DE59393C - Wassertiefenmesser - Google Patents
WassertiefenmesserInfo
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- DE59393C DE59393C DENDAT59393D DE59393DA DE59393C DE 59393 C DE59393 C DE 59393C DE NDAT59393 D DENDAT59393 D DE NDAT59393D DE 59393D A DE59393D A DE 59393DA DE 59393 C DE59393 C DE 59393C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
. . KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 32. April 1891 ab.
Wenn ein an einem Ende geschlossenes Rohr mit der Mündung nach unten in Wasser
gesenkt wird, wird dieses in gewisser Menge' hineindringen und dadurch den Kubikinhalt
der im Rohr eingeschlossenen Luft vermindern, und dieser neue, von der Luft gefüllte Raum
wird dem Gesetze Mariotte's zufolge bei unveränderter Temperatur in" umgekehrtem Verhältnisse
zum Druck stehen. Die Folge hiervon ist, dafs die Kubikinhaltsveränderung der Tiefe, in welche der Apparat gesenkt wird,
nicht proportional ist. Die Tiefenmesser von Sir William Thomsen und mehreren Anderen
sind hierauf basirt, indem sie gleichzeitig so construirt sind, dafs man nach dem
Heraufziehen des Apparates im Stande ist, zu beobachten, wie weit das Wasser in das Rohr
gedrungen war. Wegen des erwähnten Mangels an Proportionalität werden indessen die Eintheilungen
des Mafssfabs kleiner und kleiner, so dafs das Messen von einzelnen Metern sehr schnell unmöglich wird und man überhaupt
nicht im Stande,ist, vermittelst solcher Apparate Tiefen zu messen, welche 200 m übersteigen.
Es giebt indessen eine andere Weise, das Mariotte'sche Gesetz zu benutzen, wodurch
man nicht nur gleich grofse Eintheilungen am Mafsstabe erhält, sondern auch im Stande ist,
eine jede Wassertiefe zu messen.
Das Verfahren gründet sich darauf, dafs die Dichte der Luft dem Druck einfach proportional
ist. :
Der vom Erfinder nach diesem Princip eingerichtete Tiefenmesser führt eine für alle
Tiefen hinlängliche Luftmenge in einer Luftkammer eingeschlossen mit sich, und diese
Luft wird also während des Senkens des Apparates proportional der Tiefe zusammengeprefst.
Wenn die erwünschte Tiefe, eventuell der Grund erreicht ist, wird ein constanter
Rauminhalt.von der verdichteten Luft abgesperrt. Dieser abgesperrten und verdichteten
Luft wird während des Heraufziehens (oder nach demselben) Gelegenheit gegeben, sich in
einem Mefsrohr auszudehnen, wo ihr Rauminhalt unter dem Druck der Atmosphäre nach ■
beendetem Heraufziehen abgelesen werden kann. Dieser neue Rauminhalt wird proportional der
Tiefe sein, in welche das Instrument versenkt wurde, und dient somit als Mafs derselben.
Während des Einsenkens steht der constante Raum, nämlich die Mefskammer, in Verbindung
mit der Luftkammer und ist vom Mefsrohr, welches mit Wasser angefüllt ist, abgesperrt; beim
Heraufziehen dagegen wird die Mefskammer von der Luftkammer abgesperrt und gleichzeitig
(oder nach dem Heraufziehen) mit dem Mefsrohr in Verbindung gesetzt.
Diese Absperrung und Verbindung zwischen der Mefskammer, der Luftkammer und dem
Mefsrohr kann durch Hähne, Ventile oder Schiebersysteme verschiedener Art geschehen
und wird durch Stofs gegen den Grund, durch Fallgewichte, Propeller, Wasserschrauben, durch
den Unterschied des Wasserdruckes in seiner Wirkung während des Hinauf- und Hinuntergehens
des Instrumentes oder durch, die Kraft hervorgebracht, die eine in einem dazu bestimmten
Raum comprimirte Luftmenge während des Heraufziehens des Instrumentes im,
Stande ist auszuüben.
