DE8300692U1 - Medizinisch-orthopädisches Stützpolster - Google Patents
Medizinisch-orthopädisches StützpolsterInfo
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Description
PATENTANWÄLTE PHYS. BARTELS, DIPL.-ING. FINK
DR.-ING. HELD LANGE STR. 51, D-7000 STUTTGART 1
12. Jan. 1983 Reg.-Nr. 126 Ref.: 3320
Werner MAIER, 7000 Stuttgart 80 und Firma WILHELM KACHELE
GMBH & CO. KG, KAUTSCHUK- UND KUNSTSTOFFWARENFABRIK, 7315 Weilheim/Teck
Medizinisch-orthopädisches Stützpolster
Die Erfindung betrifft ein medizinisch-orthopädisches Stützpolster
mit wenigstens einem aufblasbaren Kissen aus Latex oder einem anderen luftundurchlässigen, elastomeren Material,
das in dem bei solchen Kissen üblichen Druckbereich keine gleichbleibende Verformung und die erforderliche Elastizität
aufweist.
Aufblasbare Kissen aus Latex und entsprechenden elastomeren Materialien sind zumindest dann, wenn sie von ihrer Form her
die zu stellenden Anforderungen erfüllen, als Stützpolster für medizinisch-orthopädische Zwecke hervorragend geeignet, da
sie und speziell Latex drei wesentliche Voraussetzungen erfüllen, die an ein medizinisch-orthopädisches Stützpolster zu stellen
sind, nämlich die Fähigkeit, zu stützen, Bewegungen zu dämpfen und auf die abgestützte Kör.perpartie einen Massageeffekt auszuüben.
Der letztgenannte Effekt ist beispielsweise bei Rückenstützen von Kraftfahrzeugsitzen ebenso wichtig wie die orthopädisch
richtige Abstützung der Wirbelsäule, weil bei längerem Sitzen in gleicher Postion die Gefahr von Muskelverkrampfungen
besteht, die zu Rückenschmerzen führen. Diese Verkrampfungen
können durch eine Massage, wie sie infolge der ständigen Relativbewegung
zwischen Sitz und Sitzbenutzer von dem aufblasbaren Kissen auf den Sitzbenutzer ausgeübt wird,verhindert werden.
Latex oder für Kissen in Frage kommende Kunststoff-Folien sind
jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß sie den Feuchtigkeitstransport und den thermischen Ausgleich im Bereich der
Stützfläche behindern. Um dennoch eine Kondenswasserbildung zu verhindern und einen thermischen Ausgleich zu ermöglichen, müßte
man zwischen dem Kissen und dem Körper
des Sitzbenutzers, d.h. zwischen dem Kissen und seinem Bezug,eine Schicht
vorsehen, die sowohl einen Feuchtigke its trän sport als auch einen thermischen
Ausgleich ermöglicht. Durch diese .Schicht oder Auflage auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten Seite des Kissens
würden aber dessen vorteilhafte/ oben erwähnte Eigenschäften
verschlechtert. Die bekannten medizinisch-orthopädischen Stützpolster haben deshalb weder eine optimale Stütz-/
Dämpfungs- und Massagefähigkeit, noch stellen sie in optimaler Weise den Feuchtigkeitstransport und den thermischen Ausgleich
sicher. Dies gilt auch für anders ausgebildete, bekannte medizinisch-orthopädische
Stützpolster.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein medizinischorthopädisches Stützpolster zu schaffen, das sowohl die Anforderungen
hinsichtlich Abstützung, Dämpfung und Massage als auch hinsichtlich Feuchtigkeitstransport und thermischen Ausgleiches
in vollem Umfang zu erfüllen vermag. Diese Aufgabe löst ein Stützpolster mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dank des Rahmens, der für den Benutzer des Stützpolsters nicht störend in Erscheinung tritt, da er im erforderlichen Maße nachgiebig
ist, wird das aufblasbare Kissen in der vorgesehenen Position gehalten. Das Kissen kann deshalb in vollem Umfang
seine Stützfunktion erfüllen, obwohl es aus einem dehnbaren Material besteht und deshalb eine gewisse
Forminstabilität hat. Dadurch, daß das Bezugsmaterial unmittelbar
an dem aufblasbaren Kissen anliegt, zwischen dem Bezugsmaterial und dem Kissen also keine Zwischenschicht vorhanden
ist, kann das aufblasbare Kissen auch in vollem Umfange die
erforderliche Dämpfungs- und Massagefunktion erfüllen. Die erforderliche
hohe Feuchtigkeitstransportfähigkeit und die Fähigkeit zu einem raschen thermischen Ausgleich sowohl bei unterschiedlichen
