-
Verfahren und Maschine zum Schleifen von Sensen. Das den Erfindungsgegenstand
bildende Verfahren zum Schleifen von Sensen besteht in der Hauptsache darin, daß
das Werkstück seitlich längs einer umlaufenden, mit einer gewölbten Fläche wirkenden
ortsfesten Schleifscheibe unter gleichzeitiger Auf- und Abbewegung, also in einer
zickzack- oder wellenförniigen Bahn, vorbeigeführt wird:. Um außerdem ohne Umspannen
.des Werkstückes auch seine Schneidenflächen zu schleifen, wird das Verfahren am
besten in der Weise durchgeführt, daß die angegebene Doppelbewegung nur bei jedem
in einer bestimmten Richtung erfolgenden Arbeitsgang stattfindet, während bei jedem
Arbeitsgang in der entgegengesetzten: Richtung das Werkstück nach einer der Schneidenform
entsprechenden Bogenlinie an den nämlichen Schleifscheiben vorbeigeführt wird. Zur
Ausübung des Schleifverfahrens. wird zweckmäßig eine Maschine benutzt, um die Bearbeitung
möglichst gleichmäßig zu gestalten und überall eine solche Materialstärke zu erzielen,
daß sich eine- gute Schneide anschleifen läßt.
-
Auf.der Zeichnung zeigt Fig. i die Vorderansicht einer Sense mit einer
den Schleifweg verdeutlichenden Linie. Fig. 2 ist der Querschnitt nach II-II der
Fig. i.
-
Fig.3 zeigt in schematischer Darstellung in ihrer rechten Hälfte die
linke Seitenansicht des hinteren Teiles und in ihrer linken Hälfte die Oberansicht
des vorderen Teiles der Maschine.
-
Fig.4 ist der Schnitt nach IV-IV der Fig. 3. Fig. 5 ist eine Einzelheit
der Fig. 4 in größerem Maßstabe.
-
Fig16 und 7 sind die Schnitte nach VI-VI und VII-VII der Fig. 5.
-
Die Sense besteht aus dem Blatt i und der Angele. Das Blatt soll beiderseits
auf der von der Schlangenlinie ausgefüllten Wandfläche bis auf eine vorgeschriebene,
sehr geringe Materialstärke sehr gleichmäßig abgeschliffen und schließlich durch
Schleifen der sich zu der Schneide vereinigenden beiden Schneidenflächen geschärft
werden. Die gleichmäßige Abschleifung der Wandflächen ist deswegen erwünscht, weil
bei dem häufig erforderlichen Nachschärfen der Sense nach und nach der ganze angeschliffene
Teil der Klinge verbraucht wird. Schwächere, bis an die Schneide heranreichende
Stellen des Sensenblattes würden vorzeitig abgenutzt werden oder ausbrechen. Eine
übermäßig starke Stelle hingegen würde im gleichen Falle beire Schärfen (Dengeln)
zu viel Arbeit erfordern und den ungebrochenen Verlauf der Schneidenlinie gefährden.
-
Zwei Werkstücke ir und il werden zusammen auf je einer Seite eines
Rahmens 3 befestigt (Fig.2 und 3) und auf der jeweils außen -liegenden Wandfläche
(also das links befindliche Sensenblatt auf der linken-und das rechts befindliche
auf der rechten Seite) abgeschliffen.
-
Nach Vollendung der Schleifarbeit auf der einen Seite werden die beiden
Werkstücke umgetauscht und nunmehr auf der anderen Seite bearbeitet.
-
Die Bearbeitung geschieht mittels zweier
umlaufender
Schleifscheiben 41 und 4r, welche zylindrische Umfläche besitzen. Die Schleif-,
scheiben verbleiben dauernd an ihrem Platze, während der Rahmen 3 samt den beiden
Werkstücken beim Vorwärtsgang im Sinne des Pfeiles 5 (Fig. i) mit gleichförmiger
Geschwindigkeit vorgeschoben und gleichzeitig im Sinne des Doppelpfeiles 6 (Fig.
2) in langsame, auf und nieder gehende Bewegung versetzt wird, während beim Rückgang
nur die Schneidenflächen an der Schleifscheibe entlang laufen. Beim Schleifen b_
gerührt jede Schleifscheibe das Werkstück längs einer wagerechten Strecke (Linie).