Bei einem und demselben Apparate kann verschiedener Mafsstab für die Eintheilung erlangt
werden entweder durch Veränderung
des Volumens der Mefskammer oder Veränderung des Durchschnitts des Mefsrohres.
Die Einzelheiten in der Construction der Apparate können im hohen Grade variirt werden,
hauptsächlich aber werden die Apparate immer aus folgenden Theilen gebildet:
1. einer Luftkammer, worin die Luft vom Wasserdruck allmalig zusammengedrückt wird,
während der Apparat in das Wasser versenkt wird;
2. einer Mefskammer, worin ein gewisser Rauminhalt von der vom Wasser zusammengedrückten
Luft abgemessen und abgesperrt wird, wenn der Apparat auf die zu messende Wassertiefe hinuntergekommen ist;
3. einem cylindrischen, calibrirten, aus einem Glasrohr gebildeten Meisrohre, das während
des Versenkens mit Wasser angefüllt gehalten wird, da es dann an beiden Enden durch
Kanäle mit dem Wasser communicirt, während es, sobald das Aufsteigen des Apparates
anfängt, oben geschlossen und dann während des Aufsteigens oder nach demselben in Verbindung
mit der Mefskammer gesetzt wird, deren zusammengedrückte Luft dann während oder nach dem Heraufziehen des Apparates
durch ihre Ausdehnung eine entsprechende Menge Wasser zum unteren Ende des Mefsrohres
hinaustreibt. Im oder am Mefsrohr wird eine Eintheilung angebracht, die Wassertiefen angiebt.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 bis 3 beispielsweise
die Construction eines Apparates in senkrechtem Schnitte gezeigt bezw. während des Hinuntersenkens und des Heraufziehens
und von der Seite gesehen. Die Luftkammer wird von einer am Herzstücke a
vermittelst einer Schutzhülse c festgemachten Kautschukhaube b gebildet. Diese Haube hat
eine solche Steifheit, dafs sie.sich wohl von einem sehr geringen Druck zusammendrücken
läfst, sich doch aber sofort von selbst wieder ausdehnt, sobald der Druck aufhört. In der
Schutzhülse c, die oben mit einer Oese d versehen ist, um den Apparat an dem Ende des
Senkbleies festzumachen, befinden sich an den Seiten passende Löcher f, durch welche das
Wasser hineindringen kann, um auf die Kautschukhaube b zu wirken.
Die Mefskammer wird hier von einem Ausschnitt h an der einen Seite eines ins Herzstück
α eingesetzten Hahnkükens k gebildet.
Das Mefsrohr / ist mit seinem Mafsstabe i
in eine zweite, am unteren Ende des Herzstückes α befestigte Schutzhülse η eingesetzt,
die an der Vorderseite durchbrochen ist, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, so dafs man das
Glasrohr / und dessen Mafsstab i sehen kann. Die Hülse η ist unten mit einem Ring zur
Anbringung eines gewöhnlichen Senkbleies versehen. Um das Hineindringen des Wassers
in das Mefsrohr zu erleichtern, hat die Hülse ferner unten eine Seitenöffnung, über welcher
sich ein schräger Schirm ρ befindet, welcher das Hineindringen des Wassers während des
Hinuntersenkens vom Apparate befördert. Das Wasser dringt durch den U - förmigen Kanal r
in das Glasrohr / hinein und die Luft in demselben wird gleichzeitig nach oben durch den
Kanal s1 im Herzstück und den Kanal s2
im Hahnküken k herausgedrückt, indem dem Hahnküken k vor dem Versenken des Apparates
mit der Hand die in Fig. 1 gezeigte Stellung gegeben wird, in welcher die Mefskammer
h ferner noch durch den Kanal s3 im Herzstück mit der Luftkammer b in Verbindung
steht. .