Temperaturen von Benutzer und Stützpolster als auch innerhalb der dem Benutzer zugekehrten Anlagefläche des
Stützpolsters ist durch die besondere Ausbildung des Bezugsmaterials sichergestellt. Dieses Material hat eine sehr gute
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und vermag dadurch, daß nur ei.ie
Anlage in streifenförmigen Zonen erfolgt, zwischen diesen Zonen
aber berührungsfreie Bereiche liegen, die Feuchtigkeit auch an
dia Umgebungsluft abzugeben. Außerdem begünstigt die Anlage in streifenförmigen, im Abstand voneinander verlaufenden Zonen
den thermischen Ausgleich, wobei ebenfalls· die Möglichkeit des Austretens von Luft in die anlagefreien Bereiche und das
Eintreten von Luft aus diesen Bereichen in die die Anlagefläche bildenden Zonen den thermischen Ausgleich erheblich
fördert. Mit der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich deshalb alle Anforderungen, die an ein medizinisch-orthopädisches
Stützpolster zu stellen sind, zumindest weitgehend erfüllen.
Das erfindungsgemäße Stützpolster ist zwar in besonderem Maße
als Stütze für einen Kraftfahrzeugsitz geeignet. Es kann aber auch für andere Sitze oder Stühle beispielsweise im Bereich des
Sitzteils eines Sitzes, wie z.B. eines Rollstuhles, und \n Verbindung
mit Liegen verwendet werden.
Vorteilhafterweise besteht die Schaumstoffeinlage des Bezugsmaterials aus einzelnen Streifen aus dauerelastischem, teiloffenzelligem/f
Itauethartem Schaumstoff. Dies begünstigt die
Beibehaltung einer reliefartigen Oberseite auch bei Belastung oder, anders ausgedrückt, stellt sicher, daß auch bei Belastung
ein ausreichend großer Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Streifen vorhanden ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind auch die Verbindungszonen zwischen zwei benachbarten, Schaumstoff enthaltenden Streifen porös, damit die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
und die Luftdurchtrittsmöglichkeit hier 5 ebenfalls gut ist. Im Hinblick auf die erforderliche Ventilation
zur Wasserdampfableitung und zum thermischen Ausgleich
ist es günstig, wenn der durch die Rillen gebildete Flächenanteil ar der dem Benutzer zugekehrten Fläche etwa 30 % beträgt.
Die Festlegung des Bezugsmateria,ls relativ zu dem aufblasbaren
Kissen und dem Rahmen ist in verschiedener Weise möglich. Werden das Kissen und der Rahmen in ein Polster oder einen Polsterträger
integriert, dann kann das Bezugsmaterial mit dem Polster oder Polsterträger in der bei Bezugsstoffen üblichen Weise verbunden
werden. Handelt es sich bei dem Stützpolster um ein separates, auch nachträglich anbringbares Element, dann ist die
Festlejung besonders einfach und deshalb vorteilhaft,
wenn das Bezugsmaterial die Vorderseite eines das Kissen und den Rahmen enthaltenden Beutels bildet. Um.diesen Beutel an
einem Sitz festlegen zu können, ist er vorteilhafterweise mit
Befestigungselementen versehen, bei denen es sich nicht nur um Bänder oder dergleichen handeln kann. Beispielsweise kommen
auch Flächenhaftverschlüsse in Frage.
Dient das Stützpolster als Rückenstütze für einen Kraftfahrzeugsitz,
dann ist es vor allem dann, wenn Personen unterschiedlicher Größe den Sitz benutzen, vorteilhaft, wenn das
Stützpolster höhenverstellbar an der Rückenlehne festgelegt wird. Um bei einer Verschiebung nach oben zu vermeiden, daß
zwischen dem unteren Rand des Stützpolsters und dem Polster des Sitzteils der Bezugsstoff des Rückenlehnenpolsters und
bei einer Festlegung des Stützpolsters mittels Bändern oder dergleichen diese sichtbar werden, können das die Vorderseite
des Beutels bildende Bezugsmaterial oder der Beutel über eine das Kissen und den Rahmen aufnehmende Tasche hinaus nach unten
verlängert sein. Diese Verlängerung erstreckt sich dann zumindest bis zum unteren Rand der Rückenlehne, vorteilhafterweise
sogar in den Spalt zwischen Rückenlehne und Sitzteil hinein.
