DE231661C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01K—MEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G01K1/00—Details of thermometers not specially adapted for particular types of thermometer
- G01K1/26—Compensating for effects of pressure changes
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Measuring Temperature Or Quantity Of Heat (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 421 GRUPPE
MAX ARNDT in AACHEN.
insbesondere Pyrometern.
Das neue Verfahren hat den Zweck, die Kräfte, welche auf einen in eine Flüssigkeit
eintauchenden Körper oder Teil eines Instrumentes, Apparates usw. infolge seines hydraulischen
Auftriebes und eventuell auch infolge barometrischer Einflüsse einwirken und dadurch
z. B. den Meßvorgang eines Instrumentes beeinflussen, dadurch zu kompensieren,
daß diesen Kräften eine von der Eintauchnüssigkeit gesonderte Flüssigkeit entgegenwirkt,
die mit dem Teil bewegt wird, auf welchen sich die Kompensation erstrecken soll.
Fig. ι der Zeichnung stellt beispielsweise eine Anwendungsform des Verfahrens an einem
Luftpyrometer nach Patent 225523 folgender Zusammensetzung und Wirkung dar.
In den Wärmemeßkanal K ist ein Luftkolben F2 eingesetzt, dessen Innenraum durch
ein enges Rohr α und einen Schlauch a1 mit
einem zu einer Tauchglocke F1 führenden engen Rohr b verbunden ist. Die Glocke F1
ist in einem das Sperrquecksilber d enthaltenden Behälter c beweglich und mit einem zwisehen
Leitrollen e2 geführten Gestänge. β sowie
■ mittels des letzteren mit einem Gegengewicht -ft1
und mit einer Registrierrolle e1 verbunden, welche die Glocken- bzw. Gestängebewegungen
durch ihr Abrollen an einem Hebelarm e3 auf ein Registrierwerk /, es, e4, m, η, ο überträgt,
wenn Gestänge e und Glocke F1 mittels eines beliebigen Gewichtes o. dgl. ft belastet werden,
die Glocke also in das Quecksilber d eintaucht, wobei das Gegengewicht ft1 überwunden wird.
An diesem bis hierin bekannten Pyrometer ist die der vorliegenden · Erfindung zugrunde
liegende Neuerung angebracht, die z.B. aus zwei unter sich durch einen Schlauch .9 verbundenen,
mit Quecksilber f gefüllten Röhren q und r bestehen kann, von denen die
eine, r, feststeht, die andere, q, mit dem Gestänge s verbunden ist, also den Bewegungen
der Tauchglocke F1 folgt.
Der Meßvorgang vollzieht sich derart, daß die Glocke F1 im Augenblicke ihres Eintauchens
in das Quecksilber ^ eine bestimmte Luftmerige hydraulisch unter atmosphärischem Drucke
abfängt, von der sodann unter der Wirkung des Gewichtes ft ein Teil in den Meßraum F2
gepreßt ist, sobald das Gewicht ft den Druck einer Quecksilbersäule H erzeugt hat, welcher
der Nutzwirkung des Gewichtes ft das Gleichgewicht hält,' demzufolge die Tauchglocke F1
stehen bleibt, und zwar um so früher, je größer die Differenz zwischen der Temperatur
t2 im Meßkanal K und der Außenlufttemperatur
t1 ist. Der am Ende einer Messung in der Tauchglocke F1 noch befindliche Luftrest
ist also um so größer, je größer die Temperaturdifferenz
t%-tx ist, die Glocke F1 taucht
mithin bei verschiedenen Temperaturdifferenzen fi-t1 verschieden tief in das Quecksilber d
ein und hat daher dabei auch verschieden großen Flüssigkeitsauftrieb, welcher nun dadurch
kompensiert . wird, daß bei der Tauch-; bewegung der Glocke F1 aus dem Rohre r
eine Quecksilbermenge in das Rohr q übertritt, deren jeweilige, einem bestimmten
Glockenstande entsprechende Menge in ihrer Gewichtswirkung derjenigen des jeweiligen
Glockenauftriebes gleich ist. Je tiefer also die Glocke F1 in das Quecksilber d eintaucht,
desto mehr tritt Quecksilber aus dem Rohre r in das Rohr q über.
Wird das Gewicht ft, das zum automatischen Antriebe des Pyrometers auch durch ein abwechselnd
gefülltes und wieder entleertes Wassergefäß ersetzt sein kann, abgenommen, so hebt das Gewicht ft1 die Glocke F1 wieder
ίο aus dem Quecksilber d ganz heraus, so daß
im Pyrometer atmosphärischer Druck eintritt und das Instrument wieder für eine neue
Temperaturmessung bereit ist.
