DE327282C - Verfahren, Torf u. dgl. leicht entwaesserbar zu machen - Google Patents

Verfahren, Torf u. dgl. leicht entwaesserbar zu machen

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DE327282C
DE327282C DE1913327282D DE327282DD DE327282C DE 327282 C DE327282 C DE 327282C DE 1913327282 D DE1913327282 D DE 1913327282D DE 327282D D DE327282D D DE 327282DD DE 327282 C DE327282 C DE 327282C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • C10F5/06Drying or de-watering peat combined with a carbonisation step for producing turfcoal

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren, Torf u. dgl. leicht entwässerbar zu machen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Behandlung von Torf, nassen Braunkohlen, bituminösen Massen, Rückständen von',der Abwässerreinigung u.-dgl. zwecks -Vorbereitung einer möglichst weiten Befreiung der Massen von ihrem natürlichen Wassergehalt.
  • Es ist bekannt, bei der Behandlung von Torf, um ihn leichter entwässerbar zu machen, Hitze, Druck und Elektrizität an sich zü.benutzen. Die dem vorliegenden Verfahren zugrunde liegende besondere Art der Vereinigung von Hitze, Druck und Elektrizität, welche drei Mittel gleichzeitig angewendet werden, ist neu und zeigt dem Bekannten gegenüber erhebliche Vorteile in wirtschaftlicher Beziehung, insbesondere in bezug auf die Ersparnis an Brennstoff insofern, als erheblich weniger Wärme für das vorliegende Verfahren einschließlich der für die Erzeugung der notwendigen Elektrizität gebrauchten Wärme nötig ist als für die bisherigen Verfahren.
  • Nach der vorliegenden Erfindung soll der Torf in einen 'solchen Zustand- versetzt werden, daß das Wasser leicht ausdrückbar wird, ohne daß eine wesentliche Zersetzung: des Torfs eintritt. Es ist gefunden worden, daß bei Temperaturen unter 85' C Torf ein so schlechter Leiter ist, daß kein elektrß-p5motisches Verfahren vorteilhaft angewendet werden kann. Bei 85° C jedoch wird der Torf leitend, und wenn ein Strom eine genügend lange Zeit hindurchgeleitet wird, so tritt die gewünschte Veränderung in dem Torf mit mehr oder weniger großer Vollständigkeit ein.
  • Nach der Erfindung wird ein elektrischer Strom durch Torfbrei hindurchgehen gelassen, der auf eine Temperatur von wenigstens ioo° C unter einem Druck erhitzt ist, welcher genügt, um die Dampfbildung zu verhindern. Der elektrische Strom kann Gleichstrom oder Wechselstrom sein. Gleichstrom wird aber vorgezogen, da dabei im allgemeinen eine niedrigere Temperatur genügt als sie bei Benutzung von Wechselstrom zur Erzielung eines gleich guten Ergebnisses nötig ist. Die Spannung kann innerhalb weiter Grenzen wechseln. Eine Spannung von ungefähr Zoo Volt hat sich aber im großen und ganzen als am wirtschaftlichsten erwiesen. Wie zuvor gesagt ist, ist die benutzte Temperatur wenigstens ioo° C, und ein Temperaturbereich von ioo° C bis i2o° C bei einem Druck von ungefähr io Atmosphären wird vorzugsweise angewendet; es können aber auch viel höhere Temperaturen mit entsprechend vermehrtem Druck benutzt werden.
  • Wenn die Temperatur i-5o° C überschreitet,. also die niedrigste Temperatur, bei der man annimmt, daß die Hydrozellulose des Torfs durch Erhitzen des Torfs mit Wasser unter Druck ohne Durchgang des elektrischen Stroms zersetzt wird, beschleunigt der elektrische Strom die Zersetzung so, daß das Verfahren wirtschaftlich vorteilhaft im Vergleich mit denjenigen Fällen wird, in denen zwar die anderen Bedingungen innegehalten werden, aber kein Strom verwendet wird.
  • Die Erfindung kann, wie nachfolgend beschrieben, in einem beispielsweise gewählten Apparat, der in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist, ausgeführt werden.
  • Von einem Desintegratora kommende Torfpülpe wird durch eine Pumpe- b bei einem Druck von io Atmosphären in einen Zuführungsbehälter c eingebracht, in dem Schaufeln d auf einer Welle e angeordnet sind, die an ihrem Ende ein Schraubengewinde f trägt. Aus dem Behälter c wird die Torfpülpe durch Rohre g gepreßt, die vorzugsweise elliptischen Querschnitt besitzen und durch einen Schornstein h und darauf durch ein flüssiges Hitzeübertragungsmittel hindurchgehen. Das Hitzeübertragungsmittel ist in einem Kessel i enthalten und besitzt eine Temperatur von vorzugsweise i2o° C. Die Torfpülpe wird unter einem Druck von io Atmosphären durch die Rohre g mit einer solchen Geschwindigkeit hindurchgepreßt, daß die Temperatur der Torfpülpe an dem Ausgang der Heizkammer wenigstens ioo° C beträgt. Wenn die Rohre kreisrund sind, so würde ihr Durchmesser gewöhnlich 2,5 bis 7,6 cm betragen, und der Kessel i kann etwa 6 m lang sein.