Die Profilierung des Kissens erfolgt vorzugsweise mittels angeformter
Stege oder Bereichen, in denen die Vorderseite mit der Rückseite fest verbunden ist. Die durch die Profilierung
entstehenden Kammern stehen zweckmäßigerweise mitein-5 ander in Verbindung.
Sofern es Schwierigkeiten bereitet, die gewünschte Profilierung des Stützpolsters mittels eines einzigen Kissens zu erreichen,
was bei einer Ausführung für eine Rückenlehne eines Sitzes der Fall sein kann, kann man neben dem Kissen wenigstens ein zusätzliches
Kissen anordnen. Insbesondere kann im Abstand unterhalb des profilierten Kissens ein zweites aufblasbares, sich
in Lehnenquerrichtung erstreckendes Kissen aus einem Material, das auch für das erste Kissen geeignet ist, vorgesehen sein.
Dieses zweite Kissen liegt vorzugsweise innerhalb des Rahmens.
Damit man beide Kissten unabhängig "voneinander aufpumpen kann und dennoch nur eine einzige Luftquelle benötigt, wird zweck- |
mäßigerweise ein Drei-Wege-Hahn oder ein Verteiler mit Ven- -1 tilen vorgesehen, die manuell betätigt werden können und mit :
den Kissen sowie der Luftquelle, bei der es sich um eine Gummiballpumpe oder eine Motorpumpe handeln kann, verbunden sind.
Um ein zu starkes Aufblasen der Kissen zr vermeiden, kann i;
wenigstens ein überdruckventil vorgesehen sein.
Die Ausbildung des Rahmens ist in verschiedener Weise möglich. Es kann sich um ein Formteil oder ein konfektioniertes, also
zusammengesetztes Teil, handeln. Als Material kommen für den Rahmen Schaumstoff, Gummihaar oder ähnlich elastische Stoffe
in Frage, die eine ausreichende Formstabilität haben, um die erforderliche Stützfunktion erfüllen zu können, jedoch nicht
als harte Zone in Erscheinung treten. Vorteilhafterweise hat
das Material ein hohes Raumgewicht und bei Schaumstoffen einen
Grad der Offenporigkeit, der zwischen 1/4 und 1/1 liegt.
Die Stützfunktion insbesondere der seitlichen Schenkel des Rahmens wird vorzugsweise nicht nur durch die Auswahl des
Materials erreicht, sondern auch durch die Form dieser Schenkel. Ferner kann das untere Querteil des Rahmens wenigstens
auf seiner dem Benutzer zugekehrten Seite in Querrichtung gekrümmt sein, um zu einer guten seitlichen Abstützung des Sitzbenutzers
beizutragen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische und perspektivisch dargestellte Ansicht eines ersten Ausführungs-
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispxeis
gemäß Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 4 eine andere Abwandlung de= ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 eine Dra,uf sieht auf das Kissen und den Rahmen
des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 6 einen vergrößert und schematisch dargestellten Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5,
Fig. 7 eine vergrößert und etwa im Maßstab 1:1 dargestellte Draufsicht auf einen Teilbereich
des die Obarseite des Stützpolsters bildenden Bezugsmaterials,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7,
Fig. 9 eine Draufsicht auf das Kissen, oinen Schlauch
sowie den zugehörigen Rahmen eines zweiten Ausführungsbeispj eis,
Fig.10 einen Schnitt nach der Linia X-X der Fig. 9, Fig.11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig.9,
Fig.12 einen Schnitt nach der Linie XII-XII der Fig. 9.
