneinander vermindern zu können, ist ein Drehweghahn 26 einerseits mit der Gummiballpumpe und andererseits sowohl mit dem ersten Kissen 4 als auch dem zweiten Kissen 25 über je eine Schlauchleitung verbunden. Je ein Überdruckventil 27 verhindert, daß die Kissen 4 und 25 zu stark aufgepumpt werden können. Der Drehweghahn kann durch einen Verteiler 28 mit manuell betätigbaren Ventilen, die Gummiballpumpe durch eine Motorpumpe 29 ersetzt sein.
- Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (13)
1. Medizinisch-orthopädisches Stützpolster für Rückenlehnen mit wenigstens einem aufblasbaren Kissen aus Latex oder einem anderen luftundurchlässigen, elastomeren Material, das in dem bei solchen Kissen üblichen Druckbereich keine gleichbleibende Verformung und die erforderliche Elastizität aufweist, wobei das Kissen in einem Rahmen aus einem dauerelastischen Material zwischen einem Polsterträger und einem Schaumstoff liegt, der auf der dem Benutzer zugekehrten Seite von einem wasserdampfdurchlässigen Bezugsstoff abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der zwischen dem Schaumstoff (22) und dem Kissen (4, 25) vorgesehene Bezugsstoff (21) mit dem auf der dem Benutzer zugekehrten Seite angeordneten Bezugsstoff (20) durch längsparallel im Abstand voneinander verlaufende Verbindungszonen (23) verbunden ist und der Schaumstoff (22) auf die Bereiche zwischen diesen Verbindungszonen (23) beschränkt ist,
b) die seitlichen Schenkel des Rahmens (8, 8&min;) eine eine seitliche Abstützung des Sitzbenutzers ergebende Form haben,
c) das Kissen (4) mittels angeformter Stege (5) und/oder Bereiche, in denen die Vorderseite mit der Rückseite zusammengefügt ist, profiliert und in Kammern (6) unterteilt ist, und
d) unterhalb des Kissens (4) innerhalb des Rahmens (8, 8&min;) ein aufblasbares, sich in Lehnenquerrichtung erstreckendes zweites Kissen (25) angeordnet ist, das aus einem, wie für das erste Kissen (4), geeigneten Material besteht.
2. Stützpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffeinlage (22) aus einzelnen Streifen eines dauerelastischen, teiloffenzelligen oder offenzelligen, stauchharten Schaumstoffes besteht.
3. Stützpolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungszonen (23) porös sind und auch bei der während des Gebrauchs des Stützpolsters auftretenden Druckbelastung Rillen (19) bilden.
4. Stützpolster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Rillen (19) gebildete Flächenanteil an der dem Benutzer zugekehrten Fläche etwa 30% beträgt.
5. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugsmaterial (10) die Vorderseite eines das Kissen (4) und den Rahmen (8, 8&min;) enthaltenden Beutels bildet.
6. Stützpolster nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel mit Befestigungselementen (14) zur Festlegung auf der dem Benutzer zugekehrten Seite eines Sitzes versehen ist.
7. Stützpolster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel für die Festlegung an einer Rückenlehne (2) eines Kraftfahrzeugsitzes (1) eine sich über den oberen Querteil des Rahmens (8, 8&min;) hinaus erstreckende Verlängerung aufweist, welche den oberen Rand der Rückenlehne (2) zu übergreifen vermag und entweder im Bereich einer von der Rückenlehne getragenen Kopfstütze (13) eine Breite hat, die geringer ist als der Abstand der stabförmigen Träger (12) der Kopfstütze (13) oder mit Schlitzen (17) oder Öffnungen (18) für den Durchtritt dieser Träger (12) versehen ist.
8. Stützpolster nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel über eine das Kissen (4) und den Rahmen (8, 8&min;) aufnehmende Tasche hinaus nach unten verlängert ist.
9. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Dreh-Wege-Hahn (26) oder einen Verteiler (28), der mit den Kissen (4, 25) sowie mit einer Luftquelle, insbesondere einer Handpumpe oder Motorpumpe (29) verbunden ist.
10. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Kissen (4, 25) mit einem Überdruckventil (27) in Verbindung steht.
11. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8, 8&min;) als Formteil oder Konfektionsteil ausgebildet ist.
12. Stützpolster nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8, 8&min;) aus einem Schaumstoff, Gummihaar oder einem ähnlich flexiblen Material besteht.
13. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Querteil des Rahmens (8, 8&min;) wenigstens auf seiner dem Benutzer zugekehrten Seite in Querrichtung gekrümmt ist.
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