  • Die Torfpülpe geht dann zu der einen oder der anderen der Elektrolysierkammern j, von denen eine in Fig. 2 in Einzelansicht gezeigt ist. Die in dieser Figur dargestellte Kammer ist als Teil eines Apparates gedacht, in dem der Kessel i im rechten Winkel zu dem Behälter c angeordnet ist, wobei das -Ende n mit dem Kessel und das Ende o mit dem Behälter c in Verbindung steht. In der Kammer j ist eine Elektrode q angeordnet, die aus einem Metallstab besteht, der elektrisch von den übrigen Teilen des Apparates isoliert und mit Prallplatten r so ausgestattet ist, daß die Torfpülpe gezwungen wird, in dichte Berührung mit den Elektroden zu kommen.
  • Wenn die erhitzte Torfpülpe die Kammern j durchwandert, wird ein elektrischer Gleichstrom von Zoo Volt Spannung hindurchgeschickt, wobei die Torfpülpe in einen Zustand osmotischer Einwirkung gebracht wird, der eine schnelle und vollständige Zerkleinerung der Zellstruktur des Torfs erzeugt und so gestattet, daß die Zersetzung der Hydrozellulose vorgeht. Bei längerer Dauer der. Behandlung der Torfpülpe werden die Zellenwandungen zerstört, wodurch der innere Widerstand der Masse wächst, so daß unter der Voraussetzung, daß die Spannung des Zuführstromes gleich bleibt, beim Stillstand der Torfpülpe zwischen den Elektroden der Strom unterbrochen wird.
  • Aus den Kammern j tritt die Torfpülpe in die Rohre h, die sich durch den Zuführungsbehälter c erstrecken, und gibt so ihre Wärme an die frische, in dem Zuführungsbehälter befindliche Pülpe ab. Der abgekühlte, aus den Rohren k kommende Torf tritt dann in die Hauptleitung m, die zu Filterpressen p führt, in - denen das Wasser, dhzrch die Einwirkung eines sehr leichten Druckes entfernt wird!.
  • Es ist zweckmäßig, Vorrichtungen vorzusehen, um die Strömungsrichtung des elektrischen Stromes zu wechseln und so jegliche Anhäufung von Torf an der positiven Elektrode zu verhindern.
  • Der Torf kann zur Herstellung von Generatorgas oder anderen Gasen benutzt werden, wobei Ammoniumsulfat als Nebenprodukt erhalten wird.
  • Eine gewisse Menge von Kalk (entweder in Form von Karbonat oder Hydrat) kann der Torfpülpe zugesetzt werden, bevor -sie nach dem vorliegenden Verfahren behandelt wird, um an der Zersetzung der Hydrozellulose mitzuwirken und etwaige Beschädigungen der Vorrichtung dadurch zu verhindern, daß sich der Kalk mit etwa durch die Reaktion gebildeten Säuren verbindet.: Wenn es erwünscht ist, den in dem Torf enthaltenen Stickstoff in Form von Ammoniak zu gewinnen, ist es ratsam, die -Torfmischung nicht alkalisch zu machen.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß der Durchgang des elektrischen. Stromes den Torf nicht in irgend welchem merkbaren Umfange erhitzt und daß der Zerfall der Zellstruktur des Torfs, der die Zersetzung der Hydrozellulose gestattet, bei dem vorliegenden Verfahren nicht etwa auf durch- den elektrischen Strom erzeugte Wärme zurückzuführen ist.
  • Bevorzugt wird ein stetiges Verfahren .zur Behandlung des Torfbreies, das heißt die Behandlung des Torfbreies in Bewegung, wie im vorstehenden beschrieben. Die Behandlung kann aber auch bei stillstehender Masse vorgenommen werden. Die Dauer der Behandlung richtet sich ganz nach dem zu bearbeitenden Stoff und der Apparatur. Gewöhnlich genügt es, wenn die elektrische Behandlung kurze Zeit auf den zuvor auf geeignete Temperatur, also etwa ioo bis i2o° C, erhitzten Torf o. dgl. unter-Druck angewendet wird.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren, Torf u. dgl. leicht entwässerbar zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrischer Strom durch einen wässerigen Brei von Torf o. dg1. hindurchgehen gelassen wird, der auf eine Temperatur von wenigstens ioo° C erhitzt ist und unter einem so hohen Druck steht, daß kein Wasserdampf erzeugt wird.
  2. 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperatur von ioo bis i2o° C und ein Druck von ungefähr io Atmosphären angewendet - werden.
DE1913327282D 1913-04-20 1913-04-20 Verfahren, Torf u. dgl. leicht entwaesserbar zu machen Expired DE327282C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746349C (de) * 1938-09-11 1944-07-29 Arthur Kramp Verfahren zur Entwaesserung von Torf und sonstigen wasserhaltigen Stoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE746349C (de) * 1938-09-11 1944-07-29 Arthur Kramp Verfahren zur Entwaesserung von Torf und sonstigen wasserhaltigen Stoffen

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