DE32778C

DE32778C - Bruchfestigkeits - Prüfungswaage

Info

Publication number: DE32778C
Application number: DENDAT32778D
Authority: DE
Original assignee: E. KIRCHEIS in Aue im Erzgebirge
Anticipated expiration: 1905-01-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42:. Instrumente.

ERDMANN KIRCHEIS in AUE im Erzgebirge. Bruchfesiigkeits - Prüfungswaage.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1885 ab.

An einem Gestell A befinden sich in geeignetem Abstand von einander zwei Lager a a zur Auflage des Probestabes v. Ueber der Mitte des Abstandes dieser Lager liegt der einarmige Hebel'ft, einerseits im Kopf k "des Gestelles, andererseits durch das Arretirexcenter e unterstützt. Dieser Hebel ist sowohl mit einer Scala für das Laufgewicht G als auch an seinem freien Ende mit tarirter Justirschale t für Aufsatzgewichte g gi g-2 ■ · ■ versehen und wird sowohl im Kopf k mit aufgeschraubter Verschlufsplatte p, als auch noch durch die Ränder des Arretirexcenters e geführt. In der Mitte zwischen beiden Lagern α α, unter dem Angriffspunkt des Hebels h, befindet sich ein seiner Länge nach stellbarer, im Gestell A geführter Fühler/, der auf den kurzen Arm eines Zeigerhebels % im Innern des Gestelles drückt und so durch die bewegliche Zeigerspitze an der sichtbaren Scala s aufserhalb des Gestelles G das Mafs der Durchbiegung des Probestabes während dessen Belastung sichtbar macht.

Hat man also den zu prüfenden Metallstab ν von bekannter Länge und Stärke auf die Kanten der Lager α α gelegt, das Laufgewicht bis zur vermeintlichen Bruchbelastung der Scalä entlang geschoben und nöthigenfalls das Kleirigewicht g g_x g₂ . . . zu Hülfe genommen, so wird das Excenter e vom Hebel c aus langsam so weit niedergelassen, dafs der Angriffspunkt -des Waagehebels h ohne Stofs auf den Probestab drückt. Die Durchbiegung des letzteren wird an der Scala s ersichtlich, bis bei genügender Belastung eventuell der Bruch des Probestabes eintritt und die gebrochenen Hälften zu beiden Seiten des Fühlers/ herabsinken, in der eingelegten Blechrinne r aber aufgefangen werden. Unter Benutzung des Arretirexcenters e mittelst Hebels c hebt man hierauf wieder den Waagehebel sammt Gewicht so hoch, dafs er behufs Vornahme weiterer Proben die Einschiebung des nächsten Probestabes zwischen seinen Angriffspunkt und die Lagerkanten zuläfst.

Begreiflicher Weise kann die Ermittelung des Bruchcoefficienten K nach der Festigkeitsgleichung:

P. — — K. W,

■ ⁴,

bei günstiger Wahl der Werthe L und W, nachdem sich P aus der Belastung am Hebel h statisch ergeben, bedeutend erleichtert werden.

Das Mafs der Länge L des Probestabes soll demnach hier möglichst ein abgerundetes und deshalb nicht allzu grofses sein, weil kürzere Stäbe schon durchaus gleichmäfsiger ausfallen, im Bedarfsfall auch billiger zu bearbeiten sind als lange. Der Querschnitt wird, wenn es sich namentlich um ein eventuelles genaues Bearbeiten, am besten auf der Drehbank, handelt, in der Regel rund zu wählen und die mittlere Stärke der Probestäbe dann so zu bemessen sein, dafs das Widerstandsmoment W= 1 zu setzen ist, also bei rundem Querschnitt hiernach der Durchmesser

3

D=I/ —^: = 2,1674 cm.

γ 0,0982 ■ ' ■ ■

Das Product aus der directen' Belastung des Probestabes und dem vierten Theil der Freilage desselben giebt dann den gesuchten Bruchcoefficienten. Aber; auch jeglicher Berechnung ist man dann enthoben, wenn die Scala. des Hebels h gleich auf die Bruchbelastung pro Quadratcentimeter in Kilogramm, also auf jenes Product, bezogen und getheilt ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Bruchfestigkeits-Prüfungsmaschine, bei welcher das Versuchsstück mittelst eines einzigen, durch ein Excenter bewegten einarmigen Waagehebels beansprucht und die Durchbiegung mittelst eines einstellbaren, geradlinig sich verschiebenden Zwischenstückes auf einen Zeigerhebel übertragen wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.