einer Rückenlehne Ein auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten Vorderseite/2 eines
als Ganzes mit 1 bezeichneten Kraftfahrzeugsitzes anzuordnendes, medizinisch-orthopädisches Stützpolster, das als Ganzes mit
bezeichnet ist, weist ein aufblasbares, aus Latex bestehendes Kissen 4 auf, das eine im wesentlichen rechteckige Grundform
hat, wie Fig. 5 zeigt. Das Kissen 4 ist im aufgeblasenen Zustand profiliert und zwar, wie Fig. 2 erkennen laßt, in Längsrichtung
der Rückenlehne 2 derart, daß seine Höhe nach unten hin zunächst zunimmt und dann wieder abnimmt. Dieses Längs-
profil ist so gewählt, daß eine orthopädisch richtige Abstützung der Wirbelsäule des Sitzbenutzers erfolgt. Außerdem ist,
wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, das Kissen 4 auch in Querrichtung profiliert, um eine Querwölbung zu erzielen, welche dem
Sitzbenutzer die erwünschte seitliche Abstützung gibt. Erreicht wird die Profilierung des Kissens 4 durch Stege 5, welche
vom oberen Rand des Kissens gegen den unteren Rand hin verlaufen und einstückig mit der Vorderseite und der Rückseite
des Kissens ausgebildet sind. Das Profil hängt ab von der Länge der Stege, ihrem Abstand voneinander sowie von der Höhe der
Stege. Man könnte aber auch die gewünschte Profilierung dadurch erreichen, daß man statt der Stege 5 die Vorder- und
die Rückseite des Kissens 4 längs linienförmiger Zonen zuzusammenfügt.
Wie durch Stege 5 entstehen dann ebenfalls Kammern 6 bestimmter Form, die, wie im Ausführungsbeispiel,
alle miteinander in Verbindung stehen können, so daß eine einzige Luftquelle, beispielsweise ein Gummiball 7 mit Ventil
und zum Kissen 4 führendem Verbindungsschlauch genügt, um das Kissen 4 aufpumpen und den Druck ablassen zu können. Statt des
Gummiballes kann auch eine Motorpumpe vorgesehen sein.
Wie insbesondere Fig. 5 zeigt, wird das Kissen 4 mit einem allenfalls geringen Zwischenraum von einem Rahmen 8 umgeben,
der aus einem Schaumstoff hohen Raumgewichtes besteht, aber auch beispielsweise aus Gummihaar oder einem ähnlich flexiblen
Material hergestellt sein könnte. Der Grad der Offenporigkeit des Schaums liegt zwischen 1/4 und 1/1.
Die Rückseite des Rahmens 8 ist fest mit einer Grundplatte 9 verbunden, die ebenfalls aus einem Schaumstoff besteht, aber
auch aus einem anderen Material bestehen könnte. Der Rahmen 8 gibt durch das gewählte Material sowie seine Verbindung mit
der Grundplatte 9 dem Kissen 6 einen Halt zur Seite hin sowie nach oben und unten. Außerdem trägt er zur Abstützung des
Rückens des Sitzbenutzers bei, ohne die Wirkungen des Kissens zu beeinträchtigen, die in einer Abstützung des Rückens des
Sitzbenutzers, einer Dämpfung von Stoßen und Erschütterungen sowie einer Massage der Rückenmuskulatur bestehen.
Das Kissen 4 ist mit der Grundplatte 9 partiell verbunden. Es liegt
zusammen mit dem Rahmen 8 und der Grundplatte 9 in einem Beutel, der aus einem die Beutelvorderseite bildenden, also auf der
dem Sitzbenutzer zugekehrten Seite liegenden Bezugsmaterial 10 und einem die Rückseite bildenden Bezugsstoff 11 gebildet
ist. Die Form dieses Beutels ist in dem das Kissen 4, den Rahmen 8 und die Grundplatte 9 enthaltenden Abschnitt an den
Raumbedarf dieser Teile angepaßt, wie Fig. 6 zeigt. Der sich über den oberen Querteil des Rahmens 8 hinaus erstreckende
Teil des Beutels verjüngt sich allmählich, wie Fig. 1 zeigt, auf eine Breite, die etwas geringer ist als der Abstand von
zwei stabförmigen Stützen 12 einer in bekannter Weise ausgebildeten
Kopfstütze 13, deren Stützen 12 von oben her in die Rückenlehne 2 eingesteckt sind. Dieser schmälere obere Endabschnitt
des Beutels ist zwischen den beiden Stützen 12 hindurchgeführt, übergreift also den oberen Rand der Rückenlehne
