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Anlage zum Lagern großer Kohlenvorräte. Die Gefahr der Selbstentzündung
von Lagerkohle ist nach allgemeinen, sicher2n Feststellungen ih erster Linie auf
Luftströmungen zurückzuführen, die die Kohle durchziehen. Die Orte .stärkster Wärmeentwicklung
- nämlich die Grus- oder Feinkohlennester - ziehen die Luft nach Maßgabe ihrer eigenen
Wärme stärker heran als ihre Umgebung und schaffen damit wiederum die Vorbedingung
weiterer Wärmesteigerung. Man hat auf Grund dieser -Erkenntnis sowohl für Silos
wie für Haldenlager mit fester Umgrenzung praktische -Versuche zu einem möglichst-vollkömmenen
Luftabschluß der Lagerkohle gemacht lind ' damit Erfolg erzielt.
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Siloanlagen, die eine Durchführung des Luftabschlusses in ziemlich
vollkommener Form gestatten, kommen für. viele Fälle nicht in Frage. Hier zwingt
die Kostenfrage, die Größe des Lagers und seine Bestandsschwankungen oder auch die
nur vorübergehende Notwendigkeit einer Lageranlage dazu, sich mit der Anlage eines
Haldenlagers zu begnügen. Für solche Fälle ist ein Luftabschluß schon bedeutend
schwieriger. Man hat vorgeschlagen, die Oberfläche des Kohlenlagers mit Teerguß
abzudichten. Ein solches Verfahren ist aber weder wirtschaftlich noch praktisch.
Selbst wenn mit der Wiedergewinnung des Teers bei der nachfolgenden Verbrennung
oder Vergasung gerechnet wird, so kann diese Rückgewinnung eben doch nur mit einem
Wirkungsgrad eingesetzt werden; sie erfordert ferner -eine entsprechende Rücksichtnahme
bei der Einleitung der Vergasung, um den Teer nicht von vornherein zu zersetzen.
Da ferner Haldenlager der Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, so darf die- Teerung
nur mit strengflüssigem Material vorgenommen werden, dies insbesondere dann, wenn
wegen der zeitlich absatzweisen Anfüllung des Lagers und aus anderen Gründen die
Abdeckung schräger Schüttebenen vorgenommen wird, wie dies praktisch; vorgeschlagen
wurde. Das Aufbringen solchen Materials und gegebenen--falls unter solchen Umständen
ist außerordentlich kostspielig. Anderseits würde leichtflüssiger- Teer unter Umständen
nicht nur nicht die gewünschte Wirkung-haben, sondern sogar die abzuwendende Gefahr
vergrößern, wenn das Förtfließen der Teerdecke an einzelnen Stellen Löcher mit schornsteinartiger*
Wirkung entstehen läßt. In Rücksicht auf die Größe der hier in Betracht kommenden@
Lager sowie auch der untergeordneten Bedeutung infolge nur zeitweiliger Benutzung
und gegebenenfalls der Beschickung des Lagers mit Teilmengen in größeren Zeitabständen
erscheint deshalb das Abdichten mittels Teerdecke sehr unwirtschaftlich und technisch
nicht unbedenklich.
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Die Erfindung trägt der geschilderten Eigenart solcher freien Häldenlager
Rechnung, indem für den Abschluß der Luft zunächst eine Einebnung der Oberfläche
und dann eine, Abdeckung mittels Dachpappe o. dgl. vorgeschlagen wird. Ein. solches
Verfahren entspricht den, Bedürfnissen,.aus denen heraus zur Anlage eines freien
oder Haldenlagers geschritten wird, viel eher. Zunächst kann die- Abdeckung als
solche wi.ederges
=onnen und zum gleichen: Zweck wiederverwendet.
.werden. - Es entstehen somit außer den Abnutzungskosten keine besonderen Materialverluste.
Die Abdeckung hält auch derstärksten Einwirkung der Sonnenwärme stand. Für die absatzweise
Anfüllung -des Lagers ergibt sich die Möglichkeit einer schichtenweisen Freilegung
der schon eingefüllten und abgedeckten Kohle. Die Verlegung der Abdeckung. geschieht
einfach, und schnell. Nachteilige Einflüsse auf die Kohle selbst sind durch ein
solches Verfahren nicht zu erwarten. Daß mit der Einebnung der Kohle gegebenenfalls
die bei .der Schüttung entstandenen Grusanhäufungen zerstreut werden., kann für
die Beseitigung der Selbstzündungsgefahr nur von Vorteil sein.
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Es liegt im Rahmen dieses grundsätzlichen Gedankens der verläßlichen
Abdeckung mit Hilfe halbsteifer Planflächen, wenn gemäß der Erfindung weiter vorgeschlagen.
wird,, die Einebnung in Wellen- oder Schalenform mit ebenen Teilflächen vorzunehmen.
Einmal wird dadurch die ohnehin erforderliche Überlappung und Abdichtung. der einzelnen
Abdeckungsschlitze erleichtert, vor allem aber eine Anfüllung der entstehenden Gruben.
mit Wasser ermöglicht. Damit wird sowohl eine Anpressung der abdeckenden Pappe auf
die Lageroberfläche in bester Weise erzielt wie auch das Austrocknen der Dachpappe
verhindert.
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In der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel das Wesen der Erfindung
in Fig. i im Querschnitt, in Fig. z im drundriß gezeigt..
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Der eigentliche Lagerplatz wird mit einer Mauer a umgeben, deren eiserne
Spundwände so tief in den Böden eingetrieben werden, daß der Lagerplatz im Innern
noch -um mehrere Meter ausgenommen. werden kann. Durch eine geeignete Dichtung wird
ein: Durchstreichen der Luft verhindert,- .wie zum Schutz gegen Frost und Abrosten
eine tinmantelung der Spund-Wände mit Beton vorgenommen werden kann. Bei ganz großen
Lagerplätzenl werden Zwischenwände b vorgesehen, -um einen großen Kohlenvorrat
in kleinere Mengen unterteilen zu können. In diese so entstandenen' Behälter wird
die Kohle durch die bekannten mechanischen Hilfsmittel, d. h. die den ganzen Lagerplatz
bestreichende Verladebrücke d hineingeworfen, eingeebnet und mit Dachpappe c abgedeckt,
sofern der Vorrat für' längere Zeit nicht -angegriffen werden soll; Die Dachpappe
wird mit überlappung verlegt, durch Teer gedichtet und in geeigneter Weise beschwert,
z. B. dadurch; daß die Kohle wellen- oder schalenförmig eingeebnet wird, wobei die
entstehenden Gräben'-oder Schälen mit Wasser angefüllt werden, das gleichzeitig
das Austrocknen der Dachpappe verhindert.
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Auf diese Weise wird nicht nur eine Oxydation und Selbstentzündung
der Kohlen verhindert, sondern es werden auch die wertvollen Eigenschaften der Kohle
für die-Entgasung und -Verkokung gewahrt, die sonst durch Verwitterung mehr oder
weniger stark beeinträchtigt werden.