Infolge des Fortschreitens des Werkstückes gegenüber der Schleifscheibe wird also
bei jedem Auf-und Niedergang je ein Streifen des Werkstückes von einer Breite gleich
der der Schleifscheiben bearbeitet. Die beiden Ränder des jeweils zuletzt bearbeiteten
Streifens sind an Schleifspuren auf dem Werkstück (Änderungen am Oberflächenglanze)
erkennbar. Von diesen beiden Rändern der Spur des abgeschliffenen Streifens bleibt,
da beim Schleifen an der Sensenspitze begonnen wird, der der Sensenspitze zugekehrte
Rand 7 der Schleifspur ununterbrochen erhalten (Fig. j.); der andere Rand wird durch
die darüber hinweggehende Schleifscheibe- verwischt, so daß lediglich die am Angelende
entstehende letzte halbe Windung vom zweiten Rande 8 schließlich übrig bleibt. Immerhin
sind die beschriebenen, am Oberflächenglanze optisch er-, kennbaren Schleifspuren
kennzeichnend für die Erzeugnisse des gemäß der Erfindung durchgeführten Verfahrens.
-
Entsprechend . der Krümmung der Sense müssen die oberen und die unteren
Umkehrpunkte der Schleifbahn 7 auf je einer gebogenen Linie liegen. Um für die Lage
dieser Umkehrpunkte eine der Sensenblattform entsprechende Kurve vorschreiben zu
können, wird die Auf- und Abbewegung des Werkstückes von einer Schablone bestimmt.
Dementsprechend ist die zur Ausübung des erläuterten Schleifverfahrens dienende
Maschine wie folgt gebaut: Der Rahmen 3 ist an zwei lotrechten Ständern 9, 9 geradlinig
geführt. Diese beiden Ständer sind durch Zwischenstangen an ihren Fußstücken zu
einem Gestell vereinigt,- das seinerseits in der Längsrichtung der auf dem Rahmen
3 befestigten Werkstücke i, also im Sinne des Pfeiles io, auf dem Maschinenbett
i i verschiebbar ist. Mit dem Gestell ist eine wagerechte Gewindespindel i2 verbunden,
die in eine am Ende eines Rohres 13 angeordnete Mutter 14 hineinreicht.
-
Auf dem vorderen Maschinenende sitzen auf einer Welle 15, die eine
feste Scheibe 16 und eine lose Scheibe 17 trägt, lose drehbar . zwei Kegelräder
18 und i9, welche durch je eine Klauenkupplung 2o, 2i mit einer verschiebbar aber
undrehbar auf der Welle 15 angeordneten Kupplungsmuffe 22 verbunden werden können-.
In der Mittelstellung der Muffe 22 sind beide Kupplungen ausgerückt, in ihren beiden
Endstellungen ist eines der Räder 18 öder i9 eingerückt. Diese Kegelräder kämmen
mit je einem der Kegelräder 23, 24, die beide 'fest auf dem Rohre 13
sitzen,
das seinerseits .drehbar, aber unverschiebbar im Maschinenbett gelagert ist. Mit
dem aus den beiden Ständern 9, 9 gebildeten hin und her gehenden Gestell ist eine
verstellbare Leistes mit den Anschlägen 25, 25 verbunden, welche auf ein die Kupplungsmuffe
22 betätigendes Gestänge einwirken.-Beim Arbeitsgang ist das Kegelrad 18 mit der
umlaufenden,. Welle z5 gekuppelt (Fig. 3); es wird also mit langsamem Vorschub,
und zwar im- Sinne =des Pfeiles io, gearbeitet. Nach Beendigung des Arbeitsganges
wird das Kegelrad i9 eingerückt, und nunmehr vollzieht sich die Zurückbewegung des
Rahmens 3 mit vergrößerter Geschwindigkeit.