In ähnlicher Weise kann nun das beschriebene neue Verfahren auch bei anderen Instrumenten
usw., z. B. auch bei Gasuntersuchungsapparaten, Anwendung finden, welche gleichfalls
mit Tauchkörpern arbeiten.
Fig. 2 zeigt ferner beispielsweise eine Kompensationsvorrichtung nach dem gleichen Verfahren
in Verbindung mit einer Einrichtung zur gleichzeitigen Kompensation barometrischer
Einwirkungen auf eine Messung. Diese Einrichtung besteht darin, daß das Rohr q
nach außen hin, etwa durch eine hohle Kugel q1, abgeschlossen ist, und bewirkt derart,
daß bei höherem äußeren Luftdruck unter sonst gleichen Meßzuständen des Pyrometers
schon von Anfang an mehr Quecksilber in das Rohr q tritt als bei niedrigerem Barometerstande.
Der Kompensator nach Fig. 2 kann auch für eine umgekehrte Wirkung umgekehrt angeordnet
werden, so daß das Rohr q und die Kugel q1 feststehen und das Rohr r mit dem
Gestänge e verbunden wird.
Die Fig. 3 und 4 schließlich zeigen, daß die Quecksilberröhren q und r auch kegelförmiger
Gestalt sein können.
Das Pyrometer ist hier nur beispielsweise dargestellt und beschrieben und kann auch
jede andere beliebige Ausführungsform erhalten, insbesondere können seine dargestellten
Teile wechselseitige Verwendung finden und durch äquivalente Mittel und Wege ersetzt
werden.
Es ist nicht Notwendigkeit, daß die Kompensationsvorrichtung unmittelbar mit dem
Gestänge des Tauchkörpers verbunden ist, sie kann auch mit einem anderen die Bewegungen
des Tauchkörpers vermittelnden Teil, z. B. mit einem Hebel verbunden sein, wobei
der bewegliche Kompensatorteil den Bewegungen eines solchen Hebels o. dgl. proportional
folgt, wie dann auch die Wirkung der verschobenen Flüssigkeitsgewichte wieder proportional
ausfällt, wenn der Flüssigkeitsquerschnitt in den Röhren q und r proportional
dem Hebelverhältnis gewählt wird.
Ferner kann die Vorrichtung auch bei solchen Pyrometern oder anderen Instrumenten
und Apparaten Anwendung finden, bei welchen im Gegensatz zu dem in Fig. 1 gezeichneten
Luftpyrometern eine Temperaturoder sonstige Messung während des Aufsteigens einer Meßglocke erfolgt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Kompensation der Auftriebs- und u. U. barometrischen Wirkungen
in Flüssigkeit eintauchender Körper an Instrumenten und Apparaten, insbesondere Pyrometern, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewicht einer Flüssigkeit, welches auf den Eintauchkörper wirkt, durch die Bewegung des Eintauchkörpers
in demselben Maße oder proportional zü- oder abnimmt, wie der Auftrieb des Eintauchkörpers
zu- oder abnimmt, derart, daß das Gewicht der Flüssigkeit einerseits den Bewegungen des Eintauchkörpers oder
dessen Gestänge folgt und andererseits mit einem feststehenden Flüssigkeitsbehälter
kommuniziert und diesem Behälter Flüssigkeit entnimmt bzw. an ihn abgibt.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch zwei durch eine elastische Verbindung (S) und eine Flüssigkeit (f) unter
sich kommunizierende Röhren (q, r), von denen die eine (r) feststeht, die andere (q)
aber mit dem Körper (V1) mittelbar oder unmittelbar verbunden ist, dessen hydraulischer
Auftrieb kompensiert werden soll, so daß das bewegliche Rohr (q) aus dem feststehenden Rohr (r) eine Flüssigkeitsmenge entnimmt, deren Gewicht dem zu
kompensierenden Auftrieb entspricht.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das bewegliche Rohr (q) bzw. das feststehende Rohr (r) mittels einer Hohlkugel
(q1) gegen die Atmosphäre abgeschlossen ist, so daß der oberhalb der Kompensationsflüssigkeit
(f) verbleibende größere Luftraum zugleich barometrische Einwirkungen selbsttätig kompensiert.
4. Ausführungsforrn der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompensationsröhren (q, r) kegelförmig sind, so daß bei verschiedenen Höhenlagen
der Kompensationsröhren (q, r) zueinander die kompensierende Wirkung verschieden
ausfällt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE231661C true DE231661C (de) |
Family
ID=491750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT231661D Active DE231661C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE231661C (de) |
-
0
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