2. Befestigungsbänder 14, die je mit einem Spannverschluß 15
versehen sind, sind, beispielsweise mittels ösen, sowohl am oberen als auch am unteren Ende des Beutels befestigt, wie
Fig. 2 zeigt. Anstelle einer Befestigung an dem den unteren Querteil des Rahmens 8 bedeckenden Teil des Beutels, wie dies
in Fig. 2 mit ausgezogener Linie dargestellt ist, ist auch eine Befestigung am unteren Ende einer Verlängerung 16 des
Beutels möglich. Diese Verlängerung 16, die zumindest aus dem Bezugsmaterial 10 besteht, verhindert, daß bei einer
höheren Positionierung des Stützpolsters 3, als sie in Fig. 1 dargestellt ist, der Bezugsstoff der Rückenlehne und die Befestigungsbänder
14 im Bereich zwischen dem unteren Ende des Beutels und dem Sitzteil des Sitzes Ί sichtbar wird. Die Länge
der Verlängerung 16 kann so gewählt werden, daß sie sich bis in den Zwischenraum zwischen der Rückenlehne 2 und dem Sitzteil
des Sitzes 1 hineinerstreckt. Sofern man eine Verminderung der Breite des Beutels zum oberen Rand der Rückenlehne 2 hin
beispielsweise aus ästhetischen Gründen vermeiden will, kann man auch eine größere Breite wählen, beispielsweise die gleiche
Breite wie im Bereich des Kissens 4, selbst wenn die Rückenlehne 2 die in Fig. 1 dargestellte Kopfstütze trägt. Der obere
Endabschnitt des Beutels braucht dann nur, wie Fig. 3 zeigt,
mit Längsschlitzen 17 versehen zu sein, welche die Stützen 12 aufnehmen. Sofern eine Höhenverstellung des Stützpolsters nicht
' erforderlich ist, genügen selbstverständlich für den Durchtritt
der Etützen 12 a,uch zwei öffnungen 18, wie dies Fig. 4 zeigt.
; 5 Um einerseits eine Kondenswasserbildung in dem sich am Stützkörper
abstützenden Teil des Rü< kens des Sitzbenutzers zu vermeiden, also den erforderlichen Feuchtigkeitstransport einschließlich
der hierzu erforderlichen Ventilation zu gewährleisten, und andererseits einen raschen thermischen Ausgleich
bei unterschiedlichen Temperaturen des Stützpolsters und des
liii1 Rückens des Sitzbenutzers sicherzustellen, weist das Bezugsmaterial 10 in Längsrichtung des Beutels, also in Richtung
der Höhenerstreckung der Lehne 2,im Abstand nebeneinander ver-
!■· laufende, zum Sitzbenutzer hin offene Rillen 19 auf. Diese
''■· 15 Rillen 19 sind dadurch gebildet, daß zwischen dem die Vorderseite
des Bezugsmaterials/bildenden Gewebe 20 oder dergleichen
_t und dem die Rückseite bildenden Gewebe 21 oder dergleichen
': sich in Längsrichtung der Rille 19 erstreckende Schaumstoffstreifen
22 liegen, die, wie Fig. 8 zeigt, dadurch von den beiden Geweben 20 und 21 eingehüllt sind, daß diese im Bereich
der Rillen 19 miteinander verbunden sind. Bei dieser Verbindung
ist darauf geachtet, daß genügend große Luftdurchtrittsöffnungen
vorhanden sind, die den Grund der Rillen 19 bildenden Stege 23 also eine ausreichende Luftdurchlässigkeit haben.
Statt der Schaumstoffstreifen kann eine Schaumstoffbahn verwendet werden,
wenn hierdurch die Bildung der luftundurchlässigen Stege 23 nicht beeinträchtigt
wird. Das Gewebe 20 kann beispielsweise ein Velours sein.
Die Breite der Rillen 19 ist so gewählt, daß im belasteten ρ Zustand des Stützpolsters 3, also dann, wenn der Rücken des
J 30 Sitzbenutzers gegen das Stützpolster drückt, das Verhältnis Jj zwischen demjenigen Flächenbereich, in dem wegen der Rillen
keine Berührung zwischen dem Rücken des Sitzbenutzers und dem Bezugsmaterial 10 vorhanden ist, und der gesamten vom Rücken
des Sitzbenutzers abgedeckten Fläche des Bezugsmaterials 10 etwa 30 % beträgt.
Die Schaumstoffstreifen 22, .bestehen aus einem dauerelastischen,
oder orfeazelligen
teiloffenzelligen/, ausreichend stauchharten Schaumstoff, üa-
durch ermöglichen sie den erforderlichen Feuchtigkeitstransport.
