DE244098C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, die Viskosität von Flüssigkeiten, z. B. ölen, dadurch zu messen, daß man eine gewisse Quantität durch eine enge Öffnung strömen läßt und die Ausflußzeit mißt. Bei vorliegendem Verfahren wird im Gegensatz hierzu die Reibung zwischen der mehr oder weniger zähflüssigen Masse und einem hereingesteckten starren Körper benutzt, eventuell in Verbindung mit einer Durchströmung der Flüssigkeit durch einen verengten Querschnitt. Das Verfahren besteht darin, daß die Zeit gemessen wird, innerhalb deren ein in die Untersuchungsflüssigkeit eintauchender und an einem Hebel ο. dgl. hängender Körper bei Angriff einer bestimmten Kraft um ein bestimmtes Stück herausgehoben wird. Einen Apparat zur Ausübung des Verfahrens zeigt schematisch die Fig. 1. In einem Glasgefäß G ist die Untersuchungsflüssigkeit enthalten, und ein fester Stab 5, welcher an einem Wagebalken W angehängt ist, taucht in die Flüssigkeit F. Bei Ölprüfungen mit verschiedenen Temperaturen kann z. B. der feste Stab 5 gleichzeitig als Thermometer ausgebildet sein. Der Wagebalken wird mit Gewichten P belastet, so daß der Zeiger Z vor einer Skala A sich auf einen bestimmten Punkt einstellt.

Um den Zeiger nun an der Skala um einen bestimmten Betrag, z. B. vom Teilstrich 1 zum Teilstrich 2, zu verschieben, wird bei einem gewissen Übergewicht P₁ eine bestimmte Zeit erforderlich sein, und diese Zeit wird um so größer sein, je größer die Viskosität der Flüssigkeiten ist. Wenn man gleiche Übergewichte verwendet, so kann die von dem Zeiger zur Verstreichung des Intervalles 1 bis 2 benötigte Zeit als Maßstab der Viskosität dienen.

Die Wirkung wird noch dadurch erhöht werden, daß man den festen Körper als Verdränger ausbildet, z. B. nach Fig. 2 durch Anbringung einer quer zur Längsrichtung des Stabes gestellten Fläche oder nach Fig. 3 durch eine Ausbauchung des festen Körpers am unteren Ende, welche beispielsweise die Form eines Trichters besitzt.

Das Verfahren kann nur zum Vergleiche der Viskosität zweier Flüssigkeiten oder einer Flüssigkeit unter verschiedenen Verhältnissen dienen, z. B. eines Öles bei verschiedenen Temperaturen. Es ist jedoch möglich, einheitliche Werte für die Viskosität dadurch zu bekommen, daß man eine bestimmte Flüssigkeit, z. B. Wasser, unter bestimmten Verhältnissen, z. B. bei 4⁰C, als normal annimmt und diesen Wert der Viskosität = 1 setzt.

Claims (1)

1. . Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Messen der Viskosität von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit gemessen wird, innerhalb deren ein in die Untersuchungsflüssigkeit eintauchender und an einem Hebel ο. dgl. hängender Körper bei Angriff einer bestimmten Kraft um ein bestimmtes Stück herausgehoben wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.