Sobald das Heraufziehen des Apparates nach beendetem Versenken angefangen wird, wird
der Druck des Wassers gegen eine ringförmige Scheibe t, die den unteren Theil des Apparates
umgiebt, eine Drehung des Hahnkükens k in die in Fig. 2 und 3 gezeigte Stellung bewirken,
indem die Scheibe oder der Ring t durch eine Zugstange m1 mit einem an der
einen Endfläche des Hahnkükens excentrisch angebrachten Zapfen w2 verbunden ist. Wie
aus Fig. 2 ersichtlich, kommt hierdurch das Mefsrohr / erst aus der Verbindung mit dem
Kanal s2, so dafs sein oberes Ende abgesperrt wird und kömmt dann in Verbindung mit der
Mefskammer h.
Während des Heraufziehens wird die zusammengedrückte Luft in der Mefskammer h
sich ausdehnen, indem sie eine entsprechende Menge Wasser aus dem Mefsrohre durch den
unteren Kanal r treibt, und wenn das Heraufziehen vollzogen ist, wird die Oberfläche von
der im Mefsrohr zurückbleibenden Wassersäule am Mafsstab i die Wassertiefe angeben bis zu
welcher der Apparat versenkt gewesen ist. Die ringförmige Scheibe kann auch durch zwei
Platten ersetzt werden, welche sich nach der. Drehung des Hahnes umklappen, damit sie
während des Heraufziehens dem Wasser keinen Widerstand leisten.
v1 ist ein an der Seite des Hahnkükens k
angebrachter Ansatz, welcher dadurch, dafs er gegen einen entsprechenden Zapfen i>2 am
Herzstück stöfst, angiebt, wieviel das Hahnküken vor dem Gebrauch mit der Hand gedreht
werden soll, um den Apparat fertig zur Benutzung zu machen. Der Zapfen m2 kommt
dann in die durch die Linie Z in Fig. 3 angedeutete Stellung.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der Construction des Apparates
in senkrechtem Schnitt, und zwar während des Niederganges und während des Aufsteigens
des Apparates. Die in diesen beiden Figuren benutzten Buchstabenbezeichnungen sind mit denjenigen der Fig. 1 bis 3 übereinstimmend.
Die Mefskammer h ist hier im Herzstück a
selbst gebildet. Sie ist cylindrisch und wird unten von dem mit Steuerstange y"1 versehenen
bewegbaren Stempely ' geschlossen. Oben steht sie vermittelst des Kanals ss mit
der Luftkammer b in Verbindung; diese Verbindung wird aber, wenn keine Druckvermehrung
in der Luftkammer geschieht, durch ein Kegelventil y* und eine Spiralfeder^5,
die den Stift y1. am Ventilkörper umgiebt, geschlossen
gehalten.
Wenn der Apparat benutzt werden soll, wird von unten . auf das untere Ende des
Steuerstiftes y2 gedrückt, bis der Stempel y1
hierdurch in die in Fig. 4 gezeigte Stellung gebracht worden ist, in welcher er von passenden
Ansätzen gehalten wird, welche zugleich als Steuerung für den Ventilkörper y* dienen
können. Das obere Ende des Mefsrohrs / ist dann offen durch die Kanäle s1 und s4 im
Herzstück α und s2 im Stempel yx\ während
des Niederganges des Apparates im Wasser wird die durch den Wasserdruck hervorgebrachte
Druckzunahme in der Luftkammer b das Kegelventil y 4 öffnen, und es wird sich der
Luftdruck in der Luftkammer durch den Kanal s3 im Herzstück um den Ventilstift y1
auf die Mefskammer h übertragen. Da der Wasserdruck durch den Kanal s 3 im Herzstück
.auch auf die Unterseite des Stempels yl
wirkt, so wird letzterer durch die Druckzunahme an seiner Oberseite nicht bewegt
werden. Sobald der Apparat bis zur gewünschten Tiefe gelangt ist und das Heraufziehen
desselben angefangen 'wird, wird die Abnahme des Wasserdruckes bewirken, dafs
das Ventil yi von der Spiralfeder^5 geschlossen,
und dafs der Stempel yl von der zusammengedrückten Luft in der Mefskammer