Dieser wird aucn dadurch begünstigt, daß bei wechselnder Druckbelastung eine Ventilationswirkung entsteht,, welche durch
die Rillen 19 und die porösen Stege 23 unterstützt wird. Zu einem raschen Temperaturausgleich tragen die Schaumstoffstreifen
22 ebenfalls bei, weil durch sie die Größe der Fläche, über die eine konduktive Wärmeübertragung erfolgen kann, verkleinert
wird. Ferner trägt zu einem raschen '-.hermischen Ausgleich
die Ventilation bei, die einerseits durch wechselnde Belastung der Schaumstoffstreifen 22 und andererseits durch
die Möglichkeit einer Luftströmung in Querrichtung und Längsrichtung
der Rillen sowie durch die Stege 23 hindurch erfolgen kann.
Das in den Fig. 9 bis 12 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen nur durch ein zusätzliches, wie das
Kissen 4 aus Latex bestehenden ,aufblasbaren Kissen 25. Daher
sind im folgenden nur die Unterschiede gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert.
Zur Erzielung eines bestimmten Längsprofils eines Stützpolsters
für die Rückenlehne eines Kraftfahrzeuges kann es vorteilhaft
sein, im Abstand vom unteren Rand des Kissens 4 das sich in Querrichtung der Rückenlehne erstreckende zweite Kissen 25 anzuordnen.
Dieses zweite Kissen 25 ist wie das erste Kissen 4 mit allenfalls geringem Zwischenraum von einem Rahmen 8 umgeben.
Der Rahmen 8 hat hierzu einen einstückig mit ihm ausgebilden Teil 81, welcher sich, wie Fig. 9 zeigt, an den unteren
Querteil des Rahmens 8 in der Form eines Bügels anschließt, dessen Schenkel nach oben weisen. Der untere Querteil· des Rahmens
könnte aber auch fehlen, so daß der Rahmen 8 beide Kissen ohne einen trennenden Steg umfassen würde.
Um die seitliche Abstützung, die das Stützpolster dem Sitzbenutzer
gibt, zu verbessern, hat das zweite Kissen 25 eine von der Mitte aus zu seinen beiden seitlichen Enden hin zunehmende
Höhe, was durch eine allmähliche Einschnürung zu seiner Mitte
- 12 -
hin erreicht wird. Ferner ist, wie Fig. 12 zeigt, die Vorderseite des Querstückes des Teiles 8' des Rahmens in
Querrichtung konkav gekrümmt bei einer Blickrichtung auf die Vorderseite des Stützpolsters. Eine solche konkave
Krümmung kann selbstverständlich auch das zwischen dem zweiten Kissen 25 und dem ersten Kissen 4 liegende Querstück
des Rahmens sowie das untere Querteil des Rahmens bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 6 haben.
Der Rahmen 8, 8' ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel an seiner Rückseite fest mit der Grundplatte 9 verbunden.
Außerdem befinden sich beide Kissen 4 und 25, der Rahmen 8, 8' sowie die Grundplatte 9 in einem Beutel, der wie der
Beutel des ersten Ausführungcbeispiels ausgebildet ist.
Um die beiden Kissen 4 und 25 unabhängig voneinander aufpumpen und den Druck in beiden unabhängig voneinander vermindern
zu können, ist ein Drehweghahn 26 einerseits mit der Gummiballpumpe und andererseits sowohl mit dem ersten Kissen
4 als auch dem zweiten Kissen 25 über je eine Schlauchleitung verbunden. Je ein überdruckventil 27 verhindert, daß
die Kissen 4 und 25 zu stark aufgepumpt werden können. Der Drehweghahn kann durch einen Verreiler 28 mit manuell betätigbaren
Ventilen, die Gummiballpumpe durch eine Motorpumpe 29 ersetzt sein.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht
in den Ansprüchen erwähnt sind.