-
Der Rahmen 3 trägt an beiden Enden nach innen gerichtet
je einen Zapfen 26 und, ist an diesen Zapfen mittels. Lenker 26d und Bolzen
an Hebelarmen 27 aufgehängt, welche, verschiebbar aber undrehbar auf einer.Vierkantwelle
28 sitzend, so am Gestell 9 bzw. Rahmen 3 gelagert sind, daß sie an- der fo@rt_
sehreifenden Bewegung desselben teilnehmen. Die vierkantige Welle 29 ist - in Lagerkonsolen
auf dem Maschinenbett i i- drehbar, aber unverschiebbar gelagert. Mit der Vierkantwelle
ist ein Hebelarm 29 starr verbunden, so daß er mit ihr ortsfest ist und an ihrer
Schwingung teilnimmt. An seinem freien Ende trägt der Arm 29 auf einem Zapfen 32
lose,drehbar eine balli.ge Rolle 33. Mit dieser Rolle zusammen wird er durch die
am Hebel 27 hängenden Gewichte (Rahmen 3 mit Werkstücken usw.) abwärts gedrückt,»
und die Rolle 33 legt sich fest auf ihre Unterlage, die Schablonenstange 34, auf-.
Diese ist ebenfalls lose drehbar, aber nicht verschiebbar in Konsolen des wandernden
Gestelles 9 gelagert. Die Stange 34 besitzt zylindrische Außenform und ist an zwei
Stellen ihrer Umfläche in der Weise mit Ausnehinungen 30, 35 versehen, daß die Rolle
33 sich in diese Ausnehmungen einlegen kann. Die Ausnehmung 30 ist durch
eine einwärts gekrümmte Fläche 3 1 begrenzt (Fig.5 und 7). Die Ausnehmung
35 ist durch eine Zylinderfläche begrenzt, "deren Meridianlinie 36 Wellenform besitzt
(Fig: 3, 5 und 6), während die Zylindererzeugenden bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten
Lage sämtlich wagerechte Linien sind. Die Wellenlinie 36 bildet die
Schablone
für die gewünschte zickzack- oder . wellenförmige Schleifbahn -(Fig. i).
-
Die Schablone soll jedoch .nur beim Vorwärtsgang der Maschine, d.h.
bei der Bewegung des Gestelles 9 im Sinne des Pfeiles io (Fig: 3) zur Wirkung kommen.
,Am Ende des Vorwärtsganges wird sie um einen Winkel von beispielsweise 9o° gedreht,
so daß nunmehr die Rolle 33 in .der Ausnehmung 30 der Stange 34 liegt, am Ende des
Rückganges wird die Stange 34 wieder zurückgedreht. Um diese Umschaltung maschinell
durchzuführen, ist mit der Stange-34 unverdrehbar und unverschicbbar ein Hebelarm
37 verbunden, der sich mittels eines angelenkten. Armes 38, an dessen unterem Ende
eine Rolle 39 gelagert ist, auf einen terrassenförmigen Leitkörper 40 stützt. .
Während des Vorwärtsganges der Schleifmaschine, also bei der Bewegung der Werkstücke
im Sinne des Pfeiles io, gleitet die Rolle 39 auf dem geradlinigen oberen Absatz
41 der Terrasse. Dabei wird das Anliegen der Rolle 39 an der Bahn 41 durch eine-
Feder 42 -gesichert, welche mit ihrem unteren Ende am Gestell 9 angehängt ist, also
mitwandert. Am Ende des Arbeitsganges gelangt die Rolle 39 auf ein abfallendes Bahnstück
.43 (Fig. 3), so daß unter der Einwirkung der Feder 42 die Schablonenstange 34 im
Sinne des Pfeiles 44 geschwenkt wird, worauf die Rolle 33 wieder in die wellenförmige
Ausnehmung 3o der Stange 34 gelangt. Beim Rückgang der Maschine be-'wiegt sich die
Rolle 39 längs der geradlinigen unteren Terrassenbahn 45. Am -Ende des Rückhubes
gelangt die Rolle 39 auf eine sanft ansteigende, Bahn 46, durch welche sie bis zur
Höhe der oberen Terrassenbahn 41 zurückgeführt wird. Die Feder 42 ist nun so angeordnet,
daß der Federzug außer einer nach unten gerichteten Komponente auch eine nach innen
gerichtete liefert. Diese im Sinne des Pfeiles47 wirkende Komponente veranlaßtdie
Rolle 39, von der Bahn 46 nach der Bahn 41 hinüberzugleiten, womit der Kreislauf
-der Maschine vollendet -ist.