während deren Ausdehnung nach und nach in die in Fig. 5 gezeigte Stellung hinuntergedrückt
wird. Beim Hinunterdrücken des Stempels y1 wird erst Kanal s' aufser Verbindung
mit dem Kanal s2 gebracht, so dafs das obere Ende des Mefsrohres geschlossen
wird, und darauf kommt Kanal s1 in Verbindung mit einem anderen Kanal s& im Stempel
yl, welch letzterer Kanal oben in die Mefskammer h ausmündet. Diese letztere kommt
folglich in Verbindung mit dem Mefsrohr, was zur Folge hat, dafs die Luft in der Mefskammer
während des weiteren Hinaufziehens vom Apparat, sich ausdehnen und in das Mefsrohr
hineintreten kann, indem sie gleichzeitig eine entsprechende Menge Wasser aus dem
Rohr heraustreibt, wie früher bei dem in Fig. ι bis 3 gezeigten Apparat beschrieben
wurde. Selbstverständlich kann man mit dem in Fig. 4 und 5 gezeigten Apparat keine so
kleinen Wassertiefen wie mit dem in Fig. 1 bis 3 gezeigten messen.
Um die der Luftkammer bei jeder Messung entzogene Luftmenge zu ersetzen, nämlich die,
welche im comprimirtem Zustande in die Mefskammer aufgenommen wird, kann man
vermittelst eines Hahnes oder Ventils, das an den beiden oben beschriebenen Formen des
Apparates angebracht werden kann, die Luftkammer einen Augenblick in Verbindung mit
der Atmosphäre setzen, bevor die. nächste
Messung vorgenommen wird.
Claims (2)
1. Ein Wassertiefenmesser, bei welchem die Messung einer Wassertiefe dadurch erreicht
wird, dafs ein bestimmter, vom Wasserdruck zusammengedrückter Rauminhalt Luft abgesperrt wird, wenn der Messer den
Punkt erreicht hat, dessen Abstand von der Oberfläche des Wassers man zu kennen wünscht, worauf dieser Rauminhalt zusammengedrückter
Luft während oder nach dem Heraufziehen des Tiefenmessers mit einem Mefsrohr in Verbindung gesetzt wird,,
in welchem die zusammengedrückte Luft sich frei ausdehnen kann und dadurch, dem Mariotte'schen Gesetze zufolge, an
der entsprechenden Theilung angiebt, bis zu welcher Tiefe die Vorrichtung versenkt
gewesen ist.
2. Die Einrichtung des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Tiefenmessers derart, dafs
dieser aus einer Luftkammer (b) besteht, in welcher die Luft während des Hinuntersenkens
vom Messer durch den Wässerdruck zuammengedrückt wird, ferner aus einer
mit der Kammer (b) in Verbindung stehenden Mefskammer (h), in welcher ein bestimmter
Rauminhalt der zusammengedrückten Luft durch passende Mittel von der Verbindung mit der Kammer (b) abgesperrt
wird, wenn der Messer den Punkt erreicht hat, dessen Abstand man von der Oberfläche des Wassers sucht, indem die
genannte Mefskammer (h) gleichzeitig mit der Absperrung oder auch späterhin mit
einem Mefsrohr (I) in Verbindung gesetzt wird, in welchem die zusammengedrückte
Luft in der Kammer (h) sich ausdehnen und diese Ausdehnung' mit Hülfe einer
Theilung oder dergleichen gemessen werden kanh.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE59393C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3383507A (en) * | 1965-07-12 | 1968-05-14 | Polaroid Corp | X-ray film cassette having means for permitting slidable movement of the film withrespect ot the cassette |
-
0
- DE DENDAT59393D patent/DE59393C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3383507A (en) * | 1965-07-12 | 1968-05-14 | Polaroid Corp | X-ray film cassette having means for permitting slidable movement of the film withrespect ot the cassette |
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