-13/Ansprüche-
Claims (16)
1. Medizinisch-orthopädisches Stützpolster mit wenigstens
einem aufblasbaren Kissen aus Latex oder einem anderen luft-
Ί undurchlässigen, elastomeren Material, das in dem bei sol-
jj: chen Kissen üblichen Druckbereich keine gleichbleibende Ver-
Ii formung und die erforderliche Elastizität aufweist, dadurch
fr; gekennzeichnet, daß das Kissen (4) in einem Rahmen (8,8') aus
k, einem dauerelastischen Material angeordnet und mit seiner dem
ρ Benutzer zugekehrten Seite unmittelbar an einem Bezugsmaterial
(10) anliegt, das zwischen zwei Bezugsstoffen (20,21), die längs parallel und im Abstand voneinander verlaufender
Verbindungszonen (23) miteinander verbunden sind und von denen zumindest der auf der dem Benutzer zugekehrten Seite
; liegende Bezugsstoff (20) wasserdampfdurchlässig ist, im Be-
f< reich zwischen den Verbindungszonen (23) eine Schaumstoff-
r. einlage (22) hat.
2. Stützpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffeinlage (22) aus einzelnen Streifen eines
dauerelastischen, teiloffenzelligen oder offenzelligen,
stauchharten Schaumstoffes besteht.
3. Stützpolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungszonen (23) porös sind und auch
bei der während des Gebrauchs des Stützpolsters auftretenden Druckbelastung Rillen (19) bilden.
4. Stützpolster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Rillen (19) gebildete Flächenanteil an der dem Benutzer zugekehrten Fläche etwa 30 % beträgt.
5. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugsmaterial (10) die Vorderseite
eines das Kissen (4) und den Rahmen (8,8') enthaltenden
Beutels bildet.
6. Stützpolster nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel mit Befestigungselementen (14) zur Festlegung
auf der dem Benutzer zugekehrten Seite eines Sitzes versehen
ist.
7. Stützpolster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel für die Festlegung an einer Rückenlehne (2)
eines Kraftfahrzeugsitzes (1) eine sich über den oberen Querteil
des Rahmens (8,8') hinaus erstreckende Verlängerung aufweist:, welche den oberen Rand der Rückenlehne (2) ;u übergreifen
vermag und entweder im Bereich einer von der Rückenlehne; getragenen Kopfstütze (13) eine Breite hat, die geringer
ist als der Abstand der stabformigen Träger (12) der
Kopfstütze (13) oder mit Schlitzen (17) oder öffnungen (18)
für den Durchtritt dieser Träger (12) versehen ist.
8. Stützpolster nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel über eine das Kissen (4) und den
Rahmen (8,8') aufnehmende Tasche hinaus nach unten verlängert ist.
9. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (4) mittels angeformter Stege
(5) und/oder Bereichen, xn denen die Vorderseite mic der
Rückseite zusammengefügt ist, profiliert und in Kammern
(6) unterteilt ist.
10. Stützpolster nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Ausführung für ei.ie Rückenlehne (2) eines
Sit;:,es (1) unterhalb des profilierten Kissens (4) ein aufblasbares,
sich in Lehnenquerrichtung erstreckendes zweites Kissen (25) aus einem für das profilierte Kissen (4) geeigneten
Material innerhalb des Rahmens (8,8') angeordnet ist.
11. Stützpolster nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Dreh-Wege-Hahn (26) oder einen Verteiler (28), der mit
den Kissen (4,25) sowie mit einer Luftquelle, insbesondere
einer Handpumpe oder Motorpumpe (29) verbunden ist.
12. Stützpolster nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der Kissen (4,25) mit einem überdruckventil (27) in Verbindung steht.
13. Stützpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rahmen (8,8') als Formteil oder Konfektionsteil ausgebildet ist.
14. Stützpolster nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8,8') aus einem Schaumstoff, Gummihaar
oder einem ähnlich flexiblen Material besteht.
15, Stützpolster nach Anspruch 1.3 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Schenkel des Rahmens (8,8') eine eine seitliche Abstützung des Sitzbenutzers ergebende Form
haben.
16. Stützpolster nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Querteil des Rahmens (8,8') wenigstens auf seiner dem Benutzer zugekehrten Seite in Querrichtung gekrümmt
ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8300692U1 true DE8300692U1 (de) | 1983-10-27 |
Family
ID=1331353
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8300692U Expired DE8300692U1 (de) | Medizinisch-orthopädisches Stützpolster |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8300692U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005033758A1 (de) * | 2005-07-15 | 2007-01-18 | Jürgens, Gabriela | Orthopädische Vorrichtung |
-
0
- DE DE8300692U patent/DE8300692U1/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005033758A1 (de) * | 2005-07-15 | 2007-01-18 | Jürgens, Gabriela | Orthopädische Vorrichtung |
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